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Eberhard Gunter Schulz 27 Oktober 1929 in Neusalz in Niederschlesien 3 August 2010 in Marburg an der Lahn war ein deutscher Philosophie Historiker Schriftsteller und Kulturpolitiker Eberhard Gunter Schulz Im Kulturzentrum Ostpreussen 1996 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistung 2 Ehrungen 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Leistung BearbeitenEberhard Gunter Schulz wuchs in Neusalz an der Oder in Niederschlesien auf wo sein Vater Artur Schulz als Heilpraktiker gewirkt hat Im Januar 1945 musste der Sechzehnjahrige vor der heranruckenden sowjetischen Front aus seinem Heimatort fliehen Er besuchte von 1946 bis 1949 das Athenaum in Stade und legte 1949 die Reifeprufung am Realgymnasium in Marburg an der Lahn ab Schulz studierte von 1949 bis 1957 an der Philipps Universitat Marburg Philosophie Neuere deutsche Literatur Psychologie Geschichte und Allgemeine Staatslehre Er war dann Wissenschaftlicher Assistent am Philosophischen Seminar der Universitat Marburg 1964 erwarb Schulz den Magister Artium an der Universitat Hamburg trat 1967 in den Hochschuldienst des Landes Nordrhein Westfalen ein und wurde 1971 an der Ruhr Universitat Bochum promoviert und 1978 an der Universitat Duisburg habilitiert Schulz vertrat ab 1972 als Dozent und ab 1982 als Professor das Fach Philosophie Geschichte an der Gerhard Mercator Universitat Duisburg Essen bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 Schulz war ein ausgewiesener und international anerkannter Kenner des ostpreussischen Philosophen Immanuel Kant Er wirkte massgeblich an der grossen Kant Ausstellung des Duisburger Museums Haus Konigsberg im Jahre 2004 mit Am 22 April dem Geburtstag Kants sprach Schulz immer vor der Gedenkplakette fur den Philosophen im Duisburger Rathausbogen Er hielt auch Kurse und Vortrage an der Duisburger Volkshochschule Schulz bekleidete von 1972 bis 2001 im Vorstand die Position des Vorsitzenden der Stiftung Kulturwerk Schlesien Offentliche Stiftung burgerlichen Rechts in Wurzburg Durch die schwerpunktmassig aktienbasierte Anlage des Stiftungsvermogens konnte er eine Zeitlang erhebliche zusatzliche Ertrage erwirtschaften Diese und eingeworbene Spenden lenkte er insbesondere in Verlagsprojekte des Bergstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn Diesem schlesischen Traditionsverlag stand Schulz sehr nahe Von 1980 bis 2010 wirkte er als Vorsitzender des Aufsichtsrats des reaktivierten Verlages Doch nur wenige Produkte erwiesen sich als marktfahig Populare Titel lehnte Schulz ab Darum beteiligte sich sein Verlag nicht an dem ab 1990 prosperierenden Markt an schlesischen Reisefuhrern Langfristig erbrachte dann das von Schulz verantwortete Kaptialanlagekonzept der Stiftung erhebliche Verluste die zu langfristigen Problemen fuhrten Seit dem Jahr 2000 fungierte Schulz als ehrenamtlicher Prasident der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat in Bonn Nach Verlust der institutionellen Bundesforderung uberfuhrte er diese in die verkleinerte Stiftung Deutsche Kultur im ostlichen Europa Ostdeutscher Kulturrat Seine Anlagestrategie reduzierte auch dort das Stiftungsvermogen Schulz war Mitglied im Verein Haus Schlesien in Konigswinter wo er haufig die Mitgliederversammlungen leitete In den Jahren 1964 bis 1967 entwarf Schulz im Auftrag des Arbeits und Sozialministeriums des Landes NRW bei der Stiftung Haus des Deutschen Ostens in Dusseldorf die Ausstellung Leistung und Schicksal die 700 Jahre Deutschtum im Osten behandelte Es passte in die Zeit dass damit eine positivistische Leistungsschau der Vertreibungsgebiete entstand zur Hebung des Selbstwertgefuhls der deutschen Fluchtlinge und Vertriebenen Ahnlich war der Ansatz fur die unter Leitung von Schulz durch eine achtkopfige Expertengruppe 1993 entstandene Ausstellung Grosse Deutsche aus dem Osten Schulz fungiert auch als Herausgeber des Kataloges von 1994 mit dem Titel Grosse Deutsche aus dem Osten Einblicke und Uberblicke zu einer Ausstellung der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat Als