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Das ext3 englisch third extended filesystem ist das dritte extended filesystem das fur den Linux Kernel entwickelt wurde Es ist ein Journaling Dateisystem und ersetzte seinen Vorganger ext2 bei vielen Linux Distributionen als Standard Dateisystem Es wurde vollstandig durch ext4 ersetzt ext3Hersteller Open Source GemeinschaftVollstandige Bezeichnung Third extended file systemErstveroffentlichung November 2001 Linux 2 4 15 Partitionskennung 0x83 MBR EBD0A0A2 B9E5 4433 87C0 68B6B72699C7 GPT Technische UmsetzungVerzeichnisse Tabelle optional H BaumDateien bitmap free space Tabelle metadata Defektblockliste TableMaximalwerteGrosse einer Datei 16 GiB 2 TiBAnzahl aller Dateien Variabel 1 Anzahl Unterverzeichnisse pro Verzeichnis 32 000 2 effektiv nur 31 998 wegen der Verknupfungen zu und Lange des Dateinamens 255 ByteGrosse des Dateisystems 2 TiB 32 TiBErlaubte Zeichen im Dateinamen Alle Bytes ausser NUL und EigenschaftenDatumsangaben einer Datei geandert modification mtime Anderung der Metadaten ctime letzter Zugriff atime Datumsbereich 1901 12 13 20 45 52 bis 2038 01 19 03 14 07 UTC 0 vgl Jahr 2038 Problem Forks neinDateiattribute No atime append only synchronous write no dump h tree directory immutable journal secure delete top directory allow undeleteDateirechte Verwaltung Unix Dateirechte ACLs und arbitrary security attributes ab Linux Kernel 2 6 Transparente Komprimierung neinTransparente Verschlusselung neinUnterstutzende Betriebssysteme Linux BSD Windows durch Tools Treiber Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Technische Eigenschaften 3 Journaling Stufen 4 Kompatibilitat zu nicht nativen Betriebssystemen 5 Kritik 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie von Stephen Tweedie entwickelte Journaling Erweiterung fur ext2 sorgt dafur dass Metadaten nicht mehr korrumpiert werden konnen und somit auf einen kompletten Durchlauf der Integritatsprufung e2fsck nach einem Rechnerabsturz verzichtet werden kann Die Kombination von ext2 mit der Journal Erweiterung wird als ext3 bezeichnet Dabei andert sich das Datenformat des Datentragers bei der Verwendung eines Journals nicht Die Daten konnen deshalb mit einem ext2 Dateisystemtreiber gelesen werden Das Journal ist eine Dateistruktur in die Metadaten optional die Nutzdaten geschrieben werden bevor sie auf das tatsachliche Dateisystem geschrieben werden Aus einem ext2 kann daher ein ext3 Dateisystem gemacht werden ohne irgendwelche Daten konvertieren zu mussen Als direkter Nachfolger existiert ext4 In Linux 4 3 wurde der Code des nativen Treibers fur Ext3 endgultig entfernt Ext3 wird weiterhin vom Treiber des Nachfolgers Ext4 unterstutzt 3 4 Technische Eigenschaften Bearbeitenext3 fugt dem ext2 System folgende Fahigkeiten hinzu ein Journal H Baum Verzeichnisindizes Online Veranderung der DateisystemgrosseBei H Baumen englisch Htree handelt es sich um eine spezielle Form von B Baumen die fur ext3 entwickelt wurden 5 Wenn eine Anderung am Dateisystem zum Beispiel die Umbenennung einer Datei durchgefuhrt wird wird sie als Transaktion im Journal vermerkt und kann im Fall eines Absturzes entweder abgeschlossen oder noch nicht abgeschlossen sein Wenn eine Transaktion zum Absturzzeitpunkt abgeschlossen war ist garantiert dass alle an dieser Transaktion beteiligten Blocke einen gultigen Dateisystemstatus reprasentieren Diese Blocke werden anschliessend ins Dateisystem kopiert Wenn eine Transaktion zum Absturzzeitpunkt nicht abgeschlossen war kann nicht garantiert werden dass die beteiligten Blocke konsistent sind daher wird eine solche Transaktion verworfen das bedeutet dass die Dateisystemanderung die diese Transaktion reprasentierte verlorengeht Bei abgebrochenen Schreiboperationen kann es passieren dass ein Teil einer Datei bereits aus den neuen Daten besteht und ein Teil noch aus den alten was manchmal noch schlimmer sein kann als ein inkonsistentes Dateisystem ext3 bietet daher einen besonderen Modus in dem Daten zunachst im Journal abgelegt werden ext3 schutzt nicht davor dass Daten verlorengehen die zum Absturzzeitpunkt zwar bereits auf die Platte geschrieben sein sollten vom Kernel jedoch noch in sogenannten schmutzigen Puffern gehalten wurden um sie spater zuruckzuschreiben