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Die Verkleidungen des franzosischen Hofmeisters und seines deutschen Zoglings ist eine Novelle von Achim von Arnim die 1823 im Frauentaschenbuch fur das Jahr 1824 bei Johann Leonhard Schrag in Nurnberg erschien 1 Achim von Arnim 1781 1831 Die Eintragungen im Tagebuch des Zoglings geben Aufschluss uber die Geschichte des Hofmeisters eines Hugenotten Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezeption 3 Literatur 3 1 Zitierte Textausgabe 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn Belgien 2 Paris und Amsterdam nach dem 18 Oktober 1685 3 wahrend der Regentschaft Ludwigs XIV Bereits mit neunzehn Jahren hat der Zogling das ist ein Deutscher aus Koln seine Jurastudien beendet Auf Wunsch des Vaters soll er nun Franzose werden weil die Familie eine Erbschaft aus Frankreich erwartet Also soll der Zogling zusammen mit dem Hofmeister das ist der ehemalige Juwelenhandler Chardin 4 eine Bildungsreise nach Paris unternehmen Eine verdammte Plage der Zogling muss dem Beispiel des Hofmeisters folgen und das eigene Tagebuch in Franzosisch schreiben Allerdings trotzt er dem Meister ab dieser durfe die Eintragungen nicht lesen Im unbewachten Augenblick schaut der Zogling mehr als einmal in das Tagebuch des Hofmeisters hinein Darin ist von einer lieben Laura die Rede und von einer angeblich verstorbenen Frau In Belgien erweist sich der Zogling um Umgang mit Geld und Gut als unerfahren Der Hofmeister hilft ihm jedes Mal aus der Patsche Chardin erzahlt dem Zogling von seinem Ungluck In Lyon als Goldschmied zu Vermogen gekommen als Juwelenhandler in Paris bekannt geworden musste er nach der Aufhebung des Edikts von Nantes mit seiner Frau von Lyon nach Metz ziehen Von einer Geschaftsreise aus Paris zuruckgekehrt erfahrt Chardin dass ihn neidische Glaubensgenossen an Religionsspione verraten haben Seine Frau glaubt er tot Ihr Verehrer der Marquis G ein junger Dragonerrittmeister hatte sich um sie gekummert Chardin hat die Hofmeisterstelle angenommen weil er in Paris seine Tochter aus einem Kloster befreien will Im Auftrage der Frau von Maintenon wird das Madchen dort festgehalten Nach der Flucht der Familie Chardin aus Lyon ist inzwischen ein Jahr vergangen Nun hat Chardin seine Frau wiedergesehen und erfahren dass sie vor drei Wochen den Marquis G geheiratet hat Chardin schwankt Zunachst will er seiner Frau die Wahl lassen Zieht sie den Marquis vor so will er tot bleiben Diese Uberlegung wird verworfen Darauf entschliesst sich Chardin seine Frau zu prufen Er will ihr seine zweite Frau vorstellen Diese eine werdende Mutter hat der Zogling zu spielen Der junge Rechtsgelehrte spielt die Rolle gut Chardins Frau fuhrt mit ihm Gesprache von Frau zu Frau Chardin hatte vor einem Jahr rechtzeitig mit ihr der Tochter und seinem Vermogen nach Holland oder nach Berlin zum Grossen Kurfursten fliehen mussen Chardin lasst die beiden Frauen allein Der Zogling schaut im Tagebuch des Hofmeisters nach Darin steht wie es weitergeht Chardin will seine Laura befreien Der Zogling ratselt Wer ist Laura Die Geliebte Chardins Als deutscher Magister Kellermann verkleidet zieht Chardin durch Paris Er sucht die Frau von Sevigne sowie Ninon auf und begegnet sogar der ihm gut bekannten Frau von Maintenon Diese tritt im Gefolge des Konigs auf Der Hofmeister plant uberdies eine Indienreise Als der Zogling eines Morgens erwacht findet er zu seiner Verwunderung einen schonen fremden Jungling an seiner Seite Dieser gleicht der Frau Chardins Eine verschleierte Dame die von Bewaffneten eskortiert das Schlafgemach betritt demaskiert sich als der Hofmeister Er bittet den erstaunten Zogling auf Deutsch seine neben ihm liegende Tochter Laura zu heiraten Der Zogling schaut hin In der Tat der schone Jungling hat sich in eine Jungfrau verwandelt Zu allem Uberfluss tritt auch noch der Konig ein Es hagelt Bestrafungen