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Die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris wurde 1934 von deutschen Exilanten gegrundet um alle Schriften zu sammeln die im deutschen nationalsozialistischen Reich verboten und verbrannt worden waren Sie befand sich im 8 Arrondissement in einem Atelier am Boulevard Arago Nr 65 1 Sie ging zuruck auf das Internationale Antifaschistische Archiv das kurz zuvor gegrundet worden war Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben und Bestande 2 Geschichte 2 1 Grundung und Eroffnung 2 2 Geschichte bis zur Zerstorung 1940 3 Wichtige Personen 3 1 Mitglieder des Initiativkomitees 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAufgaben und Bestande BearbeitenAufgabe der Deutschen Freiheitsbibliothek war die Sammlung aller Bucher die zum antifaschistischen Kampf gegen den Nationalsozialismus aus dem Exil beitragen konnten Ein wichtiger Zweck dieser Materialien war die Bereitstellung fur politisch dokumentatorische Kampfschriften nach dem Beispiel des Braunbuchs uber Reichstagsbrand und Hitlerterror das kurz vor der Grundung der Bibliothek entstanden war Diese Publikationen trugen erheblich zur antifaschistischen Arbeit deutschsprachiger Emigranten bei Auf diese Weise entstand beispielsweise das Weissbuch uber die Erschiessungen des 30 Juni 1934 Des Weiteren gab es zahlreiche von der Deutschen Freiheitsbibliothek organisierte Ausstellungen die oftmals parallel zur Herausgabe der Kampfschriften stattfanden Angelehnt an den Grundungsanlass war sie auch der Haupttrager der jahrlichen Gedenktage am 10 Mai dem Tag der verbrannten Bucher also dem Jahrestag der Bucherverbrennungen 2 Die Sammlung der Deutschen Freiheitsbibliothek umfasste etwa 20 000 Bucher zur Einweihung waren davon bereits 13 000 vorhanden und ausserdem Hunderte Mappen mit Zeitungsartikeln und weiteren Dokumenten Hierbei handelte es sich um alle Bucher die in Deutschland unter dem Nationalsozialismus entweder bei den Bucherverbrennungen verbrannt worden waren oder unabhangig davon verboten zensuriert oder totgeschwiegen waren um alle Schriften die die deutschen Emigranten retten konnten ins Exil mitgebracht hatten und zur Verfugung stellten sowie sonstige Werke die notwendig waren um sich umfassend mit dem Dritten Reich zu befassen Ausserdem stellte sie auch alle Unterlagen die das Internationale Antifaschistische Archiv bereits gesammelt hatte zur Verfugung 3 Geschichte BearbeitenGrundung und Eroffnung Bearbeiten Die Deutsche Freiheitsbibliothek war als Organisation dem Internationalen Antifaschistischen Archiv welches durch das Weltkomitee fur die Opfer des Faschismus im Dezember 1933 gegrundet worden war angegliedert Auf dieses ging somit auch die Idee der Eroffnung der Bibliothek zuruck vermutlich auf den Leiter des Archivs Alfred Kantorowicz Im Januar 1934 dann fand ein Empfang in Paris statt bei dem sich das Initiativkomitee zur Schaffung einer Deutschen Freiheitsbibliothek unter Prasidentschaft von Romain Rolland 4 bildete Dieses rief in den nachsten Wochen deutschsprachige Intellektuelle im Exil dazu auf Materialien fur die Bibliothek bereitzustellen und schuf die Ausstellung die am 10 Mai 1934 zum ersten Jahrestag der Bucherverbrennungen in Deutschland eroffnet wurde 5 Mehrere Reden auf dieser Eroffnungsveranstaltung verdeutlichten die Intentionen der Grunder und die Meinungen externer Besucher Der Hauptredner war Egon Erwin Kisch Er erlauterte die revolutionare Zielsetzung der Bibliothek im geistigen Kampf Sie sei nicht nur zum Gedenken an die Bucherverbrennungen entstanden sondern auch ein Bekenntnis dafur gegen den Nationalsozialismus zu kampfen Letztendlich solle die Bibliothek