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Erich Jacob auch Jakob 22 Dezember 1907 in Konigs Wusterhausen 5 Juni 1974 in Braunschweig 1 war ein deutscher Polizeibeamter zur Zeit des Nationalsozialismus Leben und Wirken BearbeitenNach dem Schulbesuch den er 1926 mit der Reifeprufung beendete besuchte Jacob dem das eigentlich favorisierte Ingenieurstudium aus finanziellen Grunden unmoglich war ab 1927 als Polizeianwarter die Polizeischule Treptow Im selben Jahr wurde er zum Polizeiwachtmeister ernannt und 1928 wurde zur Bereitschaftspolizei Schneidemuhl versetzt 1934 bestand Jacob einen auf eigenen Wunsch absolvierte Polizeianwarterlehrgang beim Polizeiinstitut Charlottenburg mit der Note Gut Anschliessend wurde er zum Leiter einer Dienststelle bei der Berliner Mordinspektion und am 15 Marz 1935 zum Kriminalkommissar ernannt Im Herbst 1935 wurde Jacob zum Leiter des Abtreibungsdezernats der Berliner Kripo ernannt Im Oktober 1936 wurde Jacob in die in diesem Jahr gegrundete Reichszentrale zur Bekampfung der Homosexualitat und Abtreibung berufen die im Zuge des neu eingerichteten Reichskriminalpolizeiamts entstand In dieser Institution mit deren Leitung zunachst Josef Meisinger betraut wurde und die organisatorisch als Referat II 2 S im Geheimen Staatspolizeiamt untergebracht war ubernahm Jacob die Leitung des Sachgebietes II 2 S Bekampfung der Abtreibung im Reichsmassstabe Er trat 1938 der SS bei bei der er 1942 bis zum SS Hauptsturmfuhrer befordert wurde 2 Noch vor der Grundung des Reichssicherheitshauptamtes RSHA wurde Jacob im Fruhjahr 1938 als Kriminalrat Nachfolger von Meisinger als Leiter der nun im Amt V des RSHA untergebrachten Reichszentrale ernannt In dieser Eigenschaft oblag ihm in den folgenden Jahren die reichsweite Koordination der polizeilichen Massnahmen des NS Staates gegen Homosexualitat und Abtreibung Als Stellvertreter von Gerhard Nauck war Jacob seit November 1940 zudem stellvertretender Leiter der Reichszentrale zur Bekampfung der Sittlichkeitsdelikte Er beantragte am 14 Marz 1940 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 1 Juni 1940 aufgenommen Mitgliedsnummer 7 619 750 3 Im Juli 1943 wurde die Reichszentrale reorganisiert Jacob blieb ihr kriminalistischer Leiter mit dem Psychiater Carl Heinz Rodenberg wurde ihm ein wissenschaftlicher Leiter zur Seite gestellt der einige seiner Befugnisse ubernahm Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich Jacob von Oktober 1945 bis Januar 1946 in alliierter Internierung Nach seiner Entlassung verrichtete er Gelegenheitsarbeiten und liess sich schliesslich als Detektiv in Braunschweig nieder Aufgrund seiner Tatigkeiten im RSHA wurden 1964 Ermittlungen gegen ihn aufgenommen jedoch mangels belastender Erkenntnisse wieder eingestellt Er starb am 5 Juni 1974 in Braunschweig 4 Literatur BearbeitenGunter Grau Rudiger Lautmann Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Kompetenzen Betatigungsfelder in Geschichte Munster in Westfalen Germany Bd 21 Lit Berlin S 167 Burkhard Jellonnek Homosexuelle unter dem Hakenkreuz Die Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich Schoningh Paderborn 1990 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Lebensdaten nach Gunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Berlin 2011 S 165 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 283 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 17720608 Gunter Grau Lexikon zur Homosexuellenverfolgung 1933 1945 Institutionen Personen Betatigungsfelder Berlin 2011 S 165 Personendaten NAME Jacob Erich ALTERNATIVNAMEN Jakob Erich KURZBESCHREIBUNG deutscher Polizeibeamter GEBURTSDATUM 22 Dezember 1907 GEBURTSORT Konigs Wusterhausen STERBEDATUM 5 Juni 1974 STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Jacob amp oldid 239428114