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Die Devotionsformel von lat devotio Ergebenheit auch Demutsformel ist eine rhetorische Selbsterniedrigung Sie gehort nicht zur klassischen Rhetorik sondern kam erst in der Spatantike auf und ist oft christlich gefarbt In der offiziellen formelhaften Amts oder Kanzleisprache erscheinen Devotionsformeln haufig im Zusammenhang mit Titeln von Gottes Gnaden bei weltlichen Herrschern und Servus servorum Dei Diener der Diener Gottes als Selbstbezeichnung des Papstes Auch in der konventionellen Gesellschaftssprache dienten diese Formeln wie Ihr ergebenster gehorsamster Diener zur Bekundung eines hier standisch sozial gemeinten Selbstverstandnisses Ob dies Selbstbild echt ist oder nur vorgetauscht wird hangt vom Einzelfall ab Demutsformeln werden zwar noch heute benutzt z B meine Wenigkeit klingen aber altertumlich und zum Teil eher humoristisch Eng verwandt mit der Devotionsformel ist der Begriff der Captatio benevolentiae die meist im Prolog oder Epilog eines literarischen Werks dem Dichter dient seine Unwurdigkeit gegenuber Horern bzw Lesern zu beteuern und damit die Gunst des Publikums zu erlangen Bekannte Devotionsformeln sind die Conditio Jacobaea deo volente Ducunt volentem fata nolentem trahunt und In scha a llah Literatur BearbeitenJulius Schwietering Die Demutsformel mittelhochdeutscher Dichter Berlin 1921 Neudruck Gottingen 1970 ISBN 3 525 82018 6 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Devotionsformel amp oldid 196583677