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Die Farbenfabriken E T Gleitsmann ist ein 1847 in Leipzig gegrundeter Druckfarbenhersteller Nach wechselhafter Geschichte mit Zweigwerken in Dresden Berlin Russland Italien Schweden und Osterreich Ungarn sowie verschiedener Handelsniederlassungen nebst spaterer Aufspaltung gehoren Teile des Unternehmens heute als Gleitsmann Security Inks GmbH mit Sitz in Berlin zur IN Groupe oder das ehemalige Farbwerk in Schweden zur luxemburgischen Flint Group Daneben finden sich noch andere Unternehmensteile wie die eigenstandige Gleitsmann International GmbH in Neusass bei Augsburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Historische Spuren 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Farbenfabriken E T Gleitsmann Dresden um 1914Der Apotheker und Chemiker Emil Theodor Gleitsmann 1898 grundete 1847 in Leipzig die Chemische Fabrik fur trockene Farben Die erste Betriebsstatte war eine Muhle in Zehmen 1 2 Um 1867 verlegte Theodor Gleitsmann seinen Betrieb nach Dresden Johannstadt und errichtete dort bis Ende des 19 Jahrhunderts auf mehreren Grundstucken der ehemaligen Gartnerei des Rudolf Hermann Ludicke in der Blumen und Gutenbergstrasse ein Farbwerk mit Leinolfirniskocherei zwei Russbrennereien und eine Harzdestillation sowie eine Fabrikantenvilla Das Unternehmen firmierte fortan unter Farbenfabriken E T Gleitsmann und produzierte dort neben trockenen Buntfarben auch Sicherheitsdruckfarben fur Banknoten und Briefmarken Nachdem sich Anwohner uber erhebliche Belastigungen durch Emissionen beschwert hatten verbot die Stadt 1898 neue Industrieansiedlungen welche Russ Dampfe Geruche Gerausche Erschutterungen und erhebliche Belastigungen der Nachbarschaft von Wohnungen herbeifuhren Im gleichen Jahr errichtete Gleitsmann eine weitere Druckfarbenfabrik in Rabenstein an der Pielach in Niederosterreich welche auch wegen ihres Wasserrades von 4 Metern Breite und 5 Metern Durchmesser in die Fachliteratur einging 3 4 5 Nach dem Tod von Theodor Gleitsmann im Jahr 1898 ubernahm dessen Sohn der Kaufmann Emil Arthur Gleitsmann 1853 das Unternehmen als Alleininhaber und expandierte es in den Folgejahren weiter Zur Zeit des Ersten Weltkriegs bestand bereits eine Handelsniederlassung in Berlin deren Vorsteher Alfred Schmitz sich 1915 als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte 1919 wurde die Berliner Handelsniederlassung von Emil Theodor Robert Gleitsmann 1895 dem Sohn von Arthur Gleitsmann ubernommen Bis 1920 errichtete Gleitsmann weitere Farbwerke in Italien und Schweden 4 6 7 8 Emil Arthur Gleitsmann schied am 29 September 1934 aus der Gesellschaft aus und Robert Gleitsmann fuhrte fortan das Unternehmen in dritter Generation als Alleininhaber weiter Farbwerke und Niederlassungen bestanden zu dieser Zeit in Dresden Berlin Graz Budapest Lemberg Brussel Mailand Turin Trelleborg Zagreb und Sofia Im Zweiten Weltkrieg wurde im Verlauf der Luftangriffe auf Dresden die Farbenfabrik in der Blumenstrasse stark beschadigt Nach Kriegsende wurde das Werk von der russischen Besatzungsmacht verwaltet und demontiert Dadurch und aufgrund der politische Situation in Ostdeutschland verlegte Robert Gleitsmann 1953 das Unternehmen als E T Gleitsmann GmbH amp Co KG an seinen Wohnsitz nach Berlin 3 9 10 11 Im Jahr 1976 erwarb die Michael Huber KG mit Sitz in