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Die Einkommensverteilung in Danemark betrachtet die personelle und funktionelle Verteilung der Einkommen in Danemark Bei der Analyse der Einkommensverteilung wird im Allgemeinen zwischen der funktionalen und der hier behandelten personellen Einkommensverteilung unterscheiden Die personelle Einkommensverteilung betrachtet wie das Einkommen einer Volkswirtschaft auf einzelne Personen oder Gruppen z B Privathaushalte verteilt ist und zwar unabhangig davon aus welchen Einkommensquellen es stammt 1 Um die personelle Einkommensverteilung darzustellen werden Ungleichverteilungsmasse und mehrere statistische Konzepte Median Mittelwert etc verwendet Im Jahr 2017 betrug in Danemark das verfugbare Medianeinkommen 29 063 Euro und der Gini Koeffizient nach OECD Bemessung 0 26 gleichbedeutend mit dem 4 Rang im Vergleich in der Europaischen Union Einkommensverteilung in Danemark Uberblick Jahr Gini 2 Median 3 Mittelwert 3 80 20 Ratio 4 2017 0 276 29 383 32 792 4 12016 0 277 28 665 32 141 4 12015 0 274 28 364 31 518 4 12014 0 277 27 861 31 108 4 12013 0 268 27 444 30 082 42012 0 265 27 184 29 690 3 92011 0 266 26 944 29 347 42010 0 269 25 668 26 915 4 42009 0 269 25 029 25 897 4 62008 0 251 24 161 26 030 3 6Inhaltsverzeichnis 1 Verteilungsindikatoren Methoden zur Darstellung 1 1 Durchschnitts und Medianeinkommen 1 2 Gini Koeffizient 1 3 S80 S20 Quantilsverhaltnis 1 4 Top 10 Anteil 1 5 Armutsgefahrdungsquote 1 6 Gesamtubersicht der Indikatoren 2 Geschlechtsspezifische Einkommensungleichheit 2 1 S80 S20 Einkommensquintilverhaltnis nach Geschlecht 2 2 Geschlechtsspezifisches Verdienstgefalle 3 Regionale Ungleichheit 3 1 Verfugbares Haushaltseinkommen 3 2 Armut und soziale Ausgrenzung 4 Hintergrunde zu der Entwicklung 5 Besonderheiten des danischen Arbeitsmarktes 6 Literaturverzeichnis 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVerteilungsindikatoren Methoden zur Darstellung Bearbeiten nbsp Mittelwert und Median der Einkommen in Danemark 2003 2017 bereinigt mittels HVPI 2015 100 3 Bei der Deutung statistischer Daten ist darauf zu achten welcher Einkommensbegriff Bruttoeinkommen verfugbares Einkommen etc verwendet wird Sofern nicht anderes angegeben werden im Folgenden die verfugbaren Aquivalenzeinkommen als Einkommen bezeichnet Durchschnitts und Medianeinkommen Bearbeiten Im Beobachtungszeitraum von 2003 bis 2017 stieg das nominale Durchschnittseinkommen von 22 515 Euro auf 32 792 Euro sprich um 45 7 Ein Anstieg des durchschnittlichen Einkommens zeigt jedoch nicht welchen Teilen der Bevolkerung dieser Anstieg zugutegekommen ist und lasst dementsprechend keine Ruckschlusse uber die Verteilung der Einkommen zu Ausserdem ist anzumerken dass dieses Mass anfallig fur statistische Verzerrungen sein kann sehr hohe Einkommen verzerren das Durchschnittseinkommen nach oben Besser eignet sich das Medianeinkommen zur Analyse der Einkommensverteilung welches 2017 in Danemark 29 383 Euro betrug Somit hat im Jahr 2017 die eine Halfte der Bevolkerung mehr und die andere Halfte weniger als 29 383 Euro verdient Insgesamt stieg das Medianeinkommen in Danemark im beobachteten Zeitraum um 40 4 etwas schwacher als