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Als extended filesystem werden eine Reihe von Dateisystemen bezeichnet die fur das Linux Betriebssystem entwickelt wurden Da sie im Quelltext des Linux Kernels integriert sind stehen sie wie dieser unter der GPLv2 Als quelloffene Software wurden die Dateisysteme auf zahlreiche weitere Betriebssysteme portiert Das extended Dateisystem war das erste das auf das zu diesem Zeitpunkt in den Linux Kernel integrierte virtuelle Dateisystem VFS implementiert wurde 1 Die erste Version wurde mit ext abgekurzt alle darauffolgenden Versionen haben die fortlaufende Nummer hintan gestellt ext2 ext3 und ext4 Gebrauchlich ist auch die Abkurzung fur file system am Ende also z B ext2fs 2 oder EXT4 fs 3 Zum Erstellen und Warten der Dateisysteme werden die e2fsprogs benotigt Inhaltsverzeichnis 1 Versionen 1 1 ext 1 2 ext2 1 3 ext3 1 4 ext4 2 Kompatibilitat 2 1 Jahr 2038 Problem 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseVersionen BearbeitenBei der Entwicklung wurde grosses Augenmerk auf erweiterbare Strukturen gelegt 1 ext Bearbeiten Die erste Version des extended filesystem kurz ext war ab Kernel Version 0 96c vom April 1992 Teil von Linux Es wurde als Erweiterung fur das Minix Dateisystem entwickelt das bis dahin verwendet worden war Wie dieses basiert auch ext auf Inode Tabellen erweitert jedoch die maximale Lange von Dateinamen von 14 auf 255 Zeichen sowie die maximale Dateigrosse auf 2 GiB 1 Das erste extended Dateisystem wurde komplett durch ext2 ersetzt und mit Version 2 1 21 aus dem Linux Kernel entfernt 4 ext2 Bearbeiten Hauptartikel ext2 Vergleich der in Linux 1993 verfugbaren Dateisysteme und deren Limits 5 Dateisystem max Grosse 210 max Lange von Dateinamenpro Datei pro VolumeMinix 32 MiB 32 MiB 30 Zeichenext 2 GiB 2 GiB 255 ZeichenXia 32 MiB 2 GiB 248 Zeichenext2 2 GiB 4 TiB 255 ZeichenBereits im Januar 1993 gab es die erste Alpha Version des second extended filesystem kurz ext2 das das bestehende extended Dateisystem um zusatzliche Fahigkeiten erweiterte Als Vorbild diente das Unix File System UFS 5 das z B auch von vielen BSD Derivaten genutzt und verbessert wurde So wurde die maximale Grosse des Dateisystems auf 2 TiB erhoht was spater abermals erhoht wurde und auch die Zeitstempel wurden um Modification Access Change erweitert Es gab zur gleichen Zeit Anfang 1993 mit Xia bzw xiafs benannt nach dessen Entwickler Frank Xia 5 einen weiteren Ansatz der bereits stabiler war als ext2 jedoch nicht so leicht erweiterbar Das Xia Dateisystem basierte direkt auf dem Minix Dateisystem und war neben ext2 in den Kernel integriert worden Boten anfangs beide Dateisysteme dieselben Fahigkeiten so wurde ext2 durch die aktive Weiterentwicklung nicht nur stabiler und damit xiafs ebenburtig auch konnten aufgrund des erweiterbaren Designs neue Funktionen und Fahigkeiten relativ einfach hinzugefugt werden 2002 war ext2 das erste Linux Dateisystem auf dem die POSIX ACLs implementiert wurden 6 xiafs wurde mit Kernel Version 2 1 21 aus Linux entfernt gemeinsam mit dem ersten extended filesystem ext Die Limits wurden spater erweitert und hangen auch mit Beschrankungen im Kernel selbst zusammen denn vor Linux Kernel 2 4 wurden auf keinem Dateisystem Dateien mit uber 2 GiB Grosse unterstutzt 7 Die maximale Dateisystemgrosse Volume Grosse von ext2 hangt zusatzlich von der verwendeten Blockgrosse ab bei 8 KB Blocken darf das Dateisystem max 32 TiB gross sein 8 Das second extended filesystem war lange Zeit das Standard Dateisystem von Linux ext3 Bearbeiten Hauptartikel ext3 Mit dem third extended filesystem oder ext3 wurde 2001 Journaling eingefuhrt Der Treiber fur ext3 wurde mit Kernel 4 3 entfernt da ext4 