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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die wahre Geschichte des Ah Q auch Die wahre Geschichte des Herrn Jedermann 1 chinesisch 阿Q正傳 Pinyin A Q zhengzhuan ist eine Novelle des chinesischen Schriftstellers Lu Xun Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Kommentar 3 Rezeption 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Sekundarliteratur 7 Quellen 8 WeblinksInhalt BearbeitenDie Geschichte zeichnet am Beispiel eines Underdogs ein Psychogramm der chinesischen Gesellschaft im fruhen 20 Jahrhundert Die Novelle besteht aus neun Kapiteln die sich grob in zwei Teile aufteilen lassen Bis zum 5 Kapitel wird Ah Q als unsympathischer Schurke dargestellt Dann macht der Ich Erzahler einen Zeitsprung und lasst Ah Q zwischen dem 5 und dem 6 Kapitel verschwinden bevor er von dessen Verhaftung und Hinrichtung erzahlt Der Ich Erzahler gehort nicht zu den handelnden Figuren und distanziert sich von Ah Q indem er zum Beispiel sagt Aber ich bin doch nicht Ah Q Der allwissende Erzahler nimmt einen uberlegenen Standpunkt ein wobei er die Gedanken des Ah Q wiedergibt und seine Geschichte durch Einmengungen kommentiert Die Hauptfigur Ah Q oder A Q der Name ist bewusst so ungewohnlich traumt von der Revolution ohne etwas dafur zu tun und wird deshalb von den Geschehnissen uberrollt Der Tagelohner Ah Q und sein Freund Wang schwingen grosse Reden und wollen die Welt verandern doch verharren in ihrem kleinen Elend aus Angst sich selbst zu gefahrden In den Kapiteln die sich mit seinen Siegen beschaftigen stellt er jede verdiente Zuchtigung als personlichen Erfolg hin Schliesslich wird Ah Q hingerichtet Das liest sich bei Lu Xun so Ah Q wurde auf einen offenen Karren gehoben und mehrere Manner in kurzen Jacken setzten sich neben ihn Der Karren fuhr sofort los Voran marschierten Soldaten und Milizmanner mit fremden Gewehren zu beiden Seiten standen Zuschauer und gafften mit offenem Munde aber was hinter ihm war das konnte Ah Q nicht sehen Plotzlich wurde es ihm klar Man will mir den Kopf abschneiden Er sah schwarz vor den Augen in seinen Ohren sauste es als ware er ohnmachtig geworden Eine Zeitlang war er in vollkommener Verzweiflung doch gab es auch Augenblicke in denen er ruhig war Er begann zu glauben dass es in dieser Welt Ungluckliche geben musse die das Pech hatten enthauptet zu werden Er erkannte die Strasse und war uberrascht weil man ihn nicht geradewegs zur Richtstatte schaffte Er wusste nicht dass man ihn zur Warnung durch die Strassen fuhrte Aber hatte er es auch gewusst er hatte sich wohl nur gedacht dass es in dieser Welt das Schicksal gewisser Unglucklicher sei als offentliche Warnung zu dienen Die Masse war nur Zuschauer der Tragodie die sie da sie lacherlich inszeniert war als Farce betrachtete Die Offentliche Meinung in Weizhuang liess keinen Zweifel daran aufkommen dass Ah Q ein Bosewicht gewesen sein musse Die Tatsache dass er erschossen worden war galt fur jedermann als gultiger Beweis Ware er kein Bosewicht gewesen wie hatte man ihn erschiessen konnen In der Stadt jedoch war die Offentlichkeit emport und unbefriedigt die meisten Leute meinten eine Erschiessung biete keineswegs ein so grossartiges Schauspiel wie eine Enthauptung Und was fur ein lacherlicher Delinquent das gewesen war Durch so viele Strassen gefuhrt zu werden ohne auch nur eine einzige Note aus einer Oper zu singen sie waren dem Zug gefolgt fur nichts Kommentar BearbeitenDie Protagonisten der Wahren Geschichte des Ah Q sind alle Angehorige der untersten Schichten Obwohl Ah Q Gegenstand des Spotts ist blickt er auf alle anderen mit Verachtung herab Er hat die Eigenschaft jede Demutigung als psychologischen Sieg zu interpretieren Diese Eigenschaft hat Lu Xun im Hinblick auf die chinesische Gesellschaft angelegt Die trage Masse hatte noch nicht verinnerlicht wie ruckstandig China im Vergleich zu den auslandischen Machten war Die wahre Geschichte von Ah Q war ursprunglich als humoristische Serie fur die Literaturbeilage der Pekinger Morgenzeitung Chenbao gedacht wurde jedoch immer mehr zu einer Gesellschaftssatire Als die Fortsetzungsgeschichte immer weniger mit Humor zu tun hatte erschien sie nicht mehr unter der Spalte Humor sondern in der Beilage fur Neue Literatur Als Lu Xun schliesslich genug von der Geschichte hatte liess er seinen Helden sterben Die Unsicherheit Lu Xuns spiegelt sich im ersten Kapitel in dem der Ich Erzahler von seinen Schwierigkeiten berichtet eine passende Uberschrift fur die Biografie des Gelegenheitsarbeiters Ah Q zu finden Lu Xun wollte diejenigen verspotten die die Demutigung