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Henriette Victorine Emilie Vouga Pradez geboren am 20 Mai 1839 in Vevey gestorben am 15 Juni 1909 in Genf war eine Schweizer Malerin und Verlegerin Ihre mit E Vouga signierten Blumen und Tierbilder erfreuten sich ab Mitte der 1870er Jahre grosster Beliebtheit Vor allem durch die auch im eigenen Verlag Vouga et Cie herausgegebenen farblithografischen Drucke wurde Madame Vouga weltweit bekannt und beruhmt Sie galt zu Lebzeiten als bedeutende Vertreterin der Blumen und Tiermalerei Rosen in einem blau weissen Porzellantopf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Rezeption 3 Weblinks 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHenriette Victorine Emilie Pradez 1 2 kam am 20 Mai 1839 3 als Tochter von Marc Frederic Pradez einem Weinhandler 2 und seiner Frau Anne Lucile Emilie geborene Gex 4 im schweizerischen Vevey zur Welt 2 Ihr Bruder Charles Adolphe wanderte in den 1840er Jahren nach Brasilien aus und war dort als Schriftsteller tatig 5 zu der Schwester Francoise Marie Louise Alexandrine bestand dagegen stets enger Kontakt In jungen Jahren war Pradez zunachst im kaufmannischen Bereich tatig 3 Im Mai 1861 heiratete sie Eugene Henri Vouga 1825 1903 2 einen Spross der bekannten Schweizer Kunstler und Gelehrtenfamilie Vouga Kurz darauf folgte Vouga Pradez ihrem Mann nach Genf 6 Aus der Ehe gingen mehrere Kinder hervor 7 darunter Charles Louis Henri Vouga der spater in die geschaftlichen Aktivitaten von Vouga Pradez eingebunden war 8 nbsp Madchenpensionat Bois de Fey in Genf um 1895 das auch als Wohnsitz von Vouga Pradez diente Geleitet wurde die Anstalt von ihrer Schwester Louise Pradez 9 In Genf wirtschaftlich abgesichert 3 machte Vouga Pradez im Jahr 1872 die Malerei zu ihrem Haupterwerbszweig 6 Wohl schon in der Jugend durch die Bilder von Alexandre Calame inspiriert 3 hatte sie einige Malstunden genommen sich den Grossteil ihrer Kenntnisse jedoch autodidaktisch angeeignet Auch wenn Madame Vouga kunstlerisch stets allein arbeitete 6 so gab sie doch ihre Maltechniken in Ol und Wasserfarben an Interessierte weiter 3 Zu den Schulerinnen zahlten unter anderem Klara von Greyerz 10 Linna Vogel Irelan 11 und die US amerikanische Adelia Sarah Gates die sich um 1875 in der Schweiz aufhielt 12 Durch Ausstellungen beispielsweise im Genfer Palais de l Athenee 13 in Bern 14 und Zurich 15 erlangte Vouga Pradez in der Schweiz und daruber hinaus schnell Bekanntheit und die Verkaufe liefen gut 10 Daneben machte sie ihre Werke in Form von Reproduktionen auch weniger gut Betuchten zuganglich Diese farbigen Drucke 3 erschienen in verschiedenen Formaten im Genfer Verlagshaus Damond Coulin amp Cie 16 Fur den Verkauf vor allem der etwas spater aufgekommenen und sehr beliebten Postkarten auch mit Motiven anderer Kunstler 3 wurde eigens der Verlag Vouga et Cie gegrundet 17 dem ihr Ehemann vorstand 18 Ihre vielfach in Wasserfarben ausgefuhrten Blumenwerke pflegte die Kunstlerin stets vor Ort haufig in der freien Natur und ohne vorherige Skizzen zu malen Dafur begab sie sich beispielsweise eigens in hochalpines Gelande 6 Reisen in den Botanischen Garten von Bonn 19 und in die Vereinigten Staaten damals ausschliesslich per Schiff uber den Atlantik erreichbar sind ebenfalls nachweisbar 20 Um den abgebildeten Pflanzen eine besondere farbliche Leuchtkraft und auch Leichtigkeit zu verleihen fuhrte Vouga Pradez die Benutzung von getontem Papier und damit verbunden deckenden Wasserfarben ein Im Gegensatz zu diesen speziellen Gouachen kamen mit den bis dahin in der Blumenmalerei vorzugsweise verwendeten transparenten Wasserfarben auf weissem Papier den