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Der russische Wald Originaltitel Russkij les Russkij les ist ein 1953 erschienener Roman von Leonid Leonow fur den der Autor 1957 den Leninpreis erhielt Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Struktur 3 Rezeption 4 Ubersetzung 5 Literatur 6 Verfilmung 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMoskau 1941 Iwan Matwejitsch Wichrow und Alexander Sascha Jakowlewitsch Grazianski Professoren der Forstwirtschaft an einem Moskauer Institut bilden das fiktive Doppelgestirn der sowjetischen Forstwirtschaft Wahrend ersterer fur einen nachhaltigen Forstbetrieb eintritt wonach dem Wald nur soviel Holz entnommen werden darf wie nachwachst und er auch auf die katastrophalen Folgen der Bodenerosion hinweist wird er von letzterem attackiert dass er mit seinen Lehren dem Volk das Holz aus romantischen Motiven oder jedenfalls mit fraglichen wissenschaftlichen Begrundungen vorenthalte Der Zweite Weltkrieg treibt den jahrelang schwelenden Konflikt einem Hohepunkt und einer Losung zu G s Selbstmord und klart nebenbei W s Familienverhaltnisse v a zu seiner Ex Frau und zu seiner Tochter Man erschliesst sich dass die beiden ca 1894 geboren wurden Wahrend Wichrow aus einfachsten bauerlichen Verhaltnissen vom Land stammt wachst Grazianski behutet in der Petersburger Mittelschicht auf Die beiden lernen sich kennen und freunden sich in gewissem Umfang an wahrend sie beide in Petersburg studieren Sie werden Zeitzeugen der Situation des Russland vor der Oktoberrevolution etwa des Attentats auf Stolypin bzw nehmen als Akteure Einfluss Struktur BearbeitenDie oberste Erzahlebene des umfangreichen ca 800 Seiten etwa 230 000 Worter Romans spielt zwischen 1941 und ca 1943 v a in Moskau Umfangreiche Ruckblenden beleuchten Episoden aus der Vergangenheit der Protagonisten ab ca 1900 Im letzten Drittel wird diese Form etwas dynamischer indem in aufeinander folgenden Kapiteln Ereignisse geschildert werden die eigentlich parallel ablaufen Einen besonders geschlossenen Einschub bildet eine Vorlesung die Wichrow vor kunftigen Studenten halt in der Originalausgabe 32 Seiten Ca 60 des Textes werden dem Leser von einem allwissenden stets ironisch Abstand bewahrenden Erzahler prasentiert der Rest setzt sich hauptsachlich aus wortlichen Reden der Romanfiguren zusammen Rezeption BearbeitenDer Roman galt als Klassiker des Sozialistischen Realismus er wurde viele Male aufgelegt Der Autor hielt sich nach Meinung von Literaturkritikern an die ideologische Vorgabe ein Loblied auf den neuen kommunistischen Menschen zu singen 1 Seit der Perestroika Ende der 1980er Jahre wird er aber auch zunehmend als Manifest fur nachhaltigen Naturschutz gelesen weil darin auch vor einer Klimaveranderung infolge des Raubbaus der russischen Holzindustrie gewarnt wird 2 Ubersetzung BearbeitenDer russische Wald Ubersetzt von Maximilian Schick Maria Riwkin und Lieselotte Remane Verlag Kultur und Fortschritt Berlin DDR 1960 Westdeutsche Lizenzausgabe Der russische Wald Verlag Roderberg Frankfurt M 1979 ISBN 3 87682 585 7 Literatur BearbeitenHauptwerke der russischen Literatur Einzeldarstellungen und Interpretationen Hg Wolfgang Kasack Kinder Verlag Munchen 1997 S 563 564 ISBN 3 463 40312 9 Ulrich Schmid Der Abgeordnete des russischen Waldes Leonid Leonovs Engagement fur den Umweltschutz in Osteuropa 7 9 2020 S 91 101 Mark Slonim Die Sowjetliteratur Eine Einfuhrung Kroner Stuttgart 1972 S 246 248 ISBN 3 520 41801 0Verfilmung BearbeitenDer Roman wurde 1964 verfilmt Regie fuhrte Wladimir Petrow 3 Einzelnachweise Bearbeiten Mark Slonim Die Sowjetliteratur Stuttgart 1972 S 247 Ulrich Schmid Der Abgeordnete des russischen Waldes Leonid Leonovs Engagement fur den Umweltschutz in Osteuropa 7 9 2020 S 91 Russkiy les 1964 auf imdb com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der russische Wald amp oldid 227465314