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Unter dramatischer Ironie im Theater versteht man eine Ironie die dadurch erzeugt wird dass sich eine Wechselwirkung zwischen den auf der Buhne dargestellten Ereignissen und den Ereignissen aus Sicht der Zuschauer ergibt Beschreibung BearbeitenDramatische Ironie resultiert aus der Interferenz des inneren und ausseren Kommunikationssystems in der Theaterauffuhrung Sie ist weitgehend deckungsgleich mit der Sophokleischen Ironie die aus den Intentionen von Oidipus Reden und Handlungen und dem Vorwissen der Zuschauer um ihre Konsequenzen resultiert Sie ist zu unterscheiden von Ironie im Drama Manfred Pfister zufolge hat dramatische Ironie mit unterschiedlichen Wahrnehmungen einmal im inneren Kommunikationssystem Figuren und dann im ausseren Kommunikationssystem Zuschauer zu tun Wenn Antonius in Casars Grabrede mehrfach den Satz aussert Brutus is an honourable man Julius Casar III ii so ist das ironisch und signalisiert den anderen Figuren der Handlung die Diskrepanz zwischen Gesagtem und Gemeintem es ist aber keine dramatische Ironie Diese stellt sich erst im Fortgang der Handlung ein In einem weiteren Beispiel spricht Macbeth in seiner Eroffnung die Worte So foul and fair a day I have not seen I iii womit er das schlechte Wetter und zugleich die Freude uber den militarischen Sieg wiedergibt Die Zuschauer jedoch erinnern sich sofort an die Hexen und ihre Weissagung in Akt I Szene i Fair is foul and foul is fair wodurch Macbeths Worte eine zusatzliche ubernaturliche Bedeutungsnuance gewinnen von der Macbeth aber nichts weiss Literatur BearbeitenManfred Pfister Das Drama Theorie und Analyse Munchen Fink 1977 ISBN 3 7705 1368 1 S 87 f Siehe auch BearbeitenInformationsvergabe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dramatische Ironie amp oldid 226104182