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Dutschke ist ein deutsches Doku Drama des Regisseurs Stefan Krohmer aus dem Jahr 2009 Der ZDF Fernsehfilm basiert auf dem Leben von Rudi Dutschke Er wurde vor allem ausgehend von Dutschkes Tagebuchern und den Buchern von Gretchen Dutschke Klotz entwickelt Die Besonderheit des Films liegt in der diskursiven Herangehensweise Unterschiedliche Sichtweisen und Erinnerungen werden gegenubergestellt FilmTitel DutschkeProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 2009Lange 90 MinutenStabRegie Stefan KrohmerDrehbuch Daniel NockeProduktion Nico HofmannBenjamin BenedictMusik Stefan LeiseringAxel ReinemerKamera Bernhard KellerPatrick OrthSchnitt Boris GromatzkiBesetzungChristoph Bach Rudi Dutschke Emily Cox Gretchen Dutschke Pasquale Aleardi Gaston Salvatore Matthias Koeberlin Bernd Rabehl Lisa Marie Janke Helga Reidemeister Christian Concilio Giangiacomo Feltrinelli Fabian Hinrichs Peter Schneider Felix Klare Thomas Ehleiter Steffen Schroeder Joscha Schmierer Marc Zwinz Gunther Ehre Shenja Lacher Begleiter Dreharbeiten am 31 Mai 2008 in Potsdam Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Rezeption 3 1 Einschaltquoten 3 2 Kritiken 3 3 Auszeichnungen 4 Auseinandersetzung mit der Axel Springer AG 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAusgehend von der politischen Situation in Deutschland im Jahr 1964 schildert der Film den Aufstieg Rudi Dutschkes zur zentralen Figur der 68er Bewegung Er zeigt Dutschke 1967 und 1968 als deren bedeutendsten Sprecher Nach der Zasur durch das Attentat im April 1968 verliert Dutschke seine Rolle im politischen und offentlichen Leben zusehends Im weiteren Verlauf werden die ersten offentlichen Auftritte in den 1970er Jahren und Dutschkes Versuch geschildert auf den politischen Diskurs der Bundesrepublik wieder wesentlichen Einfluss zu nehmen Der Regisseur schneidet hierbei Interviewpassagen und inszenierte Szenen aus dem Leben Rudi Dutschkes zusammen Hierbei kommen Freunde und Zeitzeugen wie Gaston Salvatore Bernd Rabehl Peter Schneider und Helga Reidemeister aber auch Wolfgang Kraushaar Claudius Seidl Eberhard Diepgen und Joscha Schmierer zu Wort Produktion BearbeitenDer Film wurde von teamWorx in Koproduktion mit dem ZDF produziert Die Dreharbeiten fanden ab Anfang Mai 2008 in Berlin und Umgebung statt 1 Der Etat betrug etwa 2 1 Millionen Euro 2 Dutschke wurde erstmals am 29 Juni 2009 in der Reihe Deutsche Fernsehfilme des Filmfests Munchen aufgefuhrt Es dauerte fast ein Jahr einen Sendeplatz fur das umstrittene Portrat zu finden 3 Rezeption BearbeitenEinschaltquoten Bearbeiten Die Sehbeteiligung bei der Fernseh Erstausstrahlung zur Hauptsendezeit des ZDF Abendprogramms am 27 April 2010 war mit 1 18 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 3 6 Prozent ungewohnlich niedrig Der Film lief parallel zur Ubertragung eines Champions League Halbfinales mit Bayern Munchen Serien anderer Fernsehkanale mussten dadurch jedoch kaum Quotenruckgange hinnehmen Der Tagesspiegel fuhrt das schwache Interesse darauf zuruck dass Rudi Dutschke weitgehend vergessen sei und der privatistische Blick des Films auf ihn den Zuschauern nicht die Grunde fur seine Breitenwirkung nahegebracht habe 4 Kritiken Bearbeiten nbsp Rudi Dutschke 1940 1979 Originalfoto aus einem Fotoautomaten Interviews mit Zeitzeugen runden das Portrat des charismatischen Menschen Dutschke ab der zur Symbolfigur einer politisch bewegten Generation wurde deren Utopien und Enttauschungen in den Spielszenen des Films ebenfalls gespiegelt werden Ein ernsthafter respektabler in seinen Details nachdenklich stimmender Film auf der Hohe der Moglichkeiten des Genres Lexikon des internationalen Films 5 Der gesamte Dutschke so wie die Macher Daniel Nocke und Stefan Krohmer ihn darstellen ist befreit von Politik und Revolution eigentlich uberhaupt jeder Ambition und heruntergedimmt auf das massenkompatible Sei ohne Sorge Mass des ZDF nach dem alles bekommlich ist wenn es nur luftig leicht heiter betrachtet familiar gestutzt und ordentlich gekammt dargestellt wird sueddeutsche de 6 Krohmer nimmt die Zeit und alle Personen und alle Schicksale ernst Der fiktionale Teil ist aufgeraumt inszeniert Die Dokumentation der Gesprache zu der auch Dutschkes Frau Gretchen beitragt liefert Emotionen und Seitenblicke und Komik Suddeutsche Zeitung 7 Dutschke dauert nur anderthalb Stunden und setzt bewusst Schwerpunkte Die komplizierte Frage wofur Dutschke nun eigentlich stand christlicher Sozialismus selbstverwaltete Raterepublik gewaltbereiter Widerstand deutsche Wiedervereinigung versucht der Film allerdings nicht zu