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Der Deutsche Samariter Bund war ein Dachverband deutscher Vertreter des Samariterwesens der in den 1880er Jahren entstand und formell von September 1896 bis zu seiner Auflosung im Marz 1934 bestand Der Deutsche Samariter Bund wurde im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung aufgelost und samt Vermogen dem Deutschen Roten Kreuz angeschlossen Geschichte BearbeitenDer Deutsche Samariter Bund entstand in den 1880er und 1890er Jahren als die Zahl der Samariterkurse und Samaritervereine in Deutschland nach dem Vorbild der Kurse von Friedrich von Esmarch und seiner Grundung des Deutschen Samaritervereins in Kiel immer weiter zunahm Es hatte sich innerhalb der Samariterbewegung das Bedurfnis entwickelt die noch unabhangig nebeneinander bestehenden Initiativen und Vereine zu einem Dachverband zu vereinigen um einheitliche Grundsatze zu entwickeln und gegenuber anderen im Rettungswesen tatigen Vereinigungen und auch staatlichen Behorden und Institutionen wirkungsvoller auftreten zu konnen Im September 1894 versammelten sich deutsche und auslandische Vertreter des Samariterwesens als Sektion XIX Rettungswesen auf dem VIII Internationalen Kongress fur Hygiene und Demographie in Budapest Nach Beendigung der letzten Sitzung beauftragten die anwesenden deutschen Vertreter des Samariterwesens Assmus aus Leipzig im Sinne der Kongressbeschlusse fur das Jahr 1895 die Vertreter aller bis dahin gegrundeten deutschen Rettungsgesellschaften und Samaritervereine aber auch Stadtverwaltungen Feuerwehren uberhaupt alle Korperschaften welche sich mit dem Rettungs und Sanitatshilfsdienst im Frieden befassten nach einer deutschen Stadt einzuberufen Diese erste deutsche Samariterversammlung fand vom 22 bis 25 August 1895 in Kassel statt Auf der Versammlung in Kassel wurden u a folgende Antrage angenommen Alle Vereine und Korperschaften die sich dem Samariter und Rettungswesen in Friedenszeiten widmen sollten innerhalb der deutschen Lander bzw der preussischen Provinzen zu Landessamariterverbanden zusammentreten Solche Organisationen die uber die Grenzen eines Bundeslandes oder einer Provinz hinausgingen konnten unmittelbar Mitglied des Deutschen Samariterbundes werden Es sollte jedes Jahr an wechselnden Orten in Deutschland ein Deutscher Samaritertag stattfinden der zum allgemeinen Erfahrungsaustausch und zur weiteren Forderung des Samaritergedankens dienen sollte Zum Ehrenprasidenten des Deutschen Samariterbundes wurde Friedrich von Esmarch ernannt Als Bundes und Verbandszeitschrift wurde die in Leipzig erscheinende Zeitschrift Der Samariter anerkannt Aufgrund der Kasseler Beschlusse trat am 8 April 1896 in Berlin der provisorische Hauptausschuss zusammen um Zeit Ort und Tagesordnung des ersten deutschen Samaritertages zu bestimmen der schliesslich vom 18 bis 20 September 1896 in Berlin unter Beteiligung von 127 Teilnehmern und 25 Vertretern von Staatsbehorden stattfand Mit der Annahme einer in den folgenden Jahren nur noch geringfugig geanderten Satzung war nun auch formaljuristisch die endgultige Grundung des Deutschen Samariterbundes vollzogen Bis zum Jahr 1913 fanden elf Samariter Tage statt Im Jahre 1908 wurde eine Umbenennung in Deutsche Gesellschaft fur Samariter und Rettung s wesen vorgenommen Mit Beginn des Ersten Weltkrieges setzte der Niedergang der in der Deutschen Gesellschaft fur Samariter und Rettungswesen zusammengeschlossenen Samariterorganisationen ein Die freiwilligen Rettungs und Samaritervereine litten zunachst unter den personellen Ausfallen in ihrer aktiven Mitgliedschaft bzw schlossen sich dem Deutschen Roten