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Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht Dorf in Bayern Wasserburg Kirch Eiselfing ist der heutige Titel eines Landschaftsgemaldes des deutsch russischen Kunstlers Alexej Jawlensky Laut Inventarkarte hiess das Bild ursprunglich Ansicht von Murnau dann Dorf in Bayern Nach heutigem Stand der Forschung wurde das Bild 1907 gemalt 1953 wurde es von dem damaligen Museumsdirektor Clemens Weiler fur das Museum Wiesbaden erworben Es tragt die Inventar Nummer M 390 Inhaltsverzeichnis 1 Technik und Bildtrager 2 Identifizierung der Ortlichkeit 3 Bildbeschreibung nach Bernd Fathke 4 Warum die Signatur eine Falschung ist und zwei Gegenargumente 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksTechnik und Bildtrager BearbeitenBei dem Dorf in Bayern Wasserburg Kirch Eiselfing handelt es sich um ein Olgemalde auf Karton im Breitformat 40 60 5 cm Es ist im Bild unten rechts bezeichnet A Jawlensky Das Bild ist verzeichnet im Katalog der Gemalde von Weiler von 1959 1 im Catalogue Raisonne von 1991 des Jawlensky Archivs 2 1997 im Jawlensky Bestandskatalog des Museums Wiesbaden 3 2014 im Jawlensky Ausst Kat des Museums Wiesbaden 4 Identifizierung der Ortlichkeit BearbeitenErst 1979 wurde das Dorf in Bayern mit der Kirche in der Ferne des Landschaftsbildes als Eiselfing von dem Kunsthistoriker Gottlieb Leinz identifiziert Er schrieb dazu Nach Andreas Jawlenskys Erinnerung handelt es sich um das Hinterland in der Hohe bei Wasserburg wie wir jetzt genauer wissen um den Ortsteil Kirch Eiselfing etwa zwei Kilometer im Suden von Wasserburg Fotos aus den Jahren 1924 und 1934 verdeutlichen die charakteristische Fernkulisse dieses Ortes Der helle Fleck der Schule rechts sowie der schlanke Kirchturm uber dem roten Dach pragen akzentuierend das zwischen weiten Feldern und Baumstucken eingebettete Strassendorf Der Maler hatte offensichtlich seine Staffelei mitten zwischen den Ackern aufgestellt Das Bild ist von einem bisher unbekannten gesattigten Farblicht erfullt das sich ahnlich wie bei Vincent van Gogh uber das in frischer Saat stehende Korn den hellbeschienenen Feldern und dem tiefen Blau des Wolkenhimmels ausbreitet 5 Laut Andreas Jawlensky verbrachte Jawlensky das Jahr 1906 wie wir jetzt genauer wissen in Wasserburg Wie sich Andreas Jawlensky der Sohn des Kunstlers heute erinnert wurde wahrscheinlich auf Anraten des Malers Adolf Erbsloh der Vater erstmals auf Wasserburg am Inn aufmerksam gemacht 6 7 Doch Andreas ist einem Fehlurteil aufgelaufen denn erst als Funfjahriger war er im Jahr 1907 erstmals in Wasserburg Man glaubte Jawlenskys Darstellung so auch zeitlebens Andreas der als Vierjahriger auf dieser Frankreichreise mit von der Partie war Bildbeschreibung nach Bernd Fathke Bearbeiten Es ist nicht zu ubersehen dass Jawlensky in stilistischer Hinsicht franzosischen neoimpressionistischen Vorbildern den sogenannten Konfettimalern und insbesondere in der Pinselfuhrung van Gogh folgte Die Abhangigkeit Jawlensky von der vorausgehenden franzosischen Malerei hat man zwar mehrfach beobachtet jedoch gleichzeitig ubersehen dass die avantgardistischen Fauves die 1905 die Welt mit einer neuen wilden Malerei uberraschten zumindest zu diesem Zeitpunkt Jawlensky keine wesentlichen Impulse zur Weiterentwicklung mehr bieten konnten Was die Fortschrittlichkeit der Fauves im Vergleich mit dem Russen Jawlensky anbetraf so wird man ihm Gleichwertigkeit zugestehen mussen Die Quellen allerdings aus denen beide schopfen sind die gleichen Die Malerei und die Theorien von van Gogh spielen da eine ganz herausragende Rolle Er ist obwohl er nie eine Schule gegrundet hatte bis in die heutigen Tage hinein der wichtigste Lehrer fur alle moderne Malerei geblieben Als Jawlensky dessen Malerei kennen lernte ist er davon so tief beeindruckt dass er schlagartig seinen eigenen Malstil andert Wie stigmatisiert macht er sich fur genau funf Jahre van Goghs vehemente neoim pressionistische Pinselschrift zu eigen und versucht sie gleichzeitig weiterzuentwickeln Viele Gemalde von van Gogh verarbeitet er als Vorlage und Inspiration fur eigene Arbeiten So bildet zum Beispiel eine Landschaftsdarstellung bei Auvers von van Gogh aus dem Jahre 1890 