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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Deutschen Kammerspiele waren ein Exiltheater das zwischen 1949 und 1974 den lateinamerikanischen Kontinent mit deutscher Theaterkultur auf hohem kunstlerischen Niveau versorgte Reinhold K Olszewski war Initiator Regisseur Schauspieler und Organisator der Deutschen Kammerspiele die ihren Sitz zunachst in Santiago de Chile spater dann in Buenos Aires hatten Mit einem jahrlich wechselnden Ensemble von etwa vierzehn Darstellern reiste er uber zwei Jahrzehnte durch Lateinamerika und wurde zum festen Bestandteil des deutschen Kulturlebens auf dem Subkontinent In 25 Jahren spielten uber 170 Ensemblemitglieder etwa 120 Stucke in 18 Landern Lateinamerikas 1 und brachten den ausgewanderten Deutschen ein Stuck deutsche Kultur in die neue Heimat Dafur legten sie jedes Jahr fur fast 8 Monate unter teils chaotischen Bedingungen und Strapazen knapp 30 000 km kreuz und quer uber den Kontinent zuruck 2 Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Anfangszeit der Deutschen Kammerspiele 1949 bis 1954 2 Vom Standorttheater zum Tournee Ensemble 1955 bis 1964 3 Umsiedlung nach Buenos Aires 1965 bis 1971 4 Die letzte regulare Spielzeit und das Ende der Kammerspiele 1971 5 Die Brasilien Tournee 1974 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGrundung und Anfangszeit der Deutschen Kammerspiele 1949 bis 1954 BearbeitenNach den erfolgreichen Auffuhrungen einer spontan zusammengestellten Laienspielgruppe grundeten Reinhold K Olszewski und seine Frau Sylva Denzler am 15 September 1949 die Deutschen Kammerspiele deren Ensemble zunachst aus den wenigen in Santiago ansassigen Schauspielern Ausnahme Erna Lorenz bzw Laien meist judischen Emigranten bestand Fur die Auffuhrungen wurde im Stadtviertel Providencia dem damaligen Residenzviertel der Kinosaal Marconi mit knapp 1 300 Platzen angemietet wahrend die Proben in den beiden deutschen Schulen Santiagos stattfanden Die Haupt und Generalproben wurden auf der Marconi Buhne abgehalten und konnten da der normale Kinobetrieb weiterlief nur nach dem Ende der letzten Kinovorstellung 24 Uhr erfolgen Da die vorhandenen schauspielerischen Krafte anspruchsvollen Rollen zunachst nicht gewachsen waren wahlten Olszewski und Sylva Denzler zur ersten Auffuhrung drei Einakter von Curt Goetz Die tote Tante Der Morder und Das Marchen In der Spielzeit 1951 konnte Olszewski an den Kammerspielen zwei Prominenten Gastspiele prasentieren Zum einen wurde der gerade in Buenos Aires weilende Hans Moser von einem Gastspiel bei den Kammerspielen uberzeugt zum anderen kam Zarah Leander fur einige Solo Auftritte die von den Kammerspielen organisiert und prasentiert wurden nach Chile Der Erfolg der beiden Gastspiele war unterschiedlich Wahrend die Lustspiele von Franz Arnold und Ernst Bach Weekend im Paradies und Der wahre Jacob in denen der osterreichische Komiker jeweils die Hauptrolle ubernahm sehr erfolgreich waren endeten die Auftritte von Zarah Leander in verschiedenen Stadten Sud Chiles aufgrund schwieriger Vordispositionen mit grossen finanziellen Verlusten fur die Kammerspiele Ungeachtet der desastrosen Solo Tournee von Zarah Leander hielt Olszewski an der Idee von kleinen Gastspielreisen durch Chile fest da ihm aus der Korrespondenz mit dem deutschen Schauspieler und Regisseur P Walter Jacob von der Freien Deutschen Buhne in Buenos Aires die Schwierigkeiten eines ortsgebundenen Theaters 3 bekannt waren Ein Theaterbetrieb mit festem Standort in Chile war aufgrund der eingeschrankten Publikumsbasis perspektivlos und die Idee