Kreuz an Einberufungen zum Militar betrafen sowohl die Arzte wie auch das ubrige Helferpotential der Samariterorganisationen die die entstandenen Lucken nicht oder nur unter grossten Schwierigkeiten schliessen konnten Viele der verbliebenen Samaritervereine mussten daher ihre bisherige praktische Tatigkeit einschranken oder ganz einstellen Nach Kriegsende kehrten zunachst viele ehemalige Aktive nicht zu ihren Vereinen zuruck Schliesslich brach unter dem Druck der wirtschaftlichen Verhaltnisse am Beginn der Weimarer Republik Staatsverschuldung Finanznot der Gemeinden Inflation Spendenruckgang usw die finanzielle Grundlage der Vereine weg Auch die Deutsche Gesellschaft fur Samariter und Rettungswesen konnte als reichsweiter Dachverband in der Weimarer Republik nicht mehr an die Rolle anknupfen die er bis zum Kriegsbeginn 1914 gespielt hatte Zwar bestand der Verband wahrend des Ersten Weltkrieges und danach formaljuristisch weiter Als jedoch im Jahre 1926 bei Paul Streffer dem 1912 gewahlten Vorsitzenden gerichtlicherseits angefragt wurde was aus der Gesellschaft geworden sei zeigte sich in der handschriftlichen Antwort an das Amtsgericht der ganze Niedergang bis zu diesem Zeitpunkt Streffer teilte mit dass umstehend gefragte Gesellschaft wahrend des Krieges ihre Tatigkeit eingestellt hat Ob sie sie spater wieder aufgenommen hat ist mir nicht bekannt da ich keine Beziehungen mehr zu ihr habe Angeregt durch die Anfrage versuchte Streffer aber wenig spater die Tatigkeit wieder aufleben zu lassen und es gelang ihm sogar 1927 mit einigen Mitstreitern die Durchfuhrung eines 12 Deutschen Samaritertages des ersten seit 1913 Letzter Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft fur Samariter und Rettungswesen war der Arzt Alfred Saupe Eine erwahnenswerte Wirkung ging aber nach dem Ersten Weltkrieg von der Gesellschaft nicht mehr aus In Sachsen das bereits vor dem Kriege das Hauptbetatigungsfeld der Samaritervereine war fuhrte der Landes Samariter Verband Sachsen auch nach 1918 weiter regelmassige Landesversammlungen der noch verbliebenen sachsischen Samaritervereine durch Nach einer Umfrage vom Februar 1927 zahlten dazu noch 45 Samaritervereine mit 5010 personlichen und 110 kooperativen sowie 1874 aktiven Mitgliedern Der Landes Samariter Verband Sachsen wie auch alle seine Mitgliedsvereine wurden schliesslich am 19 Marz 1934 im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung des zivilen Sanitatswesen aufgelost und samt Vermogen dem Deutschen Roten Kreuz angeschlossen Esmarch Medaille BearbeitenZur Feier des 80 Geburtstages des Begrunders der deutschen Samariterbewegung Friedrich von Esmarch stiftete der Deutsche Samariterbund am 9 Januar 1903 die Esmarch Medaille Sie wurde an Vereinigungen oder Einzelpersonen verliehen die sich um die Forderung des Samariter und Rettungswesens verdient gemacht hatten Literatur BearbeitenSekundarliteratur Justus Goldmann Geschichte der Medizinischen Notfallversorgung Diss phil Bielefeld 2000 via bieson ub uni bielefeld deGedruckte Quellen Bericht des Deutschen Samariter Bundes erschienen Nr 1 1897 1898 bis Nr 6 1905 08 1909 ZDB ID 557788 3 Bericht der Deutschen Gesellschaft fur Samariter und Rettungswesen erschienen Nr 7 1908 09 1910 bis Nr 10 1912 13 1914 ZDB ID 557789 5 Der Samariter Zeitung des Deutschen Samariter Bundes erschienen Jahrgang 1 1895 bis Jahrgang 3 1897 Zeitschrift fur Samariter und Rettungswesen Zeitung der Deutschen Gesellschaft fur Samariter und Rettungswesen erschienen Jahrgang 4 1898 bis Jahrgang 32 1931 Dez ZDB ID 531849 x Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Samariter Bund amp oldid 221617270