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Der Fall O ist ein Spielfilm von Rainer Simon aus dem Jahr 1991 nach Motiven der Erzahlung Konig Odipus von Franz Fuhmann FilmTitel Der Fall O Produktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1991Lange 95 MinutenAltersfreigabe FSK 16StabRegie Rainer SimonDrehbuch Rainer SimonProduktion DEFA KAG Berlin Toro Film GmbHZDFMusik Friedrich SchenkerKamera Roland DresselSchnitt Helga GentzMargrit BrusendorffBesetzungMatthias Habich Hauptmann Teiresias Sebastian Hartmann Gefreiter Odipus Tatiana Lygari Griechische Schauspielerin Konigin Iokaste Jan Josef Liefers Obergefreiter Kameramann Klaus Ponitz Hauptfeldwebel Herbert Sand Maskenbildner Christos Tsangas Griechischer Schauspieler Kreon George Moshidis Bauer aus Theben Nicos Papakonstandinou Bote aus Korinth Peter Zimmermann Funker Wilfried Loll Koch Wagenlenker Laios Jorg Simonides Lkw Fahrer Hagen Oechel Kubelfahrer Requisiteur Mathias Mertens Herold Fahrradmelder Marian Wolf 1 Kradfahrer Frank Haberland 2 Kradfahrer Volker Ranisch Posten am Tor Petr Skarke Soldat Stephan Baumecker Soldat Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenEine im Zweiten Weltkrieg in Griechenland stationierte Kompanie deutscher Soldaten dreht unter Beteiligung einheimischer Schauspieler einen Film nach Sophokles Odipus Zwar mitten im Krieg beschaftigen sich Soldaten mit einem Werk des griechischen Humanismus sind sich aber schon bewusst dass der Aufenthalt im Verhaltnis zu anderen Fronten fast einem Urlaub gleicht Ein Hauptmann der deutschen Armee im Zivilberuf Philologe begeistert seine Soldaten die vermutlich noch nie in ihrem Leben mit der Welt des griechischen Altertums konfrontiert worden sind fur das Odipus Drama Ihm gegenuber regiert ein Hauptfeldwebel fur den nur das Durchsetzen des militarischen Gehorsams zahlt Zwischen diesen beiden Antipoden stehen die deutschen Soldaten die an dieser eigenartigen Filmproduktion beteiligt und trotzdem oft auch Mitlaufer und Mitmacher sind so wie sie an jedem anderen Unternehmen mit dem man sie beauftragt mitmachen wurden Ein naiver Gefreiter der der den Odipus spielen soll nahert sich vollkommen unbefangen dem griechischen Mythos stellt einfache Fragen und wird mit den gar nicht einfachen Antworten allein gelassen Auf der anderen Seite stehen drei griechische Schauspieler die nur allzu gern in diesem Film mitwirken scheint ihnen doch dieses Unternehmen zumindest fur einige Zeit Schutz und Brot zu geben Die Darstellerin der Konigin Iokaste verdreht dem jungen Gefreiten den Kopf geht aber mit dem Hauptmann ins Bett Der grosste Teil der Statisten sind Bewohner der umliegenden Dorfer Als mehrere davon von einer Streife der deutschen Wehrmacht auf der Suche nach Partisanen erschossen werden gibt das einigen zu denken Dem Kameramann gelingt es die Toten zu filmen Wahrend der Dreharbeiten an historischen Statten wird der Rest der sich noch im Lager befindenden Kompanie von Partisanen uberfallen Nun reisst der Hauptfeldwebel das Kommando an sich nimmt umgehend die griechischen Darsteller gefangen und befiehlt den Ruckmarsch Da auf der Strasse Minen vermutet werden mussen die drei Griechen vor den Autos herlaufen Als diese dann versuchen zu fluchten werden sie von den Deutschen erschossen Dabei erhalt die Schauspielerin den todlichen Schuss vom Darsteller des Odipus Der Hauptmann nimmt sich selbst das Leben Produktion BearbeitenDas Szenarium stammt von Ulrich Plenzdorf und fur die Dramaturgie war Peter Jakubeit zustandig Der Fall O wurde vom DEFA Studio fur Spielfilme Potsdam Babelsberg Kunstlerischen Arbeitsgruppe Berlin von der Toro Film GmbH Berlin und vom Zweiten Deutschen Fernsehen Mainz produziert Co Produzenten waren die Filmstudios Barrandov Prag und Maxkapita International Athen Gedreht wurde vom 15 April bis zum 6 Juli 1990 auf Eastman Color Die Aussenaufnahmen entstanden zum Teil auf Originalschauplatzen in Delphi Der Film hatte am 4 April 1991 im Berliner Kino International Premiere Die Erstsendung im Deutschen Fernsehen erfolgte am 26 Januar 1993 im ZDF Kritik BearbeitenMichael Hanisch meint in der Neuen Zeit Der Film entstand in der Mitte des Jahres 1990 als es moglich war unverstellt das auszudrucken was man sagen wollte Doch dieser Regisseur ist klug genug diesen Freiraum nicht billig auszunutzen und diese Geschichte dafur zu benutzen um moglichst viel von dem auszudrucken was er bisher nicht sagen durfte Es geht in dieser Geschichte um die wesentlichen Fragen der Menschheit um die Schuld des Einzelnen an gesellschaftlichen Entwicklungen um die Verantwortung des Individuums fur das Ganze um den Wert abstrakt humanistischer Ideale in einer Zeit da der Humanismus nur einen ausserordentlich geringen Wert hat 1 Das Lexikon des internationalen Films schrieb Ein bemuhter Versuch das Eindringen eines antiken Mythos in die kriegerische Alltagsgeschichte zu schildern wobei sich zeitgenossische und mythologische Ebenen nur oberflachlich durchdringen in der Haltung betulich bildungsburgerlich und mit uberdeutlicher padagogischer Absicht 2 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 162 163 Weblinks BearbeitenDer Fall O in der Internet Movie Database englisch Der Fall O bei filmportal de Der Fall O bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit vom 9 April 1991 Der Fall O In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Fall O amp oldid 208659008