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E mu Systems war ein US amerikanischer Hersteller von elektronischen Musikinstrumenten und Tontechnik Equipment Das Unternehmen wurde 1971 gegrundet und gilt als Pionier im Bereich der Synthesizer und Sampler Es wurde 1993 vom Multimedia Hardware Hersteller Creative Labs ubernommen und spater mit dem 1998 ebenfalls ubernommenen Unternehmen Ensoniq fusioniert Ab 2004 vertrieb E mu Systems Software Sampler und dazu passende Soundkarten die auf die Entwicklung der vorangegangenen zwei Jahrzehnte aufbauten Heute existiert der Name lediglich noch als Marke fur Audiozubehor E mu Modular System Inhaltsverzeichnis 1 Synthesizer und Patente 2 Sampler 3 Expander 4 Software Sampler 5 Prozessoren fur Soundkarten 6 Aktuelle Geschaftstatigkeit 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSynthesizer und Patente Bearbeiten nbsp E mu AudityDie Studenten Scott Wedge und Dave Rossum begannen um 1970 mit dem Bau von modularen Synthesizern Die als Eµ Systems kurz fur Electronic Music Systems 1 gegrundete Firma entwickelte 1972 eine digital abgetastete polyphone Tastatur die man sich patentieren liess Lizenzabnehmer waren die Hersteller Oberheim Four Voice Eight Voice und spater Sequential Circuits Prophet 5 Zusammen mit Solid State Music SSM entwickelte man spezielle ICs fur Modular Synthesizer die von verschiedenen Herstellern aber auch bei Hobbyisten verwendet wurden E mu selbst baute etwa 125 grosse Modularsysteme 1 die an Schulen und Universitaten sowie bekannte Musiker wie Herbie Hancock und Frank Zappa verkauft wurden 2 Fur Auftraggeber wie die Band The Grateful Dead experimentierte man mit diversen verfugbaren Mikroprozessoren so 1975 mit einem fruhen Intel 8080 den Entwickler Ed Rudnick beschafft hatte 1 Mit dem Zilog Z80 war im Juli 1976 ein passender 8 bit Prozessor gefunden E mu benutzte ihn die nachsten zehn Jahre in seinen Produkten 1977 hatte man eine Tastatur mit 16 Stimmen und einen Sequenzer fur 6 000 Noten entwickelt Sequenzer Daten konnten ab 1979 auf 8 Disketten gespeichert werden 1 Mit dem Geld aus den Lizenzeinnahmen entwickelte man 1978 ausserdem den 16 stimmigen Audity schon mit digital gesteuerten Oszillatoren Der Verkaufspreis sollte bei etwa 70 000 US Dollar liegen eigentlich waren 30 000 Dollar projektiert gewesen 1 Es blieb bei einem gebauten Exemplar das 1980 auf der AES gezeigt und spater an Peter Baumann von Tangerine Dream verkauft werden sollte Der Prototyp wurde jedoch nie komplett fertiggestellt Heute steht der Audity in einem Museum in Kanada 3 Peter Baumann erhielt lediglich einige Bauteile die sein Team zu einem System vervollstandigte 1 Eine Hiobsbotschaft sollte das Projekt Audity vorzeitig beenden Dave Smith von Sequential Circuits stieg beim Modell Prophet 5 von den SSM Chips auf CEM um die Einnahmen brachen ein 1979 reformierte man das Unternehmen nahm Fremdkapital auf und stellte einen Marketing Fachmann ein 1 Sampler Bearbeiten nbsp E mu Emulator nbsp E mu Emulator II nbsp E mu Emulator III nbsp E mu SP 1200 nbsp E mu E 4XT UltraNachdem die Lizenzeinnahmen immer geringer ausfielen und sich das Projekt Audity als Fehlschlag erwiesen hatte beschloss man aus der Not eine Tugend zu machen und einen Sampler zu entwickeln Der Preis sollte mit ca 10 000 Dollar deutlich gunstiger sein als der Fairlight CMI dessen Basismodell 35 000 Dollar kostete wobei Preise jenseits der 100 000 Dollar auch nicht unublich waren Die erste Version der Emulator Reihe kam 1981 auf den Markt Daten konnten zunachst auf 5 25 Disketten gespeichert werden Erhaltlich waren Versionen mit vier und acht Stimmen bei 128 kB