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Die Deutsche Gesellschaft fur Bodenmechanik Degebo wurde am 7 Dezember 1928 in Berlin zur Koordinierung der deutschen Forschung in der Geotechnik gegrundet Sie ist aber heute de facto im Fachgebiet Grundbau und Bodenmechanik des Instituts fur Bauingenieurwesen der TU Berlin aufgegangen Inhaltsverzeichnis 1 Grundung und Motivation 2 Aufschwung ab 1930 3 Nach dem Zweiten Weltkrieg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundung und Motivation BearbeitenDie Grundung erfolgte durch Vertreter staatlicher Stellen Reichsverkehrsministerium mit deren Abteilung Wasserstrassen Reichsbahn Preussisches Kultusministerium der Bauindustrie und der Universitaten Es gab damals in Deutschland bereits drei angesehene Bodenmechanik Institute die Preussische Versuchsanstalt fur Grundbau und Wasserbau unter Hans Detlef Krey die ab 1927 ein Bodenmechanik Labor hatten die Bergakademie Freiberg wo es seit 1924 unter Franz Kogler ein Bodenmechanik Labor gab und die Hannoversche Versuchsanstalt fur Grundbau und Wasserbau von 1927 das spatere Franzius Institut unter dem Wasserbau Professor in Hannover Otto Franzius Ein Grund fur die Forderung der Bodenmechanik Forschung in einem eigenen Institut waren grosse Probleme mit Schadensfallen zum Beispiel Rutschungen und Kostenuberschreitungen aufgrund unzureichender Kenntnisse uber Bodeneigenschaften beim Eisenbahnbau und Kanalbau Mittellandkanal weshalb die Hauptforderer der Degebo anfangs die Eisenbahn und Wasserstrassenverwaltung war 1 Das neue Institutsgebaude der Degebo wurde 1929 gebaut an der heutigen Strasse des 17 Juni in Berlin erst nach dem Krieg zog man in die Jebensstrasse um Es war der TU Berlin zugeordnet arbeitete aber weitgehend unabhangig Zu den insgesamt 27 Grundern gehorten Karl von Terzaghi in Wien der damals weltweit angesehenste Bodenmechanik Experte Otto Franzius Franz Kogler Arnold Agatz Professor fur Grundbau und Wasserbau an der TU Berlin August Hertwig Professor fur Statik und Stahlbau an der TU Berlin Wilhelm Loos Letzterer war ab 1933 und bis 1939 Geschaftsfuhrer der Degebo Aufschwung ab 1930 BearbeitenIn den 1930er Jahren erlebte die Degebo einen Aufschwung als zentrale Forschungseinrichtung fur die auf dem Sandboden Berlins geplanten Grossbauten der NSDAP zum Beispiel fur die Welthauptstadt Germania wofur geeignete Grundungsmassnahmen untersucht werden mussten Nicht zuletzt dafur aber auch zum Beispiel fur Fragen der Verdichtung beim Reichsautobahnbau kam es bei der Degebo zur Untersuchung bodendynamischer Fragen August Hertwig Hans Lorenz Ramspeck 2 Bei den untersuchten Bodenverbesserungsverfahren waren ein Tiefenruttler Verfahren der Firma Keller Grundbau patentiert 1933 und ein Verfahren zur Erstellung von Kiessaulen der Firma Franki bei gleichzeitiger Verdichtung des umgebenden Bodens ahnlich von deren Franki Pfahl Verfahren Mit verbesserten Tiefenruttlern konnte Keller 1939 bis 35 m tief verdichten bei Versuchen die von der Degebo begleitet wurden Ein Ertrag der Bodendynamik Forschung waren auch Laborverfahren zur Bestimmung lockerster und dichtester Lagerung die danach in Deutschland gebrauchlich waren Auch der Berliner Baugrund wurde von der Degebo 1937 bis 1938 mit uber 1000 Bohrungen von im Mittel 25 bis 40 m Tiefe 3 und 16 000 Bodenproben untersucht zur Erstellung einer genauen Baugrundkarte Berlins Besonders eingespannt war die Degebo in den 1930er Jahren mit Forschungen fur die Bodenverdichtung von Dammen und anderen bodenmechanischen Fragen fur den Bau der Reichsautobahn Unter anderem hatten sie zahlreiche Ingenieure in Bodenmechanik auszubilden Bei der Degebo