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Evolved Packet System EPS bezeichnet die Architektur des LTE Mobilfunkstandards Es umfasst das Kernnetz Evolved Packet Core EPC die Funknetzwerke E UTRAN die Gerate der Endteilnehmer UE und die Dienste EPS basiert vollstandig auf der Paketvermittlung und unterscheidet sich dadurch grundlegend von den alteren UMTS und GSM Technologien die noch Leitungsvermittlung nutzen Dennoch ist LTE zu diesen kompatibel und kann parallel betrieben werden Inhaltsverzeichnis 1 Kernnetz Evolved Packet Core 1 1 Aufbau und Komponenten 1 1 1 SAE Gateway 1 1 2 Policy und Charging Rules Function 1 1 3 Home Subscriber Server 2 Funknetz Evolved UTRAN 3 EinzelnachweiseKernnetz Evolved Packet Core Bearbeiten nbsp LTE Evolved Packet Core EPC SGW Serving Gateway PGW PDN Packet Data Network Gateway HSS Home Subscriber Server ANDSF Access Network Discovery and Selection Function ePDG Evolved Packet Data Gateway UE User Equipment eNodeB evolved Node BAls Evolved Packet Core EPC wird die Architektur des Kernnetzes von LTE bezeichnet Sie ermoglicht den Betrieb und die Koordination verschiedener Funknetzwerke und gewahrleistet so Mobilitat Handover und Roaming zwischen den Teilnehmern 1 Aufbau und Komponenten Bearbeiten Das EPC ist im Verhaltnis zu den alteren UMTS und GSM Netzen durch eine flache Hierarchie gekennzeichnet Daraus resultieren kurze Ubertragungszeiten von maximal 5 Millisekunden ms im Kernnetz sowie 20 Millisekunden fur die gesamte Strecke Die durch das Kernnetz realisierte Paketvermittlung zwischen zwei Funknetzen mussten lediglich uber das sogenannte Service Architecture Evolution SAE Gateway geleitet werden SAE Gateway Bearbeiten Ein SAE Gateway besteht aus jeweils einem Serving Gateway S GW und einem Packet Data Network PDN Gateway die voneinander logisch getrennt sind Beide sind durch eine offene Schnittstelle miteinander verbunden so dass sie auch physisch getrennt werden konnen Das Serving Gateway ubernimmt dabei die Rolle eines Routers und leitet die Pakete von einem Netzwerk zum nachsten Das PDN Gateway bildet die Schnittstelle zum Datennetzwerk Es verwaltet die Kommunikation bei Verbindungen des Endteilnehmers zu mehreren Netzwerken und vergibt die IP Adressen 2 Jedes Serving Gateway ist fur ein bestimmtes Gebiet verantwortlich und routet samtliche Paket Verbindungen im Einflussbereich Die raumliche Ausdehnung eines Gebietes hangt dabei von der erwarteten Maximalkapazitat ab Fur eine Datenverbindung mit einem Endgerat muss sich das Gerat im Connected Mode befinden also in der Lage sein Kommunikationsverbindungen aufzubauen Da dieser Modus sehr energieintensiv ist und somit die Akkulaufzeit stark verkurzt befinden sich Mobiltelefone in der Regel im Idle Mode Sofern das Gerat der Sender ist schaltet es den Modus selber um Bei eingehenden Verbindungen besteht fur das S GW hingegen keine direkte Moglichkeit die Pakete zu senden da der potentielle Empfanger nicht kontaktiert werden kann Daher wird der Umweg uber die Mobility Management Entity MME gegangen der unter anderem die Funktion des Paging zukommt und somit in der Lage ist das Gerat zu aktivieren Solange werden die Datenpakete im S GW zwischengespeichert Im Falle eines Handovers also dem Wechsel des Nutzers von einer Funkzelle zur nachsten kann eine Umleitung des Gesprachs bzw der Datenverbindung auf ein anderes Gateway notig sein Auch hier findet ein Abgleich mit der Mobility Management Entity statt 3 Das PDN Gateway P GW PGW ermoglicht externen Datenpaketen den Zugang zum Mobilfunknetzwerk Es dient dabei als Tor fur Dienste die ursprunglich nicht fur den Mobilfunk eingesetzt wurden z B Webserver Es vergibt zu diesem Zweck IP Adressen an die Endgerate Daneben kontrolliert es die Einhaltung technischer Richtlinien wahrend der Kommunikation bereitet Vergebuhrungsinformationen bei eventuell durch den externen Dienst anfallenden Kosten und uberpruft bzw filtert die Datenpakete Das P GW stellt daruber hinaus auch eine Schnittstelle bereit die es der staatlichen Gewalt ermoglicht Datenstrome anzuzapfen