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Entlassungskandidat Abkurzung EK oder E ist ein Begriff aus dem Jargon der Nationalen Volksarmee fur die Grundwehrdienst leistenden Soldaten und die Unteroffiziere auf Zeit die im jeweils ablaufenden Diensthalbjahr ihren Dienst in den Streitkraften beendeten Er wurde auch bei anderen Einheiten mit Wehrdienstleistenden zum Beispiel den Volkspolizei Bereitschaften verwendet Soldaten im Grundwehrdienst des Regiments Arthur Ladwig 1 MSD nach der feierlichen VerabschiedungTuch der Reservisten welches die Soldaten bei der Verabschiedung von ihrem Truppenteil erhielten Inhaltsverzeichnis 1 Bezeichnungen 2 Privilegien 3 Erscheinungsformen 3 1 Bandmass 4 Schikanen 5 Verbreitung 6 Siehe auch 7 Literatur 7 1 Sachbucher 7 2 Literarische Verarbeitungen 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBezeichnungen BearbeitenEinberufungen und Entlassungen zum bzw aus dem 18 Monate dauernden Grundwehrdienst fanden in der NVA halbjahrlich jeweils Ende April und Ende Oktober statt Daher leisteten immer an drei unterschiedlichen Terminen einberufene Soldaten gleichzeitig ihren Grundwehrdienst die Mannschaft bestand somit aus drei offiziell stets so genannten Diensthalbjahren DHJ 1 DHJ Glatte Frische Aale Spitze Spritzer Sprutze Schlitze Sprallo Springer Hupper Dachse Struppis Rotarsche Knollen Willis Pisser 2 DHJ Zwischenpisser bzw Zwipis Zwischenkeime Zwischenschweine Zwischenkotzer bzw Zwikos Mittelschweine oder Vize EKs Vizes als Selbstbezeichnung Symbol Vizeknick in der Schulterklappe Vizedaumen Darstellung einer Feigenhand Vizekugel oder eichel Kugellagerkugel oder gedrehte oder gedrechselte Eichel mit angeloteter oder integrierter Ose beides z B am Schlusselbund 3 DHJ Entlassungskandidaten EKs auch kurz E s Symbol Bandmass Ihre Selbstbezeichnung richtete sich nach dem Entlassungszeitpunkt bei einer Entlassung im Herbst 1989 lautete diese z B EK II 89 Am Ende des zweiten Diensthalbjahres wurden die Soldaten regular zum Gefreiten befordert die EKs im Grundwehrdienst hatten somit meist diesen Dienstgrad Fur Unteroffiziere auf Zeit Dienstzeit 36 Monate galten inoffiziell folgende Bezeichnungen der Diensthalbjahre 1 DHJ Uschi Unteroffiziersschuler 2 DHJ Kovi Konnte Vize sein 3 DHJ Keks Konnte EK sein Symbol Keks aus Sperrholz o a 4 DHJ Konter Konnte Reservist sein Symbol Kontermutter eigentlich Kronenmutter 5 DHJ Vize Symbol Vizedaumen Vizeknick Vizekugel Glockchen 6 DHJ EK Symbol BandmassIm gleichen Zeitraum des Kalten Krieges und danach bis zur Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 hiess bei der Bundeswehr analog ein Wehrpflichtiger in seinem letzten Quartal Abganger bzw Resi 1 Das Phanomen der Entlassungskandidaten bestand also auch in der westdeutschen Armee Schikanen im Zusammenhang damit waren in einigen Truppenteilen auch als Heiliger Geist bekannt Es war dort jedoch schwacher ausgepragt als in der NVA oder gar als die Dedowschtschina in der Roten Armee die zum Tode der Betroffenen fuhren konnte Es hatte vorwiegend humoristischen Charakter s u Bandmass und fuhrte in der Bundeswehr nur ausserst selten zu disziplinarischen Konsequenzen Privilegien BearbeitenEntlassungskandidaten hatten eine privilegierte Stellung innerhalb der Mannschaft die allerdings durch keine Dienstvorschrift gestutzt wurde so wurden sie zum Beispiel normalerweise nicht zu den nach Dienstschluss stattfindenden Reinigungsarbeiten eingeteilt Die Privilegien der EKs waren zwar verboten wurden aber von den vorgesetzten Offizieren