entwickelte man neue Bodenuntersuchungsverfahren unter anderem bodendynamische Testverfahren und einen Vorlaufer der Flugelsonde fur die 1929 ein Patent erteilt wurde die allerdings dann nach dem Zweiten Weltkrieg anderswo zur Praxisreife entwickelt wurde spater in den 1940er Jahren auch eigene elektrische Drucksondierungen 1944 R Hoffmann 4 im Gegensatz zur parallelen hollandischen Entwicklung mit einem einzigen Sondierstab Ausserdem wurde das Setzungsverhalten zum Beispiel mit dem Schwerbelastungskorper 1940 und Probebelastungen untersucht der Bodendruck und das Grundbruch Verhalten Zu den Wissenschaftlern der Degebo die mit diesen Entwicklungen verbunden waren gehorte unter anderem Heinz Muhs der nach dem Krieg die Degebo leitete Auch Terzaghi Schuler wie Leo Rendulic der hier seine Wiener Triaxialtests fortsetzte die die Theorie effektiver Spannungen von Terzaghi untermauert hatten und Leo Casagrande Grunder des Bodenmechanik Labors an der TU Berlin und massgeblich als Grundbauer am deutschen Autobahnbau beteiligt arbeiteten hier Triaxialgerate entwickelt von Arthur Casagrande der auch ab 1933 bei der Degebo wirkte wurden besorgt und Terzaghi selbst war zum Beispiel 1935 zu langeren Aufenthalten in Berlin An der Degebo wurden auch die ersten Vorlaufer der DIN Normen fur Geotechnik herausgegeben fur Bodenbeprobung 1928 Probebelastungen 1929 Bodenbeschreibung 1929 1934 Zulassige Belastung des Baugrunds und der Pfahlgrundungen der der Vorlaufer der DIN 1054 5 war und Baugrunduntersuchung 1935 6 Diese Arbeit ging nach dem Krieg an die 1950 gegrundete Deutsche Gesellschaft fur Geotechnik DGGT Nach dem Zweiten Weltkrieg BearbeitenAuch nach dem Krieg wurden die Forschungen bei der Degebo zum Beispiel uber Grundbruch die dazu gewonnenen Versuchsergebnisse sind besonders bekannt geworden Setzungsuntersuchungen und Bodenuntersuchungsverfahren fortgesetzt Hier erwies sich der Schwerlastkorper Pilz aus der Kriegszeit als nutzlich fur die umfangreichen Grundbruchversuche da er dank seiner Pilzform als Gegengewicht fur die aufzubringenden Bodenpressungen bestens geeignet war Die Grundbruch und Tragfahigkeitsversuche fur Flachfundamente hatten auch eine praktische Motivation in Berlin da im Rahmen des Wiederaufbaus auf zahlreichen schwer zu bewertenden alten Grundungen aufgestockt werden musste Auch die Untersuchungen zu Drucksondierungen wurden fortgesetzt Die Erkenntnisse der Degebo flossen auch vielfach in die DIN Normen ein Nachfolger von Muhs als Direktor war in den 1970er und 1980er Jahren Klaus Weiss Heute ist die Degebo praktisch im Fachgebiet Grundbau und Bodenmechanik des Instituts fur Bauingenieurwesen der TU Berlin aufgegangen Literatur BearbeitenKlaus Weiss 50 Jahre Deutsche Forschungsgesellschaft fur Bodenmechanik DEGEBO Mitteilungen der Deutschen Forschungsgesellschaft fur Bodenmechanik an der Technischen Universitat Berlin Heft 33 1978 Heinz Muhs und andere Bautechnik Archiv Heft 3 1949 zum 20 jahrigen Bestehend der Degebo Weblinks BearbeitenZur Degebo und dem Schwerbelastungskorper bei Berliner Unterwelten Zur Geschichte der DGGT wo auch etwas zu ihrem Vorlaufer der Degebo stehtEinzelnachweise Bearbeiten Einflussreich war eine Rede des Reichsbahnrats Backofen 1927 der auch im Vorstand der Degebo war Ab 1935 bei der Degebo Er starb im Sommer 1945 Aber auch einige Tiefbohrungen von denen zwei sogar auf 420 m und 526 m gingen Hoffmann war 1939 bis 1945 Geschaftsfuhrer der Degebo Er starb 1946 in einem sowjetischen Lager 1940 in zweiter Auflage Richtlinien fur bautechnische Bodenuntersuchungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Gesellschaft fur Bodenmechanik amp oldid 237904778