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Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen ist ein Gedicht von Gottfried August Burger aus dem Jahr 1773 in dem ein Bauer seinen tyrannischen Herrscher anklagt und die absolutistische Willkurherrschaft kritisiert Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Kommentar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenIn dem Gedicht protestiert ein Bauer in einer fiktiven Anrede an seinen Fursten gegen die Unterdruckung seiner Untertanen und stellt zugleich den Machtanspruch des Herrschers in Frage Wer bist du Furst dass ohne Scheu Zerrollen mich dein Wagenrad Zerschlagen darf dein Ross Wer bist du Furst dass in mein Fleisch Dein Freund dein Jagdhund ungebleut Darf Klau und Rachen hau n Wer bist du dass durch Saat und Forst Das Hurra deiner Jagd mich treibt Entatmet wie das Wild Die Saat so deine Jagd zertritt Was Ross und Hund und Du verschlingst Das Brot du Furst ist mein Du Furst hast nicht bei Egg und Pflug Hast nicht den Erntetag durchschwitzt Mein mein ist Fleiss und Brot Ha du warst Obrigkeit von Gott Gott spendet Segen aus du raubst Du nicht von Gott Tyrann 1 Kommentar BearbeitenMit seinem Gedicht klagt Burger tyrannische Reprasentanten des Absolutismus an In der Schlusszeile des Gedichts widerspricht er dem Gedanken vom Gottesgnadentum Burger manifestiert sich in Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen als ein Vertreter der politisch sozialkritischen Auspragung der Lyrik des Sturm und Drang Der Bauer ist eines der wenigen wirklich revolutionaren Werke innerhalb dieser literarischen Bewegung In anderen lyrischen dramatischen oder Prosa Texten wird zwar oft Kritik an Unterdruckung durch den Adel geubt aber oft bleibt es offen ob diese nur als Missbrauch einer an sich rechtmassigen Ordnung zu sehen ist Besonders augenfallig wird dieser Zwiespalt in den verschiedenen Schlussfassungen von Schillers Fiesco Der Anklagecharakter des Gedichts zeigt sich auch im Verzichten auf einen End Reim womit Burger an den damals in Deutschland in gebildeten Kreisen noch wenig geschatzten Shakespeare und an antikisierende Poesie anknupft wogegen der Endreim oft mit hofischer Lyrik auch der franzosischen Klassik Moliere etc assoziiert wurde Paradox ist dies allerdings insofern als gerade auch im einfachen Volk zum Beispiel in Kirchenliedern der Endreim bei Gedichten offenbar beliebt oder zumindest weit verbreitet war und als ein typisches Merkmal fur Lyrik galt Die Paradoxie lost sich allerdings auf wenn der Verzicht auf den Endreim als Ausdruck der Abgrenzung nicht nur vom adeligen sondern auch vom herkommlichen Lyrikverstandnis uberhaupt auch dem des einfachen Volkes interpretiert wird und das bewusst Neue bzw auch das neue Bewusstsein dieser Dichtung dadurch hervorhebt Literatur BearbeitenWalter Hinck Stationen der deutschen Lyrik Von Luther bis in die Gegenwart 100 Gedichte mit Interpretationen Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 20810 3 Burgers sammtliche Werke Herausgegeben von August Wilhelm Bohtz Einzig rechtmassige Gesammt Ausgabe in einem Bande Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1835 S 20 1 Weblinks BearbeitenDie Lyrik im Sturm und Drang Text und Kommentar Einzelnachweise Bearbeiten a b Der Bauer An seinen durchlauchtigen Tyrannen In August Wilhelm Bohtz Hrsg Burger s sammtliche Werke Verlag der Dieterichschen Buchhandlung Gottingen 1835 S 20 Auf Google Books de abgerufen am 27 Januar 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen amp oldid 223703817