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Egil Andersen Hylleraas eigentlich Andersen 15 Mai 1898 in Engerdal Norwegen 28 Oktober 1965 in Oslo war ein norwegischer theoretischer Physiker der sich mit Atomphysik befasste und fur die quantenmechanische Behandlung von Zweielektronenatomen Helium bekannt ist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHylleraas war das jungste von elf Kindern eines Lehrers und Landwirts in einem kleinen Bergdorf im Suden Norwegens Engerdal Der Name Hylleraas ist der Name des Bauernhofs der Vater hiess Ole Andersen Er studierte ab 1918 an der Universitat Oslo damals Christiania Mathematik und Physik um Lehrer zu werden und war nach dem Abschluss 1924 ein paar Jahre Gymnasiallehrer in Oslo Daneben verfasste er Artikel uber Doppelbrechung in Kristallen und erhielt ein Stipendium um 1926 bis 1928 an der Universitat Gottingen bei Max Born zu studieren Bei diesem setzte er erst seine Arbeit uber Kristallgitter fort wofur Born als Spezialist galt 1 wandte sich aber unter dem Einfluss von Born der im Entstehen begriffenen Quantenmechanik zu 1931 wurde er Mitglied des Christian Michelsen Instituts in Bergen 1933 an der Universitat Oslo promoviert und 1937 wurde er als Nachfolger von Vilhelm Bjerknes Professor fur theoretische Physik in Oslo was er bis zu seinem Tod an einem Herzanfall blieb 1947 48 war er am Institute for Advanced Study in Princeton 2 und 1962 63 an der University of Wisconsin Madison In den 1950er Jahren war er einer der Reprasentanten Norwegens bei den neu gegrundeten Organisationen CERN und Nordita 1963 fand ein Symposium zu seinen Ehren an der Universitat Florida statt 1932 wurde er Fellow der Royal Society Personlich war er zuruckhaltend und bescheiden Werk BearbeitenHylleraas unternahm 1926 in Gottingen Pionierarbeiten zur Anwendung der Quantenmechanik in Mehrelektronenatomen uber den einfachen Fall des Wasserstoffs hinaus Auf Anregung von Born untersuchte er die Ionisierungsenergie im Helium Die alte Bohr Sommerfeld Theorie ergab dafur 28 eV Albrecht Unsold 3 hatte in erster Ordnung Storungstheorie 1927 20 41 eV experimentell waren es aber 24 59 eV Hylleraas fand in seiner ersten Arbeit 24 35 eV und verbesserte den Wert bis 1929 weiter auf 24 47 eV 4 5 6 Das wurde als Erfolg der neuen Quantenmechanik in der Form der Schrodingerschen Wellenmechanik gewertet Seine dabei neu entwickelten Variationsmethoden heute nach ihm benannt ebenso wie die verwendeten Wellenfunktionsansatze 7 bildeten eine der Grundlagen fur quantenmechanische Berechnungen in der Atomphysik und die numerischen Rechnungen die er dafur mit einer Tischrechenmaschine anwandte einer Mercedes Euklid waren einige der ersten wichtigen Anwendungen von Computerphysik Das zeichnete den weiteren Weg vor der vor allem durch die Verfugbarkeit schnellerer Computer gekennzeichnet war 1930 8 9 bewiesen er und Hans Bethe 10 die Stabilitat des negativen Wasserstoffions also ein Wasserstoffkern mit zwei Elektronen der 1938 in der Sonnenatmosphare nachgewiesen wurde siehe Photosphare Er befasste sich auch mit der Quantenmechanik von Molekulen und Gittern so 1930 von Lithiumhydrid 11 gefolgt von weiteren Arbeiten uber zweiatomige Molekule in den 1930er Jahren Ausserdem behandelte er in den 1930er Jahren Atome wie Bor Beryllium Kohlenstoff haufig in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Spektroskopen Bengt Edlen Er befasste sich auch mit Kernphysik was aber grosstenteils unveroffentlicht blieb 1939 bis 1943 befasste er sich mit der Theorie der Gezeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich vor allem organisatorischen Aufgaben an der Universitat Oslo und der Ausbildung in theoretischer Physik in Norwegen Er setzte seine Beschaftigung mit dem Heliumatom und dem Wasserstoffion mit seinen Schulern fort und befasste sich mit relativistischer Elektronentheorie Streutheorie und Spinoren Schriften BearbeitenReminiscences from Early Quantum Mechanics of Two Electron Atoms Proceedings of the International Symposium on Atomic and Molecular Quantum Mechanics in Honor of Egil A Hylleraas Reviews of Modern Physics Band 35 1963 S 421 431 Mathematical and Theoretical Physics New York 1970 norwegisches Original in 4 Banden Oslo 1950 1952 Hylleraas Uber den Grundterm der Zweielektronenprobleme von H He Li Be usw Z f Physik Band 65 1930 S 209 225 Hylleraas Die Grundlagen der Quantenmechanik mit Anwendungen auf atomtheoretische Ein und Mehrelektronenprobleme Norsk Vid Akad Skrift Mat Naturv Kl Oslo 1932 Nr 6 Literatur BearbeitenO K Gjotterud Nachruf mit Bibliographie Nuclear Physics Band 89 1966 S 1 10 H Wergeland Nachruf in Fra Fysikkens Verden Band 28 1966 S 1 10 Hans Bethe Edwin Salpeter Quantum mechanics of one and two electron atoms in Siegfried Flugge Hrsg Handbuch der Physik Encyclopedia of Physics Band 35 Springer Verlag 1957 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Egil Hylleraas Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Per Stromholm Dictionary of Scientific Biography 2008Einzelnachweise Bearbeiten Als grosste Einflusse bezeichnete er spater Borns Dynamik der Kristallgitter und Arnold Sommerfelds Atombau und Spektrallinien Mitgliedsbuch des IAS 1980 Unsold Annalen der Physik Band 82 1927 S 355 Hylleraas Neue Berechnung der Energie des Heliums im Grundstande sowie des tiefsten Terms von Ortho Heliium Zeitschrift fur Physik Band 54 1929 S 347 366 Auch G W Kellner wandte 1927 die Ritz Methode auf das Helium Problem an G Kellner Die Ionisierungsspannung des Heliums nach der Schrodingerschen Theorie Z f Phys Band 44 1927 S 91 109 Die erste Arbeit von Hylleraas zum Helium ist Uber den Grundzustand des Heliumsatoms Z f Physik Band 48 1928 S 469 494 Er wahlte fur die Elektronenwellenfunktion einen Potenzreihenansatz in den drei Variablen r 1 displaystyle r 1 nbsp r 2 displaystyle r 2 nbsp r 12 displaystyle r 12 nbsp bzw s r 1 r 2 displaystyle s r 1 r 2 nbsp t r 1 r 2 displaystyle t r 1 r 2 nbsp u r 12 displaystyle u r 12 nbsp dem Abstand der Elektronen 1 und 2 und dem Betrag des Abstands der Elektronen untereinander zusatzlich zu dem Vorfaktor e a Z r 1 r 2 displaystyle e alpha Z cdot r 1 r 2 nbsp mit abgeschirmter Kernladung a Z displaystyle alpha Z nbsp Danach wurde das Rayleigh Ritz Verfahren angewandt Hylleraas Die Elektronenaffinitat des Wasserstoffatoms nach der Wellenmechanik Z f Physik Band 60 1930 S 624 630 Siehe auch Hylleraas The negative hydrogen ion in quantum mechanics and astrophysics Astrophysica Norvegica Band 9 1964 S 345 Online Bethe Berechnung der Elektronenaffinitat des Wasserstoffs Z f Physik Band 57 1929 S 815 821 Er bezieht sich explizit auf Hylleraas 1929 und verwendet dessen Ansatz Hylleraas Wellenmechanische Berechnung der Gitterenergie und der Gitterkonstante des Lithiumhydrids Zeitschrift fur Physik Band 63 1930 S 771 794Normdaten Person GND 172161835 lobid OGND AKS LCCN n90621096 VIAF 12700957 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hylleraas EgilALTERNATIVNAMEN Andersen EgilKURZBESCHREIBUNG norwegischer PhysikerGEBURTSDATUM 15 Mai 1898GEBURTSORT EngerdalSTERBEDATUM 28 Oktober 1965STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egil Hylleraas amp oldid 239618534