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Eduard Wilhelm Eugen Reuss auch Reuss 18 Juli 1804 in Strassburg 15 April 1891 ebenda war ein franzosisch deutscher evangelischer Theologe Eduard Reuss Gemalde von Louis Frederic Schutzenberger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenReuss war ein Sohn des Tuchhandlers Ludwig Christian Reuss und seiner Ehefrau Margarete geb Bauer Ab 1819 studierte er am Protestantischen Seminar in seiner Heimatstadt und wechselte 1822 an die Theologische Fakultat der Universitat Strassburg 1825 ging er fur ein Semester an die Universitat Gottingen wo Johann Gottfried Eichhorn sein wichtigster Lehrer war Nach einem weiteren Semester an der Universitat Halle wo er an der Theologischen Fakultat bei Julius Wegscheider und Wilhelm Gesenius studierte ging er 1827 nach Paris um sich bei Antoine Isaac Silvestre de Sacy auf die orientalischen Sprachen zu spezialisieren 1828 nach Strassburg zuruckgekehrt wurde er Lehrer am protestantischen Gymnasium und Privatdozent am Protestantischen Seminar wo er 1834 zum ausserordentlichen und 1836 zum ordentlichen Professor 1859 schliesslich zum Direktor aufstieg Daneben erhielt er 1838 eine ausserordentliche Professur an der Theologischen Fakultat erst 1864 den Lehrstuhl fur Altes Testament An der Theologischen Fakultat der 1872 neu gegrundeten Kaiser Wilhelms Universitat war er der erste Dekan und las noch bis zu seiner Emeritierung 1888 1838 verteidigte er in seiner Schrift Wir reden Deutsch vehement die Verwurzelung des Elsasses in der deutschen Kultur und deutschen Sprache die er durch die zunehmende Franzosisierung gefahrdet sah Er betrachtete wie viele andere evangelische elsassische Theologen die Beibehaltung der deutschen Sprache stets als lebensnotwendiges Bindeglied zum Kernland der lutherischen Reformation und hielt bis 1849 seine Vorlesungen in Strassburg nur in deutscher Sprache 1 Das hinderte ihn jedoch nicht auch dem franzosischen Protestantismus seine Aufmerksamkeit zu widmen Wegen seiner franzosischen Studenten hielt er seit 1849 einen Teil seiner Vorlesungen in franzosischer Sprache und begann danach auch vermehrt in franzosischer Sprache zu publizieren 2 Sein in 16 Banden in Paris 1874 1881 erschienenes Werk La Bible traduction nouvelle avec introductions et commentaires wurde per Dekret der romisch katholischen Glaubenskongregation 1879 auf den Index gesetzt 3 Reuss war seit 1839 mit Julie Himly verheiratet Sein Sohn Rodolphe Reuss Rudolf Reuss 1841 1924 war Universitatsbibliothekar in Strassburg und ein bedeutender Historiker Seine Cousine Caroline 1791 1858 war die Mutter von Georg Buchner mit dem er korrespondierte und mehrfach zusammentraf 4 Werk BearbeitenReuss machte sich vor allem durch seine Beitrage zur historisch kritischen Erforschung der Bibel einen Namen Schon 1839 stellte er die These auf dass die prophetischen Uberlieferungen des Alten Testaments alter seien als die kultischen und priesterlichen Gesetze Damit arbeitete er der Neueren Urkundenhypothese vor die sein Schuler Karl Heinrich Graf und spater Julius Wellhausen weiter entwickelten Als einer der ersten Neutestamentler vertrat er die zeitliche Prioritat des Markusevangeliums vor dem Matthausevangelium Von 1876 bis 1881 gab er in 17 Banden eine kommentierte franzosische Ubersetzung der Bibel heraus Eine funfbandige kommentierte Bibelausgabe in Deutsch wurde nach seinem Tode von Alfred Erichson herausgegeben Mit Johann Wilhelm Baum und August Eduard Cunitz die auf dem Gymnasium seine Schuler gewesen waren verantwortete Reuss die im Corpus Reformatorum erschienene erste Gesamtausgabe der Werke Calvins Joannis Calvini opera quae supersunt omnia Literatur BearbeitenGustav Adolf Anrich Reuss Eduard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 579 590 Jean Marcel Vincent Leben und Werk des fruhen Eduard Reuss Ein Beitrag zu den geistesgeschichtlichen Voraussetzungen der Bibelkritik im zweiten Viertel des 19 Jahrhunderts Kaiser Munchen 1990 Klaus Gunther Wesseling Reuss Eduard Edouard Edouard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Sp 89 95 Jean Marcel Vincent Un combat pour le progres des sciences theologiques en France au XIXe siecle La correspondance Edouard Reuss Michel Nicolas In Revue d Histoire et de Philosophie Religieuses 83 2003 S 89 117 Digitalisat Michaela Bauks Reuss Eduard In Religion in Geschichte und Gegenwart RGG 4 Auflage Band 7 Mohr Siebeck Tubingen 2004 Sp 471 Jean Marcel Vincent Edouard Reuss traducteur et interprete du livre de Job A l occasion du bicentenaire de la naissance de l exegete strasbourgeois In Revue d Histoire et de Philosophie Religieuses 85 2005 S 337 364 Digitalisat Caroline Woessner Edouard Reuss 1804 1891 Un theologien alsacien du XIXe siecle 1848 1891 Universite Marc Bloch Strasbourg 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Edouard Reuss Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Eduard Reuss in der Deutschen Digitalen Bibliothek Edouard Reuss im Musee virtuel du protestantisme francaisEinzelnachweise Bearbeiten Frederic Hartweg Nationale und konfessionelle Antagonismen Das Elsass als Prufstein und Stein des Anstosses der deutsch franzosischen Beziehungen 1850 1939 In Kirchliche Zeitgeschichte Band 14 Nr 2 Vandenhoeck amp Ruprecht GmbH amp Co KG 2001 S 389 412 JSTOR 43100059 Anrich Gustav Reuss Eduard In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 55 Duncker amp Humblot Leipzig 1910 S 579 590 Jesus Martinez de Bujanda Marcella Richter Index des livres interdits Index librorum prohibitorum 1600 1966 Mediaspaul Montreal 2002 ISBN 2 89420 522 8 franzosisch Google Digitalisat in der Google Buchsuche Reuss im Portal Georg Buchner Normdaten Person GND 118921436 lobid OGND AKS LCCN n86843220 VIAF 12314290 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reuss EduardALTERNATIVNAMEN Reuss Eduard Wilhelm Eugen vollstandiger Name Reuss Edouard Guillaume EugeneKURZBESCHREIBUNG franzosisch deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 18 Juli 1804GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 15 April 1891STERBEORT Strassburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Reuss Theologe amp oldid 230173315