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Die Desoutter Mk I war ein britisches Sportflugzeug das bei der Desoutter Aircraft Company am Croydon Aerodrome in Surrey produziert wurde Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen lizenzierten Nachbau der Koolhoven F K 41 des niederlandischen Konstrukteurs Sytse Frederick Willem Koolhoven Auf der Grundlage der Mk I entstand die weiterentwickelte Desoutter Mk II Das Flugzeug erregte durch Rekord und Uberfuhrungsflugzeuge nach Sudafrika und Australien einiges Aufsehen Eine Maschine dieses Typs nahm erfolgreich MacRobertson Air Race teil In Australien und Neuseeland stand die Desoutter am Beginn der kommerziellen Luftfahrt Desoutter Mk IDesoutter Mk I der Shuttleworth CollectionTyp LeichtflugzeugEntwurfsland Niederlande NiederlandeHersteller KoolhovenDesoutter Aircraft CompanyErstflug 1930 Desoutter Mk I Indienststellung 1930Produktionszeit 1930 bis 1931Stuckzahl 41 Desoutter 6 Koolhoven Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Versionen 4 Nutzung 4 1 Neuseeland 4 2 Australien 4 3 Danemark 4 4 Finnland 4 5 Weitere Abnehmer 5 Technische Daten 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Firma Desoutter Aircraft Company wurde von Marcel Desoutter einem britischen Luftfahrtpionier am Ende der 1920er Jahre zum Zweck des Nachbaus der Koolhoven F K 41 gegrundet Koolhoven hatte vor und wahrend des Ersten Weltkriegs unter anderem bei Armstrong Whitworth und der British Aerial Transport Company gearbeitet und daher vielfaltige Beziehungen zur britischen Luftfahrtindustrie Die von ihm entwickelte F K 41 hatte wegen ihrer modernen Auslegung bei ihrem Erscheinen einiges Aufsehen erregt Nachdem es Desoutter gelungen war die Lizenz zu erwerben richtete er die Produktion am Flughafen Croydon auf dem Gelande der ehemaligen ADC Aircraft factory ein Die zweite in den Niederlanden produzierte F K 41 wurde mit dem Kennzeichen G AAGC nach Croydon geflogen und dort bei Desoutter modifiziert Die Firma stellte das Flugzeug im Juli 1929 als Desoutter Dolphin auf der Olympia Aero Show aus Spater wurde das Flugzeug mit dem Kennzeichen ZS ADX nach Sudafrika verkauft und kam dort bei den sudafrikanischen Luftstreitkraften zum Einsatz Die folgenden Flugzeuge wurden nur noch als Desoutter bezeichnet spater zur Unterscheidung vom Nachfolger als Desoutter Mk I der Name Dolphin wurde aufgegeben Grosster Kunde waren die National Flying Services die eine Serie von 19 Flugzeugen bestellten und abnahmen Die Flugzeuge erhielten einen schwarz orange Anstrich und wurden bald zu einem gewohnten Anblick auf den Flugplatzen der britischen Fliegerclubs Sie kamen vorrangig fur Ausbildungsfluge zum Einsatz aber auch fur Freizeit und Taxifluge Desoutter konnte das Flugzeug auch exportieren Der erste auslandische Abnehmer kam aus Neuseeland Das Flugzeug wurde auf dem Luftweg nach Australien uberfuhrt Die Maschine startete am 9 Februar 1930 in Croydon und erreichte Sydney am 13 Marz 1930 Dort wurde die Maschine auf ein Schiff geladen und nach Neuseeland transportiert Die 1930 erschienene Mk II unterschied sich von ihrem Vorganger durch den Einbau eines Gipsy Mk III Motors geanderte Querruder und ein geandertes Heck Ausserdem waren nun Radbremsen vorhanden Konstruktion BearbeitenBei der Maschine handelt es sich um einen abgestrebten Schulterdecker Der Rumpf bestand aus Spanten und Stringern aus Holz und wurde mit Sperrholz beplankt lediglich die Motorverkleidung bestand aus Blech Tragflachen und Ruder waren ebenfalls eine mit Stoff bespannte Holzkonstruktion Das gefederte aber zunachst ungebremste Fahrwerk war gegenuber Rumpf und Flachen abgestrebt Am Heck kam ein Schleifsporn zum Einsatz Die Rader konnten gegen Schneekufen getauscht werden Einige Flugzeuge wurden auch fur den Einsatz als Wasserflugzeug mit Schwimmern ausgerustet Besatzung und Passagiere sassen im