www.wikidata.de-de.nina.az
Die Sohne der grossen Barin ist ein DEFA Indianerfilm aus dem Jahr 1966 Er basiert auf Motiven der gleichnamigen Buchreihe Die Sohne der Grossen Barin der Autorin Liselotte Welskopf Henrich Mit diesem Film begann die Laufbahn von Gojko Mitic als DDR Chefindianer FilmTitel Die Sohne der grossen BarinProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1966Lange 92 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Josef MachDrehbuch Liselotte Welskopf HenrichProduktion Hans MahlichMusik Wilhelm NeefKamera Jaroslav TuzarSchnitt Ilse PetersBesetzungGojko Mitic Tokei ihto Jiri Vrstala Red Fox Rolf Romer Tobias Wolfshauptling Hans Hardt Hardtloff Major Samuel Smith Gerhard Rachold Leutnant Roach Horst Jonischkan Adams Jozef Majercik Tschetansapa Jozef Adamovic Tschapa Milan Jablonsky Donner vom Berge Hannjo Hasse Pitt Helmut Schreiber Ben Rolf Ripperger Joe Brigitte Krause Jenny Karin Beewen Cate Smith Ruth Kommerell Tashina Kati Szekely Uinonah Zofia Slaboszowska Mongschongschah Slobodanka Markovic Sitopanaki Hans Finohr Hawandschita Adolf Peter Hoffmann Mattotaupa Martin Tapak Schonka Horst Kube Thomas Walter E Fuss Theo Sepp Klose Tashunka Witko Jozo Lepetic Bill Herbert Dirmoser Alter Rabe Willi Schrade Tatokano Gunter Schubert Feldger Franz Bonnet Tashunka Witkos Vater Dietmar Richter Reinick Leutnant Warner Blanche Kommerell Eenah Johannes Wieke Zivilist Henry Hubchen Hapedah Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Vorlage 3 Produktionsnotizen 4 Kritiken 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenIm Jahre 1874 wird der Indianer Mattotaupa in einer Blockhutte von dem weissen Verbrecher Red Fox ermordet da er das Versteck des Goldes der Indianer nicht verraten will Dieser Mord wird von seinem Sohn Tokei ihto mit angesehen Als Kriegshauptling der Barenbande vom Stamme der Oglala versetzt Tokei ihto die Weissen durch Uberfalle in standige Unruhen und sprengt das Fort das an dem Platz steht an welchem sein Vater getotet wurde in die Luft Zwei Jahre nach dem Mord wird Tokei ihto zu einer Friedenskonferenz in das wieder aufgebaute Fort eingeladen Durch Verrat wird er verhaftet und uber Monate in einem Keller gefangengehalten Nach seiner Freilassung beschliesst Tokei ihto die Reservation mit der Barenbande zu verlassen und nach Kanada zu ziehen Der Weg dorthin ist aber sehr beschwerlich Es muss nicht nur der Missouri uberquert sondern auch feindlichen Indianern getrotzt werden Doch die schlimmste Gefahr folgt der Barenbande der Morder Mattotaupas der es auf Tokei ihto abgesehen hat Nach einer beschwerlichen Wanderung kommt die Barenbande wohlbehalten uber den Missouri wahrend sich Tokei ihto einem letzten Zweikampf mit Red Fox stellt und ihn am Ende besiegen kann Vorlage BearbeitenDer Film basiert auf der 1951 erschienenen einbandigen Roman Fassung In der spateren sechsbandigen Fassung verteilen sich die Handlungsstrange im Wesentlichen auf die Bande 5 Der junge Hauptling und 6 Uber den Missouri Lediglich die Szene der Ermordung Mattotaupas ist aus dem vierten Band Heimkehr zu den Dakota Produktionsnotizen BearbeitenIn der DDR fand eine starke Regulierung des offentlichen Lebens statt die auch das Kunst und Kulturleben entscheidend pragte Als die Idee fur einen Western aufkam wollte man nicht US amerikanische Vorbilder kopieren in denen geldgierige Goldsucher oder schiesswutige Cowboys zu Helden stilisiert wurden Um diese Unsitten zu vermeiden hielt man sich eher an historische Fakten und volkerkundliche Recherchen so dass der indianische Alltag sowie die Stammesriten eine besondere Gewichtung bekamen Mit dem Film Die Sohne der grossen Barin und den spateren DEFA Indianerstreifen bemuhte man sich um eine andere Form der Darstellung indianischen Lebens wohl auch als Pendant zu den damals in der BRD sehr erfolgreichen Karl May Filmen Karl May galt damals in der DDR noch als Persona non grata ehe er ab 1981 seinen Platz in den kulturtheoretischen Auffassungen der SED zugewiesen bekam Als Hauptdarsteller wurde schnell Gojko Mitic gefunden der zuvor in drei Karl May Filmen als Nebendarsteller mitgewirkt hatte Mitic beherrschte zwar die deutsche Sprache wurde aber wegen seines Akzentes in allen Indianerfilmen von Karl Sturm synchronisiert Der damals 26 Jahrige ubte wahrend der Dreharbeiten den Umgang mit Pferden und als ehemaliger Stuntman alle Actionszenen selbst ein so dass ihm Kritiker eine glaubwurdige Darstellung bescheinigen mussten Mitic wurde mit diesem Film zum Chefindianer der DEFA