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Der Eigen Wilkins Mechanismus beschreibt in der Koordinationschemie den Vorgang des Ligandenaustauschs bei Metallkomplexen in wassriger Losung aus mechanistischer Sicht Er wurde von Manfred Eigen und Ralph G Wilkins vorgeschlagen und nach ihnen benannt Beispiel Bearbeiten nbsp Ein von sechs Ammoniak Liganden umgebenes Chrom3 IonEin Chrom3 Ion bindet beispielsweise sechs Wassermolekule zu einem Hexaaquakomplex Gibt man zu einer wassrigen Losung dieses Hexaaquakomplexes Ammoniak NH3 hinzu werden einige oder alle Wassermolekule im Komplex in einer Gleichgewichtsreaktion durch Ammoniakmolekule ersetzt wobei die Gesamtzahl der Liganden also 6 unverandert bleibt Erfolgt dieser Austausch schnell bezeichnet man den Komplex auch als labil erfolgt er langsam als inert Der Ligandenaustausch kann nach folgendem Schema mechanistisch verstanden werden Der Ligand dringt in die aussere Solvathulle engl outer sphere ein und wird dort durch Coulombwechselwirkung stabilisiert Schreibweise Mn L Dabei wird noch keiner der sechs Liganden im Hexaaquakomplex verdrangt Dieser Vorgang stellt ein schnelles Vorgleichgewicht dar Die Gleichgewichtskonstante K os displaystyle K text os nbsp kann nach dem Massenwirkungsgesetz berechnet werden K os M n L M n L displaystyle K text os frac text M n cdots text L text M n cdot text L nbsp Wenn der Mechanismus tendenziell assoziativ ist wird beim Austausch also ein negatives Aktivierungsvolumen gemessen so weist der Ubergangszustand eine hohere Dichte als die Edukte auf und benotigt daher weniger Volumen Demnach konnen durch Druckerhohung assoziative Mechanismen begunstigt werden vgl Prinzip von le Chatelier Aus der ausseren Solvathulle heraus verdrangt der Ligand im zweiten geschwindigkeitsbestimmenden Schritt ein Solvensmolekul und es wird ein Ligandpentaaquakomplex gebildet im Beispiel also ein Chrom3 Komplex mit einem Ammoniak und 5 Wasserliganden Die Reaktionsgeschwindigkeit vc ist direkt proportional zur Metallionen und Ligandenkonzentration v c d Ligandpentaaquakomplex d t k M n L k K os M n L k eff M n L displaystyle begin aligned v c frac mathrm d text Ligandpentaaquakomplex mathrm d t amp k cdot text M n cdots text L amp k cdot K text os cdot text M n cdot text L amp k text eff cdot text M n cdot text L end aligned nbsp mit der Geschwindigkeitskonstanten k displaystyle k nbsp Literatur BearbeitenM Eigen R G Wilkins Mechanisms of Inorganic Reactions In Advances in Chemistry Series Nr 49 1965 S 55 American Chemical Society Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eigen Wilkins Mechanismus amp oldid 157817587