und Unteroffizieren oft stillschweigend geduldet Sie stellten gewissermassen eine Fortsetzung der Fuhrungshierarchie innerhalb der Mannschaft dar Eine Kontrolle der Mannschaft nach dem Prinzip Teile und herrsche wurde so erleichtert Die offizielle Sprachregelung fur die Schikanierung von dienstjungeren Soldaten und Unteroffizieren im Rahmen der EK Bewegung lautete Storung der sozialistischen Beziehungen Die EK Bewegung wurde bis in die oberste Fuhrung der NVA wahrgenommen so finden sich in den Protokollen des Kollegiums des Ministeriums fur Nationale Verteidigung 1956 gegrundetes Fuhrungsorgan 2 regelmassig Hinweise auf die EK Bewegung der Begriff jungere Soldaten und Unteroffiziere meint in diesem Zusammenhang dienstjungere Armeeangehorige also gerade nicht EKs hat also nichts mit dem Lebensalter zu tun in nicht wenigen Einheiten eine Atmosphare der Angst und Unsicherheit bei jungeren Soldaten und Unteroffizieren bestehen wurde Die Reaktionen wurden bis zu Selbsttotungsgedanken reichen Sitzungsprotokoll des Kollegiums des MfNV vom 15 Juni 1978 3 Dabei wurde auch die zwiespaltige Haltung der Offiziere zur EK Bewegung thematisiert Bedenklich und zugleich politisch verantwortungslos ist dass neben einem Teil der Soldaten und Unteroffiziere auch Vorgesetzte Politoffiziere und Parteimitglieder die Storungen kennen und als nicht veranderbar hinnehmen Begunstigend wirkt dass Vorgesetzte ungerechtfertigte Forderungen von Soldaten und Unteroffizieren des letzten Diensthalbjahres tolerieren weil sie darin ein Mittel der selbstregulierenden Disziplinierung sehen Sitzungsprotokoll des Kollegiums des MfNV vom 24 September 1975 3 Erscheinungsformen BearbeitenEntlassungskandidaten versuchten haufig sich den Dienst moglichst angenehm zu machen z B sich vor dem ungeliebten Fruhsport zu drucken Ob dies von Erfolg gekront war hing aber vom Durchsetzungsvermogen der Offiziere und Unteroffiziere ab Weiteren Ausdruck fand die privilegierte Stellung der EKs in verschiedenen Erscheinungen und Brauchen die im Folgenden beispielhaft aufgefuhrt werden Festzuhalten ist dabei jedoch dass diese Erscheinungen nicht in jedem Truppenteil identisch waren Je hoher die noch zu dienende Tageszahl eines Soldaten desto hoher war sein Gewicht und desto niedriger die Stellung in der Hierarchie Ein Frischer musste sich dann Hanseleien wie z B Wirst du nicht erschlagen von deinen Tagen anhoren Andernorts wurde die Zahl der noch abzuleistenden Tage mit Temperatur gleichgesetzt EKs vermieden demnach jegliche Bezuge auf Hitze oder hohe Temperatur So mussten mancherorts Gebrauchsgegenstande oder Kleidungsstucke im privaten Eigentum der Soldaten z B Badelatschen Schlafanzug Seifendose bestimmte Farben aufweisen Dies wurde von den Entlassungskandidaten streng kontrolliert Entlassungskandidaten durften blaue Farben cool gesetzt zeigen Fur die Soldaten des zweiten Diensthalbjahres galten gelbe Farben schon etwas abgekuhlt Soldaten des ersten Diensthalbjahres mussten rote heiss hitzig nervos Farben zeigen Bei Abweichungen zu den tatsachlichen Farben musste z B mit roter Farbe das Wort rot auf den Gegenstand geschrieben werden Um den sozialen Rang als Dienstalterer auch ausserlich sichtbar zu machen gab es verbreitet die Praxis die Schulterstucke die aus mit Stoff uberzogener Pappe bestanden in gewisser Weise zu knicken Angehorigen des 1 DHJ war dies selbstverstandlich verboten Ihre Schulterstucke hatten glatt zu sein daher die oben genannte Bezeichnung Glatter was von Dienstalteren kontrolliert