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Der Eisenbahnunfall von Kuangxiang chinesisch 沪杭铁路列车相撞事故 jap 上海列車事故 Shanghai Ressha Jiko Eisenbahnunfall von Shanghai war ein Frontalzusammenstoss zweier Personenzuge am 24 Marz 1988 im Bahnhof von Kuangxiang chinesisch 匡巷站 Pinyin Kuangxiang Zhan einem Vorort von Shanghai Mindestens 29 Menschen starben 99 wurden verletzt Unter den Opfern waren viele japanische Schuler Der Unfall fuhrte zu einer Schadensersatzklage japanischer Familien gegen die Chinesische Staatseisenbahn Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Unfallhergang 3 Folgen 3 1 Unmittelbare Folgen 3 2 Entschadigung 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseAusgangslage BearbeitenIn dieser Zeit stieg die Nachfrage im Bahnverkehr in China rapide an weshalb die Eisenbahninfrastruktur rasch nachgerustet wurde Im Zuge dieser Nachrustungen war es im Vorfeld bereits zu Eisenbahnunfallen gekommen Aufgrund dessen musste nach dem Eisenbahnunfall von Qiewu vom 24 Januar 1988 bei dem 88 Menschen starben auf Beschluss des Nationalen Volkskongresses vom 12 Marz 1988 der Eisenbahnminister Ding Guangen 1 丁关根 Ding Guangen 1929 2012 zurucktreten 2 Zudem verfugte die Eisenbahn zu jener Zeit noch nicht uber eine Zugbeeinflussung die beim Uberfahren eines Halt zeigenden Signals eine Zwangsbremsung ausloste Der Zug Nr 311 kam von Shanghai und fuhr in Richtung Hangzhou In dem Zug reiste eine grosse Gruppe Schuler der Mittel und Oberschule fur Kunst in Kōchi Japan Sie bestand aus 179 Schulern in Begleitung ihrer Lehrer eines Arztes und Reiseleitern des Reiseunternehmens Nihon Kōtsusha 日本交通公社 heute JTB Corporation insgesamt 193 Personen Die Reisegruppe setzte am Abend zum Hafen Ōsaka uber und flog am folgenden Tag vom Flughafen Osaka Itami zum Flughafen Shanghai Hongqiao auf dem chinesischen Festland Noch am gleichen Tag setzten sie die Reise vom Bahnhof Shanghai zu Besichtigungen nach Suzhou fort Am Unfalltag bestieg die Reisegruppe um 13 20 Uhr Ortszeit im Bahnhof von Suzhou den Schnellzug Nr 311 der sie nach Nanjing bringen sollte Im Kopfbahnhof Shanghai West wechselte er die Fahrtrichtung wozu die Lokomotive ab und am bisherigen Ende des Zuges wieder angekoppelt wurde sodass der Zug nach Nanxiang ausfahren konnte In der Gegenrichtung fuhr der Schnellzug Nr 208 von Changsha nach Shanghai 3 Unfallhergang BearbeitenZug Nr 311 fuhr dann weiter in Richtung Hangzhou Im Bahnhof Kuangxiang uberfuhr er das Halt zeigende Ausfahrsignal und kollidierte um 15 20 Uhr noch in der Bahnhofsausfahrt frontal mit dem entgegenkommenden Zug aus Changsha 4 Folgen BearbeitenUnmittelbare Folgen Bearbeiten Bei dem Unfall starben mindestens 29 Menschen 5 mindestens 99 wurden daruber hinaus verletzt Ein erheblicher Teil derjenigen die starben oder verletzt wurden gehorte der japanischen Reisegruppe an 27 Schuler und ein Lehrer Tetsuo Kawazoe ein Kendō Meister und zweimaliger Gewinner der Alljapanischen Kendō Meisterschaften 全日本剣道選手権大会 aus der japanischen Reisegruppe starben unmittelbar am Unfallort 6 Ein Schuler erlag zwei Tage spater seinen Verletzungen Zu den chinesischen Unfallopfern wurden keine Zahlen veroffentlicht Die japanischen Uberlebenden des Unfalls reisten am 26 Marz von Shanghai mit einem Charterflug zuruck zum Flughafen Kōchi Einen weiteren Tag spater wurden auch die Leichen der Opfer mit einem Charterflug nach Kōchi zuruckgebracht Entschadigung Bearbeiten Zunachst war eine Verhandlung zwischen Japan und China uber eine Entschadigung fur Marz 1989 vorgesehen Da die Preisniveaus in China und Japan damals stark voneinander abwichen bestanden auf chinesischer Seite Bedenken dass die Hohe der Entschadigungszahlungen gegenuber den japanischen Hinterbliebenen sehr viel hoher ausfallen konnte