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Der Einheitsverband fur das Baugewerbe EVfdB war eine 1931 gegrundete kommunistische Gewerkschaft die auch nach der Machtubernahme Hitlers im Fruhjahr 1933 im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Ausrichtung 2 Gewerkschaftspolitische Entwicklung 3 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 4 LiteraturEntstehung und Ausrichtung BearbeitenDer EVfdB entstand zunachst auf lokaler Ebene in Berlin am 29 Marz 1931 Ahnlich wie der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins ging der Verband aus einer linksradikalen gewerkschaftlichen Bewegung vor dem Hintergrund der Politik der Revolutionaren Gewerkschafts Opposition RGO und den Bestrebungen der KPD eine Massenbewegung in den Betrieben aufzubauen hervor Nach dem EVMB und dem EVBD war der EVfdB der dritte grossere rote Verband der von der RGO gegrundet wurde Der EVfdB verstand sich wie alle roten Verbande als klassenkampferische bzw revolutionare Gewerkschaft die in erster Linie Streiks zur Abwehr von Lohnkampfen und Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu politischen Massenstreiks transformieren sollte Dieses Ziel misslang jedoch Nach Angaben von Stefan Heinz setzte sich der Verband anfangs hauptsachlich aus ausgeschlossenen Mitgliedern der vor allem in Berlin 1929 30 durch Anwendung der RGO Politik von den Freien Gewerkschaften abgespaltenen Branchenteile des Deutschen Baugewerksbundes zusammen Rohrleger Zimmerer Bauanschlager und Steinarbeiter Gewerkschaftspolitische Entwicklung BearbeitenIm April 1931 wurden nach Angaben von Stefan Heinz im Ruhrgebiet und danach auch in anderen Regionen weitere rote Bauarbeiterverbande auf lokaler Ebene geschaffen die sich am 2 3 Oktober 1931 zu einem Einheitsverband der Bauarbeiter Deutschlands EVdBD zusammenschlossen Im Dachverband sollen Ende 1931 bis zu 29 775 Mitglieder organisiert gewesen sein Obgleich sich der EVfdB tatsachlich uber mehrere Teile des Reichsgebietes erstreckte gab es ernsthafte Strukturen ausschliesslich in grosseren Stadten Deutschlands EVfdB Mitglieder waren nicht nach dem Betriebsprinzip sondern wegen des Wechsels der Baustellen in Einheiten organisiert die sich nach dem Wohngebietsprinzip aufteilten Der Erwerbslosenanteil unter den organisierten Mitgliedern soll besonders hoch gewesen sein auch im Vergleich zu anderen Baugewerkschaften die besonders unter den Bedingungen der Weltwirtschaftskrise unter der Arbeitslosigkeit zu leiden hatten Der Erwerbslosenanteil der roten Bauarbeiterverbande soll Ende 1931 bei bis zu 85 Prozent gelegen haben Es gelang dem EVfdB bzw EVdBD nicht eine revolutionare Entwicklung durch eine radikale Streiktaktik einzuleiten Viele Mitglieder verliessen den Verband enttauscht In Berlin hatte der Verband aber eine besonders radikale Anhangerschaft die fest zu den Zielen des Verbandes stand Diese Mitglieder waren stark anti nationalsozialistisch und anti sozialdemokratisch ausgerichtet weshalb der EVfdB Konflikte mit SPD Mitgliedern und Mitgliedern der Freien Gewerkschaften auszufechten hatte Widerstand gegen den Nationalsozialismus BearbeitenNach der Machtubernahme der Nationalsozialisten betatigten sich eine Reihe Mitglieder und Funktionare im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Bis Mitte 1934 gab es Versuche den EVfdB als kommunistische gewerkschaftliche Organisation unter den Bedingungen der Illegalitat zu erhalten Viele Widerstandler wurden verhaftet und mussten Repressalien der Nationalsozialisten erdulden Im Spatherbst 1933 sollen allein in Berlin mehr als 600 Mitglieder unter den Bedingungen der Illegalitat im EVfdB organisiert gewesen sein Anfang 1934 kam es zu einer grosseren Verhaftungswelle gegen tatsachliche und vermeintliche Mitglieder des EVfdB Die Repression schwachte den illegalen Verband erheblich Wie alle roten Verbande insbesondere der EVMB betrieb der EVfdB eine radikale Gewerkschaftsarbeit die sowohl gegen die Sozialdemokratie als auch die NS Bewegung gerichtet war Aus diesem Grund entstanden Konflikte mit der KPD Der EVfdB wurde wie der EVMB von der KPD 1934 zur linkssektiererischen Abweichung erklart die zu bekampfen sei Literatur BearbeitenStefan Heinz Moskaus Soldner Der Einheitsverband der Metallarbeiter Berlins Entwicklung und Scheitern einer kommunistischen Gewerkschaft VSA Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 89965 406 6 Werner Muller Lohnkampf Massenstreik Sowjetmacht Ziele und Grenzen der Revolutionare Gewerkschafts Opposition RGO in Deutschland 1928 bis 1933 Bund Verlag Koln 1988 ISBN 3 7663 3063 2 Rudolf Tschirbs Tarifpolitik im Ruhrbergbau 1918 1933 De Gruyter Berlin 1986 ISBN 978 3 11010 281 9 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Einheitsverband fur das Baugewerbe amp oldid 210996577