die Folie fur Jawlenskys Dorf in Bayern wie die Wiesbadener Jawlensky Ausstellung 1983 84 belegen konnte 8 Warum die Signatur eine Falschung ist und zwei Gegenargumente BearbeitenZweifel an der Echtheit der Signatur auf dem Bild Dorf in Bayern Wasserburg Kirch Eiselfing gibt es schon seit langem 9 Denn die Malerei weist in der rechten unteren Ecke des Bildes alte Farbausbruche auf die mit sichtbaren Retuschen zum Beispiel unter dem Buchstaben s und y der Signatur notdurftig nicht dem Pinselduktus folgend zugedeckt wurden Was den Schriftzug der Signatur als anonyme Falschung entlarvt ist die Tatsache dass zum Beispiel ganz deutlich die Buchstaben w l und y in die Farbausbruche hineinragen 10 Als Gegenargument wurde 1997 behauptet der Kunstler selbst habe die Signatur nachtraglich angebracht 11 Und 2015 war in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung zu lesen der Kunsthistoriker Zieglgansberger halt es fur nichts Besonderes dass ein Maler sein Bild zunachst nicht signiert und dies wie in diesem Fall anlasslich einer bevorstehenden Ausstellungstournee nachholt 12 In beiden Fallen wird argumentiert Jawlensky habe hochstpersonlich die Signatur uber den Farbausbruch seines beschadigten Gemaldes angebracht Allerdings empfahl er z B Hanna Bekker vom Rath fur ihr Debut in der Galerie Fritz Gurlitt 1922 in Berlin noch im letzten Moment vor der Vernissage Korrekturen mit einem Retouche Firniss vorzunehmen um mit makellosen Bildern vor das Publikum zu treten 13 Literatur BearbeitenClemens Weiler Alexej Jawlensky Koln 1959 S 229 Nr 44 Gottlieb Leinz Jawlenskys Aufenthalt in Wasserburg 1906 07 In Ausst Kat Alexej Jawlensky Vom Abbild zum Urbild Galerie im Ganserhaus Wasserburg am Inn 1979 S 25 ff Bernd Fathke Alexej Jawlensky Zeichnung Graphik Dokumente Ausst Kat Museum Wiesbaden 1983 S 34 f Bernd Fathke Jawlenskys Dorf in Bayern Das besondere Bild zum 45 Todesjahr von Alexej Jawlensky M S Museum Wiesbaden 1986 S 1 5 Ingrid Koszinowski Alexej von Jawlensky Gemalde und graphische Arbeiten aus der Sammlung des Museums Wiesbaden 1997 Nr 6 S 19Einzelnachweise Bearbeiten Clemens Weiler Alexej Jawlensky Koln 1959 S 262 Nr 513 Maria Jawlensky Lucia Pieroni Jawlensky and Angelica Jawlensky Hrsg Alexej von Jawlensky Catalogue Raisonne of the oil paintings Bd 1 Munchen 1991 Nr 162 S 142 Farb Abb S 151 Ingrid Koszinowski Alexej von Jawlensky Gemalde und graphische Arbeiten aus der Sammlung des Museums Wiesbaden Wiesbaden 1997 S 19 f Farb Abb S 9 Roman Zieglgansberger Hg Ausst Kat Horizont Jawlensky 1900 1914 Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner Begegnungen Museum Wiesbaden 2014 S 299 Farb Abb S 130 Gottlieb Leinz Jawlenskys Aufenthalt in Wasserburg 1906 07 In Ausst Kat Alexej Jawlensky Vom Abbild zum Urbild Galerie im Ganserhaus Wasserburg am Inn 1979 S 31 Bernd Fathke Marianne Werefkin Clemens Weiler s Legacy In Marianne Werefkin and the Women Artists in her Circle Tanja Malycheva und Isabel Wunsche Hrsg Leiden Boston 2016 englisch S 8 19 ISBN 978 9 0043 2897 6 Gottlieb Leinz Jawlenskys Aufenthalt in Wasserburg 1906 07 In Ausst Kat Alexej Jawlensky Vom Abbild zum Urbild Galerie im Ganserhaus Wasserburg am Inn 1979 S 25 Bernd Fathke Jawlenskys Dorf in Bayern Das besondere Bild zum 45 Todesjahr von Alexej Jawlensky M S Museum Wiesbaden 1986 S 3 f Alexander Hildebrand Das 50 Todesjahr des Malers Alexej von Jawlensky Der Beitrag des Hessischen Landesmuseums Wiesbaden Wiesbadener Leben 7 1991 S 13 Bernd Fathke Jawlensky und seine Weggefahrten in neuem Licht Munchen 2004 S 98 f Ingrid Koszinowski Alexej von Jawlensky Gemalde und graphische Arbeiten aus der Sammlung des Museums Wiesbaden 1997 S 19 Katina Fischer Lupenreine Provenienz Alexej Jawlensky ist auch bei Kunstfalschern sehr beliebt Am Museum Wiesbaden wird man deshalb nicht nervos Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 6 September 2015 R5 Marian Stein Steinfeld Einblicke in Werk und Leben In Ausst Kat Die Malerin Hanna Bekker 1893 1983 Eine Ausstellung zu ihrem 100 Geburtstag im Stadtmuseum Hofheim am Taunus Hofheim am Taunus 1993 S 33Weblinks Bearbeitenakg images Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorf in Bayern Wasserburg Kirch Eiselfing amp oldid 231745938