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Der franzosische Spielfilm Der Name der Leute ist eine Liebeskomodie und Gesellschaftssatire aus dem Jahr 2010 In den Hauptrollen spielen Jacques Gamblin und Sara Forestier Regisseur Michel Leclerc und seine Lebenspartnerin Baya Kasmi liessen ins gemeinsam verfasste Drehbuch teilweise autobiografische Aspekte einfliessen Sie thematisieren Fragen der kulturellen Identitat im von Zuwanderung und historischen Lasten gepragten Land Nachdem der Film am 13 Mai 2010 bei den Filmfestspielen von Cannes aufgefuhrt worden war kam er in Frankreich am 10 Juli 2010 in die Kinos und erreichte dort uber acht Millionen Eintritte 1 In Deutschland lief er am 14 April 2011 an Bei der Cesar Verleihung 2011 wurde der Film fur das Beste Originaldrehbuch und fur die Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet Zudem war er als Bester Film und fur den Besten Hauptdarsteller nominiert FilmTitel Der Name der LeuteOriginaltitel Le Nom des gensProduktionsland FrankreichOriginalsprache Franzosisch Englisch Griechisch ArabischErscheinungsjahr 2010Lange 100 MinutenStabRegie Michel LeclercDrehbuch Michel Leclerc Baya KasmiProduktion Caroline Adrian Fabrice Goldstein Antoine ReinMusik Jerome Bensoussan David EuverteKamera Vincent MathiasSchnitt Nathalie HubertBesetzungJacques Gamblin Arthur Martin Sara Forestier Bahia Benmahmoud Zinedine Soualem Mohamed Benhmamoud Carole Franck Cecile Delivet Benmahmoud Jacques Boudet Lucien Martin Michele Moretti Annette Martin Zakariya Gouram Hassan Hassini Lionel Jospin er selbst Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritik 3 Literatur 3 1 Gesprache 3 2 Kritikenspiegel 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDie junge Bahia forsch und spontan ist die Tochter einer aktivistischen Linken und eines ehemals illegal eingewanderten Algeriers Sie tragt ihren Namen der oft fur brasilianisch gehalten wird mit Stolz und kampft gegen alles was fur sie rechts ist Arthur Martin ist ein nuchterner und sachlicher Beamter der fur den Seuchenschutz arbeitet und gegen die Vogelgrippe kampft Als er in einer Radiosendung vor moglichen Gefahren warnt dringt sie unbefugt in den Senderaum ein und bezichtigt ihn Angstgefuhle zu schuren die sich gegen Immigranten richten konnten Auch Arthur hat einen ungewohnlichen familiaren Hintergrund Seine Mutter ist die Tochter von in den 1930er Jahren eingewanderten griechischen Juden die wahrend des Weltkriegs deportiert wurden wohingegen sie dank neuer Identitat uberleben konnte Sie sucht die Sicherheit eines unauffalligen Lebens am Familientisch sind der Holocaust und das Schicksal ihrer Eltern ein Tabu so dass Arthur keine Einzelheiten daruber erfahrt Uberhaupt meidet man Gefuhlsausserungen bis auf eine leise Begeisterung fur die neusten technischen Gerate Deshalb haben sie den Vornamen ihres Sohnes in Anlehnung an den Kuchengeratehersteller Arthur Martin gewahlt Anders als von Bahia anfanglich eingeschatzt steht Arthur politisch nicht rechts Er wahlt links und schatzt den ehemaligen Premierminister Lionel Jospin fur dessen Prinzip der Vorsicht Bahia hingegen bewundert wie ihre Mutter Randgruppen und verachtet alles was fur das traditionelle Frankreich steht Getreu dem Hippie Motto Make love not war versucht sie durch Sex Rechtskonservative in Linke zu verwandeln und sammelt ihre Missionierungserfolge in einem Buch Bahia und Arthur werden zum Paar Zunachst verrat Arthur ihr nichts uber die Herkunft seiner Mutter Erst durch Zufall erfahrt Bahia davon und ist begeistert Ihre Beziehung vertieft sich zu Liebe Als sie Arthurs Eltern zum Essen einladen fallt es Bahia schwer das Tabuthema Judenverfolgung zu umschiffen Schliesslich flustert sie Arthurs Mutter zu sich zu offnen und uber ihr Trauma zu reden Das fuhrt aber zur Hospitalisierung der Mutter bald auch zu ihrem Suizid Arthur gibt Bahias aufwuhlender Art die Schuld und trennt sich von ihr Bei erfolglosen Treffen mit anderen Frauen wird ihm aber klar wie sehr er noch immer von ihr fasziniert ist Er sucht sie wieder auf sie bekommen zusammen ein Kind und heiraten Kritik BearbeitenRudiger Suchsland rezensierte den Film in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und leicht umformuliert im film dienst Seit drei Jahrzehnten dominiere in den offentlichen Debatten Frankreichs eine Politik der Identitat bei der entscheidend sei welcher ethnischen nationalen religiosen politischen Gruppe welcher Erinnerungsgemeinschaft einer angehort und welches Geschlecht er hat Daruber trete das Individuum mit seinen personlichen Entscheidungen in den Hintergrund Im Film gehe es um die Freiheit zur Selbstbestimmung und um den Respekt vor ihr so wolle Arthur ausdrucklich kein Jude sein Es sind die anderen die einen zum Gruppenangehorigen machen Der Kampf um Anerkennung ist immer einer um Subjektivitat