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Echeia altgriechisch ἠxeῖa Singular echeion abgeleitet Echo wurden laut Vitruv 1 bronzene Schallgefasse genannt die in antiken Theatern eingebaut waren um Gesang und instrumentelle Musik zu verstarken und akustisch zu verbessern Je nach Grosse des Theaters konnten sie in einer oder bis zu drei Sitzreihen untergebracht werden Die wahrscheinlich glockenformigen Gefasse hatten zum Zuschauerraum dem koilon hin geoffnete Schallschlitze Da derartige Gefasse kostspielig waren wurden sie laut Vitruv in kleineren Stadten durch tonerne Gefasse ersetzt Uberhaupt spielten sie seiner Meinung nach nur in steinernen Theatern eine Rolle da reine Holzkonstruktionen wegen der naturlichen Resonanzfahigkeiten des Materials nicht notwendig seien Zu Vitruvs Zeiten gab es in romischen Theatern allenfalls ausserst selten echeia nur in einigen Stadten Italiens und vor allem in Griechenland gab es Hinweise auf Resonanzgefasse Herausragend ist der Fund von 13 Bronzegefassen im Theater von Aizanoi in Kleinasien das im 1 Jahrhundert v Chr als griechisches Theater gegrundet und im 2 Jahrhundert n Chr zu einem romischen Theater umgebaut wurde Der Nachhall den die echeia mutmasslich produzierten durfte fur die Musik von Vorteil gewesen sein aber die Verstandlichkeit des gesprochenen Wortes beeintrachtigt haben 2 Der materielle Wert der Gefasse zeigt sich daran dass Lucius Mummius nach der Zerstorung Korinths im Jahr 146 v Chr die echeia des dortigen Theaters als Beute nach Rom bringen liess um sie in den Tempel der Luna auf dem Aventin zu stiften Vitruv fuhrt aus auf welche Tone die Gefasse exakt abzustimmen seien Die zugrunde gelegte Tonskala ubernahm Vitruv vom griechischen Musiktheoretiker Aristoxenos um 360 um 300 v Chr der zwei Oktaven in acht feststehende und zehn variable Tone einteilte Die variablen Tone wurden fur drei verschiedene Modi ausgewahlt Aus dem von Vitruv fur kleine Theater vorgesehenen Modus ergibt sich die Notwendigkeit sieben Tonhohen zu verstarken Dafur sollten dreizehn Resonanzgefasse in gleichen Abstanden platziert werden jeweils zwei Gefasse fur sechs Tone und in der Mitte ein Gefass fur den siebten Ton In grossen Theatern sollten auch die Tone der beiden anderen Modi durch zwei weitere Reihen mit einer entsprechenden Zahl von Resonanzgefassen verstarkt werden 3 Akustische Experimente mit Nachbauten der von Vitruv beschriebenen Gefasse brachten keine messbaren Unterschiede oder klanglichen Verbesserungen 4 Literatur BearbeitenKonrat Ziegler Echeia In Der Kleine Pauly KlP Band 2 Stuttgart 1967 Sp 191 Ernst Graf Ἠxeῖa In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band V 2 Stuttgart 1905 Sp 1908 f Einzelnachweise Bearbeiten Vitruv 1 1 9 und 5 5 1 9 Francis Brenders Vitruvius Book 5 Chapter 5 On sounding vases in theatres Memento des Originals vom 14 April 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vitruvius be vitruvius be Robert G Arns Bret E Crawford Resonant Cavities in the History of Architectural Acoustics In Technology and Culture Bd 36 Nr 1 Januar 1995 S 104 135 hier S 106 Patrizio Barbieri The acoustics of Italian opera houses and auditoriums ca 1450 1900 In Recercare Bd 10 1998 S 263 328 hier S 301f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Echeia amp oldid 232945763