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Der Eisenbahnunfall auf der Dee Brucke war ein schwerer Eisenbahnunfall der sich am 24 Mai 1847 bei Chester Cheshire auf der North Wales Coast Line durch einen Bruckeneinsturz ereignete und mindestens funf Todesopfer forderte UnfallstelleUnfallstelleDie Unfallstelle heute Das Foto wurde bei Hochwasser aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Gegebenheiten 1 1 Infrastruktur 1 2 Fahrzeuge 2 Unfallhergang 3 Folgen 3 1 Unmittelbare Folgen 3 2 Rettungsaktion 3 3 Untersuchung 3 4 Konsequenzen 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGegebenheiten BearbeitenInfrastruktur Bearbeiten Die zweigleisige Brucke befand sich im Verlauf der Chester and Holyhead Railway die von Robert Stephenson errichtet und im September 1846 fertiggestellt worden war Dazu gehorte auch eine Brucke uber den Dee mit drei Spannen von jeweils mehr als 30 Metern Lange Jede Spanne bestand aus vier mit Schmiedeeisen verstarkten Gusseisentragern wobei die guss und schmiedeeisernen Bauteile miteinander vernietet waren Diese ruhten auf gemauerten Bruckenpfeilern Jeweils zwei Trager trugen eines der beiden Gleise Auf den Tragern waren Holzbalken aufgelegt auf denen die Schienen montiert waren Als Werkstoffeigenschaft des Gusseisens war bekannt dass es Druck sehr gut aushalt aber auf Zugbelastung und Biegen sehr sprode reagiert und brechen kann Einige Stunden vor dem Unfall war uber den holzernen Schwellen auf denen die Schienen montiert waren Schotter aufgeschuttet worden um zu verhindern dass die Schwellen durch von Dampflokomotiven verlorene gluhende Kohle oder Schlacke in Brand geraten konnten Diese Vorsichtsmassnahme hatte Robert Stephenson ergriffen weil kurz zuvor eine von Isambard Kingdom Brunel konstruierte Eisenbahnbrucke der Great Western Railway in Uxbridge London auf diese Weise Feuer gefangen hatte und abgebrannt war Die Brucke bei Chester war zusammen mit der Strecke vor der Inbetriebnahme von der Eisenbahnaufsichtsbehorde Her Majesty s Railway Inspectorate abgenommen worden Fahrzeuge Bearbeiten Der Zug bestand aus einer Lokomotive mit Schlepptender einem Gepackwagen und drei Reisezugwagen einem der ersten und zwei der zweiten Wagenklasse Nur zwei Dutzend Reisende sollen an Bord gewesen sein Unfallhergang BearbeitenObwohl die Brucke also neu und ohne Beanstandungen war kam es zu dem Unfall Der Nahverkehrszug von Chester nach Ruabon befand sich von Chester aus gesehen auf dem letzten Bruckentrager als der aussere der beiden gusseisernen Trager des Unterbaus der Fahrbahn brach Der Lokomotivfuhrer der eine ungewohnliche Vibration gespurt hatte gab allen zur Verfugung stehenden Dampf auf die Zylinder um den Zug von der Brucke zu bekommen Der Lokomotive gelang das noch aber die Kupplung zum Schlepptender riss bereits Der Tender und die folgenden Wagen sturzten in den etwa zehn Meter tiefer fliessenden Dee 1 Folgen BearbeitenUnmittelbare Folgen Bearbeiten Funf Menschen starben der Heizer er hatte sich auf dem Schlepptender aufgehalten der Zugfuhrer und zwei Schaffner alle drei hatten sich im Gepackwagen hinter dem Schlepptender aufgehalten und ein Reisender Neun Reisende wurden daruber hinaus schwer verletzt 2 Rettungsaktion Bearbeiten Der Lokomotivfuhrer bewies hochste Geistesgegenwart und grossen Mut Er fuhr mit der Lokomotive zur nachsten Betriebsstelle Saltney Junction loste dort Alarm aus wechselte zum Gleis der Gegenrichtung und fuhr an der Unfallstelle vorbei uber die beschadigte Brucke um auch in Chester Alarm auszulosen und zu verhindern dass ein weiterer Zug die Strecke zu der beschadigten Brucke befuhr 3 Untersuchung Bearbeiten Die