das Durchschnittseinkommen Die realen Werte bereinigt um den HVPI befinden sich bis 2012 uber dem Durchschnitts bzw Medianeinkommen da das Einkommenswachstum hoher ist als die Inflation Seit 2012 bewegen sich bereinigte und nicht bereinigte Werte auf ahnlichem Niveau Der Vergleich von Durchschnitt und Median gibt Auskunft uber die Schiefe einer Verteilung Liegt der Durchschnitt uber dem Median wie es bei Einkommensverteilungen ublich ist spricht man von einer rechtsschiefen Verteilung Das bedeutet dass niedrige Einkommen unter dem Durchschnitt haufiger beobachtet werden als hohe Einkommen uber dem Durchschnitt Der Umstand dass der Unterschied zwischen Durchschnitt und Median gewachsen ist bedeutet dass heute ein grosserer Anteil der Bevolkerung niedrige Einkommen bezieht als im Jahr 2003 Dies kann als Anstieg der Ungleichheit interpretiert werden Gini Koeffizient Bearbeiten nbsp Gini Koeffizient nach OECD Bemessung in Danemark Vergleich Markteinkommen und verfugbares Einkommen im Zeitraum 2005 2015 5 Der Gini Koeffizient ist ein Verteilungsmass zur Bestimmung der Ungleichheit das Werte zwischen 0 geringe Ungleichheit und 1 hohe Ungleichheit annehmen kann Im Zeitraum von 2003 bis 2015 ist die Ungleichheit gemessen am Gini Koeffizient sowohl fur die Einkommen vor Sozialleistungen als auch fur die Einkommen nach Sozialleistungen gestiegen von 0 45 auf 0 49 bzw von 0 23 auf 0 26 Des Weiteren liegt der Gini Koeffizient der Einkommen vor Sozialleistungen deutlich uber dem der Einkommen nach Sozialleistungen Daraus wird ersichtlich dass der danische Staat durch Steuern und Sozialleistungen eine starke Umverteilung der Einkommen bewirkt Im EU 28 Vergleich befindet sich Danemark nach OECD Erhebung am 4 Rang nur Tschechien Slowenien und Slowakei haben 2015 einen niedrigeren Gini Koeffizienten 6 S80 S20 Quantilsverhaltnis Bearbeiten Ein weiterer Indikator zur Einkommensverteilung ist das S80 S20 Quantilsverhaltnis Ein Quantil kann als Schwellenwert verstanden werden unter welchem ein gewisser Anteil der Einkommen liegt Einen Spezialfall namlich das 50 Quantil stellt der Median dar Das 80 Quantil ist also jener Wert unter dem 80 der Einkommen liegen Dies ist gleichbedeutend mit jenem Wert uber dem 20 der Einkommen liegen Analog dazu ist das 20 Quantil jener Wert unter dem 20 der Einkommen liegen Folglich entspricht die Summe der Einkommen uber dem 80 Quantil der Summe der Einkommen der bestverdienenden 20 der Bevolkerung 7 Das S80 S20 Quantilsverhaltnis betrug in Danemark 3 6 im Jahr 2003 und erreichte seinen Hohepunkt mit 4 6 in 2009 Inklusive kleiner Bruche sank dieses kontinuierlich uber den Beobachtungszeitraum und erreichte im Jahr 2017 einen Wert von 4 1 Das bedeutet dass die Summe der hochsten Einkommen rund das Vierfache der Summe der niedrigsten Einkommen betragt Damit liegt Danemark eindeutig unter dem EU Durchschnitt von 5 1 4 Top 10 Anteil Bearbeiten nbsp Anteil des oberen Dezils am nationalen Aquivalenzeinkommen Vergleich Danemark und EU27 im Zeitraum 2003 2018 8 Der Top 10 Anteil bezeichnet den Anteil des obersten Dezils am nationalen Aquivalenzeinkommen In Danemark stieg dieser Wert von 21 0 im Jahr 2003 auf 23 2 im Jahr 2018 Das