RAM Die zweistimmige Version war ein Flop lediglich ein Exemplar wurde an den Konkurrenten Yamaha verkauft Der erste Kaufer eines Serienmodells uberhaupt war Stevie Wonder 1 Wenig spater wurde der Emulator aufgrund enttauschender Verkaufszahlen uberarbeitet und mit dem Zusatz Mark 2 vermarktet Jetzt gab es einen eingebauten Sequenzer eine Sample Bibliothek auf Disketten und der Preis war um 20 Prozent gesenkt worden Ab 1983 griff man die teuren Drumcomputer von Oberheim und Linn mit dem Drumulator an der fur weniger als 1 000 Dollar angeboten werden konnte Er verfugte uber einen Speicher von 64 kB fur 12 Sounds was selbst bei einer 8 bit Auflosung nur sehr kurze Samples ermoglichte Die weiteren Features wie Echtzeit Programmierung Auto Quantisierung sowie ein Lautstarke Regler und analoge Filter je Sound liessen das Produkt jedoch zu einem Erfolg werden Ab 1984 war auch eine damals neue MIDI Schnittstelle verbaut Dem Emulator der bis 1983 insgesamt rund 500 Mal produziert wurde folgte 1984 der Emulator II Dieser wurde sofort ein wirtschaftlicher Erfolg verkaufte sich uber 3 000 Mal und beeinflusste massgeblich die elektronisch gepragte Musik der Dekade 1 Zu den Kunden gehorten u a Depeche Mode Tony Banks von Genesis Yes Jean Michel Jarre Vangelis und New Order 4 Der Erfolg war dringend notig denn der Emulator II kam eigentlich ein halbes Jahr zu spat und dem Unternehmen ging langsam das Geld aus Der Emulator II wurde bis 1987 weiterentwickelt zuletzt waren eine 20 MB Festplatte sowie Samples auf CD ROM verfugbar 1985 erschien als Nachfolger des Drumulators der SP 12 fur 12 bit und 1988 dessen wenig modifiziertes Nachfolgemodell SP 1200 welches aufgrund des grossen Erfolges 1993 und 1997 nachproduziert wurde Beide Gerate werden inzwischen als Raritat gehandelt da sie sich aufgrund ihres rauen Lo Fi Klanges und harten Timings bis heute grosser Beliebtheit bei Hip Hop und Dance Produzenten erfreuen Nachdem die Firma nun erstmals Geld verdiente vergrosserte man die Belegschaft zog in neue Raumlichkeiten und stellte 1987 den Emulator III vor der in CD Qualitat samplen konnte Er verfugte uber 16 Stimmen 4 oder 8 MB RAM eine interne 40 MB Festplatte und konnte uber SCSI externe Speichermedien ansprechen 1 Doch die Zuverlassigkeit liess anfangs zu wunschen ubrig und so musste man die ersten ausgelieferten Instrumente zuruckrufen und teuer modifizieren Probleme mit den Festplatten und dem Speichern belasteten den Ruf des Herstellers Erneut geriet man in eine finanzielle Schieflage 1 Als Retter in der Not erwiesen sich neben dem SP 1200 die ersten Rompler siehe unten Sie gaben dem Entwicklungsteam Zeit nach einem neuen G Chip fur das Abspielen der Samples auch noch eine neue Generation fur die Filter H Chip zu entwickeln Innerhalb kurzester Zeit hatte man Auftrage uber 5 000 Einheiten 1 Dennoch hatte das Qualitatsdesaster mit dem Emulator III weitreichende Folgen die Firma wurde erneut umstrukturiert und das Ziel war es den Umsatz auf 100 Millionen Dollar zu vervierfachen Die G Chips aus den ersten Romplern wurden nun auch in Soundkarten von IBM Digidesign und Turtle Beach verbaut Fur eine nochmals verbesserte Version suchte man einen passenden Abnehmer Nachdem Gesprache mit Steve Jobs gescheitert waren einigte man sich 1992 mit Creative Labs 1 1993 wurde E mu Systems von Creative Labs komplett ubernommen und Mitbegrunder Scott Wedge entlassen 1 Der neue Eigner setzte nun auf Dave Rossum Als Nachfolger des Emulator III wurde 1994 die Serie E IV vorgestellt Diese mittels Einsteckkarten erweiterbare Sampler Familie wurde in verschiedenen Ausbaustufen sowie moglichkeiten angeboten e64 