sich die politische Betrachtung anderte kam Schulz auf den bedeutungsvolleren Titel Im Dienste der Menschheit Bedeutende Personlichkeiten aus dem historischen deutschen Osten so der Buchtitel ab 2010 Doch inhaltlich wurde die Ausstellung kaum modifiziert So kam es dass nach zahlreichen Stationen bei vornehmlich offentlichen Einrichtungen z B Bundesarchiv in Koblenz oder Hessisches Hauptstaatsarchiv in Darmstadt das Interesse erlahmte Das lag auch an der statischen Abfolge von Biographien auf Stellwanden ohne interaktive Elemente oder sehenswerte Realien Es war den intensiven Bemuhungen und personlichen Kontakten von Schulz zuzuschreiben dass uber ein Jahrzehnt lang Projektmittel vorzugsweise des Bundes die Kosten fur zusatzliche Ausstellungsstationen decken konnten Ein Grossvorhaben war die Reihe Rara zum deutschen Kulturerbe des Ostens die zu Nachdrucken von Werken fuhrte deren Autorenrechte erloschen die vergriffen waren und von Schulz als massgeblich fur das deutsche Geschichtsbild und Kulturverstandnis der Vertreibungsgebiete angesehen wurden Die Werke besassen nur kurze zusatzliche Einfuhrungen Somit blieb die Wirkungsgeschichte gering ausgeleuchtet Auch mangelte es an einer quellenkritischen Verbindung zu aktuellen Forschungsergebnissen Das Vorhaben war zudem angesichts aufkommender Digitalisierung unwirtschaftlich und wurde schliesslich eingestellt Von seinen Werken als Verfasser und oder Herausgeber sind besonders zu nennen 1967 Leistung und Schicksal Abhandlungen und Berichte uber die Deutschen im Osten 1986 als Hrsg mit Lothar Bossle Gundolf Keil und Josef Joachim Menzel Schlesien als Gegenstand interdisziplinarer Forschung Sigmaringen 1986 Schlesische Forschungen Band 1 2005 Durch Selbstdenken zur Freiheit Beitrage zur Geschichte der Philosophie im Zeitalter der Aufklarung 2005 Kants grosse Entdeckungen vierzehn Essays 2005 Kant in seiner Zeit 2006 Rara zum deutschen Kulturerbe des Ostens Reihe 2007 Vom Beitrag der Schlesier zur deutschen Kultur erw Neuauflage 2008 Gedanken uber Deutschland und Europa 1967 2007 2010 Freiheit und Frieden Grundzuge eines philosophischen Staats und Staatenrechts 2012 Achtung und Wohlwollen Grundzuge einer philosophischen EthikFur 2011 war die Herausgabe seines Werks Leuchtendes Schlesien Betrachtungen zu Ereignissen und Personlichkeiten vorgesehen Es erschien posthum 2013 Von 1976 bis 2009 war Schulz Herausgeber der Vierteljahreszeitschrift Schlesien Die letzten Hefte erschienen mit so grosser Verzogerung dass schliesslich nicht einmal mehr ein Jahresband den Ruckstand auszugleichen vermochte Daraufhin stellt Schulz die Zeitschrift ein Schulz war verheiratet und Vater zweier Tochter Ehrungen BearbeitenEhrenritter der Schlesischen Genossenschaft des Johanniterordens 1974 Rechtsritter der Schlesischen Genossenschaft des Johanniterordens 1983 Trager des Bundesverdienstkreuzes am Bande Ehrenprasident der Gemeinschaft evangelischer Schlesier e V Trager des Schlesierkreuzes Trager des Siling Rings Inhaber der Gerhart Hauptmann Plakette der Stiftung Kulturwerk SchlesienLiteratur BearbeitenProfessor Schulz 65 Jahre Schlesischer Kulturspiegel 29 1994 S 56 57 Unverbesserlicher Optimist und Vorbild ohne Gleichen Prof Dr Eberhard Gunter Schulz zum 80 Geburtstag Reihe von Autoren Schlesischer Kulturspiegel 44 2009 S 83 86 Traueranzeigen in Frankfurter Allgemeine August 2010 Weblinks BearbeitenLiteratur von Eberhard Gunter Schulz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Eberhard Gunter Schulz in der Deutschen Digitalen Bibliothek Duisburger Kant Kenner Prof Schulz gestorben Schulz Eberhard Gunter Schulz Eberhard Gunter Hessische Biografie Stand 2 August 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Normdaten Person GND 121226174 lobid OGND AKS LCCN n83236330 VIAF 138971 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulz Eberhard GunterKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Schriftsteller und KulturpolitikerGEBURTSDATUM 27 Oktober 1929GEBURTSORT Neusalz NiederschlesienSTERBEDATUM 3 August 2010STERBEORT Marburg 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