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Bei den so genannten Fouchetplanen handelt es sich um zwei Vorschlage der franzosischen Regierung unter Charles de Gaulle fur eine Weiterentwicklung der europaischen Integration Namensgeber war der franzosische Diplomat und Chefdelegierte Christian Fouchet der den Ausschuss zur Erarbeitung des entsprechenden Konzepts leitete Der erste Vorschlag der am 2 November 1961 publik gemacht wurde strebte die Grundung einer Europaischen Politischen Union EPU an mit der die Mitgliedstaaten der Europaischen Wirtschaftsgemeinschaft EWG sich auch auf politischem kulturellem und verteidigungspolitischem Gebiet integrieren sollten Er knupfte damit an die Plane zu einer Europaischen Politischen Gemeinschaft EPG an die 1954 gescheitert waren Zentrale Institution der EPU sollte der Ministerrat sein in dem die Regierungsvertreter der einzelnen Mitgliedstaaten einstimmig Entscheidungen treffen wurden Supranationale Elemente waren dagegen kaum vorgesehen 1 Noch ehe die ubrigen Mitgliedstaaten eindeutig Position zu dem franzosischen Plan bezogen hatten stellte de Gaulle am 18 Januar 1962 einen von ihm verscharften zweiten Entwurf des Fouchetplans vor Dieser sah die Unterordnung der bereits bestehenden EWG Institutionen unter den Ministerrat der EPU vor und damit eine weitgehende Entmachtung der EWG Kommission was de facto die Aufgabe des supranationalen Integrationsprinzips bedeutet hatte Da dies fur die ubrigen EWG Mitgliedstaaten insbesondere die Benelux Staaten nicht akzeptabel war provozierte de Gaulle damit letztlich das Scheitern der EPU Hochstes Ziel De Gaulles war es seine certaine idee durchzusetzen Fur De Gaulle hatte ein Europa uber den Staaten keine Zukunft Sein Ziel war es alle supranationalen Elemente aus der europaischen Zusammenarbeit zu streichen Seine Vorstellung von Europa sah eine Zusammenarbeit unabhangiger Staaten vor welche ihre volle Souveranitat und ein Vetorecht in allen Institutionen behielten 2 Nach dem Scheitern der Verhandlungen bekundete die deutsche Regierung unter Konrad Adenauer weiterhin Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit Frankreich Als Torso der Fouchet Plane kam es zum Abschluss des deutsch franzosischen Zusammenarbeitsvertrages vom 22 Januar 1963 dem sogenannten Elysee Vertrag 3 Die weitere politische Integration stagnierte in der Folge bis zum Ende der Amtszeit Charles de Gaulles Zwischenzeitlich kam es zu weiteren Schwierigkeiten zwischen Frankreich und den anderen funf Mitgliedstaaten bei der Frage der Aufnahme Grossbritanniens in den Gemeinsamen Markt 1963 und 1967 und dem ab 1966 gemass EWG Vertrag vorgesehenen Ubergang in wichtigen Vertragsbereichen unter anderem Landwirtschaft und gemeinsame Handelspolitik zu Entscheidungen mit qualifizierter Mehrheit im Ministerrat Hieraus entstand ab Mitte 1965 eine Verfassungskrise der Gemeinschaft die erst ein halbes Jahr spater am 26 Januar 1966 durch den Luxemburger Kompromiss bereinigt wurde Erst auf dem Gipfel von Den Haag 1969 beschlossen die europaischen Staats und Regierungschefs schliesslich einen Ausschuss einzusetzen der Moglichkeiten einer Europaischen Politischen Zusammenarbeit EPZ entwarf Diese wurde jedoch erst 1986 in der Einheitlichen Europaischen Akte institutionalisiert 1992 wurde sie im Vertrag von Maastricht zur Gemeinsamen Aussen und Sicherheitspolitik der Europaischen Union weiterentwickelt 4 Weblinks BearbeitenRalph Rotte Die Fouchet Plane von 1961 62 und die bleibenden Probleme der gemeinsamen europaischen Sicherheitspolitik PDF 237 kB EU Geschichte bei Soziale Marktwirtschaft Einzelnachweise Bearbeiten Fouchet Plane bei euabc com abgerufen am 24 November 2015 Politische Union 3 Fouchet Plane PDF bei europarl europa eu abgerufen am 24 November 2015 Oppermann Classen Nettesheim Europarecht S 11 Rn 17 4 Auflage Munchen 2009 De Gaulle und Europa bei zeit de abgerufen am 24 November 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fouchetplane amp oldid 228424546