Nach dem Abspielen des Journals ist nur garantiert dass mit einem konsistenten Datenbestand zu einem gegebenen Zeitpunkt weitergearbeitet werden kann Journaling Stufen BearbeitenDie Linux Implementierung von ext3 bietet drei Journaling Stufen Full Option data journal wobei sowohl Metadaten als auch Dateiinhalte erst ins Journal geschrieben werden bevor sie ins Dateisystem geschrieben werden Dies erhoht die Zuverlassigkeit ist jedoch recht langsam beim Schreiben da alle Daten zweimal auf den Datentrager geschrieben werden mussen Lesevorgange werden beschleunigt Writeback Option data writeback wobei nur Metadaten ins Journal geschrieben werden Das Aktualisieren der Dateiinhalte wird dem normalen sync Prozess uberlassen Dies ist wesentlich schneller birgt jedoch die Gefahr von Datenverlust durch abgebrochene Out of Order Schreibvorgange im Absturzfall Dateien die sich zu diesem Zeitpunkt im Schreibzugriff befanden konnen beim nachsten Einhangen des Dateisystems an ihrem Ende Datenmull enthalten Ordered Option data ordered funktioniert wie Writeback Allerdings werden Dateiinhalte direkt ins Dateisystem geschrieben erst danach werden die Metadaten im Journal aktualisiert Dies gilt als akzeptabler Kompromiss zwischen Zuverlassigkeit und Geschwindigkeit und ist daher die Standardeinstellung Kompatibilitat zu nicht nativen Betriebssystemen BearbeitenEs gibt verschiedene Treiber Programme und Plugins die einen Zugriff auf ext3 durch die Abwartskompatibilitat ebenfalls auf ext2 unter anderen Betriebssystemen ausser den Nativen zulassen Diese sind insbesondere von Nutzen wenn Laufwerke unter mehreren Betriebssystemen verwendet werden sollen so zum Beispiel ein USB Laufwerk in einer gemischten Linux Windows Umgebung Sie stellen eine Alternative zu den Ansatzen dar in solchen Linux Windows Umgebungen das in seinen Fahigkeiten sehr limitierte Dateisystem FAT FAT32 zu verwenden oder das proprietare NTFS von Microsoft durch Reverse Engineering Linux basierten Betriebssystemen zuganglich zu machen wie beispielsweise NTFS 3G Insbesondere in Dual Boot Konfigurationen ist es vorteilhaft auf eine ext3 Linux Partition zugreifen zu konnen und diesen Speicherplatz fur Windows nutzbar zu machen Da ext3 wie viele UNIX basierte Dateisysteme zwischen Gross und Kleinschreibung unterscheidet Case sensitivity kann es bei der Nutzung unter Betriebssystemen welche Gross und Kleinschreibung ignorieren wie z B Windows zu gravierenden Problemen kommen Kritik BearbeitenExt3 ist langsamer als andere moderne Journaling Dateisysteme wie zum Beispiel XFS oder JFS dafur jedoch relativ robust Weiterhin uberschreibt ext3 bei Loschvorgangen die Block Pointer der Inodes mit Nullen Dies erschwert ein Wiederherstellen geloschter Dateien erhoht jedoch die Wahrscheinlichkeit dass die Integritat des Dateisystems nach einem Programmfehler oder Systemausfall ohne Datenverlust wiederhergestellt werden kann Ein Wiederherstellen der Daten ist mitunter dennoch moglich 6 Siehe auch BearbeitenListe von DateisystemenWeblinks BearbeitenOffizielle ext3 FAQ englisch Das Linux Dateisystem Ext3 tunen auf heise open Ext2 3 Treiber fur Windows Freeware englisch Ext2 3 Treiber fur Windows mit Ext3 Journaling Unterstutzung Open Source englisch Einzelnachweise Bearbeiten Die maximale Zahl von Inodes und damit die maximale Anzahl von Dateien und Verzeichnissen wird bei der Erzeugung des Dateisystems festgelegt Sei V displaystyle V nbsp die Grosse des Dateisystems in Bytes so ergibt sich die voreingestellte Anzahl von Inodes durch V 2 13 displaystyle tfrac V 2 13 nbsp oder die Anzahl von Datenblocken es wird der niedrigere Wert genommen und die minimale Anzahl von Inodes ist V 2 23 displaystyle tfrac V 2 23 nbsp Der voreingestellte Wert ist fur die meisten Anwendungsszenarien ausreichend http kernelnewbies org Ext4 Jorg Thoma In Linux 4 3 fehlt der Ext3 Treiber In Golem de 15 September 2015 abgerufen am 15 September 2015 Linus Torvalds Re GIT PULL Ext3 removal quota amp udf fixes In Gmane linux kernel 2 September 2015 abgerufen am 15 September 2015 Archivierte Kopie Memento vom 18 Juli 2019 im Internet Archive Anleitung zum Wiederherstellen von Dateien Memento vom 19 September 2010 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ext3 amp oldid 233296813