die Kammerspiele als Tourneetheater zu betreiben erschien naheliegend und zukunftsorientiert Anfang Juli 1952 reiste das ganze Ensemble trotz der in den funfziger Jahren in Sudamerika herrschenden abenteuerlichen Verkehrsbedingungen bis auf die transkontinentale Panamericana gab es kaum ausgebaute Strassen mit dem nachsten Stuck ins benachbarte Vina del Mar und nach Concepcion das etwa 450 Kilometer sudlich von Santiago liegt Vor den dort lebenden Deutschen wurden Der Biberpelz von Gerhart Hauptmann und Der Geisterzug von Arnold Ridley mit Erfolg gespielt In der Spielzeit 1952 wurde mit Imo Moszkowicz der erste Schauspieler und Regisseur aus Deutschland verpflichtet Er spielte die Titelrolle in Georg Buchners Dantons Tod das mit 27 Schauspielern und uber 40 Statisten in Santiago und im sudlichen Vina gegeben wurde Da dieser Klassiker nicht vom Publikum angenommen wurde und die finanzielle Lage des Theaters sich zunehmend verschlechterte wurden ohne grosse Investitionen zwei Lustspiele mit Olszewski und Sylva Denzler in den Hauptrollen inszeniert die die finanzielle Lage wieder entspannten Ein Gastspiel des bekannten Schauspielers Viktor de Kowa den Olszewski auf Prozente engagiert hatte beendete die Spielzeit kunstlerisch und finanziell sehr erfolgreich Mit den wenigen zur Verfugung stehenden Mitteln konnten 1953 erneut einzelne Schauspieler aus Deutschland verpflichtet werden die gemeinsam mit dem vorhandenen Ensemble mehrere Unterhaltungsstucke und einige anspruchsvollere Schauspiele realisierten Im folgenden Jahr verstarkten erneut vier Schauspieler aus Deutschland das Ensemble und die erfolgreiche Mischung aus leichter Unterhaltung und anspruchsvollerem Schauspiel wurde ebenfalls beibehalten u a Das Feuerwerk Paul Burkhard Pygmalion George Bernard Shaw Diener zweier Herren Carlo Goldoni Dem folgten Ein Sommernachtstraum William Shakespeare in dem das gesamte Ensemble auf der Buhne stand und Die Ehe des Herrn Mississippi von Friedrich Durrenmatt Bereits 1952 erreichte Olszewski ein Angebot des Auswartigen Amtes die politisch neutralen Kammerspiele finanziell zu unterstutzen Dieser Vorschlag zeigte neben der Bedeutung der Buhne fur die Deutschen in Chile auch die Relevanz der Deutschen Kammerspiele fur die damalige auswartige Kulturpolitik Die Subventionierung des Theaters forderte das neu aufzubauende positive Image der Bundesrepublik Deutschland in Lateinamerika Die Verhandlungen zwischen Olszewski und der Kulturabteilung des Auswartigen Amtes uber jahrliche Subventionen verliefen daher positiv Vom Standorttheater zum Tournee Ensemble 1955 bis 1964 Bearbeiten1955 begann die finanzielle Bezuschussung der Deutschen Kammerspiele durch die Kulturabteilung des Auswartigen Amtes was eine grundsatzliche Verbesserung der Situation der Kammerspiele darstellte und eine neue Phase in der Geschichte der Buhne eingeleitet hatte Mit Hilfe der Subventionen konnte zunachst einmal fur die Premierenauffuhrungen in Santiago ein grosseres Theater angemietet werden das Stadttheater Teatro Municipal das bis heute das Haupttheater Santiagos ist Dieser neue Standort war fur die Kammerspiele eine bedeutende Veranderung und ein Meilenstein in ihrer Geschichte Ein weiterer und fur die Entwicklung der Buhne noch entscheidenderer Meilenstein war 1955 die Realisierung einer grosseren Tournee in die nordlichen Nachbarlander Bolivien und Peru die nun erfolgreich mit der finanziellen Hilfe aus Deutschland durchgefuhrt werden konnte Die Einnahmen dieser Spielzeit wurden in die Aufnahme eines neuen Gastspiellandes in den Tourneeplan der nachsten Spielzeit investiert womit