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Elisabeth Maria Antonie Therese Herrmann 9 September 1910 in Konigsberg 1984 war eine deutsche Gebrauchsgrafikerin und Schriftstellerin Sie bearbeitete das Trauma ihrer Zwangssterilisation im Nationalsozialismus literarisch in ihrem Werk Ich die Steri Elisabeth Herrmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ich die Steri 1 2 Buchausgaben und Pseudonyme 2 Rezeption 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten Ich die Steri Bearbeiten In ihrem autobiografischen Buch Ich die Steri beschreibt Elisabeth Herrmann eindrucklich das ihr im Nationalsozialismus widerfahrene Unrecht Ihr Basedow Leiden familiare Schicksalsschlage Uberanstrengung Unterernahrung und depressive Verstimmungen gipfelten nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs in einem Nervenzusammenbruch Sie wies sich daraufhin selbst in eine Nervenklinik ein Statt der erhofften Hilfe erhielt sie eine unmenschliche Behandlung und wurde schliesslich gegen ihren Willen sterilisiert Grundlage der Zwangsbehandlung bildete das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses Die Schilderungen Herrmanns beginnen mit dem Aufwachen nach der Operation Sie findet sich in einem behelfsmassigen Krankenhausbett wieder Ein Sandsack liegt auf ihr und druckt sie fest auf die Pritsche wahrend eine Stutzrolle unter ihren Beinen das Becken fixiert Sie weiss dass man sie gegen ihren Willen sterilisiert hat Die folgenden Tage die Herrmann als die Steri auf der Krankenstation verbringen muss sind von Trauer und Wut gepragt Buchausgaben und Pseudonyme Bearbeiten Ich die Steri erschien erstmals 1969 im Eigenverlag noch unter dem Pseudonym Ria Claasen Ab 1985 verlegten der Psychiatrie Verlag in Rehburg Loccum und Bonn sowie der Hannoversche SOAK Verlag das Werk unter dem Pseudonym Elisabeth Claasen mit den ursprunglichen Illustrationen der Autorin Auf dem Umschlag aller Ausgaben ist ein dunnes Baumchen abgebildet Der starkste Ast dieses Baumchens der einzige der Bluten tragt wurde abgeknickt und hangt am Stamm herunter Der Familienname Claasen den Elisabeth Herrmann als Pseudonym fur die Veroffentlichung des Buches wahlte entstammt dem Ahnenstrang ihrer Mutter Ursprunglich kam ein Teil dieser Familie aus Danemark Herrmann betrieb seit den 1930er Jahren Ahnenforschung und hinterliess mehrere von ihr grafisch aufbereitete Stammbaume Rezeption BearbeitenDie Erstausgabe fand zunachst wenig Beachtung Bis in die 1980er Jahre war das Thema Zwangssterilisationen in der Offentlichkeit tabu die Opfer wurden vielfach weiterhin ausgegrenzt und hatten gute Grunde nicht uber ihre Erfahrungen zu berichten 1 Zudem wurde Zwangssterilisierten eine Entschadigung verweigert sie wurden nicht als Verfolgte des Nationalsozialismus anerkannt 2 3 Erst seit den Neuauflagen fand Herrmanns Buch als erste literarische Reflexion eines Opfers der Zwangssterilisationen Eingang in die Forschungsliteratur 4 5 Literatur BearbeitenWolfgang Ayass Zwangssterilisationen im Nationalsozialismus Sammelrezension PDF 55 kB In Beitrage zur nationalsozialistischen Gesundheits und Sozialpolitik Bd 10 Berlin 1992 S 226 229 Stefanie Westermann Verschwiegenes Leid der Umgang mit den NS Zwangssterilisationen in der Bundesrepublik Deutschland Bohlau Verlag Koln Weimar 2010 ISBN 3412205621 S 13 56 123 161 Klaus Dorner Der Krieg gegen die psychisch Kranken Nach Holocaust Erkennen Trauern Begegnen Sonderband Sozialpsychiatrische Informationen Mabuse Verlag Frankfurt am Main 1989 2 Aufl ISBN 3 925499 36 9 S 294 f Einzelnachweise Bearbeiten Claudia Andrea Spring Zwischen Krieg und Euthanasie Zwangssterilisationen in Wien 1940 1945 Wien 2009 ISBN 978 3 205 78321 3 S 33 f Opfer von NS Zwangssterilisierungen fordern Entschadigung Deutsches Arzteblatt 16 Januar 2009 Klaus Dorner Ein Heer der Vergessenen Die sozial Verfolgten des Dritten Reiches Immer noch Opfer zweiter Klasse Artikel mit namentlicher Erwahnung Herrmanns Die Zeit 23 August 1985 Uwe Gerrens Medizinisches Ethos und theologische Ethik Karl und Dietrich Bonhoeffer in der Auseinandersetzung um Zwangssterilisation und Euthanasie im Nationalsozialismus Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2010 ISBN 978 3 486 70303 0 S 11 f Stefanie Westermann Hrsg Medizin im Dienst der Erbgesundheit Beitrage zur Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene LIT Verlag Munster 2009 ISBN 978 3 643 10478 6Normdaten Person GND 1210273098 lobid OGND AKS VIAF 39998287 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herrmann ElisabethALTERNATIVNAMEN Herrmann Elisabeth Maria Antonie Therese vollstandiger Name Claasen Elisabeth Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche Gebrauchsgrafikerin und SchriftstellerinGEBURTSDATUM 9 September 1910GEBURTSORT KonigsbergSTERBEDATUM 1984 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Herrmann Schriftstellerin 1910 amp oldid 202747817