heisst dass 2018 die einkommensstarksten 10 der Bevolkerung 23 2 des gesamten Einkommens bezogen haben Auch damit ist Danemark unter dem EU Schnitt welcher bei 23 9 liegt 8 Armutsgefahrdungsquote Bearbeiten Die Armutsgefahrdungsquote zeigt den Anteil jener die aufgrund ihres relativ geringen Einkommens von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind Nach dem EU Standard entspricht diese Quote dem Anteil der Personen deren Aquivalenzeinkommen weniger als 60 des Medians der Aquivalenzeinkommen der Bevolkerung betragt Daraus ist ersichtlich dass die Armutsgefahrdungsquote nur relativ betrachtet werden kann und haufig nicht zwanghaft auf einen niedrigen Lebensstandard der Betroffenen hindeutet 9 Insgesamt ist die Armutsgefahrdungsquote in Danemark uber den Beobachtungszeitraum 2003 bis 2018 von 10 2 auf 14 6 gestiegen 10 dieser Anteil der Bevolkerung verfugt damit weniger als 60 des Medianeinkommens Die Armutsgefahrdungsquote im EU Durchschnitt liegt 2017 bei 16 9 10 somit sind weniger Personen in Danemark von Armut gefahrdet als im EU Vergleich Gesamtubersicht der Indikatoren Bearbeiten Die folgende Tabelle zeigt verschiedene Indikatoren zur Verteilung der verfugbaren Aquivalenzeinkommen in Danemark im Zeitraum von 2003 bis 2017 Samtliche Werte sind der Eurostat Datenbank entnommen 11 Die Realeinkommen inflationsbereinigte Einkommen berechnen sich folgendermassen Realeinkommen Einkommen nominell HVPI 100 Tabelle Gesamtubersicht der Indikatoren Jahr Durchschnittliches Einkommen 3 Median Einkommen 3 Durchschnittliches Einkommen HVPI bereinigt Median Einkommen HVPI bereinigt Gini Koeffizient vor Sozialleistungen 12 Gini Koeffizient nach Sozialleistungen 2 S80 S20 4 Top 10 Anteil 8 Armutsgefahrdungsquote 10 2003 22 515 20 923 27 225 25 300 46 4 24 8 3 6 21 0 10 2 2004 22 754 21 225 27 250 25 419 44 7 23 9 3 4 20 3 9 4 2005 23 294 22 124 27 405 26 028 44 5 23 9 3 5 19 7 10 9 2006 24 013 22 663 27 761 26 200 44 2 23 7 3 4 19 9 10 6 2007 25 113 23 341 28 538 26 524 45 2 25 2 3 7 21 0 10 7 2008 26 030 24 161 28 542 26 492 46 4 25 1 3 6 21 1 10 8 2009 25 897 25 029 28 118 27 176 58 8 26 9 4 6 20 4 11 8 2010 26 915 25 668 28 603 27 277 51 3 26 9 4 4 20 8 12 7 2011 29 347 26 944 30 380 27 892 50 8 26 6 4 0 21 7 11 8 2012 29 690 27 184 30 020 27 486 51 2 26 5 3 9 21 8 12 1 2013 30 082 27 444 30 264 27 610 51 4 26 8 4 0 22 0 13 1 2014 31 108 27 861 31 170 27 917 53 1 27 7 4 1 22 9 13 3 2015 31 518 28 364 31 518 28 364 51 7 27 4 4 1 22 6 13 6 2016 32 141 28 665 32 141 28 665 50 7 27 7 4 1 23 1 13 4 2017 32 792 29 383 32 435 29 063 49 9 27 6 4 1 22 9 14 0 Geschlechtsspezifische Einkommensungleichheit BearbeitenS80 S20 Einkommensquintilverhaltnis nach Geschlecht Bearbeiten nbsp Einkommensquintilverhaltnis nach Geschlecht in Danemark S80 S20 Verhaltnis im Zeitraum 2003 2018 13 Das S80 S20 Einkommensquintilverhaltnis gibt das Verhaltnis des Gesamteinkommens von den 20 der Bevolkerung mit dem hochsten Einkommen oberstes Quintil zum Gesamteinkommen von der 20 der Bevolkerung mit dem niedrigsten Einkommen unterstes Quintil 7 Neben der Betrachtung fur die gesamte Bevolkerung ist es ebenfalls moglich nach Geschlechtern zu unterscheiden Im Jahr 2017 