Chinas durch die Kolonialmachte nicht begreifen konnten oder wollten und ihnen mit der Figur Ah Q einen Spiegel vorhalten Zu Ah Qs Verhalten gegenuber der Revolution schreibt Lu Xun Ich dachte mir dass Ah Q sich nicht zum Revolutionar entwickeln wurde solange es in China keine Revolution gabe es aber tun wurde sobald es sie gabe Wie Die wahre Geschichte des Ah Q geschrieben wurde 1926 Die Novelle gibt einen Einblick in die Verhaltnisse auf dem Land am Ende der Qing Dynastie Ah Q der noch nicht einmal einen eigenen Namen hat und deshalb mit dem Spitznamen 阿Q gerufen wird da er ohne feststellbare Verwandtschaft ist Er ist die Verkorperung Chinas am Ubergang vom Kaiserreich zur Republik China Eine richtige Revolution findet nicht statt Die alten Strukturen bleiben bestehen weil sich das Bewusstsein der Menschen nicht verandert Auch in der tiefsten Demutigung glaubt Ah Q der Grossartigste zu sein und wird dadurch der lebendige Beweis fur die Uberlegenheit chinesischer Kultur der ubrigen Welt gegenuber In der Stadt erlebt er den grossartigen Anblick des Kopfens von Revolutionaren doch dann schliesst er sich den Revolutionaren an Sein Traum von Revolutionaren mit weissen Helmen mit weissen Panzerhemden mit Breitschwertern Stahlpeitschen Bombe auslandischen Kanonen Bajonetten und Hellebarden geht nicht in Erfullung Stattdessen wird Ah Q wegen eines Raububerfalls an dem er nicht beteiligt war vor Gericht gestellt und unterschreibt er in seiner Unwissenheit ein Gestandnis Nicht einmal seine Hinrichtung bietet zu seiner eigenen Enttauschung ein grossartiges Schauspiel da er erschossen und nicht enthauptet wird Rezeption BearbeitenDie wahre Geschichte von Ah Q wird als Meisterwerk der modernen chinesischen Literatur betrachtet und wurde in Dutzende von Fremdsprachen ubersetzt Die Leute erkannten den Antihelden als Verkorperung einer nationalen Krankheit Dieses Phanomen des Verdrangens unangenehmer Niederlagen wurde als Ah Q Ismus gebrandmarkt Ah Qs Siege sind verdiente Zuchtigung die er vor sich selbst als grosse personliche Erfolge hinstellt Lu Xun geisselt den chinesischen Hang zum Selbstbetrug und Selbsttrost und schreibt in seiner Abhandlung Wie Die wahre Geschichte des Ah Q geschrieben wurde Ich wunschte wohl ich hatte wie die Leute sagen eine Periode aus der Vergangenheit dargestellt aber ich furchte dass das was ich sah nicht die Vergangenheit war sondern die Zukunft Als 2007 die Kulturbehorden Die wahre Geschichte des Ah Q aus dem literarischen Kanon chinesischer Schulbucher nehmen wollten und stattdessen die Kungfu Erzahlung Die Kampfer auf den Schneebergen des Hongkonger Louis Cha Jin Yong aufnehmen wollten rechneten sie nicht mit der heftigen Reaktion der chinesischen Offentlichkeit Tageszeitungen und Internet griffen das Thema Lu Xun contra Jin Yong und kritisierten dass klassische moderne Literatur und zum Denken anregende Novellen durch Schnellimbiss ersetzt wurde 2 Die sudchinesische Wochenzeitung Nanfang Zhōumo nennt Lu Xuns Novelle unverzichtbar Ihr komme eine Schlusselrolle der Aufklarung zu die tief in die Psyche der Nation eindrang Chinas Nationalcharakter stecke im Schicksal des Ah Q Jin Yong sei dagegen zweit und drittklassige Literatur 2 Chinas Intelligenz Zeitung Guangming Ribao pladiert fur einen Mittelweg ohne Lu Xun und ohne Jin Yong Wir brauchen nicht von einem Extrem ins nachste zu fallen Fruher politisierten wir unsere Schulbucher mit Lu Xun Jetzt vulgarisieren wir sie mit Jin Yong 2 Siehe auch BearbeitenDie wahre Geschichte des Ah Q Buhnenwerk Literatur BearbeitenLu Xun Die wahre Geschichte des Ah Q Erzahlung Suhrkamp Verlag Frankfurt 1982 ISBN 3 518 01777 2 Sekundarliteratur BearbeitenPaul B Foster Ah Q Archaeology Lu Xun Ah Q Ah Q Progeny and the National Character Discourse in Twentieth Century China Lanham 2006 ISBN 0 7391 1168 X Buch Hans Christoph Wong May Hrsg Lu Hsun Der Einsturz der Lei feng Pagode Essays uber Literatur und Revolution in China Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek 1973 ISBN 3 499 25032 2 Raoul D Findeisen Hrsg Lu Xun 1881 1936 Texte Chronik Bilder Dokumente Stroemfeld Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 86109 119 4 Quellen Bearbeiten Lu Xun Applaus Werke II Herausgegeben von Wolfgang Kubin Unionsverlag Zurich 2015 ISBN 978 3 293 00490 0 a b c Johnny Erling China Mit Kungfu gegen die modernen Klassiker In Die Welt 6 September 2007 abgerufen am 13 Mai 2014 Weblinks Bearbeiten阿Q正传 chinesischer Text in Kurzzeichen The True Story of Ah Q Englische Ubersetzung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die wahre Geschichte des Ah Q amp oldid 221607861