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Die verdammten Toscaner ist ein Dokumentarfilm des DEFA Studios fur Kurzfilme von Karl Gass aus dem Jahr 1976 FilmTitel Die verdammten ToscanerProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1976Lange 30 MinutenStabRegie Karl GassDrehbuch Karl GassProduktion DEFA Studio fur KurzfilmeMusik Wolfgang SchoorKamera Werner Heydn Peter MilinskiSchnitt Christel Gass Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Auszeichnungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenMit herrlichen Farbaufnahmen werden dem Zuschauer auf einer Rundreise verschiedene Orte der italienischen Kustenregion Toskana vorgestellt Es beginnt mit der Hauptstadt Florenz die durch Michelangelo und Leonardo da Vinci gepragt wurde durch die der Arno fliesst und wo Dante zu Hause war Es folgen Bilder aus Pisa mit dem beruhmten Schiefen Turm und dem Dom In Siena findet auf dem Piazza del Campo ein historisches Pferderennen statt das seit Monaten von der Bevolkerung und den Stadtvatern vorbereitet wurde Der festliche Einzug der Beteiligten bei dem auch Fahnenschwinger ihr Konnen zeigen dauert etwa drei Stunden wahrend das Rennen selbst keine zwei Minuten dauert Nebenbei erfahrt man dass bei den Kommunalwahlen 1975 die Kommunisten 56 und die Sozialisten 9 der Stimmen erhalten haben Leider werden die Abgeordneten nicht alle ihre Vorhaben umsetzen konnen Viele behaupten Siena ware die am schonsten erhaltene Stadt der Welt mit dem am besten erhaltenen Stadtkern aus dem Mittelalter was durch die Kamera bewiesen werden soll Ein alter Spruch aber auch dass in der Toscana die Turme der Rathauser hoher sind als die der Kirchen Ein neuer toskanischer Spruch sagt Die Faschisten haben hier keine Chance die Toscana ist Rot Einen grosseren Anteil an dem Film nimmt ein Bericht uber den Steinbruch von Carrara in Anspruch wo der beruhmte Carrara Marmor in den apuanischen Alpen abgebaut wird Wahrend ein LKW einen 40 Tonnen Block aus dem Steinbruch fahrt zeigen weitere Aufnahmen wie die grossen Blocke mit Drahten aus dem Berg gesagt werden Unter den alteren Arbeitern gibt es kaum jemanden der im Zweiten Weltkrieg nicht in diesen Bergen bei den Partisanen gekampft hat Ein Arbeiter erzahlt dass er zum Wehrdienst einberufen werden sollte und es vorzog lieber fur seine Heimat zu kampfen als irgendwo in Europa als Soldat fur die Faschisten zu sterben Ein Bildhauer blickt zuruck und erzahlt wie sie nach dem Vertreiben der deutschen Wehrmacht deren Stellungen besetzt haben weshalb die Amerikaner keinen einzigen Schuss bei der Besetzung Norditaliens abgeben mussten denn es waren keine Gegner mehr da In Carrara befinden sich heute mehrere Gedenkstatten die den Frauen im Widerstand gewidmet sind Auch heute stehen sie wieder im Kampf diesmal gegen die Ausbeutung deren verscharfte Form die Heimarbeit ist Gezeigt wird eine Familie die im Wechsel von jeweils zwolf Stunden an den Webautomaten in ihrer Garage arbeitet Aber auch das Gegenteil wird gezeigt In Pisa gibt es eine Genossenschaft der Glasblaser in der es keine Ausbeutung gibt da der Betrieb allen gehort und Probleme mit Hilfe der Gewerkschaft geklart werden konnen Die ehemaligen Unternehmer hatten den Betrieb vor zwanzig Jahren aufgegeben der dann von der Cooperative ubernommen wurde Heute hat der Betrieb 162 Mitglieder und sucht dringend Nachwuchs fur den schweren aber auch kunstlerischen Beruf Eine weitere Alternative im sozialen Bereich sind die Kindergarten Im Normalfall werden sie in der Toscana von der Kirche betrieben In Prato gibt es nun einen kommunalen Kindergarten das Essen fur die Kinder hier sowie auch in den Schulen wird in einer zentralen