e6400 e Synth spater auch E5000 Ultra und uber mehrere Generationen E IV E4X E4XT Ultra weiterentwickelt um 2000 im E4 Platinum seine letzte Entwicklungsstufe zu erreichen Angeboten wurde der E IV hauptsachlich in Rackversionen mit drei Hoheneinheiten die im Inneren einem PC der 486er Generation ahnelten Tastenversionen gab es vom E4X 1996 als E4K und vom e Synth 1997 Das Betriebssystem EOS erhielt zahlreiche Updates die per Diskette aufgespielt werden konnten Bei spateren Modellen war es auch moglich Sounds aus der Rompler Reihe als Steckkarte einzubauen und so unabhangig von der geladenen Sample Bank einen gewissen Grundstock an Klangen immer verfugbar zu haben Der E IV bot bis zu 128 Stimmen mit ebenso vielen Filtern maximal 128 MB RAM bis zu 16 analoge und 16 digitale Einzelausgange 16 bis 32 MIDI Kanale und optional einen komplexen Multieffektprozessor RFX Board Der E IV wurde u a von Roger Waters im Studio und von Genesis live verwendet Neben der Emulator Reihe produzierte E mu auch abgespeckte Sampler in den Serien Emax 1986 1995 sowie ESI ab 1994 Im Grunde basierten die Modelle jeweils auf der Technik der bereits eingestellten oder in die Jahre gekommenen Emulator Modelle so der Emax auf dem Emulator II der Emax 2 sowie die ESI Reihe auf dem Emulator III jedoch ohne analoge Filter Durch den wesentlich gunstigeren Preis waren sie aber beliebt und trugen so nicht unwesentlich zum Uberleben der Firma bei bis zur Ubernahme 1993 bei Aufgrund der Abwartskompatibilitat des E IV der das Datenformat des Emulator III und somit auch der ESI Reihe lesen kann ist eine Portierung alter Sample Banke auf das neuere bzw grossere Modell moglich Unter Wegfall einiger Funktionen ist dies grundsatzlich auch umgekehrt moglich da ein E IV auch das E III Format schreiben kann Das erste Gerat der ESI Serie war der ESI 32 mit 32 Stimmen und maximal 32 MB RAM Eingesetzt wurde er u a von Daft Punk Nachfolger war der ESI 4000 1998 der bis zu 128 MB RAM verwalten konnte und uber 64 Stimmen verfugte Das letzte Gerat dieser Serie war der ESI 2000 1999 welcher technisch mit dem ESI 4000 identisch war jedoch eine geanderte Farbgestaltung aufwies und mit einer deutlich umfangreicheren Sample Bibliothek ausgeliefert wurde Expander Bearbeiten nbsp Innenleben eines E mu ORBIT V2 mit Beats Mode source source Beat ModeWeiterhin produzierte das Unternehmen eine Reihe von erfolgreichen weil preisgunstigen und zugleich vielseitigen Rack Modulen unter dem Namen Proteus auf Basis von hochwertigen ROM Samples Rompler Weitere Gerate dieser Linie waren u a der Orbit Carnaval Extreme Lead 5 Planet Phat spater Mo Phat und die Audity 2000 6 die ab Mitte der 1990er in vielen Produktionen der Genres Dance Techno und Hip Hop Verwendung fanden Ebenfalls erfolgreich war die B3 7 eine Hammond Emulation Alle Gerate sind intern praktisch baugleich und unterscheiden sich oft lediglich in den verwendeten ROM Bausteinen in denen die Klange untergebracht sind Einige spatere Gerate wie die Audity hatten einen digitalen Ausgang Ein wesentlicher Vorteil dieser Gerate gegenuber vergleichbaren Systemen waren die umfangreichen Einstellmoglichkeiten fur die Synthesizer und Filtersektionen sowie der sogenannte Beat Mode in dem vorgefertigte Schlagzeug und Klangmuster selbstandig abgespielt wurden Zudem war ein reiner Stand alone Betrieb moglich da auch eine Songliste auf der Basis verketteter Links auf jeweils einen der Beats hinterlegt werden konnte Dies gestattete es mehrere Gerate ohne externe MIDI Quellen zu verbinden parallel laufen zu lassen und die Klange im Stile eines DJs zu mischen Die spateren Gerate dieser Serie verfugten