der Grundstein fur die Entwicklung der nachsten Jahre gelegt war In jeder neuen Saison wurden durchschnittlich drei weitere lateinamerikanische Lander in denen die politische und wirtschaftliche Lage halbwegs stabil war in den Tourneeplan aufgenommen Nur vier Jahre spater 1959 waren die Deutschen Kammerspiele auf ihrer Tournee insgesamt in vierzehn Landern zu Gast 4 Der Ablauf einer Spielzeit war zu dem Zeitpunkt bereits optimiert so dass die Spielzeit in drei Phasen gegliedert werden konnte Von Januar bis Marz wurde die Spielzeit vorbereitet dann folgte die Proben und Premierenphase 5 in Santiago und ab August gingen die Kammerspiele auf eine funfmonatige Tournee durch Lateinamerika 6 Umsiedlung nach Buenos Aires 1965 bis 1971 Bearbeiten1965 entschlossen sich Olszewski und Kurt Julius Schwarz der damalige Leiter der Freien Deutschen Buhne in Buenos Aires in Absprache mit den Botschaften und dem Auswartigen Amt die beiden Theater aus steuerrechtlichen und finanziellen Grunden zusammenzulegen Nur zwei der bisherigen Schauspieler der Freien Deutschen Buhne konnten von Olszewski als professionelle Schauspieler in die Spielzeit 1965 ubernommen werden Lilly Wiechert und Jacques Arndt Der neue Hauptsitz der Kammerspiele wurde das Teatro Odeon in Buenos Aires in dem auch die Freie Deutsche Buhne gespielt hatte Hier richteten die Kammerspiele ein Buro ein wahrend das Theater selbst nur fur die Vorstellungen angemietet wurde Die Proben fanden in verschiedenen Theatern und der Pestalozzi Schule sowie in anderen deutschen Schulen statt Die erste Spielzeit in Buenos Aires erwies sich als eine der anstrengendsten der Kammerspiele da in der argentinischen Hauptstadt eine Mischung aus Desinteresse und Widerstand gegen das neue deutsche Theater herrschte Im Kostenvoranschlag fur diese Spielzeit wurde deutlich dass der Umzug des Theaters in jeder Hinsicht ein Risiko bedeutete Bei der Vorbereitung der Spielzeit musste die Geschaftsfuhrung unbekannte Faktoren einkalkulieren die bei der Verlegung nach Buenos Aires auftreten konnten da die finanziellen Konditionen in Santiago viel gunstiger gewesen waren als in der argentinischen Hauptstadt Diese zusatzlichen Ausgaben hoffte Olszewski aber durch hohere Einnahmen bei den Eintrittsgeldern ausgleichen zu konnen Um zunachst einmal die Aufmerksamkeit der deutschen Gesellschaft in Buenos Aires zu erregen wurde als erste Auffuhrung Faust II in der modernen Inszenierung von Prof Ulrich Erfurth gewahlt Aus den Verhaltnissen in Buenos Aires ergab sich fur Olszewski die Notwendigkeit eines volligen Neuaufbaus der deutschsprachigen Theaterbuhne denn die deutsche Kolonie vor Ort musste erst von dem neuen Theater uberzeugt werden Olszewski ging diese schwierige Aufgabe geschickt und ausserst professionell an Es wurde eine Pressekonferenz anberaumt auf der Olszewski die neue Buhne vorstellte Er initiierte Vortrage in allen deutschen Schulen Vereinigungen Verbanden und Kulturkreisen und bunte Abende in judischen und deutschen Altersheimen Die Bemuhungen die Offentlichkeit in Buenos Aires den Kammerspielen gegenuber positiv zu stimmen waren erfolgreich Die Besucherzahlen uberstiegen optimistische Schatzungen ebenso wie die bisherigen Zahlen der Vorfuhrungen der Kammerspiele in Buenos Aires in den Vorjahren insgesamt um das Dreifache Auf der anschliessenden Lateinamerika Tournee machten die Kammerspiele einen vierwochigen Tournee Stopp in Chile bei dem uber dreissig Vorstellungen in Santiago Vina del Mar und im Suden des Landes gegeben wurden um den Ubergang nach Buenos Aires fur die Deutschen in Chile A d V nicht so spurbar zu