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Die Familientelefonanlage FTA zuerst als Familientelefon vermarktet 1 postintern als Heimtelefonanlage bezeichnet war eine Telekommunikationslosung die in den 1980er Jahren von der Deutschen Bundespost fur Privathaushalte angeboten wurde 2 Technisch betrachtet war es eine Serie kleiner Telefonanlagen fur bis zu funf Nebenstellen und maximal zwei Amtsleitungen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufbau und Typen 3 Leistungsmerkmale 4 Kosten 5 Wirtschaftliches Scheitern 6 Literatur 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDatendienste wie Internet waren zu dieser Zeit noch nicht bedeutsam Die Familientelefonanlage sollte einerseits interne Gesprache ermoglichen andererseits den Doppelanschluss zwei Amtsleitungen fur grossere Personengruppen nutzbar machen Die damals angebotenen Losungen mit Nebenapparaten waren gegenuber heutigen Systemen wie ISDN Telefonanlagen oder DSL Router vergleichsweise unflexibel Zielgruppe waren daher grossere Haushalte bezogen auf die Personenanzahl oder auch die Grosse der Wohnung sowie Kleingewerbe mit bis zu funf Nebenstellen Aufbau und Typen BearbeitenDie Familientelefonanlage bestand aus einer elektronischen Zentraleinheit ungefahr von der Grosse eines dicken Buches die Zugang zum Telefonanschluss sowie einen 220 V Netzanschluss benotigte Es gab immer eine Hauptstelle auch als Abfragestelle bezeichnet und bis zu vier weitere Nebenstellen Alle Telefone wurden jeweils analog uber zwei Adern angebunden Somit konnten im Gegensatz zu den bis dahin ublichen Telefonanlagen gewohnliche Telefone ohne Erdtaste als Haupt und Nebenstellenapparate verwendet werden Die Familientelefonanlagen wurden in Regelausstattung ausgeliefert erweiterte Leistungsmerkmale der Erganzungsausstattung welche von anderen teureren Telefonanlagen angeboten wurden waren nicht vorgesehen Ausserdem war die mogliche Anschlusslange der Nebenstellenleitungen auf eine Kabellange von ca 170 m bei einem Aderndurchmesser von 0 6 mm beschrankt 1 Bezeichnung Typ AbmessungenB x H x T in cm Hersteller Amtsleitungen Hauptstellen Nebenstellen weiteresHTA 1 4 121 A 1 16 4 22 6 8 1 Entwicklungsgruppe Nord BOSSE TELEFONBAU elmeg Hagenuk 1 1 4 Anschlussmoglichkeit fur Tur Freisprecheinrichtung und externen WeckerHTA 1 4 122 1 20 5 21 8 6 4 Entwicklungsgruppe Sud Siemens Merk TeKaDe wie Typ 121HTA 1 4 123 1 18 24 10 SEL wie Typ 121HTA 1 4 124 3 wie Typ 121HTA 1 4 125 3 18 25 12 SEL wie Typ 121HTA 1 4 126 4 16 4 22 6 8 1 Entwicklungsgruppe Nord BOSSE TELEFONBAU elmeg Hagenuk wie Typ 121FTA 2 4 131 5 1 oder 2 1 4 Anschlussmoglichkeit fur Tur Freisprecheinrichtung und externen WeckerFTA 2 4 133 5 18 24 12 wie Typ 131FTA 2 4 137 5 20 21 8 5 wie Typ 131Heimtelefonanlage Typ 121 nbsp Frontansicht nbsp Seitenansicht mit Typenschild nbsp Ruckseite mit Anschlussleiste nbsp AnlagenplatineFamilientelefonanlage Typ 137 nbsp Frontansicht nbsp Seitenansicht mit Typenschild nbsp AnlagenplatineLeistungsmerkmale BearbeitenAnschlussmoglichkeit fur bis zu funf Nebenstellen 1 oder 2 Amtsleitungen von der Bundespost als Doppelanschluss vermarktet Interne Gesprache Makeln zwischen internen und externen Gesprachen Annahme von externen Anrufen an beliebigen Nebenstellen Weitergabe von Anrufen an andere Nebenstellen Anschluss einer Turfreisprechanlage