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Eberhard Schutt Wetschky 24 Oktober 1937 in Hamburg 2 Juli 2015 1 war ein deutscher Politikwissenschaftler Kissenstein fur Eberhard Schuett Wetschky in der Familiengrabstatte auf dem Friedhof Ohlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Tatigkeit 3 Veroffentlichungen Auswahl 3 1 Bucher 3 2 Aufsatze 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach dem Abitur 1956 am Christianeum in Hamburg arbeitete Schutt Wetschky zunachst einige Jahre im kaufmannischen Bereich und studierte an den Universitaten Genf und Paris Sorbonne ab 1962 schliesslich an der Universitat Hamburg zunachst Rechtswissenschaft dann Politikwissenschaft mit den Nebenfachern Mittlere und Neuere Geschichte Offentliches Recht Schutt Wetschky wurde 1973 mit einer Untersuchung zum Thema Verhaltniswahl Mehrheitswahl promoviert Von 1974 bis 1979 war er als Assistenzprofessor an der Universitat der Bundeswehr Hamburg tatig Seine von der DFG mit einem Habilitandenstipendium geforderte Habilitation fur Politikwissenschaft erfolgte 1981 1981 82 nahm Schutt Wetschky eine Professurvertretung wahr 1983 wurde er zum Privatdozenten ernannt 1995 zum Professor Seit Oktober 2002 lehrte Schutt Wetschky Politikwissenschaft am Institut fur Sozialwissenschaften der Christian Albrechts Universitat zu Kiel Schutt Wetschky war Mitgesellschafter des Stahlhandelsunternehmens Heinrich Schutt KG in Hamburg 2 1992 grundete er die Stiftung Wissenschaft und Demokratie 3 Diese fordert derzeit Stand Mai 2016 das Institut fur Sicherheitspolitik an der Universitat Kiel und das pw Portal fur Politikwissenschaft 4 Er hinterliess der Stiftung nach seinem Tod sein Vermogen 5 Beigesetzt wurde Eberhard Schutt Wetschky in der Familiengrabstatte auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf im Planquadrat J 22 unter der Grabnummer 133 138 Wissenschaftliche Tatigkeit BearbeitenSchutt Wetschkys Forschungsschwerpunkt lag auf dem parlamentarischen Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland Er hat sich insbesondere mit demokratischer politischer Fuhrung und der Bedeutung von Parteien beschaftigt Seit seiner 1984 erschienenen Habilitationsschrift Grundtypen parlamentarischer Demokratie unterscheidet er zwischen einem klassisch liberalen traditionellen Typ und einem realistischen Gruppentyp parlamentarischer Demokratie Wahrend der erste vor allem durch das Gegenuber von Parlament und Regierung die ergebnisoffene Beratung im Plenum des Parlaments und die Abwesenheit politischer Parteien im Bereich staatlicher Entscheidungsfindung gepragt ist zeichnet sich der realistische Gruppentyp aus durch die Verschmelzung von Parlamentsmehrheit und Regierung zur Regierungsmehrheit der die parlamentarische Opposition gegenubersteht neues Gewaltenteilungsmodell Die politischen Entscheidungen werden dem realistischen Typ zufolge in der Sache von den jeweiligen Mehrheitsparteien getroffen wobei die Beschlusskompetenz des Parlaments unangetastet bleibt Nach Auffassung Schutt Wetschkys entspricht die politische Praxis in parlamentarischen Demokratien weitgehend diesem realistischen Typ Die Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers Art 65 I GG hielt Schutt Wetschky fur eine in der Praxis wirkungslose Bestimmung Er vertrat den Ansatz einer praxisorientierten Politikwissenschaft die jedoch die Praxis nicht unkritisch zum Massstab nimmt sondern stets kritisch hinterfragt 1990 initiierte Schutt Wetschky zusammen mit Gesine Schwan und Werner Link das Jahrbuch fur Politik und gab es geschaftsfuhrend heraus zwei Halbbande jahrlich 1996 wurde das Jahrbuch erweitert zur Zeitschrift fur Politikwissenschaft ZPol 1996 rief Schutt Wetschky zudem die Annotierte Bibliografie der Politikwissenschaft ins Leben eine bibliografische Datenbank mit der fortlaufend uber alle politikwissenschaftlichen Neuerscheinungen des deutschsprachigen Raums informiert wird Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenBucher Bearbeiten Grundtypen parlamentarischer Demokratie Klassisch altliberaler Typ und Gruppentyp Unter besonderer Berucksichtigung der Kritik am Fraktionszwang Freiburg i Br Munchen 1984 Interessenverbande und Staat Darmstadt 1997 Aufsatze Bearbeiten Gewaltenteilung zwischen Bundestag und Bundesregierung Nach dem Scheitern des Gewaltenteilungskonzeptes des Parlamentarischen Rates Gemeinwohl durch Parteien statt durch Staatsorgane In Klaus Dicke Hrsg Der Demokratische Verfassungsstaat in Deutschland 80 Jahre Weimarer Reichsverfassung 50 Jahre Grundgesetz 10 Jahre Fall der Mauer Baden Baden 2001 S 67 117 Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers demokratische Fuhrung und Parteiendemokratie Teil I Richtlinienkompetenz als Fremdkorper in der Parteiendemokratie In Zeitschrift fur Politikwissenschaft 13 2003 Heft 4 S 1897 1932 Richtlinienkompetenz des Bundeskanzlers demokratische Fuhrung und Parteiendemokratie Teil II Fehlinformation des Publikums In Zeitschrift fur Politikwissenschaft 14 2004 Heft 1 S 5 29 Regierung Parlament oder Parteien Wer entscheidet wer beschliesst In Zeitschrift fur Parlamentsfragen 36 Heft 3 S 489 507 Zusammen mit Sebastian Galka Parlamentarismuskritik und Grundgesetz Hat der Parlamentarische Rat Fraktionsdisziplin abgelehnt In Zeitschrift fur Politikwissenschaft 17 2007 Heft 4 S 1095 1117 Praxisorientierte Politikwissenschaft Kritik der empirisch analytischen und behavioralistischen sowie der traditionellen normativen Position In Peter Haungs Hrsg Wissenschaft Theorie und Philosophie der Politik Konzepte und Probleme Baden Baden 1990 S 19 62 Weblinks BearbeitenProfil auf der Homepage der Universitat Kiel In www politik uni kiel de Archiviert vom Original am 6 Januar 2013 abgerufen am 5 April 2020 Eigene Homepage In www schuett wetschky de Archiviert vom Original am 15 Mai 2013 abgerufen am 5 April 2020 Lebenslauf Nicht mehr online verfugbar In memory loc gov Archiviert vom Original am 10 Dezember 2015 abgerufen am 5 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige In lebenswege faz net FAZ 11 Juli 2015 abgerufen am 5 April 2020 Parte der Heinrich Schutt KG in FAZ 11 Juli 2015 S 11 Der Stifter In www swud org Abgerufen am 5 April 2020 Forderprojekte In www swud org Archiviert vom Original am 23 Mai 2016 abgerufen am 23 Mai 2016 Was ist die Stiftung Wissenschaft und Demokratie In www swud org Archiviert vom Original am 23 Mai 2016 abgerufen am 5 April 2020 Normdaten Person GND 1013990226 lobid OGND AKS LCCN n85117141 VIAF 39907584 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutt Wetschky EberhardALTERNATIVNAMEN Schuett Wetschky EberhardKURZBESCHREIBUNG deutscher PolitikwissenschaftlerGEBURTSDATUM 24 Oktober 1937GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 2 Juli 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eberhard Schutt Wetschky amp oldid 236299149