Munchen eine Mehrheitsbeteiligung an der E T Gleitsmann GmbH amp Co KG Berlin 1998 wurde die Hubergroup umstrukturiert und die E T Gleitsmann GmbH amp Co KG in Gleitsmann Security Inks GmbH umfirmiert die fortan den Geschaftsbereich Sicherheitsfarben der Hubergroup ubernahm Seit dem 1 Juli 2023 ist das Unternehmen Gleitsmann Security Inks jetzt Teil der IN Groupe nach vorherigem erfolgreichem Verkauf von der Hubergroup Die restlichen Produktionsbereiche wurden 2004 in die Gleitsmann International GmbH mit Sitz in Neusass ausgegliedert 12 13 Historische Spuren BearbeitenDie Villa in der Dresdener Blumenstrasse 70 des Kunstgartners Rudolf Hermann Ludicke wurde 1878 von Emil Theodor Gleitsmann erworben und als Wohnhaus und Produktionsstatte genutzt Das Gebaude beherbergt heute die Apotheke Johannstadt und steht unter Denkmalschutz 3 14 Die 1867 erbaute Fabrikantenvilla in der Dresdener Blumenstrasse 80 ist noch heute erhalten und steht unter Denkmalschutz 9 3 14 Werbeexponate der Farbenfabriken E T Gleitsmann aus der Vorkriegszeit finden sich noch heute vielfach in Sammlungen und Archiven 4 nbsp Blumenstrasse 70 Dresden nbsp Blumenstrasse 80 Dresden nbsp Werbedruck um 1900Weblinks Bearbeiten nbsp Commons E T Gleitsmann Sammlung von Bildern Unternehmensgeschichte von Gleitsmann International Memento vom 18 Juni 2021 im Internet Archive Homepage der Gleitsmann Security InksEinzelnachweise Bearbeiten Zeitschrift fur Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie Band 20 Deutsche Bunsen Gesellschaft fur Angewandte Physikalische Chemie Hrsg Wilhelm Knapp 1914 S 397 Mitteilung In Farben Zeitung Band 28 1922 S 36 a b c d Lars Herrmann Blumenstrasse Farbenfabrik Gleitsmann Nr 68 74 In Dresdener Stadtteile Archiviert vom Original am 25 Mai 2022 abgerufen am 14 Juli 2018 a b c E T Gleitsmann Chemische Farbenfabrik In Johannstadtarchiv Abgerufen am 14 Juli 2018 Anton Durstmuller Norbert Frank 500 Jahre Druck in Osterreich Die osterreichischen graphischen Gewerbe zwischen Revolution und Weltkrieg 1848 bis 1918 Band 2 Die Entwicklungsgeschichte der graphischen Gewerbe von den Anfangen bis zur Gegenwart Hauptverband der Graphischen Unternehmungen Osterreichs Wien 1985 ISBN 3 85104 500 9 S 135 Mitteilung In Farben Zeitung Band 25 1920 S 26 Mitteilung In Papier Zeitung Band 40 Nr 2 1915 S 1111 Personal und Hochschulnachrichten In Die Chemische Fabrik Band 7 1934 S 40 a b Blumenstrasse 80 In Altes Dresden Jorg Brune abgerufen am 14 Juli 2018 E T Gleitsmann Farbenfabriken Demontageschaden in der Treuhanderbilanz StA D Rep 11384 Nr 2996 31 Dezember 1945 In Klaus Neitmann Jochen Laufer Hrsg Demontagen in der Sowjetischen Besatzungszone und in Berlin 1945 bis 1948 Sachthematisches Archivinventar BWV Verlag 2014 ISBN 978 3 8305 2921 7 S 475 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche E T Gleitsmann In Die Chemische Industrie Band 57 Verlag Chemie 1934 S 860 Historie Hubergroup Deutschland GmbH abgerufen am 14 Juli 2018 Christian Schaller Nachhaltige Integration von Marketing und Innovieren Springer Verlag 2007 ISBN 978 3 8350 9356 0 S 195 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Kulturdenkmale auf dem Themenstadtplan DresdenNormdaten Korperschaft GND 16178474 4 lobid OGND AKS VIAF 184125655 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbenfabriken E T Gleitsmann amp oldid 238030822