Chardin wird fur die Entfuhrung seiner Tochter aus dem geistlichen Erziehungshaus der Frau von Maintenon in die Bastille gesteckt Dort wird er gemeinsam mit dem Marquis untergebracht Der Marquis sitzt weil er ein heimlicher Hugenotte sein soll Der Zogling muss Laura auf der Stelle heiraten und bekommt Hausarrest In der Bibliothek der Frau von Maintenon schreibt er sein Tagebuch weiter nun allerdings auf Deutsch aus Sicherheitsgrunden Da der Zogling sich sofort nach seiner Vermahlung mit nur einem einzigen fluchtigen Kuss von seiner Laura trennen musste hat er nun viel Zeit fur die Bibliothek der Maintenon Er liest den Komischen Roman verfasst von P Scarron dem seligen Manne der Maintenon Endlich erzahlt der Zogling noch von seiner Flucht aus Paris Er befreit seine beiden Schwiegervater aus der Bastille Auf dem Wege nach Amsterdam feiert Chardin unterwegs in einem Wirtshause die Hochzeit seiner Kinder gebuhrend nach Der Marquis mit von der Partie will Chardin die Frau zuruckgeben Der Hofmeister lehnt dankend ab und begibt sich auf die Reise nach Indien Zuvor erklart er die Erziehung des Zoglings fur beendet Denn das Erziehungsziel wurde erreicht Der Zogling sollte auf Wunsch seines Vaters mit Laura verheiratet werden Laura erwartet vom Zogling ein Kind In Amsterdam treffen die Fluchtlinge auf die Marquise die Schwiegermutter des Zoglings Verwundert und beschamt erkennt sie in ihrem Schwiegersohn die vermeintliche zweite Frau ihres ersten Mannes Als sie erfahrt dass Chardin Europa verlasst ist sie schliesslich erleichtert Er sei ein Spassmacher ein Komodienspieler eine Maske gewesen Der Zogling und Laura sind anderer Meinung Rezeption BearbeitenMoering 5 erwahnt Besprechungen am 22 November 1823 in der Zeitung fur die elegante Welt Nr 229 Die Darstellung ist klar belebt und anziehend E Meyen schreibt am 31 Oktober 1839 im Hallischen Jahrbuch Nr 261 Auch hier tritt das Naive hochst reizend hervor 6 Nach Funk 7 verbirgt das Tagebuch eine Komodie die Tragodie der Hugenotten Die Ehefrau Chardins die Figur der Mutter leite mit ihrem Auftritt vom Tagebuch zur Novelle uber Der Zogling erlerne vom Hofmeister den Umgang mit Geheimnissen Indem der Hofmeister den Zogling mit seiner Ehefrau allein lasst lehre er dem sexuell Unbedarften nebenbei auch noch das Begehren Literatur BearbeitenRenate Moering Hrsg Achim von Arnim Samtliche Erzahlungen 1818 1830 Bd 4 in Roswitha Burwick Hrsg Jurgen Knaack Hrsg Paul Michael Lutzeler Hrsg Renate Moering Hrsg Ulfert Ricklefs Hrsg Hermann F Weiss Hrsg Achim von Arnim Werke in sechs Banden 1436 Seiten Deutscher Klassiker Verlag Frankfurt am Main 1992 1 Aufl ISBN 3 618 60040 2 Julika Funk Die Kunst der Travestie als romantische Entkleidung des Geschlechts Zu Achim von Arnims Die Verkleidungen des franzosischen Hofmeisters und seines deutschen Zoglings in Elfi Bettinger Hrsg Julika Funk Hrsg Maskeraden Geschlechterdifferenz in der literarischen Inszenierung 366 Seiten 17 Abb Erich Schmidt Verlag 1995 ISBN 978 3 503 03724 7Zitierte Textausgabe Bearbeiten Achim von Arnim Die Verkleidungen des franzosischen Hofmeisters und seines deutschen Zoglings Novelle S 433 491 in Konrad Kratzsch Hrsg Achim von Arnim Erzahlungen 635 Seiten Aufbau Verlag Berlin und Weimar 1968 1 Aufl Weblinks BearbeitenDer Text bei Gutenberg DEEinzelnachweise BearbeitenQuelle meint die zitierte Textausgabe Moering S 1143 Genauer in Lowen Brussel und Antwerpen Quelle S 451 3 Z v o Der Hofmeister trage Zuge von Jean Chardin Funk S 244 Moering S 1136 1147 Eduard Meyen Achim von Arnim s sammtliche Werke Herausgegeben von Wilhelm Grimm In Hallisches Jahrbuch fur Wissenschaft und Kunst Digitale Sammlungen der Universitat zu Koln 1 November 1839 S 2095 abgerufen am 14 Februar 2014 Funk S 233 253 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Verkleidungen des franzosischen Hofmeisters und seines deutschen Zoglings amp oldid 213683846