betragt das Verhaltnis in Danemark bei Frauen 4 und bei Mannern 4 3 13 In der beigefugten Grafik wird besonders deutlich welche Auswirkungen die Weltfinanzkrise auf den danischen Arbeitsmarkt hatte Sowohl bei Frauen als auch bei Mannern ist eine starke Erhohung des Einkommensquintilverhaltnisses im Jahr 2009 zu beobachten bei Frauen von 3 5 auf 4 bzw bei Mannern von 3 8 auf 5 5 Ein moglicher Grund fur diesen Anstieg ist die stark gestiegene Arbeitslosigkeit besonders bei Mannern 2008 lag die Arbeitslosenquote bei 3 2 und stieg 2010 bis auf 8 4 14 Dies ist zuruckzufuhren auf die Tatsache dass Arbeitskrafte aufgrund der lockeren Arbeitsschutzgesetze Danemarks schnell entlassen werden konnen und besonders am Anfang der Krise viele Arbeiternehmer wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage gekundigt wurden 15 Geschlechtsspezifisches Verdienstgefalle Bearbeiten nbsp Nicht adjustierter Gender Wage Gap in Danemark prozentualer Einkommensunterschied zwischen Mannern und Frauen im Zeitraum 2007 2017 16 Als geschlechtsspezifisches Verdienstgefalle oder Gender Wage Gap wird der Unterschied beim durchschnittlichen Verdienst von Mannern und Frauen bezeichnet Es ist definiert als Differenz zwischen den durchschnittlichen Brutto Stundenverdiensten der mannlichen und weiblichen Arbeitnehmer ausgedruckt in Prozent des durchschnittlichen Brutto Stundenverdiensts der mannlichen Arbeitnehmer 17 Die beigefugte Grafik zeigt den unbereinigten Gender Wage Gap der NACE 2 Tatigkeit Industrie Baugewerbe und Dienstleistungen ohne Offentliche Verwaltung Verteidigung und Sozialversicherung in Danemark im Vergleich zur EU 27 Somit wird hier die Differenz zwischen den durchschnittlichen Bruttoverdiensten von Frauen und Mannern abgebildet Der Gender Wage Gap des privaten Sektors ist in Danemark rucklaufig von 17 7 Prozent in 2007 auf 14 7 Prozent in 2017 und befindet sich unter dem EU Schnitt Im offentlichen Sektor ist das geschlechtsspezifische Verdienstgefalle im Zeitraum 2008 bis 2017 leicht von 5 Prozent auf 6 Prozent gestiegen 16 Trotz dieses Anstieges ist der Gender Wage Gap geringer im offentlichen Sektor bedingt vor allem durch ein leistungsabhangiges Einstellungsverfahren und institutionelles Umfeld das die Transparenz der Lohne gegenuber dem privaten Sektor fordert 18 Mogliche Grunde fur das Bestehen der Gender Wage Gap sind einerseits dass es schwieriger fur Frauen ist individuelle Qualitaten wie den Bildungsstand zu nutzen um das Lohngefalle zu schliessen 18 und andererseits dass mehr Frauen in Teilzeit arbeiten als Manner insgesamt 26 9 Prozent aller Frauen im erwerbsfahigen Alter sind 2018 in Teilzeit beschaftigt gegenuber 13 Prozent der Manner 19 20 Regionale Ungleichheit Bearbeiten nbsp Verfugbares Haushaltseinkommen 2017 auf NUTS 2 Ebene in Danemark 21 Verfugbares Haushaltseinkommen Bearbeiten Das verfugbare Einkommen der Haushalte ist der Saldo des Primareinkommens Einkommen aus Arbeit erhaltenes Vermogenseinkommen gezahltes Vermogenseinkommen wird angezogen sowie der Umverteilung von Einkommen in Form von Geldleistungen monetare Sozialleistungen gezahlte Einkommens und Vermogenssteuer sonstige laufende Transfers 21 Um die regionale