machen In der zweiten Spielzeit in Buenos Aires war bereits weit weniger Werbeaufwand und Uberzeugungsarbeit erforderlich da die Deutschen Kammerspiele in kurzester Zeit zu einem festen und erfolgreichen Bestandteil des kulturellen Lebens in Buenos Aires geworden waren Im Bericht an das Auswartigen Amtes wurde im Zuge der Darlegung der Besucherzahlen daruber informiert dass auch die zunachst skeptischen Besucher und das judische Publikum der fruheren Buhne zuruckkehrten so dass die Besucherzahlen auch in diesem Jahre wieder gesteigert werden konnten Die Besucherzahlen der gesamten Spielzeit brachen alle Rekorde und erreichten den bisherigen Hochststand von insgesamt 40 488 Zuschauern Nach weiteren erfolgreichen Spielzeiten in Buenos Aires fand 1971 nach einer einjahrigen Pause die letzte regular durchgefuhrte Spielzeit der Deutschen Kammerspiele statt 7 Die letzte regulare Spielzeit und das Ende der Kammerspiele 1971 BearbeitenFur die Geschaftsfuhrung der Kammerspiele gestalteten sich die Vorbereitungen fur die Tournee 1971 sowohl wegen des Pausenjahrs als auch wegen der eigenen kunstlerischen Erfolge der Spielzeit 1969 schwierig Um das Niveau halten zu konnen und einen Imageverlust zu verhindern mussten auch dieses Jahr Schauspieler der ersten Kategorie engagiert werden Daher erbat Olszewski beim Auswartigen Amt die gleiche Bundesbeihilfe wie 1969 plus eine Sonderbeihilfe fur die hoheren Gagen der Spitzenschauspieler Die Kammerspiele erhielten fur 1971 eine Subvention von DM 420 000 und konnten damit die erforderlichen prominenten Schauspieler und Regisseure wie August Everding und Hansgunther Heyme verpflichten Gemeinsam wurde eine interessante Spielzeit vorbereitet und erfolgreich absolviert Nach Ablauf der Spielzeit 1971 wurden die Deutschen Kammerspiele von der Kulturabteilung des Auswartigen Amt wegen eines Wechsels in der Kulturpolitik zunachst vorlaufig geschlossen Da mit der Moglichkeit gerechnet wurde die Buhne in grosseren zeitlichen Abstanden weiterzufuhren beantragte Olszewski fur 1972 wieder eine Ubergangszahlung fur die laufenden Kosten der reduzierten Verwaltung und des Fundus 8 Diese wurden von der Kulturabteilung bewilligt Die Spielzeit 1973 wurde vom Auswartigen Amt wegen laufender Prufungen zur Rechtsform der Buhne abgesagt Da die Ubergangskosten in den folgenden Jahren nicht mehr vom Auswartigen Amt getragen wurden war ab Ende 1972 keine Sekretarin mehr bei den Kammerspielen angestellt Die Entscheidung uber eine regulare Tournee 1974 fiel auf einer Sitzung im Oktober 1972 ebenfalls negativ aus 9 Uber die Grunde dafur ausserte sich der Verantwortliche des Auswartigen Amt 1973 in einem Brief an Olszewski Zur Gestaltung kunftiger Tourneen ware noch folgendes zu bemerken Die Auswertung der Tournee 1971 ergab eine zunehmend ungunstigere Kosten Nutzen Relation Die hohen Reisekosten einerseits und die aus sprachlichen Grunden abnehmende Zuhorerschaft andererseits zwingen zu einer Einschrankung des bereisten Gebietes auf die Lander in denen der kulturpolitische Nutzen noch erkennbar ist Das ist vor allem Brasilien und von den spanischen Landern Argentinien und Paraguay In der Planungsbesprechung fur 1974 75 ist daher vorgeschlagen worden Sie zu bitten Ihre Planung auf diese Region zu beschranken Die Reise konnte dann diese drei Lander aus denen positive Ergebnisse vorliegen intensiver berucksichtigen Ferner wurde angeregt Ensemble und Ausstattung moglichst klein zu halten um leichter beweglich zu sein 10 Gisela Timmermann zustandig fur die Rechnungsfuhrung der Deutschen Kammerspiele und ansassig in Buenos Aires 11 konnte bestatigen