nach Berlin uberfuhrt werden Neben ihm sprachen auf der Eroffnung noch mehrere weitere Deutsche und Franzosen unter anderen auch Alfred Kantorowicz 6 Geschichte bis zur Zerstorung 1940 Bearbeiten Die Arbeit der Bibliothek begann direkt nach der Eroffnung Jeweils acht Arbeiter ehrenamtlich oder fur einen Hungerlohn sorgten fur Pflege und Erweiterung der Sammlung sowie die Vorbereitung von Ausstellungen und Veranstaltungen Die Hauptarbeit ubernahm Max Schroder Bereits im Juni 1934 wurden das Antifaschistische Archiv und die Freiheitsbibliothek zu einer Institution zusammengelegt Zwischen April 1935 und Januar 1937 kamen die Mitteilungen der Deutschen Freiheitsbibliothek heraus die in unregelmassigen Abstanden erschienen und uber verschiedenes zur Bibliothek aber auch zu unabhangigen Veranstaltungen intellektueller Emigranten in Paris berichteten und als Forum dienten 7 Als wichtige Aktivitaten jeweils mit einer Ausstellung und einer parallel entstandenen Kampfschrift sind die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur der 1935 in Paris stattfand sowie die Antwort auf eine nationalsozialistische Ausstellung in Paris 1936 Das Freie Deutsche Buch zu nennen Das wichtigste Unternehmen der Bibliothek war die Ausstellung Das Deutsche Buch in Paris 1837 1937 die zeitgleich mit der Weltausstellung 1937 in Paris stattfand und sich an Reichsdeutsche sowie Franzosen richtete 8 Nach Deutschland uberfuhrt wurden die Bestande der Bibliothek nie denn nach Kriegsbeginn war diese zerstort worden Wichtige Personen BearbeitenGrundungsidee vermutlich Alfred Kantorowicz Prasident Heinrich Mann Hauptarbeit vor allem 1934 1935 Max Schroder 1935 1939 Lya Rosenheim spater Lya Kralik 9 Mitglieder des Initiativkomitees Bearbeiten Georg Bernhard Lion Feuchtwanger Gaston Gallimard Andre Gide John Burdon Sanderson Haldane Harold Laski Henri Levy Bruhl Heinrich Mann Frans Masereel Rudolf Olden Theodor Plievier Romain Rolland Joseph Roth Anna Seghers Henry Wickham Steed Ernst Toller H G WellsSiehe auch BearbeitenBucherverbrennung 1933 in Deutschland Alfred KantorowiczWeblinks BearbeitenStartseite des Projekts FreiheitsbibliothekLiteratur BearbeitenDieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris Zum 70 Grundungstag der Deutschen Freiheitsbibliothek im Mai 1934 Pankower Vortrage Heft 62 Berlin 2004 DNB 971590753 S 27 45 Alfred Kantorowicz Politik und Literatur im Exil Deutschsprachige Schriftsteller im Kampf gegen den Nationalsozialismus Hamburg 1978 ISBN 3 7672 0546 7 S 257 314 Einzelnachweise Bearbeiten Alfred Kantorowicz Politik und Literatur im Exil Deutschsprachige Schriftsteller im Kampf gegen den Nationalsozialismus Hamburg 1978 S 278 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris Zum 70 Grundungstag der Deutschen Freiheitsbibliothek im Mai 1934 Pankower Vortrage Heft 62 Berlin 2004 DNB 971590753 S 33 35 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 2004 S 30 31 Alfred Kantorowicz Politik und Literatur im Exil Deutschsprachige Schriftsteller im Kampf gegen den Nationalsozialismus Hamburg 1978 S 274 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 2004 S 29 30 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 2004 S 31 33 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 2004 S 33 37 Dieter Schiller Der Tag des verbrannten Buches und die Deutsche Freiheitsbibliothek in Paris 2004 S 37 45 Sylvia Brecht u a Gesichter des deutschen Widerstands Lya und Hanns Kralik Ausstellung im Foyer Le Pont Paris 21 Oktober bis 31 Dezember 2010 Hrsg Aktion Suhnezeichen Friedensdienste Foyer le Pont Paris VVN BdA Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutsche Freiheitsbibliothek amp oldid 220759352