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Die Burger in Wien ist eine lokale Posse in drei Akten von Adolf Bauerle Die Erstauffuhrung fand am 23 Oktober 1813 im Wiener Theater in der Leopoldstadt statt DatenTitel Die Burger in WienGattung Lokale Posse in drei AktenOriginalsprache DeutschAutor Adolf BauerleErscheinungsjahr 1813Urauffuhrung 23 Oktober 1813Ort der Urauffuhrung Theater in der LeopoldstadtOrt und Zeit der Handlung Das Stuck spielt in der Leopoldstadt und an der Donau unter den Weissgerbern in WienPersonenJosef Redlich burgerlicher Bindermeister Therese seine Frau Ferdinand Soldat Kathchen ihre Kinder Meister Toloysky ein Schwertfeger Meister Staberl ein Parapluiemacher Muller ein Negoziant 1 Hans ein Tiroler Hausknecht in einem Wirtshause Karl Berg ein junger Dichter Ein Kommissar Erste Burgerin Zweite Burgerin Mehrere Burger Volk mehrere Burgerinnen Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Werksgeschichte 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSowohl der reiche Geschaftsmann Muller als auch der Dichter Karl Berg werben um die Hand von Kathchen die aber bereits den Dichter liebt Der Vater Josef Redlich mag beide nicht zum Schwiegersohn Berg wegen dessen Armut Muller wegen der fragwurdigen Herkunft seines Reichtums und weil er kein guter Patriot ware Sie sind kein guter Mensch kein guter Untertan sie sind ein schlechter Patriot Erster Aufzug zwolfte Szene 2 nbsp Ignaz Schuster als StaberlDie Mutter Therese protegiert Muller geblendet von dessen Reichtum und den Geschenken fur sie und ihre Tochter Beim Abschiedsfest fur Ferdinand den Bruder Kathchens der zu den Soldaten einruckt fallen die anwesenden Burger uber Muller her und werfen ihn hinaus Der Burgerwehrkommandant Toloysky erinnert alle daran dass sie ab sofort Wachdienst an der Franzensbrucke haben Alle beteiligten Personen versuchen den Parapluiemacher Staberl als Helfer in der Heiratsangelegenheit zu engagieren und dieser verspricht jedem seinen Beistand Aufrichtig gesagt mir ist s alles eins ob ich den anschmier oder den das ist mir tout megol 3 wenn ich nur was davon hatte Zweiter Aufzug dritte Szene 4 Muller besticht Therese mit einem angeblich echten Brillantenhalsband Kathchen zu einer Schifffahrt mit ihm zu uberreden Als das Schiff an der Franzensbrucke vorbeifahrt bemerken die Burger darunter auch Karl dass sich Kathchen verzweifelt gegen die Zudringlichkeiten Mullers wehrt Sie reisst sich los und springt ins Wasser Karl springt nach und rettet sie ans Ufer Wahrend Muller vorerst entkommt gibt Redlich seinen Widerstand auf und erklart sich mit Karls und Kathchens Verlobung einverstanden Lassen sie mich handeln ich bin Mensch und Vater Dritter Aufzug erste Szene 5 Der eingefangene Muller will Staberl bestechen ihn laufen zu lassen aber sowohl dieser als auch Toloysky lehnen entrustet ab Dann wird in Redlichs Haus das Verlobungsfest gefeiert und Staberl singt dabei ein selbstgedichtetes Lied Drum tonet das Loblied dem Feste Wir bringen mit dankbarem Sinn Es leben die gnadigen Gaste Es leben die Burger von Wien Dritter Aufzug zwolfte Szene 6 Werksgeschichte BearbeitenDas im Oktober 1813 im Theater in der Leopoldstadt uraufgefuhrte Stuck war Bauerles erster und auch zugleich grosster Erfolg als Theaterschriftsteller Diesen Erfolg hatte der Autor zum grossten Teil dem Darsteller des Staberls dem Schauspieler Ignaz Schuster zu verdanken Die Figur des Staberls als Nachfolger von Hanswurst und Kasperl war die Schopfung Bauerles Staberls standige Redewendung Wenn ich nur was davon hatte wurde in Wien zum geflugelten Wort Der Autor selbst schrieb spater das Stuck sei fur nichts anderes zu betrachten als fur einen Schwank bei dem ein durchaus komischer Patron die Hauptrolle zu geben hat 7 Rezeption BearbeitenNach Johann Sonnleitner tragt der biedermeierliche Frohsinn des Stuckes durchaus bedrohliche und unheimliche Zuge an sich Wer seine antifranzosische Gesinnung im Befreiungskrieg und seine Loyalitat zum Herrscherhaus nicht offen zur Schau tragt wird aus der Gemeinschaft des burgerlichen Kollektivs ausgeschlossen Allein Staberl unterscheidet sich von der penetranten Biederkeit der Burger Bauerle hat in dieser lustigen Figur einen Schlusspunkt in der Entwicklung des Hanswursts gesetzt Mit Ende des 18 Jahrhunderts ist diese Buhnengestalt in ihrer ursprunglichen Form dann aus dem Theaterbetrieb praktisch verschwunden 8 Auch Helbig stellt fest das Stuck sei eine patriotische Gelegenheitsdichtung die erst durch die Einfuhrung des hier zum ersten Mal auftretenden Parapluimachers Staberl so buhnenwirksam geworden ware Diese Rolle wurde bald zur stehenden Figur des Wiener Volkstheaters und Bauerle musste vier Fortsetzungen sogenannte Staberliaden schreiben Der Erfolg beruhte darauf dass Staberl im Gegensatz zu seinen Vorgangern Hanswurst Kasperl und Thaddadl nicht schablonenhaft sondern nahezu als Charakterfigur gezeichnet war 9 Literatur BearbeitenGerhard Helbig Hrsg Das Wiener Volkstheater in seinen schonsten Stucken Sammlung Dieterich Band 253 Bauerle Gleich Meisl Raimund Nestroy Dieterich sche Verlagsbuchhandlung zu Leipzig 1960 Johann Sonnleitner Hrsg Hanswurstiaden Ein Jahrhundert Wiener Komodien Stranitzky Kurz Hafner Perinet Bauerle Residenz Verlag Wien Salzburg 1996 ISBN 3 7017 1028 7 Weblinks BearbeitenText in zeno orgEinzelnachweise Bearbeiten Negoziant veraltet fur Kaufmann Geschaftsmann Sonnleitner Hanswurstiaden S 277 tout megol verballhornt aus franzosisch tout egal ganz gleich Sonnleitner Hanswurstiaden S 287 Sonnleitner Hanswurstiaden S 311 Sonnleitner Hanswurstiaden S 329 Helbig Das Wiener Volkstheater in seinen schonsten Stucken S XXV Sonnleitner Hanswurstiaden S 380 382 Helbig Das Wiener Volkstheater in seinen schonsten Stucken S XXIV XXV Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Burger in Wien amp oldid 237460110