www.wikidata.de-de.nina.az
Der Eisenzeithof Ullandhaug norwegisch Jernaldergarden pa Ullandhaug ist eine Hofanlage bei Stavanger in Rogaland in Norwegen mit Langhausern aus der nordischen Eisenzeit etwa 350 550 n Chr Grosse Wohnstallhauser wie sie auch sonst vorkommen erfahren im atlantischen Nordeuropa zunachst in Norwegen spater auch auf Island und Gronland lokale Ausformungen An einem zum Fjord abfallenden Sudhang des Ullandhaug stehen drei Hauser an jener Stelle an der sie in den Jahren 1967 und 1968 unter Leitung von Bjern Myhre ausgegraben wurden Ihre flache uberwucherte Walle bildenden Uberreste sind im Gelande deutlich sichtbar Drei Langhauser zwei mit etwa 35 m und eines von 45 m umgaben einen Hof dessen offene Seite zum Fjord hin durch eine niedrige Mauer begrenzt war Bei der Ausgrabung konnten uber die Konstruktion der Hauser Fakten gewonnen werden die den Verantwortlichen ausreichend erschienen eine Rekonstruktion zu riskieren Hauser von UllandhaugInhaltsverzeichnis 1 Fundlage und Rekonstruktion 1 1 Aussenwand 1 2 Innenwande 1 3 Dachgerust 1 4 Bedeckung 2 Nutzung 3 Literatur 4 WeblinksFundlage und Rekonstruktion BearbeitenAussenwand Bearbeiten Nach dem Abraumen versturzter Steine kamen die in ihrer Ursprungslage verbliebenen untersten Steinlagen der Aussenmauer zutage an denen man den Aufbau der etwa einen Meter dicken Mauer in Zweischalentechnik erkennen konnte Zwischen Schalen aus grosseren und kleineren Steinen lag eine Fullung aus unterschiedlich grossen Steinen Die ursprungliche Hohe der Mauern war feststellbar indem man alle Steine zunachst zeichnerisch spater tatsachlich wieder einbaute Das Ergebnis war eine Hohe von etwa 1 5 m nbsp Innenansicht des HaupthausesInnenwande Bearbeiten Diese starke Mauer hatte aber nicht die Aufgabe das Dach zu tragen was bei einer Innenbreite zwischen 4 5 und 5 5 m moglich ware Diese Aufgabe oblag zwei Reihen von Innenpfosten die den schmalen Raum in dreischiffig gliederten Ausser den Pfostengruben gab es Indizien fur eine weitere Holzkonstruktion Ein Grabchen vor der inneren Mauer mit Verkeilsteinen darin weist darauf dass der Innenraum durch eine Wand aus senkrechten Bohlen begrenzt war Sie durfte stark genug gewesen sein um die restliche Dachlast aufzunehmen Zu dieser Vermutung berechtigen auch anderweitige Grabungsbefunde an denen die tragende Funktion von Palisadenwanden ersichtlich ist beispielsweise eisenzeitliche Bootshauser Naust an der norwegischen Kuste Dachgerust Bearbeiten Fur das dachtragende Innengerust hat man eine Konstruktion gewahlt bei der zwei Stander mit einem Querbalken verbunden wurden und zusammen mit dem aufgelegten Dachsparrenpaar ein Gebinde bilden Die Gebinde wurden durch Langsbalken verbunden Es gibt in Norwegen eine alte Gebindebautradition grindbygg die bis in die Neuzeit fuhrt Da ist es naheliegend dass diese Tradition in die Volkerwanderungszeit und vielleicht noch weiter zuruckreicht Bei der Rekonstruktion des Daches halfen zwei archaologische Beobachtungen Aus dem Fehlen der Innenstander an den Enden konnte man schliessen dass Sparrenpaare und Dachfirst vorher enden Demnach kann es sich nicht um ein Dach mit steilen Giebelwanden sondern nur um ein Dach mit einem Vollwalm an beiden Enden handeln Bedeckung Bearbeiten Wie steil ein Dach ausgelegt wird hangt davon ab womit es gedeckt ist Hier halfen gefundene Reste verbrannter Birkenrinde weiter Birkenrinde Never ist ein Baumaterial fur Torf oder Sodendacher In mehreren Schichten auf eine holzerne Dachhaut aus Brettern aufgebracht ist es fur die Abdichtung entscheidend Die Sodenpackung wird auf die Birkenrinde gelegt Sodendacher sind meist etwa 25 Grad geneigt Nutzung BearbeitenAn keinem anderen Ort in Norwegen wurden Gebaude auf den ursprunglichen Hausgrundrissen rekonstruiert Ihre Feuerstellen sind erhalten und werden immer noch verwendet Hier werden Handwerkstechniken und archaologische Forschungsmethoden vorgefuhrt Die Anlage kann auch fur geschlossene Gesellschaften gemietet werden Das Ausgrabungsfeld umfasst ausserdem einen Grabhugel aus der Bronzezeit und zahlreiche Graber aus der alteren und jungeren Eisenzeit Literatur BearbeitenClaus Ahrens Wiederaufgebaute Vorzeit Archaologische Freilichtmuseen in Europa Wachholtz Neumunster 1990 ISBN 3 529 01838 4Weblinks BearbeitenMit Beitrag uber den Ullandhaug PDF 355 kB 58 941385 5 69394 Koordinaten 58 56 29 N 5 41 38 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenzeithof Ullandhaug amp oldid 239906308