Ungleichheit der Haushaltseinkommen darzustellen wird Danemark mithilfe des NUTS Systems eingeteilt wobei die Einteilung der Regionen auf unterschiedlichen Ebenen erfolgt Das hochste verfugbare Haushaltseinkommen 2017 wird in der Region Hovedstaden mit 17 300 Euro beobachtet welche den Nordosten Seelands mit der Hauptstadt Kopenhagen und die Insel Bornholm umfasst Im Gegenzug verfugen die Regionen Syddanmark und Nordjylland mit jeweils 15 700 Euro uber das geringste durchschnittliche Einkommen Abgesehen von Hovedstaden unterscheidet sich die verfugbaren Haushaltseinkommen der ubrigen Regionen allerdings nur gering 21 nbsp Von Armut bedrohte Bevolkerung auf NUTS 2 Ebene 2018 in Danemark 22 Armut und soziale Ausgrenzung Bearbeiten Eurostat definiert die von Armut und sozialer Ausgrenzung bedrohte Bevolkerung als prozentualer Anteil der Bevolkerung insgesamt die armutsgefahrdet sind unter materieller Deprivation leiden oder in Haushalten mit sehr niedriger Erwerbstatigkeit leben 22 Die materielle Deprivation umfasst zum einen die wirtschaftliche Belastung und zum anderen den Mangel an langlebigen Gebrauchsgutern sie ist definiert als die unfreiwillige Unfahigkeit fur manche Ausgaben aufkommen zu konnen 23 Als in Haushalten mit niedriger Erwerbstatigkeit lebend gelten Personen die in Haushalten leben in denen die Erwachsenen 18 59 Jahre im vorhergehenden Jahr insgesamt weniger als 20 gearbeitet haben 22 Der Anteil der von Armut bedrohter Bevolkerung ist am hochsten in der nordlichsten Region Nordjylland mit 20 7 und am niedrigsten in Syddanmark mit 15 7 In der Region Hovedstaden mit Kopenhagen liegt der Anteil bei 19 9 in Midtjylland bei 15 8 und in Sjaelland bei 16 3 Im Zeitraum von 2007 bis 2018 hatte abgesehen von Sjaelland jede Region mindestens fur ein Jahr den hochsten Anteil an armutsgefahrdeter Bevolkerung 22 Hintergrunde zu der Entwicklung BearbeitenInnerhalb der OECD zahlt Danemark zu den gleichberechtigteren Landern 24 Zwar ist im direkten Vergleich die Ungleichheit in Danemark seit den 1990er Jahren schneller gestiegen dennoch ist sie auf einem sehr niedrigen Niveau 25 Dieser leichte Anstieg der Einkommensungleichheit ist das Resultat verschiedener gesellschaftlicher und politischer Veranderungen Der Anstieg der Einkommensungleichheit kann zum Teil auf demografische Veranderungen zuruckgefuhrt werden Generell steigt die Einkommensungleichheit wenn der Anteil einer Subgruppe der Bevolkerung mit durchschnittlich hohem bzw niedrigen Einkommen grosser wird Die in Danemark wie in weiten Teilen Europas stattfindende Alterung der Bevolkerung erhoht die Einkommensungleichheit somit uber zwei Kanale zum einen nimmt die Variation der Einkommen mit dem Alter zu und zum anderen liegen Pensionen in der Regel unter dem Durchschnittseinkommen Ahnliches kann uber die Zunahme von Single Haushalten die gestiegene Zahl an Studenten und den gestiegenen Anteil von Personen mit Migrationshintergrund gesagt werden Die Einkommen von Singles Studenten und Immigranten variieren ebenfalls starker und liegen unter dem Bevolkerungsdurchschnitt Steigt ihr Anteil an der Gesamtbevolkerung wie dies in den vergangenen Jahren in Danemark der Fall war so steigt