inklusive Turoffnen von jeder Nebenstelle Nutzung einer einzelnen Nebenstelle auch bei StromausfallKosten BearbeitenKostenaufstellung fur die Einrichtung und die Miete einer Familientelefonanlage Stand Juni 1981 6 Der Anschluss einer posteigenen gemieteten Familientelefonanlage kostete einmalig 80 DM Der Anschluss der Sprechstellen kostete je Sprechstelle einmalig 40 DM Die laufende Gebuhr fur die FTA inkl zwei Sprechstellen betrug 25 DM monatlich oder einmalig 1070 DM dann betrug die monatliche Gebuhr 4 DM Fur die dritte bis funfte Sprechstelle betrug die monatliche Gebuhr je 1 90 DM Die Tur Freisprechanlage kostete monatlich 10 DM oder einmalig 560 DM Wirtschaftliches Scheitern BearbeitenTrotz der fur die damalige Zeit umfangreichen Leistungsmerkmale konnte sich die Familientelefonanlage nicht durchsetzen und wurde nach 1990 wieder aus dem Angebot genommen Hauptgrund dafur durfte der Preis gewesen sein Die Hardware einer voll ausgebauten Familientelefonanlage hatte damals einen Marktpreis zwischen 1000 und 1500 DM je nach verwendeten Endgeraten Durch das Endgeratemonopol der Bundespost mussten diese jedoch komplett von dieser gemietet werden je nach Endgeraten war hier rasch eine Monatsmiete von 100 DM erreicht das billigste Telefon mit Wahlscheibe kostete 2 30 DM pro Monat das schnurlose Telefon der Serie Sinus kostete 120 DM Dazu kamen die Kosten fur die Zentraleinheit den eigentlichen Anschluss und Gesprachsgebuhren Literatur BearbeitenUnterrichtsblatter der Deutschen Bundespost Fernmeldewesen Ausgabe B Jahrgang 36 1983 Nr 3 Heinz Wilhelm Arend FAm B 1107 03 83 Mu FA Kassel Der Anmeldedienst fur Fernmeldeeinrichtungen bei der DBP Seite 79 99 Jahrgang 37 1984 Nr 10 Gottfried Zilz PR B 1203 10 84 G BPM Bonn Neuordnung des Sprechapparateangebotes nach der 25 AndVFO 1 3 6 Vorausgebuhr fur Sprechapparate bei Familientelefonanlagen und bei Nebenstellenanlagen S 334 Seite 331 339 Jahrgang 38 1985 Nr 6 Seite 252 256 und 257 Jahrgang 40 1987 Nr 3 MultiTel Das multifunktionale Telefon der DBP Telefonieren und Bildschirmtext gleichzeitig Pressemitteilung 3 Februar 1987 Seite 113 Nr 9 MultiTel das multifunktionale Telefon jetzt mit Farbbildschirm Pressemitteilung 30 Juni 1987 Seite 354 Jahrgang 41 1988 Nr 2 Telekommunikationsordnung tritt am 1 Januar in Kraft Pressemitteilung 28 Dezember 1987 Seite 97 Dietrich Reinmund Neues Familientelefon fur zwei Amtsleitungen in fernmelde praxis Nr 10 25 Mai 1984 S 395 404 Hermann Bauer Die Heimtelefonanlage in rfe Der junge Radio Fernseh und Industrie Elektroniker Teil 1 9 1983 S 421 Teil 2 10 1983 S 475 Teil 3 11 1983 S 523Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Die Heimtelefonanlage Unterrichtsblatter der Deutschen Bundespost Ausgabe B Fernmeldewesen 2 1982 S 55 Erwahnung der Familientelefonanlage a b Deutsche Bundespost TELEKOM Handbuch fur Entstorer 03 1993 Familientelefon von der Post Heimtelefonanlage HTA Typ 126 Arbeitsgemeinschaft Heimtelefonanlage HTA BOSSE TELEFONBAU amp elmeg amp Hagenuk August 1982 a b c Familientelefonanlage 2 4 Servicehandbuch der Deutschen Bundespost fur Typ 133 2 1984 10000 Familien Telefone im Netz der Deutschen Bundespost Unterrichtsblatter der Deutschen Bundespost Ausgabe B Fernmeldewesen 8 1981 S 295 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Familientelefonanlage amp oldid 228329609