oder abzuhoren 3 Policy und Charging Rules Function Bearbeiten Die Policy und Charging Rules Function PCRF steuert als Intelligenz im Mobilfunkdatennetz die verschiedenen Komponenten wie GGSN P GW Es ist ein reines Signalisierungssystem das keinen user plan traffic fuhrt Eine massgeblich Funktion der PCRF ist die Erlaubniskontrolle fur die Nutzung von Mobilfunkdatennetzressource z B Internet Zugriff erlaubt oder nicht Steuerung der Netzressource z B Internet Zugriff erlaubt mit 2 Mbit s oder 150 Mbit s Konfiguration des GGSN P GW bzgl der Vergebuhrung von Netzressourcen zeit oder volumenbasiert Im PCRF sind Netz Provider spezifische Regeln gespeichert die aus verschiedenen Eingangskriterien Regeln definieren deren Ausgangswert die Datennutzung steuert Datenverbindungsinformation z B genutzter APN Land Endgerat etc Kundeninformation z B gebuchter TarifHome Subscriber Server Bearbeiten Der Home Subscriber Server HSS ist die Datenbank in der Benutzer und Abonnementinformationen gespeichert werden die fur die Behandlung der Anrufe benotigt werden Dazu gehoren zum Beispiel die Identifikation oder die Zugangsautorisierung der Nutzer Er ist mit der Mobility Management Entity verbunden 4 Funknetz Evolved UTRAN BearbeitenDie einzelnen Funknetze werden in der LTE Architektur evolved UTRAN eUTRAN bezeichnet Der Name ist eine Ableitung aus der UMTS Architektur in der die Funknetze UMTS Terrestrial Radio Access Network UTRAN heissen Analog werden die Basisstationen eNodeB genannt in Anlehnung zur Bezeichnung NodeB aus dem UMTS Netz Eine eNodeB Basisstation gilt als komplexeste Baugruppe des EPS und setzt sich aus den Antennen einem Radiomodul und einem Digitalmodul zusammen Wie oben beschrieben handelt es sich bei LTE um ein rein paketvermittelndes sprich digitales Netz Aus diesem Grund dient auch das Digitalmodul als Schnittstelle zum Kernnetz Dieses ubernimmt die eigentliche Signalverarbeitung Das Radiomodul hingegen ist fur die Umsetzung des digitalen Signals auf die Luftschnittstelle verantwortlich wandelt das Signal also in Funkwellen um Umgekehrt werden auch empfangene Funkwellen in digitale Signale umgewandelt Das dazu verwendete Verfahren ist wie im gesamten Mobilfunk die Modulation Aus Kostengrunden sind Digital und Radiomodul eng beieinander platziert und uber optische Leiter verbunden Im Vergleich zur UMTS Architektur wird insbesondere die Funktion des Radiomoduls deutlich erweitert Wahrend es im UTRAN im Wesentlichen ein reines Modem ist so verfugt es nun uber eigene logische Bauteile Dadurch werden samtliche Kommunikationsfunktionen des Zugangsnetzes direkt in die Basisstationen verlagert die zuvor noch vom Radio Network Controller RNC erfullt wurden Der Wegfall des RNC bewirkt einen Teil der geforderten Verkurzung der Ubertragungszeiten im System Insbesondere konnen die Basisstationen nun direkt miteinander kommunizieren und organisieren das Mobilitatsmanagement innerhalb eines Zugangsnetzes selbst Weitere integrierte Funktionen sind zum Beispiel die Aufteilung der Ressourcen zwischen den Teilnehmern User Management oder die Reduktion der eigenen Sendeleistung bei Tatigkeiten der Nachbarstationen Interferenzmanagement 5 Einzelnachweise Bearbeiten R Hofstetter R Tanner Das Core Netzwerk von LTE Teil 3 der Artikelserie uber den neuen Mobilfunkstandard In Bulletin SEV VSE 21 2008 S 22 htwchur ch Memento vom 8 Dezember 2015 im Internet Archive PDF 143 kB R Hofstetter R Tanner Das Core Netzwerk von LTE Teil 3 der Artikelserie uber den neuen Mobilfunkstandard In Bulletin SEV VSE 21 2008 S 23 f a b 3G Forum LTE System Architektur LTE Tutorial Teil 2 Memento vom 7 Januar 2012 im Internet Archive UMTSlink at abgerufen am 6 Januar 2012 R Hofstetter R Tanner Das Core Netzwerk von LTE Teil 3 der Artikelserie uber den neuen Mobilfunkstandard In Bulletin SEV VSE 21 2008 S 24 M Sauter Grundkurs Mobile Kommunikationssysteme UMTS HSDPA und LTE GSM GPRS und Wireless LAN 4 Auflage 2011 ISBN 978 3 8348 1407 4 S 285 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evolved Packet System amp oldid 226302669