dass die Behauptung der Kulturabteilung es gabe nur noch in Argentinien Paraguay und Brasilien Interesse an einem Gastspiel der Kammerspiele falsch war Auch die Steigerung der Besucheranzahl von 1969 auf 1971 um 16 Prozent widersprach der Annahme dass die Kammerspiele in Lateinamerika keinerlei Publikum mehr gehabt hatten 1971 lagen die Besucherzahlen wie schon 1966 uber 40 000 Von einer Abnahme des Interesses konnte trotz Pausenjahr also keine Rede sein Die Briefe im Nachlass und die Aussagen der Zeitzeugen bestatigten dass die Deutschen in Lateinamerika gewaltige Achtung vor Olszewski und seinem Unternehmen hatten und noch lange auf eine Ruckkehr der Kammerspiele hofften Das Angebot einer auf die drei Lander beschrankten kleinen Tournee mit einem weit geringeren Zuschuss des Auswartigen Amtes sowie den Vorschlag der Finanzierung einer grossen Lateinamerika Tournee nach Umstellung der Kammerspiele auf Gastspiele mit einheimischen Kunstlern in spanischer Sprache lehnte Olszewski ab Er hielt beide Angebote wegen der jahrelangen Verzogerungen durch die Kulturabteilung fur unplanbar bzw fur unrealistisch Die Vorschlage der Kulturabteilung orientierten sich an den Ergebnissen der Enquete Kommission die 1972 dem Auswartigen Amt vorgelegt wurden Diese setzten die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der deutschen Kulturpolitik und dem Gastland parallel zu der stark propagierten entspannten Aussenpolitik in den Vordergrund und wollten vor allem die Integration der ehemaligen deutschen Auswanderer in ihr jeweiliges Gastland unterstutzten Olszewskis spanische Inszenierung von Hochhuths Die Soldaten 1968 am Staatstheater Buenos Aires durfte dieser partnerschaftlichen Zusammenarbeit entsprochen haben Das Fortbestehen und die Unterstutzung der deutschen Sprache im Ausland wurde unter der SPD Regierung nicht mehr als notwendig angesehen die Zusammenfuhrung der Deutschstammigen und ihres Exillandes stand im Vordergrund Die in Rio de Janeiro 1967 eingesetzte Synchronubersetzung ware vielleicht eine Moglichkeit zur Fortfuhrung der Kammerspiele gewesen aber die damit verbundenen Mehrkosten wollte das Auswartige Amt nicht ubernehmen Der Theaterfundus wurde 1977 versteigert da sich weder die Kulturabteilung des Auswartigen Amt der rechtliche Besitzer des Fundus der Freien Deutschen Buhne noch Olszewski der sein Privateigentum 1974 aus dem Fundus nach Deutschland hatte bringen lassen fur die eingelagerten Gegenstande verantwortlich fuhlten Mit der Versteigerung konnten die Mietruckstande der Jahre 1973 bis 1977 beglichen werden Die Gesamtabrechnung der Jahre 1970 bis 1974 wurde vermutlich erst im April 1978 endgultig abgeschlossen Die Brasilien Tournee 1974 BearbeitenNur noch einmal stellte die Kulturabteilung einen kleinen Etat zur Verfugung 1974 wurde in Brasilien 150 Jahre deutsche Einwanderung gefeiert und zu diesem Anlass lud das Auswartigen Amt die Kammerspiele sehr kurzfristig ein eine kleine Tournee durch Brasilien zu veranstalten Olszewski verpflichtete innerhalb weniger Wochen elf Schauspieler 12 fur die Zeit vom 24 Juni bis 31 August 1974 sowie Marion Craemer und Christel Silva fur die Verwaltung und Buchhaltung Die Organisation der kleinen Gastspielreise durch neunzehn brasilianische Stadte 13 wurde von deutsch brasilianischer Seite vor Ort vorbereitet und mit Fritz Kost der als Vertreter der Kammerspiele vorab nach Brasilien reiste koordiniert Die Proben zu Der Raub der Sabinerinnen und einer Fortsetzung der Berlin Revue von 1971 unter dem Titel Herrliche Zeiten fanden in Rio de Janeiro statt Auch diese erfolgreiche Mini Tournee