Aquarellen insbesondere Pflanzen mit hellblattrigen Bluten deutlich weniger zur Geltung Die nach alter Malweise benotigten kontrasterzeugenden Hintergrundschattierungen fuhrten namlich zwangslaufig zu einer unerwunschten Schwere in der Bildkomposition 21 Die Kunstlerin ubertrug ihre Werke haufig eigenhandig auf die Steine zur chromolithographischen Vervielfaltigung 17 Den Druck ubernahm die Lithographen Genossenschaft in Zurich deren Chromolithographien zu den vorzuglichsten ihrer Zeit zahlten 22 Obgleich zu den reproduzierten Bildern auch viele Tierdarstellungen der Malerin zahlen so ist das meistgedruckte Werk doch ein Blumenstuck namentlich das Olgemalde Rosen in einem blau weissen Porzellantopf 10 Vouga Pradez starb am 15 Juni 1909 in Genf im Alter von 70 Jahren 23 Kunstgewerbliche Drucke nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Rezeption BearbeitenVouga Pradez genoss zu Lebzeiten insbesondere als Blumenmalerin und Verlegerin glanzendes Ansehen wie zahlreiche Zeitungen und Publikationen aus der Schweiz und dem Deutschen Reich zu berichten wussten Der beispiellose Erfolg 24 der hervorragenden Genfer Malerin beruhe neben ihrer Produktivitat 25 vor allem auf der originellen Art Blumen zu malen Sie verstehe es mit grosster Gewissenhaftigkeit ausgefuhrte Naturstudien auf eine ganz eigene geniale Weise zu Papier zu bringen In den eleganten aber dennoch naturlich wirkenden Bildkompositionen gelinge es ihr mit sicherem Blick und sicherer Hand vor allem die Leichtigkeit und Zartheit der Weisse der darzustellenden Objekte einzufangen 6 In den Bildern werde dadurch der Zauber der Blumenwelt in wunderbaren Stimmungen wiedergegeben 26 Die liebevoll gemalten Strausse erweckten geradezu den Eindruck als verstromten sie den Duft der Natur 27 Nicht umsonst wurden auch ihre farbenprachtigen chromolithographischen Reproduktionen die beruhmten Vouga Serien Weltruf geniessen 26 Die hubschen Karten 28 von hohem kunstlerischen Werthe 29 seien eines der schonsten Souvenirs fur junge Madchen 28 und wurden sich teilweise mit frommen Bibelversen versehen besonders gut als Andenken fur Feiertage und andere Anlasse eignen 27 Auch auf Wandschirme und Facher ubertragen seien die Werke der bescheidenen und wohltatigen Kunstlerin 3 von ausserordentlich dekorativer Wirkung 30 Dass sich Vouga Pradez ausserhalb der Schweiz und des Deutschen Reiches ebenfalls eine hohe Reputation erworben hatte bezeugen Ehrenmitgliedschaften in franzosischen italienischen und russischen Kunstgesellschaften 10 Auch wenn das Werk von Vouga Pradez besonders in Form von Kunstdrucken heute noch prasent ist so scheint doch die Malerin selbst weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein Ein fachlich fundierter kunsthistorischer Diskurs fand bislang nicht statt Die Rezeption in der Gegenwart beschrankt sich auf vergleichsweise kurze Eintrage in Kunstlexika Hinzu kommen eher beilaufige Erwahnungen im Zusammenhang mit anderen Kunstlern 31 und Themen beispielsweise botanischer 32 und kunstgewerblicher Natur 33 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emilie Vouga Sammlung von BildernAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Promesses de mariage In Feuille d Avis de Neuchatel 23 Marz 1861 S 4 a b c d S Stelling Michaud Vouga Eugene Henri In Le Livre du recteur de l Academie de Geneve 1559 1878 Band 1 Libraire Droz S A 1959 ISBN 2 600 03192 8 S 278 a b c d e f g h Chronique Locale Emilie Vouga Pradez In La Tribune de Geneve 18 Juli 1909 S 4 Charles Pradez Myheritage de abgerufen am 12 Februar 2023 Correspondances fribourgeoises du XIXe siecle contextes et textualites Hrsg J Rime Presses litteraires