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Erlebnis des Marschalls von Bassompierre ist eine Erzahlung von Hugo von Hofmannsthal die im Herbst 1900 in der Wiener Wochenschrift Die Zeit erschien Francois de Bassompierre 1579 1646Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Historischer und literarischer Hintergrund 3 Ausgaben 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAls der Ich Erzahler das ist der Marschall von im Spatwinter von Fontainebleau nach Paris reitet begegnet er unterwegs einer schonen jungen Kramerin Die Frau tritt aus ihrem Laden und grusst ihn einladend Der Marschall erwidert den Gruss und arrangiert ein Tete a tete im Zimmer einer Kupplerin Als er eintritt sitzt die Frau schon auf dem Bett Bassompierre legt sich zu ihr und schlaft fest ein Als er des Nachts erwacht steht die Frau am Fenster Nach der Liebesnacht haben beide den Wunsch sich wieder zu treffen Die zweite Nacht soll nicht unter dem Dach der Kupplerin verbracht werden sondern bei einer Tante der jungen Frau Zeit und Ort werden verabredet Bassompierre kann den Tag kaum erwarten Bei Hofe muss er sich unterdessen mit Hoflingen uber alles Mogliche unterhalten unter anderem uber die grassierende Pest und uber die Methoden Infektionen zu vermeiden Bassompierre schickt seinen Diener zur Erkundung des Kramerladens aus Der Kundschafter berichtet nur der Kramer sei dort anwesend Der Marschall uberzeugt sich selbst und muss erkennen dass der angebliche Kramer ein Adeliger ist der Chateau Blois bewachen musste Als Bassompierre sich wie verabredet dass Zimmer der Tante betreten will antwortet auf sein Klopfen jedoch eine Mannerstimme Der Marschall zieht sich vorsichtig zuruck schaut durch ein Zimmer und sieht wie dort Bettstroh verbrannt wird In dem Zimmer liegen zwei nackte Leichen Historischer und literarischer Hintergrund BearbeitenHofmannsthals Novelle entstand zwischen dem 21 und 24 April des Jahres 1900 und wurde in der Wiener Wochenzeitung Die Zeit in zwei Teilen am 24 November und am 1 Dezember desselben Jahres erstmals abgedruckt 1905 wurde sie in dem Erzahlungsband Das Marchen der 672 Nacht und andere Erzahlungen im Wiener Verlag Wien und Leipzig veroffentlicht Die Novelle beruht im Kern auf einer Episode aus den Memoiren des franzosischen Marschalls Francois de Bassompierre deren Erstveroffentlichung auf das Jahr 1665 datiert wird Bassompierre hat seine Erinnerungen wahrend seiner zwolfjahrigen Gefangenschaft in der Bastille zwischen 1631 und 1643 geschrieben Im Kontext seiner Memoiren ist sie eine unter vielen anderen anekdotenhaften Geschichten Goethe hat die Geschichte Bassompierres ubersetzt bearbeitet neu erzahlt und sie als Binnenerzahlung in seine Novellensammlung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten 1795 integriert 1 Hofmannsthal der sich vom 14 Februar bis 2 Mai 1900 in Paris aufhielt hat die Idee zu seiner Erzahlung auf die Nacht vom 18 zum 19 April 1900 datiert Vom 21 bis zum 24 April hat er die Novelle unter dem Titel Erlebnis des Herrn von Bassompierre aufgeschrieben 2 Ausgaben BearbeitenDas Marchen der 672 Nacht und andere Erzahlungen Wiener Verlag Wien und Leipzig 1905 Erstausgabe Mit Illustrationen von Walter Hampel Inhalt Das Marchen der 672 Nacht Reitergeschichte Erlebnis des Marschalls von Bassompierre Ein Brief Erlebnis des Marschalls von Bassompierre 1900 S 132 142 in Hugo von Hofmannsthal Gesammelte Werke in zehn Einzelbanden Hrsg von Bernd Schoeller S Fischer Frankfurt a M 1949 Band Erzahlungen Erfundene Gesprache und Briefe Reisen ISBN 3 10 031547 2 Erlebnis des Marschalls von Bassompierre und andere Erzahlungen Verlag der Arche Zurich 1950 Die kleinen Bucher der Arche 111 112 Das Erlebnis des Marschalls von Bassompierre Der Originaltext der Memoiren mit den Fassungen von Goethe und Hofmannsthal Hrsg von Wolfdietrich Rasch Mit 7 Lithographien von Hans Fronius Einmalige Auflage von 190 Exemplaren Hanser 1968 Francois de Bassompierre Das Erlebnis des Marschalls von Bassompierre Eine Erinnerung aus dem Jahr 1606 Ubertragung und Nachwort von Wolfram Benda Mit den Fassungen von J W von Goethe und H von Hofmannsthal Mit 1 Orig Holzschnitt sowie 1 Orig Zeichnung von Jurgen Wolbing Bayreuth Bear Press 1986 Literatur BearbeitenGotthart Wunberg Hrsg Hofmannsthal im Urteil seiner Kritiker Athenaum Frankfurt am Main 1972 Henry H H Remak Novellistische Struktur Der Marschall von Bassompierre und die schone Kramerin Bassompierre Goethe Hofmannsthal Essai und kritischer Forschungsbericht Bern Lang 1982 Patricia Oster Leben und Form Goethe Hofmannsthal und die Memoiren des Herrn von Bassompierre in Romanistik als vergleichende Literaturwissenschaft Festschrift fur Jurgen von Stackelberg Hrsg von Wilhelm Graeber u a Frankfurt am Main 1996 S 242 256 Peter Sprengel Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1870 1900 Von der Reichsgrundung bis zur Jahrhundertwende Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44104 1 Norman Rinkenberger Katrin Scheffer Goethe und Hofmannsthal Facetten analogischer Dichtkunst oder Wo versteckt man die Tiefe Tectum Verl 2005 ISBN 978 3 8288 8850 0Weblinks BearbeitenErlebnis des Marschalls von Bassompierre bei Zeno org Der Text bei Gutenberg DE Simon Klohr Erlebenis des Marschalls von Bassompierre Uberlegungen zu Hugo von Hofmannsthals Novelle und der Erzahltheorie Hermann Bahrs in Limbaj si Context Balti Bd 4 Ausg 1 2012 S 183 209Einzelnachweise Bearbeiten Goethe Geschichte des Marschalls von Bassompierre Volltext vergl Anna Katharina Gisbertz Erlebnis des Marschalls von Bassompierre 1900 In Hofmannsthal Handbuch Metzler Stuttgart 2016 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erlebnis des Marschalls von Bassompierre amp oldid 239150733