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Die eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht der Gruppe fur eine Schweiz ohne Armee GSoA wurde am 22 September 2013 von 73 2 Prozent der Stimmenden und allen Kantonen abgelehnt Die Initiative wollte die in der Schweiz geltende Wehrpflicht aufheben und die Schweizer Armee so in eine Freiwilligenmiliz umwandeln Inhaltsverzeichnis 1 Chronologie 2 Initiativtext 3 Inhalt 4 Argumente 4 1 Befurwortende Argumente 4 2 Ablehnende Argumente 5 Positionen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseChronologie BearbeitenNachdem die Volksinitiative durch die schweizerische Bundeskanzlei am 22 Juni 2010 gestzutzt auf Art 68 und Art 69 BPR vorgepruft worden war 1 durfte das Sammeln der Unterschriften vom 6 Juli 2010 bis zum 6 Januar 2012 erfolgen eingereicht wurde die Initiative jedoch am 5 Januar 2012 2 Am 31 Januar erklarte die Bundeskanzlei das Zustandekommen mit 106 995 gultigen Unterschriften 3 Am 14 September 2012 publizierte der Bundesrat seine Botschaft auf Basis derer das parlamentarische Verfahren stattfand Der Beschluss des Parlaments die Initiative Volk und Standen zur Ablehnung zu empfehlen wurde am 22 Marz 2013 gefallt 2 Initiativtext BearbeitenIDie Bundesverfassung vom 18 April 1999 wird wie folgt geandert Art 59 Militar und Zivildienst1 Niemand kann verpflichtet werden Militardienst zu leisten 2 Die Schweiz hat einen freiwilligen Zivildienst 3 Der Bund erlasst Vorschriften uber den angemessenen Ersatz des Erwerbsausfalls fur Personen die Dienst leisten 4 Personen die Dienst leisten und dabei gesundheitlichen Schaden erleiden oder ihr Leben verlieren haben fur sich oder ihre Angehorigen Anspruch auf angemessene Unterstutzung des Bundes IIDie Ubergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt geandert Art 197 Ziff 8 8 Ubergangsbestimmungen zu Art 59 Militar und Zivildienst Tritt die Bundesgesetzgebung nicht innerhalb von funf Jahren nach Annahme der Aufhebung der Militardienstpflicht und der Einfuhrung des freiwilligen Zivildienstes im Sinne von Artikel 59 Absatze 1 und 2 durch Volk und Stande in Kraft so erlasst der Bundesrat die notigen Ausfuhrungsbestimmungen auf dem Verordnungsweg 4 Inhalt BearbeitenDie Initiative wollte Artikel 59 Absatz 1 bis 3 der Bundesverfassung andern Danach ist jeder Schweizer verpflichtet Militardienst zu leisten und wer weder Militar noch Zivildienst leistet muss eine Wehrpflichtersatzabgabe entrichten 5 Die Initiative sah vor die Militardienstpflicht ausdrucklich abzuschaffen womit der Militardienst freiwillig wurde Der Zivildienst sollte beibehalten aber auch freiwillig werden Die Wehrpflichtersatzabgabe ware entfallen Unverandert liess die Initiative Artikel 58 der Verfassung wonach die Schweiz eine Armee hat die grundsatzlich nach dem Milizprinzip organisiert ist Die Einfuhrung einer Berufsarmee sollte nach der Absicht der Initianten damit ausgeschlossen bleiben 6 Argumente BearbeitenBefurwortende Argumente Bearbeiten Die GSoA begrundete ihre Initiative wie folgt 7 Die heutige Armee sei untauglich Sie habe zu viele Soldaten rund 200 000 und zu wenig Aufgaben Ein Massenheer trage nichts zur Losung der heutigen Probleme bei Die Bedrohungen und Risiken unserer Zeit seien vielmehr okonomischer okologischer und sozialer Natur Viele europaische Staaten wie Frankreich Spanien oder Italien hatten die Wehrpflicht bereits aufgehoben Die Armee sei zu teuer Sie koste jahrlich 4 5 Milliarden Franken an Steuergeldern und erzeuge der Volkswirtschaft zusatzliche Kosten von vier Milliarden Franken durch Arbeitsausfalle Diese Mittel konnten beispielsweise fur die Sozialwerke die Bildung die Bekampfung des Klimawandels oder die zivile Friedensforderung eingesetzt werden Die Wehrpflicht sei ein unnotiger Zwang Sie greife massiv