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Entoconcha mirabilis syn Helicosyrinx parasita ist der Name einer Schnecken Art aus der Familie der Eulimidae die als Endoparasit in der Leibeshohle von Wurmseegurken lebt Nur als Jungtier ist sie als Schnecke mit Haus erkennbar wahrend das ausgewachsene auch als Schneckenschlauch oder Schlauchschnecke bezeichnete zwittrige Tier ein langer mit zahlreichen Eiern beziehungsweise Schnecklein angefullter Schlauch ist Sie wurde im 19 Jahrhundert in der Adria bei Triest als Parasit der Seegurke Oestergrenia digitata beobachtet und beschrieben Entoconcha mirabilisSchneckenschlauch Entoconcha mirabilis in der Seegurke Oestergrenia digitata Brehms Thierleben 1893SystematikUnterordnung HypsogastropodaTeilordnung LittorinimorphaUberfamilie VanikoroideaFamilie EulimidaeGattung EntoconchaArt Entoconcha mirabilisWissenschaftlicher Name der GattungEntoconchaJ Muller 1852Wissenschaftlicher Name der ArtEntoconcha mirabilisJ Muller 1852Larve Jungtier von Entoconcha mirabilis Brehms Thierleben 1893 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Entdeckungsgeschichte 3 Literatur 4 WeblinksMerkmale BearbeitenDas ausgewachsene nicht als Schnecke erkennbare Tier hat einen gestreckten zylindrischen unregelmassig spiralig gedrehten durchschnittlich 2 5 cm langen Korper der mit dem Kopfende am oberhalb des Darms gelegenen Blutgefass Dorsalgefass der Seegurke angeheftet ist Auf Grund seiner braunlich gelben Farbung ist er durch die durchsichtigen Gewebe einer intakten Wurmseegurke hindurch von aussen deutlich erkennbar Bauch und Rucken sind nicht unterscheidbar Ein Schneckenhaus fehlt ebenso wie Sinnesorgane Nerven ein Herz eine Mantelhohle oder Kiemen Der Mund ist am knopfformigen Kopfende von dem ausgehend der Darmkanal nur etwa das vordere Korperdrittel einnimmt und dann blind endet wobei auch eine sackformige Mitteldarmdruse vorhanden ist Im mittleren Korperabschnitt befindet sich der sehr grosse Eierstock mit Eiweissdrusen dem weiter hinten ein Abschnitt fur die Reifung der Eier folgt Dahinter liegt der Hoden Begattung und mogliche Selbstbefruchtung sind nicht untersucht doch wurden in den Schneckenschlauchen Eikapseln Brutkugeln mit jeweils etwa 20 sich entwickelnden Eiern beziehungsweise Embryonen beobachtet in reiferen Schneckenschlauchen Veliger Larven auch Jungtiere genannt Diese werden uber die hintere Korperoffnung in die Leibeshohle des Wirtes entlassen Die Larven von Entoconcha mirabilis haben eine spiralige Schale in die der Korper zuruckgezogen werden kann ein Operculum ein kleines Segel Velum zwei rudimentare Fuhler zwei Horblaschen einen Fuss und einen Darmkanal sowie eine bewimperte Mantelhohle Die Metamorphose zum Schneckenschlauch wurde ebenso wenig beobachtet wie das Eindringen in einen neuen Wirt Die Aufgabe wurde nie gelost obwohl sie seinerzeit von der Berliner Akademie als Preisaufgabe gestellt wurde Entdeckungsgeschichte BearbeitenJohannes Peter Muller beschrieb 1852 Entoconcha mirabilis als eine mikroskopisch kleine Schnecke die in einem Schneckenschlauch in der Seegurke Synapta digitata in grosser Zahl produziert wird Erst Albert Otto Baur beschrieb 10 Jahre spater den Schneckenschlauch als ausgewachsenes Stadium der Schnecke und Parasiten in der Seegurke und gab ihm den neuen Namen Helicosyrinx parasita Hierzu liess er sich in der Bucht von Muggia vor Zaule bei Triest hunderte von Seegurken von Fischern anliefern wobei er in etwa jeder hundertsten Wurmseegurke einen Schneckenschlauch fand W Keferstein verfocht 1864 ebenso entschieden den parasitischen Charakter des Schneckenschlauches als adultes Schneckenstadium wies jedoch die Wahl eines neuen Namens als Verstoss gegen die zoologischen Nomenclaturregeln zuruck Literatur BearbeitenJohannes Muller Uber Synapta digitata und uber die Erzeugung von Schnecken in Holothurien Georg Reimer Berlin 1852 Albert Baur Uber Synapta digitata Mull und ihren muthmasslichen Parasiten vom 3 April 1862 I Die Anheftung des Schneckenschlauches an den Kopf der Synapta II Uber die Anheftung des Schneckenschlauches an den Darm III Die Jugendformen der Synapta digitata Mull Monatsberichte der Koniglichen Preussische Akademie des Wissenschaften zu Berlin aus dem Jahre 1862 Berlin 1863 S 187 198 I S 187 192 II S 192 193 III S 193 198 Albert Baur Schneckenschlauche in Synapta In J Henle W Keferstein G Meissner Hrsg Bericht uber die Fortschritte der Anatomie und Physiologie im Jahre 1862 Zeitschrift fur rationelle Medicin C F Winter Leipzig Heidelberg 1864 S 191f Digitalisat W Keferstein Bericht uber die Fortschritte der Generationslehre im Jahre 1864 In J Henle W Keferstein G Meissner Hrsg Bericht uber die Fortschritte der Anatomie und Physiologie im Jahre 1864 Zeitschrift fur rationelle Medicin C F Winter Leipzig Heidelberg 1865 Mollusken S 216 220 Albert Baur Beitrage zur Naturgeschichte der Synapta digitata drei Abhandlungen Dritte Abhandlung Die Eingeweideschnecke Helicosyrinx parasita in der Leibeshohle der Synapta digitata E Blochmann amp Sohn Dresden 1864 Verhandlungen der Kaiserlichen Leopoldinisch Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher Band 31 S 1 119 Alfred Brehm Brehms Thierleben Allgemeine Kunde des Thierreichs Grosse Ausgabe Band 10 Bibliographisches Institut Leipzig Wien 1893 Schneckenschlauch der Holothurie S 406 410 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entoconcha mirabilis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entoconcha mirabilis amp oldid 199294320