schmalen Rumpf hintereinander Der Zugang erfolgte durch zwei Turen links und rechts des Rumpfes Die Version Mk I besass nur eine Tur auf der rechten Seite wahrend die Version Mk II zumindest teilweise mit zwei Turen ausgestattet war Gegenuber anderen Sport und Freizeitflugzeugen der damaligen Zeit zeichnete sich die Konstruktion durch die moderne Auslegung als Eindecker und die geschlossene Kabine aus Versionen Bearbeiten nbsp Desoutter Mk IIDas Flugzeug wurde in zwei Varianten hergestellt bekam aber vier verschiedene Bezeichnungen Von der in den Niederlanden produzierten F K 41 entstanden bei Koolhoven insgesamt sechs Stuck Die Dolphin war eine geringfugig modifizierte bei Koolhoven produzierte F K 41 und blieb ein Einzelstuck Die in 28 Exemplaren gebaute Mk I beruhte ebenfalls auf der fast unveranderten F K 41 Die Mk II wies grossere Anderungen auf was bei Desoutter zur geanderten Typenbezeichnung fuhrte und wurde dreizehn Mal gebaut Insgesamt entstanden damit 47 Flugzeuge dieses Typs Der bei Koolhoven entstandene Prototyp der F K 41 besass einen Funfzylinder Sternmotor von Siemens mit einer Leistung von 50 PS Die ebenfalls bei Koolhoven hergestellten Produktionsmuster G AAGC und G AALI bekamen einen Cirrus Hermes I mit einer Leistung von 105 PS Dieser Motor und der 115 PS leistende Cirrus Hermes II wurden dann auch in der Serienproduktion der Mk I verwendet bevor dann in der Mk II der Gipsy III zum Einsatz kam Nutzung BearbeitenNeben den National Flying Services fand die Desoutter vor allem private Abnehmer die das Flugzeug als Sport und Reiseflugzeug einsetzten Trotz der geringen Stuckzahl und obwohl es sich nur um ein leichtes Sportflugzeug handelte hat die Maschine in der Luftfahrtgeschichte einzelner Lander eine grosse Bedeutung erlangt Neuseeland Bearbeiten Die Desoutter erlangte dort traurige Beruhmtheit da sie in die erste Katastrophe der noch jungen neuseelandischen Verkehrsluftfahrt verwickelt war Das Flugzeug mit dem Kennzeichen ZK ACA das den Dominion Airlines war noch dem schweren Erdbeben im Wairoa District fur Fluge zwischen Hastings und Gisborne eingesetzt Am 8 Februar 1931 sturzte das Flugzeug nach dem dritten Flug an diesem Tage ab alle drei an Bord befindlichen Personen kamen dabei ums Leben Australien Bearbeiten In Australien war die Desoutter eines der ersten fur Verkehrsfluge eingesetzten Flugzeuge Die Australier H Jenkins und H Jeffrey erwarben Ende 1930 die EI AAD eine Desoutter Mk II von den irischen Iona National Air Taxis und uberfuhrten die nun als G ABOM registrierte Maschine von Heston nach Sydney auf dem Luftweg Die beiden starteten am 29 Dezember 1931 in England und erreichten Sydney im Februar 1932 Dort wurde die Maschine zunachst an L MacKenzie Johnson spater an die Tasmanian Aerial Services verkauft und erhielt das Kennzeichen VH UEE und den Namen Miss Flinders Tasmanian Aerial Services eroffnete mit dem Flugzeug eine regelmassige Verbindung zwischen Launceston und Whitemark auf Flinders Island Ein Grossteil der 108 Meilen langen Strecke fuhrte dabei uber das Wasser der Bass Strasse Tasmanian Aerial Services stand dabei in Konkurrenz mit der regularen von William Holyman amp Sons betriebenen Schifffahrtslinie Der Einsatz der Desoutter auf der Strecke zwischen Tasmanien und Flinders Island bewog Holyman zur Grundung einer eigenen Luftverkehrsgesellschaft der Holymans Airways die der Vorlaufer der am Ende des Jahres gegrundeten Australian National Airways wurde Die Miss Flinders blieb erhalten und ist im Queen Victoria Museum in Launceston ausgestellt Drei weitere Desoutter Mk II wurden von Hart Aviation Services in Melbourne gekauft Eines der Flugzeuge ging auf Deal Island in der Bass Strasse verloren Danemark Bearbeiten nbsp Zeitgenossisches Werbeplakat fur das MacRobertson Air RaceDie danische Luftverkehrsgesellschaft Det Danske Luftfartselskab kaufte die