klaren welt de 8 Und es wird ein toller Film Aber nur weil Regisseur Stefan Krohmer und Autor Daniel Nocke diese Voten der Zeitzeugen zwar registrieren und harmonisch in ihren Film einflechten sich aber mitnichten an die jeweilige Besserwisserei halten Sie haben einfach ihren Film gemacht und keinen der den Zeitzeugen gefallen will Vielleicht ist er deswegen beides geworden so menschlich und so widerspruchlich Die Weggefahrten Rudi Dutschkes kommen nur vor sie bilden eine Schicht dieses Films der ansonsten durch und durch ein Spielfilm ist Tagesspiegel 9 So unaufgeregt der Erzahlton auch gehalten wird durfte das Werk doch fur allerhand Widerstand sorgen im Lager der Dutschke Anhanger und dem seiner Gegner gleichermassen Denn die Polit Ikone wird hier auf Menschenformat geschrumpft Widerspruche in der Charakterisierung wurden nicht getilgt und das kann den einen ebenso wenig gefallen wie den anderen Spiegel Online 10 Krohmer und Nocke wahlen eine Form von kluger Zuruckhaltung vor deren Hintergrund die Figuren umso deutlicher agieren Das gilt nicht nur auf der Ebene der Gesamtkomposition Auch die Schauspielerfuhrung funktioniert ahnlich nie wird outriert stets eher nur hingestellt als mit dem Hinstellen gleich noch etwas behauptet Irgendwo zwischen behaupteter So war s Wirklichkeit und Verfremdungseffekt in dieser Mitte liegt stets die Krohmer Asthetik einer Mitte also auch zwischen sagen wir Nico Hofmann und Berliner Schule und weil die Mitte immer aber nicht immer zu recht als uncool gilt dabei ist sie oft das was am schwersten auszuhalten ist und von wo man dann doch am nachsten an widerstreitenden Positionen steht gelten Krohmer und Nocke oft nicht recht viel cargo film de 11 Der sensiblen Dutschke Darstellung von Christoph Bach gelingt das unmoglich Scheinende dem Zuschauer das Gruseln vor einem geschauspielten Rudi Dutschke zu nehmen Der Film zeigt aber weder was Dutschke gepredigt noch was er gelebt hat noch etwas uber die Ziele der Revolte Tschombe ist ein Morder Springer hetzt die Menschen auf in Vietnam ist auch was nicht in Ordnung freitag de 12 Die Gesamtheit dieses Stimmen und Spielfilm Potpourris ist so irritierend wie unterhaltsam und interessant Hier nimmt sich eine Bewegung und ihren prominentesten Vertreter selbst auseinander und merkt es nicht einmal stern de 13 Auszeichnungen Bearbeiten Goldener Gong Filmfest Munchen 2009 14 Deutscher Fernsehpreis 2010 Christoph Bach als Bester Schauspieler Nominierung fur den Adolf Grimme Preis 2011Auseinandersetzung mit der Axel Springer AG BearbeitenDie zu Axel Springer AG gehorende Welt warf der Produktion Falschung vor um den Mythos der Hetze gegen Dutschke aufrechtzuerhalten 15 Der Anlass hierzu war dass im Film echte Bild Schlagzeilen wie Terror in Berlin gezeigt werden die zugehorigen Fotos jedoch teilweise ausgetauscht wurden Im Film werden die ausgetauschten Bilder in Folge animiert um einen Ubergang zu eigenen aus der Zeitungsseite heraustretenden fiktionalen Filmsequenzen zu schaffen Die verantwortliche ZDF Redakteurin Caroline von Senden wies die Kritik zuruck und erklarte dass die Integration von Filmaufnahmen in das Zeitungsbild offensichtlich als Komposition und Zusammenfugung von statischem Druckbild und Bewegtbild also als bewusste Montage zu erkennen sei die tageszeitung warf dem Verlag nachdem die Welt auch einen kritischen Beitrag von Bettina Rohl veroffentlicht hatte Rudi Dutschke hatte einen Qualitatsfilm verdient 16 vor in diesem Zusammenhang auch nicht vor der Banalitat des Bloden zuruckzuschrecken 17 Literatur BearbeitenGretchen Dutschke Klotz Rudi Dutschke Wir hatten ein barbarisches schones Leben Eine Biographie Kiepenheuer und Witsch Koln 1996 ISBN 978 3 462 02573 6 Weblinks BearbeitenDutschke in der Internet Movie Database englisch Dutschke bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Mareike Barmeyer Am Set des Dutschke Films Das war damals so 2 Juni 2008 taz de Memento vom 3 Juni 2008 im Internet Archive Produzent Nico Hofmann im Interview Letztlich geht es nie um Grosse Der Spiegel 17 2010 Seite 160 Hannah Pilarczyk ZDF Dokudrama Dutschke Ein Held aus Streit 27 April 2010 spiegel de Joachim Huber ZDF Film mit desastroser Quote Dutschke das Vergessen 29 April 2010 Der Tagesspiegel Dutschke In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Bernd Graff Windeln wechseln mit Rudi 27 April 2010 sueddeutsche de 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Familienkreise Scheidungsopfer Mann Ein toter Bruder Sommer 04 Mitte 30 Dutschke Die fremde Familie Riskante Patienten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dutschke Film amp oldid 235935962