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37 992777777778 30 970833333333 Koordinaten 37 59 34 N 30 58 15 OErtokus Han Bei dem Ertokus Han handelt es sich um eine seldschukische Karawanserei am ostlichen Ufer des Egirdir Sees in der turkischen Provinz Isparta in Anatolien Ertokus Han SudseiteInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Name 3 Geschichte 4 Architektur 5 Siehe auch 6 Fotogalerie 7 Literatur 8 WeblinksLage BearbeitenDer Ertokus Han liegt im Gebiet der Gemeinde Yesilkoy im Landkreis Gelendost zwischen der Strasse D 350 von Isparta nach Konya und dem Ufer des Egirdir Sees vom See ist der Han ungefahr hundert Meter entfernt Bei seiner Erbauung lag er an der wichtigen Handelsstrasse von Antalya nach Afyon und Konya Der Han liegt heute etwas versteckt von Norden kommend biegt man von der D350 nach der Moschee Yesilkoy Cami an der Strasse in den ersten Feldweg links ab Der sehr schlechte Weg endet nach ungefahr dreihundert Metern vor der Karawanserei Von Suden kommend biegt man nach der Tankstelle auf der rechten Seite in den Feldweg links ab Der Han kann nur von aussen besichtigt werden der Innenbereich wurde wegen Vandalismus nach der Renovierung abgeschlossen Ein Schlussel ist am gegenuberliegenden Bauernhof zu erfragen Name BearbeitenDer Ertokus Han tragt den Namen seines Stifters Mubaruziddin Omer Ertokus eines bedeutenden Atabeg und Emir im Dienste des Seldschukensultans Kai Kobad I turkisch Alaeddin Keykubad Im Laufe der Zeit wurden auch die Namen Gelendost Han nach der nachstgrosseren Stadt Selcuk Han und Kudret Han verwendet Geschichte BearbeitenDer Bau erfolgte im Auftrag des Seldschukensultans Kai Kobad I der Emir und Atabey Mubaruziddin Omer Ertokus fungierte als Bauherr fur den 1223 begonnenen und 1224 fertig gestellten Han Im Laufe der Jahrhunderte verlor die Route von Antalya nach Afyon an Bedeutung und die Karawanserei verfiel allmahlich Da der Han abseits von Siedlungen lag blieb ihm das Schicksal als Steinbruch fur andere Gebaude zu dienen wie zum Beispiel beim Egirdir Han geschehen erspart nbsp Ertokus Han im Jahr 1907 Foto von Gertrude Bell 1868 1926 In den 1950er Jahren war der Han schon in sehr schlechtem Zustand und so wurden erste Sicherungsmassnahmen unternommen 2007 begann eine Generalsanierung die sich bis 2017 hinzog Der Han wurde vollstandig renoviert seitdem ist der Innenraum jedoch verschlossen Architektur BearbeitenDer Han besteht aus zwei miteinander verbundenen Bauwerken dem Sommerhof und dem Wintersaal Die Karawanserei ist von Sud nach Nord ausgerichtet und liegt parallel zum circa hundert Meter entfernten Seeufer Der Eingang befindet sich im Suden und ist von einem mit glatten Steinen gepflasterten quadratischen 15 Meter Vorhof umgeben Das Sommergebaude ist ungefahr 24 Meter breit und 34 Meter lang Neben dem Eingangstor befinden sich rechts und links zwei abgetrennte Zimmer mit ca zwanzig Quadratmetern Bei dem Raum rechts der Pforte wird vermutet dass es sich um einen Gebetsraum handelt da er ein schmales Fenster enthalt es wurden jedoch keine Anzeichen fur eine religiose Nutzung wie zum Beispiel eine Mihrab Gebetsnische gefunden Links im Torraum befindet sich ein halboffenes Vorzimmer und dahinter ein kleinerer Raum Hier wird ein Hamam vermutet fur den es aber auch keine Belege wie zum Beispiel einen Wasserspeicher gibt Hinter dem Tor offnet sich der dreissig Meter lange und acht Meter breite Innenhof der am inneren Tor des Wintersaals endet Rechts und links des Hofes liegen je vier Schlafsale deren Tonnengewolbe auf jeder Seite von drei Saulen gestutzt wird das Gewolbe ist jedoch nicht mehr original Uber dem Eingang zum Wintersaal befindet sich eine Marmortafel mit der arabischen Inschrift Die deutsche Ubersetzung lautet Dieses Gebaude das dem Sultan gehort wurde von Mubaruziddin Ertokus Omer fur die Sache Allahs im Jahr 620 nach der Hidschra erbaut Der Wintersaal schliesst direkt an den Sommerhof an und besteht aus einem 27 Meter langen mit Tonnengewolbe uberdachten und von acht Saulen gestutzten Saal Die Originalsaulen stammten aus byzantinischer Zeit und wurden bei der Renovierung ins Museum nach Isparta gebracht Die bis zu 1 5 Meter dicken Aussenwande bestehen aus zwei behauenen Kalksteinmauern die im Inneren mit Bruchsteinen und Mortel gefullt wurden Der Han hat keine Verzierungen oder Spolien auch eine typische seldschukische Muqarnas Verzierung fehlt Nur das Eingangsportal ist mit weissen Marmorplatten verkleidet Siehe auch BearbeitenListe der Seldschuken Hane in der TurkeiFotogalerie Bearbeiten nbsp Sudseite mit Portal nbsp westliche Mauer nbsp Sudwestseite nbsp Mauer des Wintersaals nbsp Blick nach Osten nbsp Blick nach Westen zum Egirdir See nbsp VorhofLiteratur BearbeitenKurt Erdmann Das anatolische Karavansaray des 13 Jahrhunderts Berlin 1961 Saman Dogan Selcuklu Doneminde Siyasi ve Bani Kimligi ile Mubarizeddin Ertokus Das politische und herrschaftliche Wirken von Mubarizeddin Ertokus in der Seldschuken Zeit Ankara 2010 Stephen Hill Hrsg Gertrude Bell 1868 1926 Selection from the Photographic Archive of an Archaeologist and Traveller London 1976 ISBN 978 0 905423 00 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ertokus Han Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien The Seljuk Han of Anatolia Ertokus Han Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ertokus Han amp oldid 230172467