wurde Mit dem Aufstieg ins 2 DHJ durfte ein Knick angebracht werden der quer uber die Mitte des Schulterstucks verlief Im 3 DHJ durften die Schulterstucke zwei Knicke tragen Diese Knicke stellten ein halboffizielles in der Regel selbst von Offizieren geduldetes Erkennungszeichen dar das sogar ausserhalb der eigenen Kaserne z B im Zug auf der Strasse in Gaststatten usw und zwischen Soldaten verschiedener Einheiten eine gewisse Bedeutung hatte Bandmass Bearbeiten nbsp Bandmass mit Tagesmarkierungen im handgearbeiteten Holzfass 1987 In den letzten 150 Tagen hatten fast alle EK ein sogenanntes Bandmass Taglich nach Dienstschluss wurde ein Zentimeter Tag vom Bandmass abgeschnitten so dass dessen Lange immer die verbleibende Wehrdienstzeit anzeigte Es handelte sich um ein textiles Schneider Massband mit Zentimeter Einteilung von 150 cm Lange auf dem verschiedene Tage farbig markiert wurden Sonntage waren beispielsweise da meist dienstfrei rot ausgemalt Sonnabende zur Halfte rot Montage blau die bei der Armee verbrachten Lebensjahre schwarz die 133 die damalige Postleitzahl von Schwedt Oder dem Sitz des Militargefangnisses Schwedt mit einem schwarzen Gitter versehen Die letzten 10 Tage waren ebenfalls manchmal schwarz angemalt nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Bandmass trug der Entlassungskandidat in einem selbst angefertigten Behalter bei sich Der Bau eines originellen Bandmassbehalters erforderte handwerkliches Geschick und war wie die Bemalung des Bandes und dessen Anschnitt am 150 Tag vor der Entlassung stark ritualisiert Das Band wurde beginnend bei Zentimeter 1 an einer Achse etwa an einem zu einer Kurbel gebogenen Splint befestigt aufgewickelt und in den Bandmassbehalter eingesetzt Das aussere Bandende wurde mit einer Klammer oder Sicherheitsnadel fixiert an welcher oft ein Glockchen angebracht war Der Goldzahn halbrundes Messingteil am Beginn des Massbandes wurde nach dem Anschnitt aufgehoben und z B mithilfe eines kleinen Schlusselringes an der Armbanduhr getragen Verschiedentlich wurde auch das Bandmass durch Lackieren mit Spannlack als elastische Spirale ohne Behalter aufbereitet diese Form liess sich schnippen kurz ausrollen und lief von selbst wieder zusammen Bei verschiedenen Anlassen insbesondere bei Aufforderungen zu unbeliebten Tatigkeiten oder gegenuber den unteren Diensthalbjahren wurde das Bandmass symbolisch entrollt Ab 50 Tagen vor Dienstzeitende wurde das Band offen ohne Behalter getragen und der Behalter unter Umstanden einem bevorzugten Zwischenkeim zur Weiterverwendung ubereignet Lediglich vor Offizieren war eine gewisse Vorsicht geboten da dieses Bandmass als illegitimes Symbol auch beschlagnahmt wurde Dies war das Peinlichste was einem EK passieren konnte Die EKs hatten oft zwei Massbander das Dienst Bandmass und das Ausgangsbandmass Das erstere war etwas einfacher ausgefuhrt und wurde im Alltag mit sich gefuhrt Die von ihm abgeschnittenen Tage Schnipsel trug man ebenso bei sich sie wurden bei Bedarf verstreut z B einem Spritzer vor die Fusse geworfen Das Ausgangsbandmass war handwerklich etwas anspruchsvoller gestaltet Es wurde im Urlaub und im Ausgang getragen Seine Tage Schnipsel wurden oft in Briefen nach Hause geschickt und von der Freundin oder den Eltern gesammelt Die Angehorigen klebten die Tage manchmal auf eine Sektflasche welche nach der Entlassung gekopft und dann gemeinsam mit dem Heimi getrunken wurde Nur wenige EKs besassen kein eigenes Bandmass Ein Grund konnte Protest gegen die EK Bewegung sein