de Fribourg 2018 ISBN 978 2 9701149 4 9 S 346 PDF 4 9 MB a b c d e Chronique artistique In La Tribune de Geneve 17 Februar 1882 S 3 Aus gedruckten Publikationen sind Charles Louis Henri und Philibert als Sohne bekannt Laut Todesanzeige und Angaben im Handelsregister kamen auch Marguerite Georgine und Louis Emile als Kinder in Frage Geschaftliche Einrichtungen und Veranderungen Eintragungen in das Handelsregister In Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel 29 Januar 1898 S 780 Friedrich Carl Witte Lebenserinnerungen Zweiter Teil Rostock 1938 S 122 a b c d Jochen Schmidt Liebich Lexikon der Kunstlerinnen 1700 1900 K G Saur Verlag Munchen 2005 ISBN 3 598 11694 2 S 489 geborene von Vogelstein siehe Elizabeth Turner Interesting People In Berkeley Daily Gazette Abendausgabe 6 Marz 1930 S 7 Adela E Orpen The Chonicles of the Sid Books for Library Press New York 1972 ISBN 0 8369 9145 1 S 100 104 Faits divers In Journal de Geneve 5 Marz 1873 S 3 R Rust Ueber die schweiz Kunstausstellung in Bern In Der Bund 19 Juli 1874 S 2 Schweizerische Kunstausstellung in Zurich 1877 In Neue Zurcher Zeitung 2 Juli 1877 S 1 Adolph Russell Damond Coulin amp Cie Collection E Vouga in der Google Buchsuche In Gesammt Verlags Katalog des Deutschen Buchhandels XVI Erganzungs Band Adolph Russell s Verlag Munster 1894 S 3839 a b George Hantz Vouga Emilie In Schweizerisches Kunstler Lexikon III Band Hrsg Carl Brun Verlag Huber Frauenfeld 1913 S 402 Handelsregister In Schweizerisches Handelsamtsblatt Band 1 Beilage zu Heft 25 Teil II 1883 S 187 Fleurs de Mme E Vouga In Journal de Geneve 16 Dezember 1882 S 3 Pradez Emilie Vouga In Dictionnaire des artistes de langue francaise en Amerique du Nord Peintres sculpteurs dessinateurs graveurs photographes et orfevres Hrsg David Karel Musee du Quebec S 660 Adela E Orpen The Chonicles of the Sid Books for Library Press New York 1972 ISBN 0 8369 9145 1 S 102 103 Kunstindustrie In Geschaftsblatt fur den oberen Teil des Kantons Bern 6 Dezember 1882 S 1 und Von der schweizerischen Landesausstellung In Neue Zurcher Zeitung 12 September 1883 S 5 Todesanzeige In La Tribune de Geneve 17 Juni 1909 S 4 Kunstindustrie In Geschaftsblatt fur den oberen Teil des Kantons Bern 6 Dezember 1882 S 1 C Schroter Feuilleton 1889 Litteratur und Kunst In Neue Zurcher Zeitung 9 Dezember 1889 S 2 a b Kunst In Chronik der Stadt Zurich 25 April 1903 S 129 a b Bibliographie In Le Conteur Vaudois 27 Marz 1880 S 3 a b Bibliographie In La Tribune de Geneve 24 Dezember 1879 S 3 Sachsen In Leipziger Tageblatt 23 April 1883 S 6 Dresdener Nachrichten In Dresdner Journal Abendausgabe 11 Oktober 1892 S 4 Jean Troesch Redoute n est point seul au Molard In Journal de Geneve 23 Dezember 1972 S 9 Mary Downs Chicago Botanic Garden Brings Rare Botanical Volumes to Life National Endowment for the Humanities NEH 22 Marz 2013 abgerufen am 13 Februar 2023 Ruth Katharine Brown The rise of the leisure painter artistic creativity within the experience of ordinary life in postwar Britain c 1945 2000 Promotionsschrift University of Oxford August 2014 S 210 Normdaten Person VIAF 38153593890551672833 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 Februar 2023 nbsp Dieser Artikel wurde am 23 Februar 2023 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen PersonendatenNAME Vouga Pradez EmilieALTERNATIVNAMEN Vouga Pradez Henriette Victorine Emilie vollstandiger Name Vouga Pradez Emilie Vouga Emilie Madame VougaKURZBESCHREIBUNG Schweizer Malerin und VerlegerinGEBURTSDATUM 20 Mai 1839GEBURTSORT VeveySTERBEDATUM 15 Juni 1909STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emilie Vouga Pradez amp oldid 235286795