alle notigen Funktionen mitbringt ext4 Bearbeiten Hauptartikel ext4 Das fourth extended filesystem oder ext4 wird seit 2006 entwickelt und ist das aktuelle Dateisystem der Familie Es wurde als Modernisierung fur ext2 3 in Linux Kernel 2 6 19 aufgenommen und gilt seit Version 2 6 28 von Ende 2008 als stabil 9 Kompatibilitat BearbeitenDer Dateisystemtreiber fur ext4 kann seit Kernel Version 2 6 27 auch ext2 und ext3 Dateisysteme einhangen ohne die Strukturen zu verandern 10 Dabei bleibt das Dateisystem auf dem Volume unverandert im jeweiligen Format sodass es auch von alteren Dateisystemtreibern fur ext2 oder ext3 weiterhin uneingeschrankt verwendet werden kann Da die Dateisysteme aufbauend gestaltet sind kann immer ein Upgrade eines bestehenden extended Dateisystems durchgefuhrt werden Um beispielsweise aus einem ext2 ein ext3 Dateisystem zu machen muss lediglich ein Journal hinzugefugt werden tune2fs j dev DEV Dabei werden jedoch neuere Funktionen nur teilweise umgesetzt So bleibt z B in jedem Fall das Grossenlimit des Volumes bei der Erstellung erhalten auch wenn das Dateisystem in eine neuere Version mit eigentlich erweiterten Limits konvertiert wurde Umgekehrt kann durch Entfernen des Journals aus einem ext3 wieder ein ext2 Dateisystem gemacht werden wenn es ursprunglich als ext2 Dateisystem erstellt wurde bzw wenn die weiteren aktivierten Funktionen und Strukturen dies gestatten tune2fs O has journal dev DEV Der tune2fs Parameter O gibt an welche Fahigkeit hinzugefugt werden soll ein Zirkumflex bedeutet dass die Fahigkeit entfernt bzw ausgeschaltet werden soll Um ein bestehendes extended Dateisystem zu einem ext4 Dateisystem zu machen mussen dessen Grundfunktionen aktiviert werden tune2fs O extent uninit bg dir index has journal dev DEV Durch die Aktivierung von Extents erhalten neu erstellte Dateien immer diese neue Fahigkeit sodass ein Ruckkonvertieren anschliessend nicht mehr moglich ist Bestehende Dateien nutzen hingegen keine Extents was jedoch mit einem Durchlauf von e2fsck nachgeholt werden kann 10 Da das Dateisystem standig weiterentwickelt wird und neue Fahigkeiten bzw Funktionen hinzugefugt werden konnen neuere Dateisysteme teilweise nicht von alteren Treibern verwendet werden Der Linux Kernel gibt dann eine Fehlermeldung aus mit dem Flag der inkompatiblen Funktion in Klammern EXT4 fs DEV couldn t mount RDWR because of unsupported optional features 400 In diesem Beispiel bedeutet die Kernel Meldung die mittels a href Dmesg html title Dmesg dmesg a angezeigt werden kann dass das Dateisystem nicht beschreibbar ist RDWR steht fur read write also Lesen und Schreiben wegen der Funktion mit der Kennung 0x400 In der Dokumentation ist herauszufinden dass dies die 2012 eingefuhrte Funktion metadata csum ist 11 Wenn man diese nun abschaltet kann man das Dateisystem auch auf alteren Kernel Versionen einsetzen Diese Vorgehensweise funktioniert jedoch nicht bei allen Funktionen tune2fs O metadata csum dev DEV Gegengleich kann man damit auf alteren Dateisystemen neuere Funktionen aktivieren Dies geschieht aus gutem Grund nicht automatisch denn nur so bleibt die Kompatibilitat gewahrt So wird z B eine ext4 Partition auf einer externen Festplatte die auf einem sehr modernen System eingehangt und beschrieben wird auch weiterhin mit dem alteren System funktionieren auf dem sie ursprunglich formatiert wurde Das Programm dumpe2fs gibt Aufschluss daruber welche Funktionen aktuell auf einem Volume mit extended Dateisystem aktiviert sind dumpe2fs h dev DEV Jahr 2038 Problem Bearbeiten Hauptartikel Jahr 2038 Problem Allen Versionen bis inklusive ext4 ist gemein dass sie grundsatzlich vom Jahr 2038 Problem betroffen sind bzw im Fall von ext4 betroffen