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Dieter Zlof 4 Dezember 1942 in Cilli CdZ Gebiet Untersteiermark deutsches Besatzungsgebiet heute Slowenien ist der Entfuhrer des Industriellenerben Richard Oetker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Entfuhrung 3 Nach der Haftentlassung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDieter Zlof kam kurz nach seiner Geburt nach Munchen Im Jahre 1976 bewohnte er ein Reihenhaus in der Blumenauer Strasse 65 im Munchner Stadtteil Pasing 1 Er erlernte den Beruf des Betriebswirts und betrieb eine Kfz Werkstatt in der bayerischen Landeshauptstadt Entfuhrung BearbeitenAm 14 Dezember 1976 gegen 18 45 Uhr entfuhrte er den fast 26 jahrigen Studenten Richard Oetker vom Parkplatz der Universitat Weihenstephan und erpresste von dessen Vater Rudolf August Oetker 21 Mio DM die am ubernachsten Tag ubergeben wurden Daraufhin liess Zlof am gleichen Tag den schwer verletzten Oetker frei Die Polizei geht davon aus dass Zlof sein Entfuhrungsopfer in einer Wellblechhutte im Stadtteil Pasing gefangen gehalten hatte die Zlof ansonsten als Autowerkstatt nutzte 1 Zlof zwang Richard Oetker sich in eine sargahnliche Kiste im Laderaum eines VW Kastenwagens zu legen und sich mit Handschellen selbst zu fesseln Die Kiste wurde spater als der Wagen nach einem kurzen Zwischenstopp in einer Garage abgestellt wurde wahrscheinlich in Zlofs Wellblechwerkstatt an einen Stromkreis angeschlossen Als der Entfuhrer morgens beim Offnen der Garagentur das Blechdach des Kastenwagens touchierte wurde diese Einrichtung ausgelost wobei Oetker schwere Nervenschaden und Knochenbruche erlitt 2 Trotz mehrerer Behandlungen blieb Oetker deswegen dauerhaft stark gehbehindert 1 Die 21 Mio DM waren zu jener Zeit die hochste Losegeldforderung in der Geschichte Deutschlands Ferner fuhrte diese Summe die Polizei in die Irre Weil die Zahl 21 durch 3 teilbar ist gingen die Fahnder von einer dreikopfigen Bande aus was sich spater als Trugschluss herausstellte Unmittelbar nach der Freilassung des Opfers begann eine umfangreiche Fahndungskampagne der Kriminalpolizei Erst nach zwei Jahren wurde Zlof als Beschuldigter festgenommen Er leugnete die Tat wurde aber in einem aufsehenerregenden Indizienprozess am 9 Juni 1980 zur Hochststrafe von 15 Jahren Haft verurteilt Nach seiner Haftentlassung am 26 Januar 1994 stellte er sich in den Medien zunachst als Justizopfer dar und gestand seine Taterschaft erst in seiner Biografie die 1997 veroffentlicht wurde Diese war von Nicole Amelung der Ehefrau seines Rechtsanwalts Martin Amelung verfasst worden Vor seiner Verhaftung hatte Zlof vom Losegeld dessen Seriennummern registriert waren nur vereinzelt Scheine verwertet So tauschte er sechs Tausend DM Scheine in Osterreich um und versuchte schliesslich erfolglos einen weiteren dessen Seriennummer irrtumlich falsch veroffentlicht worden war in Munchen bei seiner Bank einzuzahlen Das Losegeld bestand aus DM Scheinen der dritten Serie die in den 1970er Jahren in Umlauf war Diese Scheine wurden ab 1990 durch neue Geldscheine der vierten Serie ersetzt Die alten 1000 DM Scheine wurden vor der Freilassung Dieter Zlofs ausser Kurs gesetzt und konnten daher nur noch bei der Bundesbank und den Landeszentralbanken umgetauscht werden Nach der Haftentlassung BearbeitenNach seiner