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Mit Dispersion bezeichnet man im Strahlenschutz die Ausbreitung von Radioaktivitat im Kontext der jeweiligen meteorologischen Situation Dispersionssituationen stellen sich sowohl im Normalbetrieb etwa bei gelegentlichen Revisionsabgaben wie bei gewissen Storfall oder dann Unfallsituationen von kerntechnischen Anlagen sowie anderen Anlagen mit Verwendung von radioaktiven Stoffen ein Sie werden zum einen messtechnisch im Ist Zustand erfasst z B mittels ODL Messnetz in Deutschland oder MADUK und NADAM in der Schweiz zum anderen werden bei Stor und v a Unfallsituationen aufgrund von prognostizierten Quelltermdaten und aktuellen meteorologischen Daten Dispersionsprognosen erstellt die der Alarmierung der betroffenen Bevolkerung und dem Katastrophenschutz dienen Die Modelle zur Dispersionsberechnung werden von der Wissenschaft geliefert Als Beispiel sei hier eine spanische Studie fur einen Unfall im Kernkraftwerk Almaraz angefuhrt Sie unterstellt bei der real herrschenden Wetterlage vom 10 Mai 2007 einen Kernschaden im Reaktor oder einen Unfall im Abklingbecken fur Brennelemente der zu einem ziemlich kleinen Containment Leck fuhrt Freigesetzt werden im Modell Beispiel wahrend 2 Stunden 1016 Becquerel Casium bei einer Westwindlage Die Dispersionsgrafik uber rund 80 Kilometer zeigt eine annahernd halbkegelformige relativ bodennahe Aktivitatsfahne Darin findet sich ein kurzer und schmaler Korridor hochster Strahlungs Intensitat von der Quelle her in Windrichtung Dieser geht mit zunehmender Distanz uber in einen breiteren Korridor mittlerer Strahlung der flankiert ist von Bereichen geringerer Strahlung Die Bodenablagerungen welche die Wolke zurucklasst zeigen ein ahnliches Bild Die raumliche Ausdehnung einer solchen Freisetzungswolke respektive deren Spaltproduktekonzentration sind abhangig vor allem von der Freisetzungsdauer respektive von der Grosse des entstandenen Lecks Diese Determinanten konnen bis zu einem gewissen Grade mit Notstandsmassnahmen beeinflusst werden So gelingt es vielleicht mit der Zeit allerdings nur im Optimalfall eine Armatur zu schliessen und damit das Containment Leck zu beseitigen oder zumindest zu verkleinern Oder aber es kann z B durch Reparatur einer Pumpe oder eines Notstromdieselaggregats der schmelzende Kern geflutet werden womit allerdings mit langerem Zeitfenster die Freisetzung ebenfalls vorzeitig gestoppt wurde Sollten die Spaltprodukte uber einen langeren Zeitraum im Containment des KKW zuruckgehalten werden bevor es zu einem Leck kame wurde dies zum einen durch Ablagerungs Prozesse an den Containment Strukturen zum anderen durch radioaktiven Zerfall einiger Nuklide zu einem geringeren Quellterm fuhren Generell gesehen verdunnt sich die Wolke zwar mit zunehmendem Abstand vom Austrittsort Es ist jedoch denkbar dass sie im Abstand von einigen Dutzend Kilometern in eine Front kuhlerer Luftmassen gerat Damit wurde sie teils wieder kondensieren und es ware auch in grosseren Distanzen wieder mit intensiveren Strahlungs Wirkungen zu rechnen Es ist anzufugen dass die obigen Ausfuhrungen teilweise nur fur Leichtwasserreaktoren gelten und dass fur KKW z B des 1986 verunfallten Tschernobyl Typs auch andere Gesetzmassigkeiten eine Rolle spielen Quellen BearbeitenDelia Arnold Arturo Vargas Milagros Montero Alla Dvorzhak Petra Seibert Comparison of the Dispersion Model in Rodos LX and MM5 V3 7 FLEXPART V6 2 A Case Study For the Nuclear Power Plant of Almaraz PDF Croatian meteorological journal 2008 Vol 43 No 43 2 NRC Generic Environmental Impact Statement for License Renewal of US NPP Abschnitt Duration energy release and in plant decay Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dispersion Strahlenschutz amp oldid 210335589