auch die Einkommensungleichheit 26 Die Auswirkungen dieser demografischen Veranderungen betreffen vorrangig Lohneinkommen doch auch Entwicklungen im Bereich der Kapitaleinkommen trugen in jungerer Vergangenheit zu einem Anstieg der Einkommensungleichheit bei Zwar wuchsen die Kapitaleinkommen in den vergangenen Jahren jedoch wurde weniger stark umverteilt Ursache hierfur ist dass das danische Einkommensteuersystem in den letzten 20 Jahren aufgrund einer Reihe von Steuerreformen weniger progressiv ausgerichtet wurde Ausserdem hat die Umverteilungswirkung von Steuern und Sozialtransfers infolge diverser Reformen abgenommen So ist die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher aufgrund strengerer Regelungen gesunken und staatliche Pensionen wurden teilweise durch private und betriebliche ersetzt wodurch Sozialtransfers generell an Bedeutung verloren haben 27 Gleichzeitig fanden jedoch auch Entwicklungen statt welche den Trend hin zu mehr Ungleichheit abschwachten An erster Stelle ist hier zu nennen dass sich die Einkommen von Mannern und Frauen seit den 1980er Jahren angeglichen haben Dies ist auf die hohere Partizipation von Frauen am danischen Arbeitsmarkt und den Anstieg der von Frauen geleisteten Arbeitsstunden sowie eine Reduktion des Gender Pay Gap zuruckzufuhren Der Ruckgang des Gender Pay Gap wiederum kann dadurch erklart werden dass Geschlechterunterschiede in Bezug auf Bildungsgrad Berufs und Branchenwahl sowie Arbeitserfahrungen gesunken sind 28 Besonderheiten des danischen Arbeitsmarktes BearbeitenInsgesamt wendet Danemark rund 1 8 des BIPs fur aktive Arbeitsmarktpolitik auf und ist somit in diesem Punkt unter den OECD Staaten fuhrend 29 Die Arbeitsmarktpolitik Danemarks folgt dem sogenannten Flexicurity Prinzip Flexicurity ist ein Schachtelwort aus Flexibility und Security und ist zum einen durch lockere Arbeitsschutzgesetze sowie grosszugige Arbeitslosenversicherungen und zum anderen durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik gekennzeichnet 30 Ein Charakteristikum der Flexicurity Politik stellen sogenannte aktivierende Massnahmen dar So haben beispielsweise Arbeitslose innerhalb von drei Monaten in Zusammenarbeit mit den Behorden einen Aktionsplan fur den beruflichen Wiedereinstieg zu erstellen Ausserdem konnen Weiterbildungsprogramme und die Annahme vermittelter Stellen unter der Konsequenz einer Kurzung oder sogar Streichung der Arbeitslosenunterstutzung bei Verweigerung vorgeschrieben werden Ziel dieser strikten Massnahmen ist es die Dauer der Arbeitslosigkeit zu senken und sicherzustellen dass die Bezieher bereit sind am Arbeitsmarkt zu partizipieren 31 Zusatzlich zu den bereits genannten Reformen wurden im internationalen Vergleich grosszugige Karenzmodelle ins Leben gerufen 32 Im Rahmen des Flexicurity Prinzips wird somit einerseits versucht die Flexibilitat der Arbeitsmarktinstitutionen sicherzustellen und gleichzeitig die Einkommensungleichheit durch wohlfahrtsstaatliche Eingriffe gering zu halten 33 Literaturverzeichnis BearbeitenAtkinson Jakob Egholt Anthony B und Sogaard 2016 The long run history of income inequality in Denmark The 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