Es gab verschiedene Brauche rund um das Bandmass ihre Auspragung und Durchsetzung variierte von Einheit zu Einheit Ohne Anspruch auf Vollstandigkeit seien hier genannt Der Anschnitt am 150 Tag wurde in der Regel feierlich begangen Zum Beispiel wurde der Anschnitt von einem unteren Diensthalbjahr gekleidet in langer Unterwasche mit brennender Kerze auf seinem Stahlhelm durchgefuhrt Je nach Auspragung der EK Bewegung wurde das vom Betreffenden als Spass oder Schikane empfunden Kontrolle Es wurde untereinander darauf geachtet dass der EK das Bandmass standig bei sich trug Beim Ruf Kontrolle musste es vorgezeigt werden Ein nicht gezeigtes Bandmass wurde mit einer Strafgebuhr Einzahlen in die EK Kasse geahndet Schikanen BearbeitenDie Entlassungskandidaten veranstalteten einige mitunter schikanose Spiele meist mit den Soldaten des ersten Diensthalbjahres Charakter und Ausmass waren von Einheit zu Einheit verschieden Wahrend sie vielerorts eher als spassige Rituale betrieben wurden waren sie anderorts zum Teil menschenverachtend und diskriminierend Auch Todesfalle sollen wahrend dieser Schikanen aufgetreten sein wenngleich sie nicht annahernd die Ausmasse beispielsweise der Dedowschtschina in der sowjetischen Armee erreichten die in Russland noch heute ein wichtiger inoffizieller Unterdruckungsmechanismus innerhalb der Truppe ist Beschwerden gegen diese Schikanen bei Offizieren waren insbesondere ab etwa Mitte der 1980er Jahre teilweise erfolgreich was zu Versetzungen oder Disziplinarmassnahmen gegen die beteiligten EK fuhrte EK Kugel bzw E Kugel Diese Unsitte richtete sich nicht gegen die Soldaten der niederen Diensthalbjahre sondern gegen den Unteroffizier vom Dienst Eine Kugelstosskugel wurde auf den Fliesen des Flures zwischen den Mannschaftsraumen entlang gerollt und verursachte dabei Krach den man durch das gesamte Gebaude horen konnte Die herbeieilenden Unteroffiziere hatten keine Chance die Kugel einzuziehen denn sie wurde durch jemand anderen schnell in das nachste Zimmer gezogen und versteckt Dieses Spielchen war den Entlassungskandidaten vorbehalten d h kein Soldat der niederen Diensthalbjahre durfte es wagen Manchmal wurde die Kugel auch vor dem Rollen heiss gemacht damit sich derjenige die Finger verbrennt der sie einziehen will HeimfahrtDie Entlassungskandidaten stellten eine Reihe Stuhle hintereinander und setzten sich darauf Die Soldaten der niederen Diensthalbjahre mussten mit Zimmerpflanzen in den Handen beidseitig an der Stuhlreihe vorbeirennen bzw bei im Erdgeschoss gelegenen Raumen Baumchen und Bahnhofsschilder am Fenster vorbeitragen andere an den Stuhlen rutteln und Fahrgerausche nachahmen um den Entlassungskandidaten das Gefuhl eines fahrenden Zuges zu geben damit diese sich schon mal an die Heimreise gewohnen konnten MusikboxEin Soldat wurde in einen Spind eingeschlossen und aufgefordert ein Lied zu singen Er wurde erst herausgelassen wenn er der Aufforderung Folge leistete Mitunter wurden dabei Munzen durch die Luftungsschlitze des Spindes eingeworfen wie bei einer Musikbox SchildkroteStahlhelme wurden an Ellenbogen Knie Kopf Bauch und Rucken eines Soldaten gebunden der dann auf allen vieren uber den gebohnerten Steinfussboden des Flurs geschoben wurde Am Ende des Ganges stiess der Soldat hilflos gegen die Wand oder einen Gussheizkorper was recht schmerzhaft sein konnte StaubsaugerEin Soldat musste die Gasmaske mit Schlauch und ohne Filtertrommel aufsetzen Dann wurde ihm der Schlauch zugehalten bis zur Atemnot Eine Kehrschaufel mit