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Ernst Wandersleb 12 April 1879 in Gotha 2 Mai 1963 in Jena war ein deutscher Physiker Fotograf Ballonfahrer Bergsteiger und Philanthrop Grab von Ernst Wandersleb auf dem Nordfriedhof in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Ballonfahrt 3 Literatur 4 WeblinksLebenslauf Bearbeiten1897 legte Wandersleb als Bester seines Jahrgangs am Gothaer Ernestinum das Abitur ab Anschliessend nahm er ein Studium der Physik Mathematik und Chemie auf das er in Jena Munchen und Berlin absolvierte 1901 promovierte er mit summa cum laude bei dem Physiker Adolf Winkelmann uber die Elastizitat von Schottglasern und nahm direkt im Anschluss eine Stellung bei Carl Zeiss in Jena an Der Geschaftsleiter Ernst Abbe hatte ihn in die Fotoabteilung des Zeiss Werkes geholt um an der Seite von Paul Rudolph dem Erfinder des Tessar Objektivs zu arbeiten und zu forschen Wandersleb war dabei hauptsachlich mit der Berechnung neuer Fotoobjektive beschaftigt und erkannte fruh die Moglichkeiten die Lichtstarke des Tessar zu erhohen Im Oktober 1904 war die Berechnung des Tessar 1 4 5 abgeschlossen und das spater als Adlerauge der Kamera bekannt gewordene Objektiv war fabrikationsreif 1905 unternahm Ernst Wandersleb seine erste Ballonfahrt und diese Leidenschaft liess ihn fortan nicht mehr los 1908 grundete er deshalb zusammen mit Jenaer Professoren und Kollegen der Firma Carl Zeiss den Thuringischen Verein fur Luftfahrt Auf seinen mehr als 40 Ballonfahrten sammelte Wandersleb bis 1913 Erfahrungen die ihm im Zeiss Werk fur die Konstruktion von Geraten zur Erkundung aus der Luft weiterhalfen Als er mit 32 Jahren Nachfolger von Paul Rudolph wurde musste er jedoch diese in der damaligen Zeit noch recht gefahrliche Leidenschaft beenden Gleiches galt fur die Bergsteigerei welche Wandersleb ebenso begeisterte 1911 hatte er u a den 4810 Meter hohen Mont Blanc bezwungen Neben der Physik interessierte sich Ernst Wandersleb fortan fur Astronomie Zoologie und die Kunst In Jena ist Wandersleb auch als Forderer des Musiklebens bekannt geworden So grundete er u a den Akademischen Chor der sich ab 1918 in Philharmonischer Chor umbenannte neu Wegen seiner judischen Ehefrau Emmy der Schwester von Otto Eppenstein wurden er und seine Familie wahrend des Dritten Reiches diskriminiert und von einem Kollegen denunziert was seine Entlassung bei Carl Zeiss zur Folge hatte Seine Kinder emigrierten seine Frau wurde in das KZ Theresienstadt deportiert wo sie das Kriegsende erlebte Ballonfahrt BearbeitenErnst Wandersleb der ab 1905 Mitglied im Deutschen Verein fur Luftschifffahrt war unternahm im gleichen Jahr seine erste Ballonfahrt und legte spater die Prufung zum Ballonfuhrer ab 1909 unternahm er seine erste selbstandige Fahrt Seine Ballonfahrten unternahm Wandersleb als Mitarbeiter der photographischen Abteilung von Carl Zeiss Jena stets mit den leistungsfahigsten Kameras und der modernsten Fotooptik seiner Zeit ausgerustet Hierbei entstand eine Sammlung von mehreren Hundert Luftbildern von weiten Teilen Mitteldeutschlands Bei vielen der sensationellen Aufnahmen in brillanter Qualitat handelt es sich um die fruhesten Luftbilder der jeweiligen Orte oder Landschaften Die bemerkenswert ausfuhrlich dokumentierte Sammlung von Ernst Wandersleb mit mehr als 800 eigenen und fremden Luftaufnahmen der Ballonfahrten befindet sich seit 1962 im Archiv fur Geografie des Leibniz Institutes fur Landerkunde IFL in Leipzig Literatur BearbeitenHeinz Peter Brogiato und Luise Grundmann Mitteldeutschland in fruhen Luftbildern Ballonfotografien aus dem Archiv des Leibniz Instituts fur Landerkunde Lehmstedt Verlag Leipzig 2005 ISBN 3 937146 20 2 Brogiato Heinz Peter Horn Katarina Ballonfahrt und Fotografie Fruhe Zeugnisse aus der Sammlung Ernst Wandersleb In Ballon Sport Magazin Planegg 2004 H 4 Juli August S 28 35 Brogiato Heinz Peter Horn Katarina Mit dem Adlerauge der Kamera im Ballon In Innovation Das Magazin von Carl Zeiss Oberkochen 2002 Nr 12 S 30 37 engl Ausgabe The eagle eye of your camera in the balloon age 2002 Nr 12 S 30 37 Brogiato Heinz Peter Hrsg Ritter der Lufte Ballonfahrten um 1900 Leipzig Lehmstedt 2006 127 S Weblinks BearbeitenPDF Datei mit Kurzbeschreibung und einigen Luftaufnahmen 2 08 MB Memento vom 27 September 2015 im Internet Archive Nachlass Wanderslebs Luftbildfotos Korrespondenz u a im Archiv fur Geographie des Leibniz Instituts fur Landerkunde in LeipzigNormdaten Person GND 117136824 lobid OGND AKS VIAF 59853987 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wandersleb ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Ballonfahrer Fotograf PhysikerGEBURTSDATUM 12 April 1879GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 2 Mai 1963STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Wandersleb amp oldid 232836604