und galt seit der Premiere des Films am 18 Februar 1966 als ein Idol der DDR Jugend Auch der tschechische Darsteller Jiri Vrstala der die Rolle des Red Fox verkorpert ist nicht mit seiner Stimme zu horen sondern wurde von Fred Duren synchronisiert Weitere Synchronstimmen sind Ezard Haussmann Tschetansapa Klaus Bergatt Tschopa Lothar Schellhorn Donner vom Berge Horst Schon Bill Ursula Mundt Mongshongshah Gertrud Adam Sitopanaki und Horst Manz Schonka Es folgten weitere elf klassische DEFA Genrefilme die zwischen 1965 und 1983 gedreht wurden und sehr erfolgreich in den Kinos der DDR insbesondere zu den Sommerfilmtagen in Freilichtkinos und auf Zeltplatzen anliefen Mit etwa funf Millionen Zuschauern und einem Einspielergebnis von 4 8 Millionen Mark im Jahr 1966 wurde Die Sohne der grossen Barin zum erfolgreichsten DEFA Streifen des Jahres 1 Insgesamt erreichte er in der DDR 9 442 395 Zuschauer 2 In der CSSR sahen ihn 1 737 900 Besucher 3 und in der UdSSR hatte der Film 29 1 Millionen Zuschauer 4 Die Dreharbeiten der verschiedenen Indianer Filme fanden in den DEFA Filmstudios in Potsdam Babelsberg statt die Landschaftsaufnahmen entstanden grosstenteils in Georgien und in Jugoslawien aber auch in Rumanien und der Mongolei Die Filmlieder Missouri und Saloon Song interpretiert Ruth Hohmann auf der zum Film veroffentlichten Schallplatte im Film singt den Saloon Song Brigitte Krause Die heute erhaltliche Schnittfassung weicht merklich von der in der DDR gezeigten ab viele Sequenzen insbesondere die Anfangsszene wurden deutlich verkurzt der Kampf am Film Ende ist in beiden Fassungen sehr unterschiedlich geschnitten beide Fassungen entsprechen nicht der Ursprungsvariante Dadurch ergibt sich eine Zeitdifferenz von fast zehn Minuten obwohl keine Szene als Ganzes entfernt wurde Kritiken BearbeitenStefan Kolditz analysierte Die wirkliche Botschaft der Indianerfilme die den Abenteuerfilmen naher waren als den Western bestand vielmehr in der Wiedereinsetzung des Korpers in seine alten Rechte gegen alle Ideologien und Ismen Die Sohne der grossen Barin war nichts anderes als der Einbruch des romantischen Protests gegen Rationalitat und schale Realitatsprinzipien in eine von allen Seiten bis in die Asthetik hinein ideologisierte Filmlandschaft Dem muffigen Puritanismus der DDR schien die Existenz eines unbandigen Lustprinzips das dem Zuschauer Befriedigung jenseits der alltaglichen Muhen versprach nie ganz unverdachtig 5 Eine zeitgenossische Sicht der DEFA Filme formulierte Die west deutschen Karl May Filme bleiben hinter Thematik und Konfliktwahl in guten amerikanischen Filmen in denen der Indianer und sein Recht des Widerstands bereits entdeckt worden sind tatsachlich zuruck Versuchen wir einen neuartigen Indianerfilm zu schaffen 6 Das Ergebnis bezeichnete das Lexikon des internationalen Films als etwas langatmig und unbeholfen lobte jedoch den grossen szenischen Aufwand und die Qualitat des Hauptdarstellers 7 Der Evangelische Film Beobachter bemangelt zwar dass die Komparserie ihre Sache manchmal besser mache als die Hauptdarsteller und der Schluss mit der Massenabschlachtung des Aufgebots durch Tokei ihto sehr uberzogen sei gelangt aber zu dem Schluss dass der Film trotz allem sehenswert sei 8 Weblinks BearbeitenDie Sohne der grossen Barin in der Internet Movie Database englisch Die Sohne der grossen Barin bei filmportal de Die Sohne der grossen Barin bei Defa Sternstunden de Memento vom 10 Februar 2013 im Webarchiv archive today Die Sohne der grossen Barin bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Gojko Mitic Winnetou des Ostens wird 70 Memento vom 8 September 2012 im Webarchiv archive today Progress film de 8 Juni 2010 Die erfolgreichsten DDR Filme in der DDR Insidekino com Synove Velke medvedice Phil muni cz Synovya Bolshoj Medvedicy Kinopoisk ru Stefan Kolditz Vor der Kamera Funfzig Schauspieler in Babelsberg Henschel Verlag 1995 ISBN 3894872357 Lieselotte Welskopf Henrich Bei den Dakota in den Woodmountains In Wochenpost 14 Mai 1966 Die Sohne der grossen Barin In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Evangelischer Presseverband Munchen Kritik Nr 101 1967DEFA Indianerfilme Die Sohne der grossen Barin 1966 Chingachgook die grosse Schlange 1967 Spur des Falken 1968 Weisse Wolfe 1969 Todlicher Irrtum 1970 Osceola 1971 Tecumseh 1972 Apachen 1973 Ulzana 1974 Blutsbruder 1975 Severino 1978 Blauvogel 1979 Der Scout 1983 Atkins 1985 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Sohne der grossen Barin Film amp oldid 228252050