Dreck oder ein nicht geleerter Aschenbecher wurde beim Offnen des Schlauches direkt darunter gehalten Diese Schikane galt als Erziehungsmassnahme wenn Soldaten nicht ordentlich gereinigt hatten moglicherweise weil sie einen EK nicht vertreten wollten Verbreitung BearbeitenDie Verbreitung des Kultes lasst sich heute nicht mehr zuverlassig rekonstruieren weil keine objektiven Statistiken daruber angefertigt wurden Zudem kursierten uber die Schikanen unter den Soldaten zahlreiche Moderne Sagen die humoristische oder abschreckende Inhalte hatten Zweifellos wurde der Kult aber in den Landstreitkraften und auch zur See viel haufiger und ausgepragter betrieben in anderen Truppenteilen wie den Luftstreitkraften war er eher symbolischer Art In der Fuhrung der NVA wurde dies oft auf das durchschnittliche Bildungsniveau zuruckgefuhrt das in den Luftstreitkraften hoher war da hier spezialisierte Krafte gebraucht wurden und bevorzugt Abiturienten und Akademiker eingezogen wurden Ein weiterer Grund konnte darin liegen dass in den Landstreitkraften die Hierarchie in der unteren Ebene flacher war also viele ahnlich hohe Dienstgrade Soldaten Gefreite zusammen dienten Bei den Luftstreitkraften war bereits auf unterer Ebene eine hohe Spezialisierung erforderlich was dazu fuhrte dass die Soldaten bei ihren Aufgaben Fallschirmspringen Luftrettung Luftraumuberwachung anspruchsvolle technische Aufgaben meist mit Unteroffizieren und Fahnrichen gleichberechtigt und konstruktiv zusammenarbeiten mussten Sie waren starker aufeinander angewiesen Die Hierarchie war spitzer d h es arbeiteten auf der unteren Ebene viele verschieden hohe Dienstgrade zusammen Bei hochspezialisierter Arbeit in Aufgabengruppen war die Dienstzeit nebensachlich weil das Ansehen Einzelner von ihrer tatsachlichen Leistungsfahigkeit und Verlasslichkeit innerhalb ihrer Gruppe bestimmt wurde so dass der E Kult insgesamt einen schlechteren Nahrboden fand als bei den Land oder Seestreitkraften Massbander wurden oft pro forma angelegt dann aber nicht regelmassig abgeschnitten oder bei Entlassung in halbfertigem Zustand an jemanden weitergegeben der sich kein eigenes anfertigen wollte Ebenfalls selten vertreten war der Kult in Stabskompanien grosserer Verbande Division in denen die Dienstgrade ebenfalls weit gestreut waren und Soldaten Unteroffiziere Feldwebel bis hin zu Fahnrichen Zimmer an Zimmer untergebracht waren Je nach Truppenteil war das soziale Klima dort deutlich entspannter weil die hoheren Dienstgrade die es auf der Stube mit den Vorschriften selbst nicht so genau nahmen und wenig kontrolliert wurden auch den Soldaten der eigenen Kompanie die ihre Fahrer oder Sekretare waren keine allzu strengen Vorschriften machten Man war auch auf die Umsicht und Flexibilitat der Soldaten angewiesen die oft spontan und zu ungewohnlichen Zeiten zu vielen abwechslungsreichen Diensten herangezogen wurden Fahraufgaben Botengange spontaner Tausch von Diensten mit anderen spezielle Erledigungen usw Eine strenge Unterdruckung im Sinne der EK Kultes war dort nicht notig Auch in Ausbildungseinrichtungen wie Unteroffiziersschulen in denen Wehrpflichtige oder Unteroffiziere auf Zeit nur in seltenen Fallen bis zum Ende ihres Wehrdienstes verblieben gab es kaum eine nennenswerte EK Bewegung Haufig und ausgepragt war der Kult in Kompanien oder Truppenteilen mit flacher Hierarchie wo viele Soldaten mit gleichen oder sehr ahnlichen wenig spezialisierten Aufgaben beschaftigt waren Er war vor allem bei Infanterie Mot Schutzen Wachkompanien