Kuche zubereitet und ist fur die Kinder kostenlos Das ist moglich da in Prato eine linke Mehrheit regiert Und eine weitere Alternative in der Toscana sind die Ferienlager fur die Arbeiterkinder aus Prato Hier wurde mit der Praxis der privaten sowie kirchlichen Einrichtungen gebrochen und die Kinder fuhlen sich wohl Weiter geht es nach Lucca der Stadt der Kirchen Hier befindet sich der einzige weisse Fleck in der Toscana denn hier haben die Christdemokraten im Stadtparlament das Sagen Das nachste Ziel ist die Stadt Livorno die Stadt der Werften Das Stadtviertel San Venecia wurde nach dem Vorbild Venedigs erbaut hier befindet sich der Hafen in dem die Fischer ihren kargen Fang an Land bringen Ein weiteres Viertel welches ebenfalls durch Venedig angeregt wurde ist das Viertel San Marco ein Arbeiterviertel in einer Arbeiterstadt Hier befindet sich das Teatro San Marco in dem 1921 die Kommunistische Partei Italiens gegrundet wurde Heute gehort den Linken in der Stadt die absolute Mehrheit in der Verwaltung besonders nach den Wahlen von 1975 In der Kneipe La Lupa Zum Wolf treffen sich um die Mittagszeit viele Fernfahrer Familien und Genossen Hier ist das Essen noch schmackhaft und preiswert aber es wird auch viel uber Politik diskutiert Deshalb kommen auch oft der Stadtteilsekretar der Kommunistischen Partei und der Wohngebietsvorsitzende hierher da sie direkt auf die Sorgen der Arbeiter reagieren konnen Die beiden Genossen treffen sich auch mit dem ortlichen Pfarrer zu Gesprachen Dieser fordert zum Beispiel die Trennung von Kirche und der Partei der Christdemokraten vor allen zum Vorteil der Zukunft des Glaubens Nachste Stadt auf dieser Reise ist Piombino dessen Stahlwerker den Ort der gegenuber der Insel Elba liegt als ersten der Toscana von den Faschisten befreit haben Auch heute noch gehort der Kampf gegen den Faschismus der Italien erneut bedroht zu ihrer Hauptaufgabe Obwohl in der Stadt noch viel Armut herrscht wird die rote Stadtregierung nicht die Mittel haben die Wohnverhaltnisse zu verbessern und die Mieten zu senken Ein Anfang wird gemacht mit der Wiedereinrichtung der Casa del Popolo Hauser des Volkes die bereits im 19 Jahrhundert entstanden und von den Faschisten zweckentfremdet und zerstort wurden Jetzt stehen diese Einrichtungen zum Teil wieder mit ihren Schwimmbadern Kinos Theatern Sporthallen und Buchereien der Bevolkerung zur Verfugung Zum Schluss des Films geht es noch einmal zuruck nach Florenz Die Stadt ist Schauplatz eines Generalstreiks die Arbeiter demonstrieren mit roten Fahnen und Transparenten es geht vor allen um die Erhaltung der Arbeitsplatze und die Beteiligung der Arbeiterklasse an der Regierung Produktion BearbeitenDieser Dokumentarfilm wurde von der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Effekt des DEFA Studios fur Kurzfilme auf ORWO Color unter dem Titel Die grune rote weisse Toscana fur das Fernsehen der DDR gedreht und am 16 April 1975 ausgestrahlt Da er jedoch mit knapp 50 Minuten fur einen Lichtspieleinsatz als Vorfilm zu lang geraten war wurde er auf eine Lange von 30 Minuten reduziert und erhielt den Titel Die verdammten Toscaner Die Premiere fand am 8 Marz 1976 statt Die verwendeten Fotos stammen von Thomas Billhardt 1 Auszeichnungen Bearbeiten1976 VIII Internationales Kurzfilmfestival Krakow Anerkennungsdiplom 2 Weblinks BearbeitenDie verdammten Toscaner bei filmportal de Die verdammten Toscaner bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Die verdammten Toscaner in der Filmreihe FilmDokument im Zeughauskino am 17 Dezember 2021 Neues Deutschland vom 8 Juni 1976 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die verdammten Toscaner amp oldid 232871611