Untersuchung der Eisenbahnaufsichtsbehorde ergab dass das Gusseisen durch die wechselnde Belastung wenn ein Zug uber die Brucke fuhr und die Entlastung wenn er die Brucke wieder verliess sprode geworden und deshalb gebrochen war Tests ergaben dass sich die Trager bei jeder Uberfahrt um mehrere Zentimeter verbogen Die Verstarkung durch die schmiedeeisernen Elemente konnte das nicht ausgleichen da diese selbst nur in gusseisernen Elementen verankert waren Die Konstruktion insgesamt wurde deshalb als fehlerhaft bewertet Das Gewicht des kurz zuvor aufgetragenen Schotters trug mit Sicherheit zu dem Unfall bei Die Untersuchung des Vorfalls durch den Coroner warf dem Konstrukteur aufgrund dieses Berichtes der Eisenbahnaufsichtsbehorde Fahrlassigkeit vor 4 Robert Stephenson dagegen behauptete die Lokomotive musse entgleist sein und der dadurch verursachte Stoss gegen die Brucke habe diese brechen lassen Dies aber war unglaubwurdig da die Lokomotive nicht mit abgesturzt war vielmehr der Lokomotivfuhrer sofort zum nachsten Bahnhof fuhr und das dortige Personal vom Unfall unterrichtete Der schottische Ingenieur William Fairbairn soll nachdem er einige Zwischenfalle im Baubereich bei der Verwendung von Gusseisen untersucht hatte Stephenson bei einem Treffen der Institution of Civil Engineers in London sogar einige Monate vor dem Bau der Brucke wegen des mechanischen Verhaltens von Gusseisentragern davor gewarnt haben diese beim Bruckenbau einzusetzen Der Ruf Robert Stephensons als Ingenieur nahm durch den Unfall erheblich Schaden Der Bericht einer koniglichen Untersuchungskommission zu den Ursachen des Unfalls sprach sich dann 1849 gegen die Verwendung von Gusseisen in tragenden Konstruktionselementen beim Bau von Eisenbahnbrucken aus Konsequenzen Bearbeiten Gleichwohl kam es in den Folgejahren zu einer Reihe weiterer Unfalle bei der die Verwendung von Gusseisen bei tragenden Elementen mit ursachlich war der beruhmteste davon der Einsturz der Firth of Tay Brucke 1878 Erst nach dem Eisenbahnunfall von Norwood Junction 1891 und einer Uberprufung aller Brucken entsprechender Bauart durch John Fowler sprach dieser sich dafur aus alle entsprechenden Bauwerke auszutauschen Die Brucke uber den Dee bei Chester wurde nach dem Unfall in Schmiedeeisen wieder aufgebaut Siehe auch BearbeitenListe von Eisenbahnunfallen im Vereinigten KonigreichLiteratur BearbeitenPeter R Lewis Beautiful Railway Bridge of the Silvery Tay Reinvestigating the Tay Bridge Disaster of 1879 Tempus 2004 ISBN 0 7524 3160 9 Peter R Lewis Disaster on the Dee Robert Stephenson s Nemesis of 1847 Tempus 2007 ISBN 978 0 7524 4266 2 Peter R Lewis u Colin Gagg Aesthetics versus function the fall of the Dee bridge 1847 PDF 476 kB ISBN 978 0 7524 4266 2 NN Frightful Accident on the Shrewsbury and Chester Railway In Illustrated London News v 29 Mai 1847 Henry Petroski Design Paradigms 1994 ISBN 0 521 46108 1 Lionel Thomas Caswell Rolt Red for Danger Auflage London 1978 ISBN 0 330 25555 X John Lintorn Arabin Simmons Report to the Commissioners of the Railways Bericht der Eisenbahnaufsichtsbehorde zu dem Unfall Roy Wilding Death in Chester 2003 ISBN 1 872265 44 8Weblinks BearbeitenRailways Archive Accidents ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Rolt Red for Danger S 94 Abweichend berichtet die London Illustrated News die einige Tage spater erschien von zehn Toten NN Frightful Accident und Rolt Red for Danger S 94 von 16 Verletzten Rolt Red for Danger S 94 Rolt Red for Danger S 94 53 186339 2 904983 Koordinaten 53 11 10 8 N 2 54 17 9 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eisenbahnunfall auf der Dee Brucke amp oldid 238857905