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Das Haus Residenzstrasse 13 in Munchen ist ein Baudenkmal mit einem der letzten erhaltenen Arkadenhofe aus der Renaissance in Munchen Der gut erhaltene Laubenhof mit durchbrochenen Brustungen wurde wohl in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts durch die Patrizier Familie Duchtel errichtet und war von 1714 bis 1802 Teil des Puttrichklosters Seit spatestens 1877 ist es ein Geschaftshaus Der Hof wurde 1971 durch Architekt Hans von Peschke aufwandig restauriert und ist heute offentlich zuganglich als Teil einer Passage die mit mehreren Zugangen im Inneren des Hauserblocks zwischen der Perusastrasse im Suden der Theatinerstrasse im Westen der Viscardigasse im Norden und der Residenzstrasse im Osten verlauft Der Innenhof mit den LaubengangenDie Hausnummern Residenzstrasse 11 und 12 waren bis oder vor 1806 mit dem Puttrichkloster uberbaut das sich in ihrer Lange bis zur Theatinerstrasse zog Die hier vormals angelegte kleine Gasse erfuhr hierdurch im selben Jahr eine Erweiterung und erhielt den Namen Perusastrasse Das Puttrichkloster im Zustand um das Jahr 1700 entsprechend der aktuellen Bebauung auf dem Areal der Gebaude Residenzstrasse 11 und 12 entlang der Perusastrasse und der Theatinerstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDas traufstandige Vorderhaus an der Residenzstrasse hat heute vier Obergeschosse mit drei Fensterachsen in einer schmucklosen Putzfassade Im Hof stellt auf dessen Nordseite ein Trakt die Verbindung mit dem Hinterhaus dar Der Hof hat einen polygonalen Grundriss Im Osten hat die Ruckfassade des Vorderhauses zwei Fensterachsen wobei die nordliche schrag angesetzt ist und die Verbindung zur vierachsigen Nordseite herstellt Die letzte Achse der Nordseite ist wiederum schrag gestellt und leitet so zur Westwand am Hinterhaus uber Die Verbindung von Vorder und Hinterhaus durch einen Hof mit Laubengangen stammt aus Italien und kam in der Renaissance uber die Alpen wurde hier jedoch oft noch mit Elementen der Spatgotik umgesetzt Der Renaissance entsprechen im Hof der Residenzstrasse 13 die flachen Segmentbogen der Arkaden der Gotik entlehnt sind die abgeschragten Pfeiler mit angedeuteten Kapitellen und die durchbrochenen Brustungen die durch schrag gestellte Ziegel an ein reduziertes Masswerk erinnern Vergleichbare Elemente finden sich in anderen fruhen Bauten der Renaissance in Bayern aus den Jahren 1519 um 1530 und 1544 so dass auch dieser Hof in die entsprechende Zeit datiert und der damaligen Eigentumer Familie zugerechnet werden kann 1 Die Arkaden im Erdgeschoss des Hofes wurden in Schaufenster umgebaut die oberen Stockwerke wurden mit Sprossenfenstern verglast Die massgebliche Restaurierung fand 1971 statt eine behutsame Sanierung 2016 17 Der Zugang durch den Hof stellt den sudlicheren Eingang zu den Passagen im Baublock von der Residenzstrasse her dar Geschichte BearbeitenDas Gebaude an der Residenzstrasse mit der heutigen Hausnummer 13 lasst sich erstmals im Stadtmodell von Jakob Sandtner aus dem Jahr 1570 nachweisen Es hatte damals vier Stockwerke mit drei Fensterachsen von denen die mittlere einen flachen Erker darstellte 2 Als Eigentumer des Hauses das mit dem sudlich angrenzenden Gebaude Residenzstrasse 12 baulich und im Eigentum verbunden war wird im ersten erhaltenen Eintrag fur das Jahr 1555 Bernhard Duchtel aus der Tutzinger Patrizierfamilie Duchtel Dichtl genannt 2 Der Familie konnte die Errichtung des Hofes zugerechnet werden 1 Zwischen 1565 und 1714 wechselte das Doppelhaus mit den heutigen Nummern 12 und 13 mehrfach die Eigentumer uberwiegend war es im Besitz von Beamten des kurfurstlichen Hofes Die Kaufpreise lagen zwischen 4300 und 7500 Gulden 1714 kaufte das sudlich mit der Kapelle St Christophorus angrenzende Puttrichkloster das Haus fur 7700 Gulden wobei die Kaufsumme in Raten von je 100 Gulden beglichen wurde 2 Das Puttrich auch Bittrich Kloster war aus einer Stiftung eines Kaufmanns der Familie Puttrich um 1284 als