uber ROM Steckplatze in die sich Module mit weiterem Klangmaterial nachrusten liessen Diese Module liessen sich auch mit Samplern aus der Reihe E IV verwenden Software Sampler Bearbeiten nbsp E mu 0404 USB SoundkarteBereits Mitte der 90er hatte sich gezeigt dass E mu mit den Konkurrenten Roland und Yamaha nicht mehr mithalten konnte Eine digitale Workstation Darwin sowie ein Mischpult Mantis waren gescheitert 1 Creative hatte 1998 auch Ensoniq gekauft und mit E mu fusioniert Mit den Romplern verkaufte man zehn Jahre alte Technik mit immer neuen Sounds u a von Rob Papen und jeweils neuen Frontblenden Um diese Zeit herum kamen KB Versionen der Rompler heraus wie der XK 6 8 Firmengrunder Dave Rossum arbeitete mittlerweile mehr fur Creative als fur E mu Ab 2000 brach dieses Geschaftsmodell zusammen 1 Nachdem 2002 die Produktion von Hardware Samplern komplett eingestellt wurde vertrieb man zunachst ab 2004 eine Reihe von Software Samplern unter der Bezeichnung Emulator X Inkl der zweiten Version Emulator X2 die 2006 vorgestellt wurde fungierte eine Soundkarte erhaltlich waren die Modelle 0404 1212m 1616 1616m 1820 und 1820m als Software Dongle Ab Version Emulator X3 2009 entfiel dieser Schutz Die Software basierte auf dem letzten Betriebssystem des E IV EOS 4 70 und war zuletzt in einer 64bit Version mit einer Abtastrate von 192 kHz erhaltlich Sample Banke aus dem E IV konnen auch in der Software verwendet werden Der Support seitens des Herstellers wurde mittlerweile eingestellt Emulator X war fur die Windows Versionen XP und Vista konzipiert und fur die Soundkarten erschien noch ein Treiber fur Windows 7 im Beta Status Prozessoren fur Soundkarten BearbeitenBeginnend mit der SoundBlaster AWE32 im Jahre 1994 EMU8000 bis hin zur SoundBlaster X Fi Titanium im Jahre 2008 EMU20K2 en bildeten digitale Audioprozessoren von E mu das Kernstuck der Soundkarten der Muttergesellschaft Creative Labs Diese wurden teilweise auch in Geraten unter dem E mu Label verbaut und an Dritthersteller lizenziert Wahrend der Prozessor der letzten X Fi Ausbaustufe Titanium HD CA20K2 2010 nur ein Rebranding darstellt ist unklar inwieweit E mu bei der Entwicklung der Prozessoren der aktuellen SoundBlaster Generation Sound Core3D noch involviert war Aktuelle Geschaftstatigkeit BearbeitenUnter dem Markennamen E mu vertreibt Creative seit einiger Zeit Kopfhorer Der Markt fur Musikinstrumente und Audioproduktion wird aktuell nicht mehr bedient Stand 2021 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons E mu Systems Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website von E mu Website von Creative Zeitleiste der Produkte Webseite nicht mehr verfugbar Archivlink mit Stand 28 Juni 2013 https archive today 20130628231407 www creative com emu company history timeline Ruckblick auf 40 Jahre E mu Systems Gesprachsrunde mit Dave Rossum und Scott Wedge Peter Grandl How to become an Emu Interview mit Dave Rossum Juni 2015 Teil 2 Golden Years Whap Whap Whap Teil 3 From Emax to Proteus Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p Rob Keeble 30 Years of E mu Memento vom 14 Marz 2012 imInternet Archive In Sound on Sound September 2002 E mu Systems Modular auf vintagesynth org E mu Systems Audity auf vintagesynth com E mu Systems Emulator II auf vintagesynth org E mu Xtreme Lead 1 Vintage Synth Explorer Abgerufen am 29 Juli 2020 E mu Audity 2000 Vintage Synth Explorer Abgerufen am 29 Juli 2020 E mu B 3 Vintage Synth Explorer Abgerufen am 29 Juli 2020 E mu XK 6 Xtreme Keys Vintage Synth Explorer Abgerufen am 29 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title E mu Systems amp oldid 238090125