waren da die Speicherung der Zeitstempel 2007 12 mit Kernel 2 6 23 von 32 auf 34 Bits erweitert wurde 13 Dabei war allerdings ein Fehler bei der Konvertierung der ursprunglichen 32 Bit Unixzeit in 64 Bit denn die Verarbeitung von 34 Bits erfolgt als 64 Bit Wert passiert der zwischen 2014 und 2016 14 15 und schliesslich mit Linux Kernel 4 3 6 vom 19 Februar 2016 16 korrigiert wurde Voraussetzung ist eine Inode Grosse von mindestens 256 Bits der ursprungliche Standard bei ext2 waren 128 Bits und angepasste e2fsprogs die ab Version 1 40 extra isize unterstutzen 17 Mit Version 1 43 x 2016 und neuer kann e2fsck die fehlerhaften 34 Bit Zeitstempel auch korrigieren Wird ein ext2 oder ext3 Dateisystem um die Extra Inode mit oder ohne die um 2 Bits vergrosserten Zeitstempel erweitert lasst es sich fortan allerdings nur noch als ext4 Dateisystem einhangen mount t ext2 dev sda1 boot mount grep sda1 dev sda1 on boot type ext2 rw errors remount ro user xattr acl dmesg t tail n1 ext2 filesystem being mounted at boot supports timestamps until 2038 0x7fffffff umount dev sda1 dumpe2fs h dev sda1 grep features dumpe2fs 1 45 5 07 Jan 2020 Filesystem features ext attr resize inode dir index filetype sparse super large file dumpe2fs h dev sda1 grep Inode size dumpe2fs 1 45 5 07 Jan 2020 Inode size 128 e2fsck f dev sda1 tune2fs O extra isize dev sda1 tune2fs I 256 dev sda1 dumpe2fs h dev sda1 grep features dumpe2fs 1 45 5 07 Jan 2020 Filesystem features ext attr resize inode dir index filetype sparse super large file extra isize dumpe2fs h dev sda1 grep Inode size dumpe2fs 1 45 5 07 Jan 2020 Inode size 256 mount t ext2 dev sda1 boot mount boot Falscher Dateisystemtyp ungultige Optionen der Superblock von dev sda1 ist beschadigt fehlende Kodierungsseite oder ein anderer Fehler dmesg t tail n1 EXT2 fs sda1 error couldn t mount RDWR because of unsupported optional features 40 mount t ext4 dev sda1 boot dmesg t tail n1 EXT4 fs sda1 mounted filesystem without journal Opts errors remount roWeblinks BearbeitenUdo Seidel The ext filesystem a four generation retrospective In Linux Magazine November 2013 abgerufen am 25 November 2022 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Remy Card Theodore Ts o Stephen Tweedie Design and Implementation of the Second Extended Filesystem Abgerufen am 14 Mai 2020 englisch https www freebsd org doc handbook filesystems linux html EXT4 fs error bad header extent https linux die net man 5 filesystems a b c Udo Seidel The ext filesystem a four generation retrospective In Ausgabe 156 2013 Linux Magaxine abgerufen am 17 Mai 2020 englisch Ext2 In Glossar DiskInternals abgerufen am 14 Mai 2020 englisch Features such as POSIX ACLs and extended attributes were generally implemented first on ext2 because it was relatively simple to extend and its internals were well understood Andreas Jaeger Large File Support in Linux 15 Februar 2005 abgerufen am 17 Mai 2020 englisch The Second Extended Filesystem In The Linux Kernel documentation Abgerufen am 17 Mai 2020 englisch Thorsten Leemhuis Kernel Log Dateisystem Ext4 verlasst Entwicklungsphase ein Zwischenstopp auf dem Weg zu btrfs In Heise online 15 Oktober 2008 Abgerufen am 15 Mai 2020 a b https ext4 wiki kernel org index php UpgradeToExt4 https ext4 wiki kernel org index php Ext4 Disk Layout The Super Block ext4 Add nanosecond timestamps 18 Juli 2007 abgerufen am 4 Juni 2020 englisch INODE 7 inode file inode information Manpage In Linux Programmer s Manual 9 Mai 2019 abgerufen am 4 Juni 2020 englisch Nanosecond timestamps are supported on XFS JFS Btrfs and ext4 since Linux 2 6 23 Nanosecond timestamps are not supported in ext2 ext3 and 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