und allen Formen der Artillerie verbreitet Die Hauptbefehlslast lag hier auf den Unteroffizieren die den Kult zu ihrer eigenen Entlastung tolerierten sofern er nicht zu sichtbaren oder Aufsehen erregenden Aktionen fuhrte Der Druck der Soldaten Gefreiten untereinander konnte schwere Formen annehmen Bei den Grenztruppen war der Kult ebenfalls weniger stark ausgebildet da an der Grenze Kanten nur zwei Diensthalbjahre zum Einsatz kamen das erste befand sich in der Ausbildung in speziellen Einheiten abseits der Grenze Das regelmassige Tragen von Schusswaffen fuhrte zu einer Disziplinierung Ausserdem achteten die Offiziere darauf dass die EK Bewegung minimiert wurde um Fahnenfluchten von Drangsalierten zu verhindern Die EK Bewegung wurde in einigen Fallen von Gefreiten im 3 Diensthalbjahr abgelehnt Sie lehnten es beispielsweise ab an herabwurdigenden Schikanen teilzunehmen und konnten sie in manchen Fallen sogar verhindern Dies wurde von anderen EKs bis zu einem gewissen Grade geduldet um das Ansehen und die Einheitlichkeit der EKs nicht zu gefahrden Selbst in diesen Fallen nahmen diese EKs dennoch die Vorteile des EK Status wahr wie das Unterlassen von Reinigungsdiensten und das Ruhen auf dem Bett Siehe auch BearbeitenDedowschtschina in der Roten Armee Heiliger Geist in der Bundeswehr Deposition Universitat Bizutage Gautschen Pennalismus Jewgeni Grischkowez Wie ich einen Hund verspeiste Theaterstuck AquatortaufeLiteratur BearbeitenSachbucher Bearbeiten Udo Grashoff In einem Anfall von Depression Selbsttotungen in der DDR Ch Links Berlin 2006 ISBN 3 86153 420 7 Klaus Peter Moller Der wahre E Ein Worterbuch der DDR Soldatensprache Lukas Verlag Berlin 2000 ISBN 3 931836 22 3 Christian Thomas Muller Tausend Tage bei der Asche Unteroffiziere in der NVA Ch Links Berlin 2005 ISBN 3 86153 297 2 Literarische Verarbeitungen Bearbeiten Hans der Brenner Lotterbett amp Blauer Wurger Books on Demand Norderstedt 2008 ISBN 978 3 8370 5896 3 Christoph D Brumme Tausend Tage Kiepenheuer amp Witsch Koln 1997 ISBN 3 462 02631 3 Kurt W Fleming Ein SCHWEJK in der NVA edition unica Leipzig 2005 ISBN 3 933287 68 5 Jurgen Fuchs Fassonschnitt Rowohlt Reinbek 1984 ISBN 3 499 12480 7 Peter Tannhoff Sprutz In den Fangen der NVA Ludwig Verlag Kiel 2004 ISBN 3 933598 84 2 Uwe Tellkamp Der Turm Suhrkamp Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 518 42020 1 Eckhard Ullrich Kulturschock NVA Briefe eines Wehrpflichtigen 1971 1973 Ch Links Berlin 2013 ISBN 978 3 86153 711 3 Jorg Waehner Einstrich Keinstrich NVA Tagebuch Kiepenheuer amp Witsch Koln 2006 ISBN 3 462 03674 2 Stefan Wolter Hg Geheimes Tagebuch eines Bausoldaten in Prora Uwe Ruhle Books on Demand Norderstedt 2015 ISBN 978 3 7386 1976 8 S 105 109 Einzelnachweise Bearbeiten http www unmoralische de bundeswehr htm resi Zur Zusammensetzung des Kollegiums siehe Parallel History Project Findbuch Kollegiumsprotokolle Online verfugbar Abgerufen am 21 Juli 2008 a b BA MA Freiburg DVW 1 55608 Bl 79 zitiert nach Udo Grashoff In einem Anfall von Depression Ch Links Berlin 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Entlassungskandidat Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die EK Bewegung der DDR Grenztruppen EK Bewegung in der NVA eine apologetische Beschreibung des Themas durch einen ehemaligen Berufsoffizier der NVA der als technischer Offizier in der Teilstreitkraft LSK LV wenig mit der EK Bewegung in Beruhrung kam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entlassungskandidat amp oldid 236308385