als gegenuber den chinesischen Hinterbliebenen Anlasslich eines Chinabesuches des japanischen Premierministers Noboru Takeshita im August 1988 erklarte der chinesische Premierminister Li Peng dass er bemuht sei die unterschiedlichen Ansichten uber die Entschadigung in China und Japan zu verstehen dass aber eine Entschadigung auf japanischem Niveau nicht moglich sei Das japanische Aussenministerium betrachtete den Unfall zunachst als zivilrechtliches Problem das zwischen China und den Hinterbliebenen bestand und versagte aufgrund befurchteter politischer und wirtschaftlicher Verwicklungen eine direkte Unterstutzung Da die Reise von einem Reiseunternehmen durchgefuhrt wurde blieb fur die Hinterbliebenen nur eine Entschadigung aus der Versicherung fur Uberseereisen des Reiseveranstalters Auf japanischer Seite betrachtete man die Stellungnahme des chinesischen Premierministers Li Peng zunachst als eine Einmischung der chinesischen Regierung in eine zivilrechtliche Angelegenheit Der damalige japanische Verkehrsminister Shintarō Ishihara hob darauf hervor dass es scheine als wolle China nach Angaben der Rechtsanwalte der Hinterbliebenen die Sache unter den vorgeschobenen Vorbehalten beilegen Damit werde sich das Bild von China in Japan verschlechtern Zudem forderte er dass die chinesische Regierung aus dem Gewinn den sie aus dem Verkauf japanischer Immobilien im fruheren Mandschukuo erlangt hatte die Entschadigung zahlen solle In dieser Ausgangslage fand eine erste Verhandlung zwischen China und Japan uber die Entschadigungssumme statt in der Japan 50 Mio Yen forderte China jedoch auf umgerechnet 1 1 Mio Yen bestand Die Senkung der Entschadigungszahlung auf 21 Mio Yen wurde von China mit einem Gegenangebot von 2 2 Mio Yen beantwortet Anm 1 Am 26 Februar 1989 stimmten die Parteien einer Entschadigung zu Sie soll ohne dass es eine offizielle Verlautbarung dazu gibt zwischen 40 und 55 Mio Yen gelegen haben Aus der Versicherung des Reiseveranstalters erhielten die Hinterbliebenen der verstorbenen Schuler ebenfalls eine Entschadigungssumme in Hohe von 40 Mio Yen Die Schule ubersandte den Hinterbliebenen am 27 Dezember 1988 eine Mitteilung dass sie von Rechtswegen keine Verantwortung am Unfall trage und zahlte acht Mio Yen Entschadigung worin zwei Mio Yen als Geldgeschenk fur die Anteilnahme am Ungluck enthalten waren 1990 wurde auf dem Schulgelande eine Gedenktafel fur die Verungluckten angebracht doch einige Hinterbliebene lehnten die Angabe des Namens ab 7 Die Schule ubergab 21 Jahre nach dem Unfall im Marz 2009 den Abschlussbericht an die Hinterbliebenen Weblinks BearbeitenFrl Shanghai train crash leaves 26 dead In New Straits Times v 26 Marz 1988 S 8 NN 27 Japanese students died in crash In The Straits Times v 26 Marz 1988 S 4 Anmerkungen Bearbeiten Auch bei dem Absturz des Fluges SZ 4146 der China Southwest Airlines am 18 Januar 1988 wahrend des Landeanfluges auf den Flughafen Chongqing Jiangbei bei dem drei Japaner ums Leben kamen bot China als Entschadigung die Zahlung von 2 2 Mio Yen an Einzelnachweise Bearbeiten Biografie von Ding Guangen auf Englisch 88 Tote bei umgesturzter Bahn im Jahr 1988 Rucktritt des Eisenbahnministers Ding Guangen Memento des Originals vom 11 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gaige rednet cn Bericht auf Hongwǎng 红网 rednet com vom 5 Mai 2008 In chinesischer Sprache Frl Shanghai train crash Frl Shanghai train crash NN 27 Japanese students 上海列車事故 JiJi com abgerufen am 29 Januar 2015 japanisch Mit einer Abbildung vom Unfallort 高知学芸高で慰霊式 上海列車事故から25年 日本経済新聞 24 Marz 2013 abgerufen am 29 Januar 2015 japanisch 31 277 121 329 Koordinaten 31 16 37 2 N 121 19 44 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbahnunfall von Kuangxiang amp oldid 238855074