Diese Fragen schaffe der Film in ungemein gelassener Form aufzuwerfen ohne sie zu banalisieren 2 Laut Alexandra Staheli von der Neuen Zurcher Zeitung kommentiere Leclerc die Reiz Reaktionsschemata des offiziellen Frankreich bei Themen wie der Shoah so genusslich wie bissig Ursprunglich als Aufklarung gedacht seien diese Fragen dort bald von den Medien eingenommen worden so dass die offentliche Wahrnehmung plotzlich wie ein Aasgeier der Betroffenheit uber den Leichen der Geschichte kreist und die Wurde der Opfer ein zweites Mal fleddert Uber den Glauben Menschen anhand ihres Namens einordnen zu konnen mache sich Leclerc herzhaft charmant mit ein wenig Gift und viel Esprit lustig 3 Weitere Kritiker meinten der Film mache nie einen Hehl aus seiner Mission einem flammendem Pladoyer fur Multikulti und Toleranz und gebe der abgedroschenen Botschaft fruheres Flair zuruck 4 Zwar habe der Film eine Weltverbesserungsbotschaft aber so elegant in absurden Witz Charme und Anarchie gewickelt dass sie einem nicht auf die Nerven geht 5 Der epd Film Kritikerin Claudia Lennsen missfiel jedoch die Thesenkomodie ziele darauf ab mittels forciertem bitteren Witz die Wahrnehmung des Integrationsproblems zu beeinflussen Der Film ersetze alte Klischees durch neue und feiere die ethnisch durchmischte Gesellschaft Der liberale Blick auf die Fallstricke selbstverordneter Assimilation verschiebt die realen sozialen Konflikte in die dralle Situationskomik eines Psycho Wohlfuhlkinos 6 Uber die junge Bahia hiess es sie sei eine der bemerkenswertesten Figuren im Kino der letzten Jahre trotz ihrer storrischen Art musse man sie einfach lieben 5 oder sei auf eine poetische Art hysterisch 3 Ihr Denken reprasentiere 60er 70er Jahre Marxismus im weitesten Sinne Bemerken wie alles zusammenhangt vor allem das Nichtzusammenhangende Erkenntnis in lauter Formatfehlern Die Komodie gerate skurril nur manchmal gleite sie ins Alberne ab 7 Andere fanden das Bemuhen des Films um Originalitat manchmal uberzogen 8 oder Bahia in ihrer Exzentrik beinahe unglaubwurdig 4 Daruber hinaus war Der Name der Leute laut Suchsland ein schoner Liebesfilm der die Liebe ernst genug nimmt um ihre komischen Seiten nicht zu verleugnen Und eine Komodie direkt ohne vulgar zu werden die Charme und Klugheit auf eine Weise mischt wie das wohl nur in Frankreich moglich ist und ohne dass die Tragik den Spass verdurbe 2 Daniel Sander von Spiegel Online sah eine scharfe Satire die auch als lockere Liebeskomodie funktioniert die ein grosses Herz hat und lieber Frohsinn verbreitet als schlechte Laune 5 Kontrar waren die Ansichten zum Drehbuch Rasant erzahle es nie zu wenig und nie zu viel und nehme auch gerne einmal eine verbluffende Wendung NZZ 3 Es enthalte jedoch zu viele Zitate und auch habe Leclerc wenig Talent zur Beilaufigkeit Der Tagesspiegel 7 Literatur BearbeitenGesprache Bearbeiten Mit Sara Forestier in der Berliner Zeitung 13 April 2011 S 32 Die Kunst schmeckt mir besser Mit Michel Leclerc im Tagesspiegel 14 April 2011 S 27 Keine Angst vor Mischlingen Mit Michel Leclerc in epd Film Nr 4 2011 S 47 Uns verbindet mehr als uns trenntKritikenspiegel Bearbeiten Positiv Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 April 2011 S 31 von Rudiger Suchsland In Frankreich gehort die Zukunft den Bastarden Neue Zurcher Zeitung 28 April 2011 S 51 von Alexandra Staheli Das Geheimnis der Namen Spiegel Online 14 April 2011 von Daniel Sander Sex gegen Gesinnung Tages Anzeiger 19 Juli 2012 Zuritipp S 11 von Pascal Blum Faschisten flachlegen Die Welt 14 April 2011 S 24 von Barbara Schweizerhof Der Feind in ihrem BettEher positiv Cinema Nr 4 2011 S 36 von Ralf Blau Der Name der Leute Der Tagesspiegel 14 April 2011 S 27 von Kerstin Decker MissionarsstellungNegativ epd Film Nr 4 2011 S 46 47 von Claudia Lennsen Der Name der LeuteWeblinks BearbeitenDer Name der Leute in der Internet Movie Database englisch Der Name der Leute im Lexikon des internationalen Films Offizielle deutsche Internetprasenz von Der Name der LeuteEinzelnachweise Bearbeiten Annette Stiekele Mein Korper dein Ungeist In Hamburger Abendblatt 12 April 2011 S 19 a b Rudiger Suchsland In Frankreich gehort die Zukunft den Bastarden In Frankfurter Allgemeine Zeitung 13 April 2011 S 31 a b c Alexandra Staheli Das Geheimnis der Namen In Neue Zurcher Zeitung 28 April 2011 S 51 a b Barbara Schweizerhof Der Feind in ihrem Bett In Die Welt 14 April 2011 S 24 a b c Daniel Sander Sex gegen Gesinnung In Spiegel Online 14 April 2011 Claudia Lennsen Der Name der Leute In epd Film Nr 4 2011 S 46 47 a b Kerstin Decker Missionarsstellung In Der Tagesspiegel 14 April 2011 S 27 Ralf Blau Der Name der Leute In Cinema Nr 4 2011 S 36 Normdaten Werk GND 1029585350 lobid OGND AKS VIAF 294766679 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Name der Leute amp oldid 222827575