Haftentlassung arbeitete Zlof unter falscher Identitat Deckname Ehrlich im Marketingbereich und bezog gleichzeitig Arbeitslosenhilfe 3 Das Versteck in dem die erbeuteten 21 Mio DM von Januar 1979 bis Ende 1995 vergraben waren befand sich in einer baumbestandenen Lehmkuhle nahe dem Ayinger Ortsteil Rauchenberg rund 30 km sudostlich von Munchen Dabei handelte es sich um ein 85 Zentimeter tiefes feuchtes Loch das im Fruhjahr 1997 entdeckt wurde 4 In der Haft freundete er sich mit Hubertus Becker an einem erfahrenen Drogenschmuggler der ihm anbot das Geld nach der Haftentlassung zu waschen Bei der gemeinschaftlichen Umsetzung im Jahr 1995 stellte man fest dass ein guter Teil des Losegeldes etwa 6 Millionen D Mark durch Feuchtigkeit und Schadlingsbefall unbrauchbar geworden war Die modernden Papierklumpen wurden dann im Kamin eines Bauernhauses im Hunsruck verbrannt und der Rest in wasserdichten Tupperdosen in einem Keller unter einer Hutte im nahen Lutzbachtal gelagert Mit einer Million D Mark im Handgepack startete das Duo im gleichen Jahr den ersten Versuch in London einen Geldwascher zu finden Dies scheiterte und das Geld wurde zu dem ubrigen gelegt Becker wurde kurz darauf verhaftet und gab das Versteck nach einer langeren Verzogerung preis Als die Ermittler dieses aufsuchten war es bereits von Zlof leergeraumt 4 Im Mai 1997 versuchte Zlof erneut in London einen grosseren Teil des Losegeldes umzutauschen Dabei wurde er verhaftet rund 12 4 Mio DM des Losegelds das er bei sich hatte konnten von Scotland Yard sichergestellt werden Aufgrund der anderen Rechtslage in England wurde er wegen versuchter Geldwasche und vollendeten Betrugs zu einer weiteren Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt von der er ein Jahr verbussen musste und dann nach Deutschland abgeschoben wurde 5 Dieter Zlof betrieb nach der Jahrtausendwende eine Imbissbude in Munchen 6 Nach der Verurteilung 1980 war er infolge der gerichtlich titulierten Verpflichtung zur Ruckzahlung des Losegelds nebst Zinsen mit rund 40 Millionen DM 20 450 000 verschuldet 7 Siehe auch BearbeitenDer Tanz mit dem Teufel Die Entfuhrung des Richard OetkerLiteratur BearbeitenNicole Amelung Die Oetker Entfuhrung 2 Auflage Hilchner amp Lesani Neuss 1997 ISBN 3 9805045 5 7Weblinks BearbeitenSammlung von Artikeln zur Oetker Entfuhrung bei Spiegel Online Dieter Zlof Ein schillernder Verbrecher Rhein Zeitung 29 Mai 1997 Dirk Eberz Nach Entfuhrung Oetker Millionen gewaschen und gefohnt Rhein Zeitung 10 Dezember 2011 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Rolf Henkel Was denn schon wieder Oetker In Die Zeit Nr 7 1979 Chronik einer Entfuhrung Spiegel TV Losegeld Versteck gefunden Focus 7 April 1997 abgerufen am 13 Dezember 2017 a b Hans Dieter Gotz Losegeld Versteck gefunden Focus 15 1997 7 April 1997 S 40 43 Dieter Zlof wurde aus England abgeschoben in www welt de vom 28 Mai 1998 Oetker trauert um Polizisten Freund In tz Munchen 26 Oktober 2011 focus de Oetker Losegeld Millionen durch den Kamin gejagtNormdaten Person GND 119519550 lobid OGND AKS VIAF 22953326 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zlof DieterKURZBESCHREIBUNG deutscher Krimineller Oetker EntfuhrerGEBURTSDATUM 4 Dezember 1942GEBURTSORT Celje Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dieter Zlof amp oldid 230866797