in die Freiheit junger Manner ein sei ein lastiger und unnotiger Zeitraub und die Pflicht sinnlose Befehle zu befolgen sei mit einer freiheitlichen Gesellschaft nicht vereinbar Die Wehrpflicht sei ungerecht Nur noch rund 30 Prozent der Manner wurden heute ihren Militardienst bis zum Ende leisten Die Dienstpflicht gelte real nur noch fur diejenigen die die Moglichkeiten sie zu vermeiden nicht kennen oder sie wegen der Hurden nicht benutzten Dass der Zivildienst eineinhalbmal so lange dauert wie der Militardienst halte viele davon ab etwas Sinnvolles fur die Gesellschaft zu tun Frauen und Manner sollten sich gleichberechtigt fur die Gesellschaft einsetzen konnen Ablehnende Argumente Bearbeiten Die Arbeitsgemeinschaft fur eine wirksame und friedenssichernde Milizarmee AWM brachte folgende Argumente gegen die Initiative vor 8 Die Milizarmee habe Vorteile Das Volk habe sich in mehreren Abstimmungen dafur ausgesprochen Die Milizarmee mache die Sicherheit zur gemeinsamen Aufgabe was typisch schweizerisch sei Das Milizprinzip finde sich in der ganzen Gesellschaft wieder Die Milizarmee sei vom Volk getragen Ein Einsatz gegen die eigene Bevolkerung oder die Teilnahme an friedenserzwingenden Auslandeinsatzen sei undenkbar Die Wehrpflicht erlaube wenn notig einen raschen Aufwuchs Die Schweiz habe kein Massenheer es seien immer nur ca 5 000 Soldaten im Einsatz was im europaischen Vergleich wenig sei Natur und Technologiekatastrophen der letzten Zeit hatten gezeigt dass es manchmal notig sei rasch viele Soldaten mobilisieren zu konnen Berufsheere hatten Muhe genugend gutes Personal zu rekrutieren Die Wehrpflicht erlaube die Nutzung der zivilen Fahigkeiten der Armeeangehorigen und diese konnten ihre militarisch erworbenen Fahigkeiten ins Zivilleben einbringen Die Abschaffung der Wehrpflicht bedeute Die einzige realistische Alternative zur Milizarmee sei eine viel kleinere und viel teurere Berufsarmee Gutes Personal wurde nicht automatisch freiwillig Milizdienst leisten Um die Aufgaben der Armee weiter erfullen zu konnen ware ein Beitritt zur NATO unausweichlich was die Schweizer Neutralitat preisgeben wurde Den Initianten gehe es darum die Armee Schritt fur Schritt zu schwachen und schliesslich ganz abzuschaffen Positionen BearbeitenDie Initiative wurde bei ihrer Einreichung unterstutzt durch die sozialdemokratische und grune Partei ihren Jungparteien cfd ATTAC Demokratische Juristinnen und Juristen Service Civil International Partito Comunista Ticinese sowie Manner ch 6 Der Bundesrat 9 und die Bundesversammlung Nationalrat 121 Nein Stimmen 56 Ja Stimmen 6 Enthaltungen Standerat 34 Nein Stimmen 7 Ja Stimmen empfahlen die Initiative abzulehnen Weblinks BearbeitenVolksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht in der Datenbank Swissvotes Website des GegenkomiteesEinzelnachweise Bearbeiten Eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht Vorprufung In bk admin ch Bundeskanzlei abgerufen am 1 Januar 2022 a b Eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht Chronologie In bk admin ch Bundeskanzlei abgerufen am 1 Januar 2022 Eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht Zustandekommen In bk admin ch Bundeskanzlei abgerufen am 1 Januar 2022 Eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht Abgerufen am 1 Dezember 2021 Schweizer Hochdeutsch Artikel 59 der Bundesverfassung Stand am 1 Januar 2011 a b Der Bund Freiwillige Milizarmee statt Wehrpflicht 5 Januar 2012 GSoA Argumente Memento vom 19 Januar 2012 im Internet Archive abgerufen am 5 Januar 2012 Pocketcard Milizarmee PDF 300 kB AWM abgerufen am 6 Januar 2012 Botschaft zur Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht PDF 315 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Volksinitiative Ja zur Aufhebung der Wehrpflicht amp oldid 231938527