vorletzte gebaute Mk II im Jahr 1931 Die Maschine erhielt das Kennzeichen OY DOD Im Jahr 1934 erwarb der danische Leutnant Michael Hansen das Flugzeug musste es aber bereits im Folgejahr an die Nordisk Luftrafik weiterverkaufen Im Jahr 1938 ging die Maschine an die Nordjysk Aero Service doch Hansen gelang es noch im gleichen Jahr das Flugzeug zuruckzukaufen Mit der Maschine unternahm er einen Flug von Europa nach Kapstadt Beruhmtheit erlangte das Flugzeug jedoch durch die Teilnahme am MacRobertson Air Race im Jahr 1934 Hansen und sein Copilot Jensen absolvierten die Strecke von Mildenhall England bis nach Melbourne Australien in 129 Stunden und 47 Minuten Obwohl zeitgenossische Stimmen die Teilnahme am Wettbewerb mit diesem Flugzeug als Einladung zum Selbstmord bezeichneten 1 konnten Hansen und Jensen den 7 Platz in der Handicapwertung belegen wahrend andere als Favoriten gehandelte Flugzeuge das Rennen aufgeben mussten Der Einsatz des Flugzeuges wurde dabei von der danischen Zeitung Berlingske Tidende gesponsert Finnland Bearbeiten Wahrend des Winterkrieges in Finnland begann das Danische Rote Kreuz mit der Sammlung von Geld fur die Beschaffung eines Ambulanzflugzeuges Im Oktober 1941 wurde mit dem gesammelten Geld die OY DOD gekauft und Finnland geschenkt Am 28 Oktober 1941 uberfuhrte Michael Hansen das Flugzeug nach Helsinki Dort erhielt die Maschine die Markierungen der finnischen Luftwaffe ausserdem wurden noch Rot Kreuz Zeichen aufgemalt Wahrend des Krieges kam die Desoutter bis zum 14 November 1944 als Ambulanz und Verbindungsflugzeug zum Einsatz Nach Kriegsende gelangte die Maschine in die Hande verschiedener privater Besitzer erhielt das Kennzeichen OH TJA und wurde am 4 Dezember 1947 in der Nahe von Tampere zerstort Weitere Abnehmer Bearbeiten Zivile Abnehmer fand die Desoutter in Argentinien Australien Belgien Danemark den Niederlanden Irland Kanada Finnland Ungarn Indien Neuseeland und Niederlandisch Indien Militarisch wurde das Flugzeug in Finnland Sudafrika und Grossbritannien eingesetzt Technische Daten BearbeitenKenngrosse Desoutter Mk I 2 Desoutter Mk II 3 Besatzung 1 1Passagiere 1 2 1 2Lange 8 23 m 7 9 mSpannweite 10 98 m 10 9 mHohe 2 14 m 2 15 mLeermasse 498 kg 536 kgmax Startmasse 861 kg 863 kgReisegeschwindigkeit 156 km h 161 km hHochstgeschwindigkeit 185 km h 201 km hDienstgipfelhohe 5486 m 5200 mSteigleistung 3 55 m s 5 08 m sReichweite 600 km 800 kmTriebwerk Cirrus Hermes I II stehender luftgekuhlter Vierzylinder Reihenmotor 105 115 PS de Havilland Gipsy III hangender luftgekuhlter Vierzylinder Reihenmotor 120 PSSiehe auch BearbeitenListe von FlugzeugtypenLiteratur BearbeitenThe Illustrated Encyclopedia of Aircraft Part Work 1982 1985 Orbis Publishing A J Jackson British Civil Aircraft since 1919 Volume 2 Putnam London 1973 ISBN 0 370 10010 7 Kalevi Keskinen Kari Stenman Koulukoneet Suomen ilmavoimien historia 22 Ita Uudenmaan paino Loviisa 2003 ISBN 951 98751 5 8 Ismo Tervonen Veljekset Karhumaki Suomen ilmailun pioneereina 1924 1956 Apali Oy ISBN 952 5026 25 6 Timo Heinonen Thulinista Hornetiin Keski Suomen ilmailumuseon julkaisuja 3 1992 ISBN 951 95688 2 4 Ove Hermansen Da Hansen floj til Melbourne i 34 75 aret for dansk deltagelse i verdens storste flykaplob fra England til Australien Kopenhagen 2009 Peter Korell England Australien Das langste Luftrennen der Welt In Flieger Revue extra Ausgabe 6 Muller Buch und Zeitschriften Verlag 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Desoutter Mk II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vorstellung der Mk II in der Zeitschrift Flight Ausgabe 1930 Koolhoven Aeroplanes Foundation englisch Geschichte und Bilder der VH UEE englisch Einzelnachweise Bearbeiten siehe Korell siehe Koolhoven Aeroplanes Foundation Daten nach Jackson Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Desoutter Mk I amp oldid 207312887