Seelhaus entstanden und wurde zunachst von freien Seelnonnen gefuhrt Sie widmeten sich der Pflege von Schwangeren Kranken und Sterbenden Um 1480 wurde es in ein reguliertes Kloster der Franziskanerinnen umgewandelt 1508 trat Kunigunde von Osterreich nach dem Tod ihres Mannes Herzog Albrecht IV von Bayern in das Kloster ein wo sie bis zu ihrem Tod 1520 lebte Ein Feuer im Kloster 1659 3 betraf nur den sudlichen Teil nicht den Arkadenhof Bei der Sakularisation wurde auch das Puttrichkloster 1802 aufgelost und 1803 wurden die Gebaude verkauft 4 Erster Kaufer war Josef Ludwig Wolf Rat der kurfurstlichen Landesdirektion Er trennte die bis dahin verbundenen Hauser in die Nummer 13 zog die Hofjagdintendanz ein Ab 1820 wechselte das Haus erneut mehrfach den Eigentumer 2 1877 kaufte Joseph Eilles die Nummer 13 wo sich schon seit 1873 sein Kaffee und Feinkostgeschaft befand Das Unternehmen blieb bis 2015 an der Adresse bis es einige Hauser weiter in die Nummer 22 zog wo die rund dreifach Flache zur Verfugung steht 5 Das Vorderhaus wurde im 19 und 20 Jahrhundert mehrfach renoviert und umgestaltet Aus dem spaten 19 Jahrhundert ist eine Fassade mit Elementen der Neorenaissance uberliefert zu einem nicht naher bestimmten Zeitpunkt wurde es um ein Stockwerk aufgestockt 1 Literatur BearbeitenHeinrich Habel Johannes Hallinger Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Mitte Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 1 Karl M Lipp Verlag Munchen 2009 ISBN 978 3 87490 586 2 S 926 f Stadtarchiv Munchen Hauserbuch der Stadt Munchen Band I Graggenauer Viertel R Oldenbourg 1958 S 295 und Abbildung zwischen 296 297 Max Megele Baugeschichtlicher Atlas der Landeshauptstadt Munchen Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs Munchen Band 3 1951 S 88 Eintrag zum Puttrichkloster Berchem Die Munchener Strassennamen und ihre Erklarung Piloty amp Loehle Munchen 1894 S 210 211 Die Perusastrasse Erdmannsdorfer Das Burgerheim in Munchen Wasmuth 1972 S 111 T 98 Residenzstrasse 13 hier der Laubengang mit einer Abbildung vor der Restaurierung Anmerkung vor der Renovierung gab es auf dem Dach noch keine Gauben Die Fassade war mattgrau gestrichen Weisse Fensterstocke und Speichenfenster Schaffer Das Buch mit alten Firmen der Landeshauptstadt Munchen Jubilaums Verlag Walter Gerlach Chiemsee 1957 1958 IX 76 Eilles Kaffee und Tee Spezialgeschaft Marita Krauss Die koniglich bayerischen Hoflieferanten Volk Verlag Munchen 2009 S 18 Foto Max Joseph Platz um 1865 mit dem Blick auf Residenzstrasse 11 12 13 14 Nummer 13 hat zu diesem Zeitpunkt noch 3 Stockwerke Im Erdgeschoss befand sich seit um ab 1846 eine Musikalienhandlung von Falter und Sohn Vormals Thekla Pacher Das Haus wurde im Jahr 1846 bis 1847 um diese 3 Etage aufgestockt Polizei Anzeiger 2 Mai 1847 F X F Fuhrer durch die beiden Abteilungen des Sudlichen Friedhofes in Munchen Verzeichnisse der vom Jahr 1885 bis 1891 verstorbenen Huttler Fischer Munchen 1892 S 25 Eilles Josef k Hoflieferant Sterbejahr 1889 Standort I 10 01 55 Anmerkung das Grab ist Kriegszerstort Familiengrab der Eilles noch vorhanden nicht aber dieser Familienteil Otto Aufleger amp Karl Trautmann Alt Munchen in Bild und Wort L Werner Munchen 1897 S 7 amp Tafel 54 Das Bittrichfrauenkloster Bauer amp Graf Stadtvergleich Hugendubel Munchen 1985 1998 S 152 amp 153 Fotoansicht Zustand im Jahr 1872 vom Max Joseph Platz auf die Fassaden der Gebaude 11 14 Auch hier hat das Gebaude noch drei Etagen Das Dach sehr steil gestellt und bildete weitere zwei Stockwerke mit Mansarden und Gauben aus 1984 fuhrt die Residenzstrasse noch den Autoverkehr zum Odeonsplatz hinuber Einzelnachweise Bearbeiten a b c Denkmaler in Bayern S 926f a b c d Hauserbuch 1958 S 295 Megele 1951 S 89 Haus der Bayerischen Geschichte Kloster in Bayern Abgerufen am 20 April 2017 Abendzeitung Stylisch Der neue Eilles 16 September 201548 140012 11 577281 Koordinaten 48 8 24 N 11 34 38 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Residenzstrasse 13 amp oldid 231990206