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Das Eocene Thermal Maximum 2 ETM 2 auch H 1 Ereignis oder Elmo Ereignis genannt war eine vorubergehende Periode globaler Erwarmung die sich im Warmklima vor ca 53 7 Millionen Jahren ereignete 1 2 3 4 Es scheint dies die zweite Warmeanomalie zu sein die den langen Erwarmungstrend vom spaten Paleozan uber das fruhe Eozan vor 58 bis 50 Mio Jahren markiert 5 Beide Warmeanomalien liefen in aus geologischer Sicht kurzer Zeit ab lt 200 000 Jahre und waren gepragt von globaler Erwarmung und massivem Kohlenstoffeintrag in den Kohlenstoffkreislauf Das starkste und am besten studierte Ereignis das Palaozan Eozan Temperaturmaximum PETM bzw ETM 1 ereignete sich ca 2 Millionen Jahre vor dem ETM 2 also ca vor 55 5 Millionen Jahren Weitere Warmeanomalien folgten auf ETM 2 vor 53 6 Mio Jahren H 2 53 3 Mio Jahren I 1 und 52 8 Mio Jahren die als K X oder ETM 3 bezeichnet werden Die Anzahl Nomenklatur das absolute Alter und der relative globale Effekt der Warmeanomalien des Eozans sind Gegenstand laufender wissenschaftlicher Untersuchungen Auf jeden Fall scheinen die Warmeanomalien das fruhe eozane Klimaoptimum herbeigefuhrt zu haben das warmste Intervall des Kanozoikums Sie fanden definitiv vor dem Azolla Ereignis vor ca 49 Mio Jahren statt ETM 2 kann in Sedimentstrukturen durch Analyse stabiler Kohlenstoffisotope in Kohlenstoff fuhrendem Material klar erkannt werden 1 2 4 Das 13C 12C Verhaltnis des Kalziumkarbonats oder organischen Materials fallt im Verlauf des Ereignisses signifikant ab Die Ereignisse haben damit Ahnlichkeit mit dem PETM obgleich der Betrag der negativen Kohlenstoff Isotop Exkursion geringer ausfallt Der zeitliche Ablauf der Storungen des Erdsystems im Verlauf des ETM 2 laufen auch anders ab als wahrend des PETM 4 ETM 2 setzte uber eine langere Zeitdauer als PETM ein etwa 30 000 Jahre wohingegen die Erholzeit kurzer war etwa 50 000 Jahre 4 In beiden Fallen ist zu bedenken dass die Zeitdauer der Ablaufe nur sehr schwer genau zu rekonstruieren ist Auch bei weit voneinander entfernten Fundstellen kennzeichnet eine lehmreiche Schicht ETM 2 in den Meeressedimenten Bei Proben die im Rahmen des Ocean Drilling Program aus der Tiefsee gewonnen wurden z B Leg 208 des Walfischruckens wurde diese Schicht durch Losung von Kalziumkarbonaten verursacht 4 In Abschnitten die sich an Kontinentalrandern bildeten so z B die die sich entlang des Waiau Toa Clarence River zeigen werden die lehmreichen Schichten durch Ausschwemmen von im Uberfluss vorhandenem Bodenmaterial hervorgerufen das in den Ozean eingebracht wurde 2 Ahnliche Anderungen der Sedimentanreicherung wurden im Verlauf des PETM gefunden 2 In Sedimentproben die vom Lomonossow Rucken des arktischen Ozeans stammen lassen sich sowohl in ETM 2 wie auch in PETM Anzeichen hoherer Temperaturen niedrigerer Salinitat und einer niedrigeren Sauerstoffkonzentration nachweisen 3 Es wird angenommen dass PETM und ETM 2 ahnliche Ursachen gehabt haben 2 3 4 Die Erforschung der genauen Ursachen ist jedoch bis jetzt Gegenstand laufender Forschungsarbeiten Wahrend beider Ereignisse wurde eine enorme Menge 13C abgereicherten Kohlenstoffs in Atmosphare und Ozeane verbracht Dies fuhrte zu einem sinkenden 13C 12C Verhaltnis der kohlenstofffuhrenden Sedimente Eine damit einhergehende Erwarmung und aus dieser resultierende Veranderung und Intensivierung des Wasserkreislaufs konnte die Erosionsrate erhoht und grossere Mengen Materials von den Kontinenten in die Meere transportiert haben Dies wurde die in grossem Umfang stattfindenden Sedimentablagerungen an den Kontinentalhangen erklaren 2 Der starke Anstieg der atmospharischen Kohlendioxid Konzentration kann nur zwischen ein und 3 5 Grad des beobachteten Temperaturanstiegs erklaren Nach einer 2009 in Nature veroffentlichten Studie ist von weiteren bislang unbekannten Ursachen auszugehen Die Autoren weisen darauf hin dass die moglichen Auswirkungen dieser Faktoren auch heute bei der Beurteilung kunftiger Klimawandel berucksichtigt werden sollten 6 Das H 2 Ereignis war vermutlich eine kleinere Warmeanomalie und folgte auf ETM 2 H 1 nach ca 100 000 Jahren Dies fuhrte zu Spekulationen dass beide Ereignisse in irgendeiner Form gekoppelt waren und durch Anderungen der Exzentrizitat der Erdumlaufbahn verursacht worden sein konnten 2 4 Weblinks BearbeitenAppy Sluijs Climate and carbon cycle dynamics during late Paleocene early Eocene transient global warming events PDF 53 kB Abgerufen am 15 Mai 2012 Lucy Stap Appy Sluijs Ellen Thomas Lucas Lourens Patterns and magnitude of deep sea carbonate dissolution during Eocene Thermal Maximum 2 and H2 Walvis Ridge southeastern Atlantic Ocean Abgerufen am 15 Mai 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b Lourens L J Sluijs A Kroon D Zachos J C Thomas E Rohl U Bowles J Raffi I Astronomical pacing of late Palaeocene to early Eocene global warming events In Nature 435 Jahrgang Nr 7045 2005 S 1083 1087 doi 10 1038 nature03814 PMID 15944716 bibcode 2005Natur 435 1083L a b c d e f g Nicolo M J Sluijs A Kroon D Zachos J C Thomas E Rohl U Bowles J Raffi I Multiple early Eocene hyperthermals Their sedimentary expression on the New Zealand continental margin and in the deep sea In Geology 35 Jahrgang Nr 8 2007 S 699 702 doi 10 1130 G23648A 1 geoscienceworld org a b c Sluijs A Schouten S Donders T H Schoon P L Rohl U Reichart G J Sangiorgi F Kim J H Sinninghe Damste J S Brinkhuis H Warm and wet conditions in the Arctic region during Eocene Thermal Maximum 2 In Nature Geoscience 2 Jahrgang Nr 11 2009 S 777 780 doi 10 1038 ngeo668 bibcode 2009NatGe 2 777S nature com a b c d e f g Stap L Lourens L J Thomas E Sluijs A Bohaty S Zachos J C High resolution deep sea carbon and oxygen isotope records of Eocene Thermal Maximum 2 and H2 In Geology 38 Jahrgang Nr 7 2010 S 607 610 doi 10 1130 G30777 1 geoscienceworld org James Zachos Richard E Zeebe Gerald R Dickens An early Cenozoic perspective on greenhouse warming and carbon cycle dynamics In Nature 451 Jahrgang Nr 7176 2008 S 279 283 doi 10 1038 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