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Die Duplex Theorie der Lokalisation wurde 1907 von John William Strutt eingefuhrt der auch Sir Rayleigh oder 3 Baron Rayleigh genannt wurde Diese Theorie tragt wesentlich zum Verstehen des Vorgangs beim naturlichen Horen des Menschen bei Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Grenzen der Theorie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Duplex Theorie duplex lat doppelt besagt dass wir zur Richtungslokalisation zwei Sondierungs Phanomene gleichzeitig benutzen je nach Frequenzbereich fur Frequenzen uber 1600 Hz sind allein die interauralen Pegeldifferenzen interaural level differences ILD wirksam fur Frequenzen unter 800 Hz sind die interauralen Laufzeitdifferenzen interaural time differences ITD als Ohrsignale bedeutsam Dies muss jedoch nicht unbedingt beim Horen der kunstlichen Lautsprecherstereofonie zutreffen Strutt beobachtete dass bei Schallwellen mit kleiner Wellenlange im Vergleich zum Ohrabstand der Kopf eine Abschattung des Schalls bewirkt so dass der Schalldruckpegel an dem der Schallquelle zugewandten ipsilateralen Ohr hoher ist als am abgewandten kontralateralen Ohr Das bedeutet dass bei hohen Frequenzen eine interaurale Pegeldifferenz entsteht Ausserdem bewirkt der unterschiedliche Abstand zwischen Schallquelle und ipsi bzw kontralateralem Ohr eine interaurale Laufzeitdifferenz Strutt konnte demonstrieren dass diese ITDs besonders bei tiefen Frequenzen wirksam werden wo die ILDs vernachlassigbar sind Der Bereich zwischen 800 Hz und 1600 Hz also zwischen den beiden Duplex Bereichen liegt genau im Blauertschen Hintenband was beim Anheben der Frequenzen nahe 1000 Hz dem Gegenteil eines Badewannenfilters einen diffusen entfernten und raumlichen Klang ergibt Grenzen der Theorie BearbeitenDie Duplextheorie hilft nicht bei der Unterscheidung ob sich eine Schallquelle direkt vor oder hinter einer Person befindet was als Vorne Hinten Vertauschung bekannt ist da die Werte fur ITD und ILD im idealen Fall null sind Eine Schallquelle die sich auf der Oberflache eines Kegels auf der interauralen Mittelachse befindet bekannt als Kegel der Verwirrung hat identische ITD Werte Menschen konnen eine Schallquelle lokalisieren selbst wenn eine einseitige Horbehinderung besteht Den Durchbruch in der Erklarung dieser menschlichen Gehorlokalisation brachten erst Erkenntnisse uber die speziellen Filtereffekte die durch die Ohrmuscheln herbeigefuhrt werden Die Filtereffekte haben sich in der Literatur zu den kopfbezogenen Ubertragungsfunktionen HRTF oder Ohrsignalen entwickelt und beinhalten verschiedene Schalllokalisationsmerkmale einschliesslich ITD ILD sowie den Anderungen in der spektralen Zusammensetzung des Klangs der einen Zuhorer erreicht In einer Studie konnten Wightman und Kistler 1992 nachweisen dass fur breitbandigen Schall die ITD die lokalisierte Richtung dominieren wobei die Dominanz von der unteren Grenzfrequenz des Schalls abhangt 2002 bestatigten Macpherson und Middlebrooks die Duplex Theorie Sie konnten zeigen dass die ILD im Gegensatz zu den ITD auf tiefpassgefiltertes Rauschen kaum auf hochpassgefiltertes jedoch deutlich dominant wirkten In Lateralisationsexperimenten d h mit Kopfhorern bei denen das Horereignis im Kopf wahrgenommen wird rufen die ILD dagegen fur alle Frequenzen Richtungsverschiebungen hervor Dies ist ein Hinweis darauf dass sich mit dem Ubergang von der Im Kopf Lokalisation zur Externalisation des Richtungsabbilds nicht nur der wahrgenommene Ort der Quelle sondern auch der Lokalisationsprozess andert Siehe auch BearbeitenKunstkopf Liste von Audio FachbegriffenLiteratur BearbeitenWightman F L und Kistler D J The Dominant Role of Low Frequency Interaural Time Differences in Sound Localization In Journal of the Acoustical Society of America 91 3 1992 S 1648 1661 Macpherson E A und Middlebrooks J C Listener weighting of cues for lateral angle The duplex theory of sound localization revisited In Journal of the Acoustical Society of America 111 5 2002 2219 2236Weblinks BearbeitenPhasenwinkel Berechnung Phasendifferenz aus der Laufzeitdifferenz Delay und der Frequenz Die Duplex Theorie PDF 786 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duplex Theorie amp oldid 227299654