anderte nichts an der finanziellen Gesamtsituation der Deutschen Kammerspiele Es wurden vom Auswartigen Amt keine weiteren Subventionen gewahrt und ausschliesslich die Anforderungen der neuen Kulturpolitik vertreten Olszewski hatte sich spatestens 1973 von dem Gedanken an ein Wiederaufleben der Deutschen Kammerspiele verabschiedet Die Mini Tournee 1974 wurde daher von allen Beteiligten als ein einmaliges zweckgebundenes Ereignis eingestuft Literatur BearbeitenNicola Lange 2006 Ein deutschsprachiges Theater Ensemble in Lateinamerika Die Deutschen Kammerspiele des Theatergrunders Schauspielers und Regisseurs Reinhold K Olszewski Magisterarbeit Universitat Hamburg ISBN 978 3 668 33821 0 Andreas Stuhlmann 2016 Reinhold K Olszewski und die Deutschen Kammerspiele in Lateinamerika 1949 1974 ISBN 978 3 946875 00 0Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Hans Storandt Hrsg Chile und die Deutschen Schrift zum Besuch des Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland Helmut Kohl in Chile Santiago de Chile 1991 S 72 Storandt 1991 Vgl Andreas Stuhlmann 2016 Reinhold K Olszewski und die Deutschen Kammerspiele in Lateinamerika 1949 1974 ISBN 978 3 946875 00 0 Brief Jacob an Olszewski 5 Januar 1948 in P Walter Jacob Archiv VII d 409 In Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Magisterarbeit Nicola Lange siehe III 2 1 2 Die Organisation der Tourneen Nicola Lange 2006 Ein deutschsprachiges Theater Ensemble in Lateinamerika Die Deutschen Kammerspiele des Theatergrunders Schauspielers und Regisseurs Reinhold K Olszewski Magisterarbeit Universitat Hamburg ISBN 978 3 668 33821 0 siehe Kapitel III 2 2 4 3 Durchfuhrung der Proben und Premierenphase Nicola Lange 2006 Ein deutschsprachiges Theater Ensemble in Lateinamerika Die Deutschen Kammerspiele des Theatergrunders Schauspielers und Regisseurs Reinhold K Olszewski Magisterarbeit Universitat Hamburg ISBN 978 3 668 33821 0 siehe Kapitel III 2 1 2 1 Gastlander und Reiseroute Nicola Lange 2006 Ein deutschsprachiges Theater Ensemble in Lateinamerika Die Deutschen Kammerspiele des Theatergrunders Schauspielers und Regisseurs Reinhold K Olszewski Magisterarbeit Universitat Hamburg ISBN 978 3 668 33821 0 siehe Kapitel III 5 2 Die letzte regulare Spielzeit und das Ende der Buhne Vgl Brief Olszewski an Enrique Barthel Vermieter der Fundusraume Buenos Aires 9 November 1976 Siehe Nachlass Reinhold K Olszewski Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Vgl Brief Olszewski an Brigitte Kuhn Kemp 7 Juni 1972 Siehe Nachlass Reinhold K Olszewski Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Vgl Brief Dr Bammer an Olszewski 13 Juni 1973 Siehe Nachlass Reinhold K Olszewski Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Spatere Direktorin des Mozarteum Argentino siehe http www mozarteumargentino org mozarteum html Ensemble 1974 Herbert Hauck Ulla Harnisch Fritz Kost Alexander Hegarth Corinna Genest Barbara Rath Werner Platzek Hannelore Schoenfeld Gerhard Marcel Herta Worel und Paul Friedrichs Siehe Nachlass Reinhold K Olszewski Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Auch in kleineren Orten im Suden und in den ursprunglichen Kolonien Brasiliens u a Rio de Janeiro Belo Horizonte Brasilia Sao Paulo Curitiba Florianopolis Blumenau Porto Alegre Aus Brief Olszewski an Dr Arens Botschaft Buenos Aires 9 Juli 1974 Siehe Nachlass Reinhold K Olszewski Walter A Berendsohn Forschungsstelle fur Deutsche Exilliteratur Universitat Hamburg Normdaten Korperschaft GND 6071738 5 lobid OGND AKS VIAF 134729471 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Kammerspiele amp oldid 237109101